Der Osterhase hat uns reich beschenkt - mit Keimen und Bazillen. Jetzt hänge ich wohl hoffnungslos hinterher... aber aufgeben ist keine Option!
Aber was für ein Kapitel! Ich bin super von den Autoren abgeholt worden und sofort wieder in die Wettfahrt eingetaucht.
Für mich persönlich war der letzte Teil des Kapitels, obwohl mich Tylstyrs -absolut nachvollziehbare- Wandlung nicht gerade glücklich macht, der spannendste. Auf Details zu diesem Buch warte ich ja schon seit Band 1, und hier gibt es endlich etwas Handfestes. 144 Nächte wolkenloser Himmel am Stück, das muss ein krasses Ritual sein! Und vermutlich wurde es in der Khom durchgeführt, dort wo unsere Helden hin unterwegs sind, und wo auch der letzte bekannte Aufenthaltsort von Meister Eddrik liegt... hat der vielleicht gar etwas mit dem Buch zu tun? Vielleicht kann Meister Eddrik Tylstyr auch wieder auf etwas andere Gedanken bringen, falls sie ihn treffen. Die abgeschnittene Buchecke, die aus dem Glas verschwindet, hat noch mal besonders den Effekt der Unzerstörbarkeit deutlich gemacht. Jetzt wüsste ich noch gerne, was es mit diesen mysteriösen Kashra-Kristallen auf sich hat, die ja anscheinend dafür sorgen, dass sich Tylstyrs Astralenergie schneller regeneriert...
Insgesamt schein Phileassons Ottajasko in Kunchom sehr umtriebig zu sein. Es gibt viel zu erledigen nach der langen Fahrt. Und die Ottajasko meistert alles, obwohl sie im moment etwas führerlos ist. Phileasson steckt in seiner Vergangenheit fest, und weiß noch nicht so recht, was er bezüglich Brunylda unternehmen soll. Wie gut, dass die anderen auch ohne ihn wissen, was zu tun ist.
Bei der Episode im Perainetempel habe ich fast unterm Tisch gelegen vor Lachen. Das war sowas von urkomisch, auf so vielen Ebenen, und trotzdem perfekt in die Geschichte eingebunden ohne lächerlich zu wirken. Da kann ich echt -mal wieder- nur den Hut ziehen vor Robert. Einfach genial! Ich lese ein Buch über eine Wettfahrt, in dem ein Buch über diese Wettfahrt geschrieben wird. Natürlich mit total verdrehten Tatsachen - Shaya als die große Heldin... Moment, die haben wir doch auch in der Leserunde als eine besondere Lieblingsfigur ausgemacht: Alle lieben Shaya! Woher weiß Therion das? Natürlich, von Robert... Und Therions Ausführungen wirken auf die Ottajasko genauso erheiternd wie auf den Leser. Ein erstklassiges Leseerlebnis, in dem die drei Ebenen realer Leser, gelesene Geschichte und fiktives Buch im Buch miteinander in Beziehung stehen, als ob die Grenzen dazwischen verschwimmen. Und dazu natürlich die eigene Komik der ganzen Szene, insbesondere der Abschluss: "Meine Augen sind zu klein" - einfach herrlich!
Zusätzlich macht diese Szene, zusammen mit Beorns Ankunft in Zorgan, sehr deutlich, dass die Kunde über die Wettfahrt den Wettstreitern inzwischen vorauseilt. Ein neuer Askept, mit dem sich die Kontrahenten auseinandersetzen müssen. Auch im komlett nicht-digitalen Aventurien reisen Neuigkeiten schnell. Und wenn die Wettfahrer selbst einen "Umweg" über das Totenmeer nehmen müssen, dann werden sie rasch von den sich verbreitenden Geschichten überholt. Für Beorn hat das gravierende Auswirkungen, seine Reisekasse ist nun quasi leer. Aber das hat Phileasson auch schon hinter sich, etwa als Lailath die ganzen Edelsteine verschenkt hat. Insofern muss man sich da um Beorn sicher keine Sorgen machen. Wenn er etwas behindert wird, kann das nur gut für Phileasson sein. Vielleicht schafft letzterer es ja, an Beorn vorbeizuziehen, sofern er es schafft, die Brunylda-Sache zeitnah zu erledigen.
Der Kapiteleinstieg, zusammen mit den Kurzepisoden im Himmelsturm, war sehr interessant. Dass Pardona die neue Prophezeiung als Angriff empfunden hat ist bemerkenswert. Leider wissen wir nicht, wie Shaya sich bei der Prophezeiung gefühlt hat, da sie in Totenmeer keine Perspektivfigur war. Ich frage mich, ob Pardona da mehr hineininterpretiert, weil sie sich ihrer Sache nicht (mehr) so sicher ist, oder ob es tatsächlich ein Angriff auf sie war. Die Ereignisse im Himmelsturm scheinen ihr Gefühl ja zumindest zu bestätigen...