Beiträge von Silke34

    Liebe Leserundlerinnen, ich weiß gar nicht, ob noch welche lesen oder alle schon fertig sind? Denn:ich möchte mich hier von ganzem Herzen für Eure tollen Kommentare und Ausführungen bedanken. Das war eine super Runde und eine so schöne Zeit mit Euch! Ich bin ganz beseelt von Eurer Empathie, Eurem Verständnis und freue mich vor allem, dass Ihr mit Lene und ihrem Paul mitgefiebert, gelacht und geweint habt. Und ja, die Geschichte von Hanna Lehmann ist noch nicht auserzählt ... vielleicht kommt da ja mal noch etwas?

    Ich versuche später noch einmal auf einzelne Kommentare einzugehen - für jetzt noch einmal ein riesiges Dankeschön. Ich wünschte, ich könnte Euch alle einmal persönlich kennenlernen ....vielleicht klappt das ja bei irgendeiner Lesung!! Sehr herzlich: Eure Silke Schütze

    PS Ein besonderes Dankeschön an gagamaus, die diese Runde initiert und organisiert hat!!

    Die Szene bei der Versammlung im Rathaus war natürlich Klasse, wie erhofft. Lene hat Mut und Charisma bewiesen. Und die Darbietung der Schülerinnen, die ja ein großes Rätsel war, konnte ich richtig mitsummen. Glorreich umgedichtet, liebe Silke. Ich nehme mal an, das ist aus Deiner Feder entstanden?


    Liebe gagamaus, ja, der Text ist von mir - d.h. natürlich eigentlich von Lene und ihren Kolleginnen. Wenn ich so etwas schreibe, bin ich in der Situation drin und verschwinde ein wenig hinter meinen Figuren. Klingt schizophren, ist aber so ....

    Also, ich bin wirklich überwältigt von den vielen spannenden und klugen Kommentaren. Es macht riesigen Spaß, sie zu lesen und es freut mich sehr, dass über die ganze Thematik so intensiv diskutiert wird. Beispielsweise die Verlobung von Paul und Lene - natürlich kann man sie nicht mit einer heutigen Verlobung vergleichen. Damals konnte man sich nicht als Paar leider nicht "ausprobieren" - man konnte auch nicht befreundet sein. Man war verlobt oder nicht. Verheiratet oder nicht. Allein die Tatsache, dass Lene Paul erlaubt, ihr zu schreiben - das war schon eine feste Zusage. Es ist auch eine traurige Tatsache, dass viele hastig geschlossenen Kriegsehen oft nicht glücklich waren, wel sich die Partner fremd waren und erst nach Kriegsende richtig kennenlernten. Aber man ließ sich nicht schnell scheiden. Das war gesellschaftlich schlecht angesehen. Vor allem bei Frauen aus unteren Gesellschaftsklassen.

    Vielen Dank für das Verständnis! Unvorhersehbar habe ich jetzt gerade mal wieder Zugang und habe auch schon ein paar Sachen kommentiert. Mal sehen, ob ich das in den nächsten Tagen so auch hinbekomme. Auf jeden Fall freue ich mich so sehr, dass Lene so viele Freundinnen findet - denn auch Ihr schreibt ja an Lene quasi mit mit Eurer Phantasie (schreibt mal die eigentlich jetzt nur noch mit F?). Ich bin begeistert von Euren Einschätzungen und freue mich sehr, dass Ihr Lene auf ihrem Weg begleitet.

    Liebe Gagamaus, dass Du in den Lese-Sog geraten bist, das freut mich so sehr! Bein Schreiben (also Erzählen) ist das übrigens auch häufig so. Dramatische Ereignisse schreiben sich - jedenfalls bei mir - auch schneller. Ich muss mich dann richtig beeilen, um mit den Tippen hinterher zu kommen. Mein Herz klopft schneller, ich schwitze und bin hinterher wie aus dem Wasser gezogen....

    Der Tod der Mutter hat mich beim Schreiben auch umgehauen. Das Sterben meiner Figuren geht mir immer sehr ans Herz. Ich weine dann auch. Hanna Lehmann hätte ich einfach noch ein paar schöne, gesunde Tage gewünscht. Auf jeden Fall hätte ich große Lust, auch ihre Geschichte zu schreiben. Wie kam sie nach Berlin? Wo hat sie Lenes Vater kennengelernt? Was waren ihre Träume?

    Besonders glücklich bin ich über Deine Einschätzung von Ferdinand. Da habe ich auch lange mit meiner Lektorin diskutiert. Mindert diese Freundschaft die Liebe zu Paul? Ich denke nein. Lene sehnt sich nach Paul - aber der bleibt ihr so fern. Der Krieg gibt den dunklen Hintergrund dieser Episode: Noch einmal tanzen, noch einmal feiern, wer weiß, vielelicht das letzte Mal? Lieber Gruß von Silke

    Vorab: Ich hatte Gagamaus (vielen Dank!) gebeten, mich bis zum Wochenende zu entschuldigen, weil ich ungeplant unterwegs bin und eine Zeit lang ohne Netz war ... jetzt habe ich wider Erwarten doch die Möglichkeit, mich zu melden.

    Das mit dem Trockenwohnen war tatsächlich eine übliche Methode, um aus einer oft feuchten und kalten Baustelle eine vermietbare Wohnung zumachen. Dazu musste eine Wohnung regelmäßig beheizt und belüftet werden. Eine scheinbare Win-Win-Situation: Arme Leute hatten für eine bestimmte Zeit ein Dach über dem Kopf, Wohnungseigentümer sparten Personal, das die Wohnungen "wartete". Tatsächlich war es für die Trockenwohner ein hartes Leben. Oft waren noch nicht alle Zimmer mit Öfen ausgestattet. Und: Die Wohnungen waren nicht möbliert!

    Die "schnelle" Verlobung zwischen Lene und Paul hat Euch interessiert. Tatsächlich bin ich bei meinen Recherchen immer wieder auf derart hastig geschlossene Verlobungen gestoßen. Eine Ausprobierphase gab es damals nicht. Wen sich Menschen trafen, war die Umwelt sehr restriktiv. So wie Paul feststellt: "Ich schreibe doch nur MEINEM Mädchen." Und das hieß in der Konsequenz, dass man verlobt war. Mit anderen Worten, Lene ist sich über diese Ausmaße bewusst. "Darf ich Ihnen schreiben?" ist schon eine vorweggenommene Liebeserklärung. Diese schnellen Verlobungen waren auch deswegen so häufig, wel die Soldaten sich - neben ihrer Herkunfstfamilie - einen liebsten Menschen in der Heimat wünschten, für den sie kämpften und diese harte Leben auf sich nahmen.

    Ja, das mit den Kundmachungen ist interessant. Während meiner Recherche habe ich vor allem den Schöneberger Anzeiger studiert, der nur so von neuen Vorschriften und Bekanntmachungen wimmelte. Wann man wo welche Lebensmittelkarten einsetzen konnte, für welche Lebensmittel es jetzt welche Karten gab oder dass man ab Juli 1916 in Schöneberg bei der Verbreitung von Weizenbrot "Weizenschrot und Kartoffelmehl in derselben Menge" verwendet werden durfte. Und die Postkarten, die Dr. Frambosius in Lenes Handarbeitsklasse verteilt, hat es wirklich gegeben.

    Liebe Kessi69, vielen Dank für Deinen Zeilen. Ob das mein erster historischer Roman ist? Jein. Ich habe mich in der fiktiven Biografie Henny Walden mit der Zeit zwischen 1919 bis 1929 beschäftigt - also die Zeit direkt NACH den ersten Weltkrieg. https://www.dotbooks.de/document/267661

    Das Buch HENNY WALDEN - MEMOIREN EINER VERGESSENEN SOUBRETTE ist mittlerweile bei Dotbook als E-Book zu bekommen, ursprünglich war es einst bei Rowohl erschienen.

    Ich hoffe, Du hast im Tobeland Dir keinen Muskelkarter geholt und freu mich auf weitere Kommentare von Dir.. herzlich: Silke Schütze

    Heute vormittag habe ich bei einer Frühstücksveranstaltung aus "Wie nannten es Freiheit" gelesen und danach wurde noch intensiv darüber diskutiert. Unter anderem darüber, wie sehr sich die Gender-Verteilung im Lehrerzimmer (heißt das heute eigentlich immer noch? verändert hat. Dass es fast mehr Lehrerinnen als Lehrer gibt. Und Schulrektorinnen sind heute an der Tagesordnung. Wenn das Dr. Frambosius wüsste....

    Vielen Dank für diesen Beitrag! Lebensmittelpolonäse hat mir auch sehr gut gefallen, wie überhaupt der (Galgen-)Humor, den sich die Bevölkerung von Berlin und Schöneberg auch im ersten Weltkrieg bewahrt hat. Dass Dir Lene so gut gefällt, freut mich sehr. Ich mochte sie auch sofort, als sie eines Tages in meine Gedanken gehopst ist... der Schwarzmarkthändler wird tatsächlich noch ein Thema sein, aber mehr verrate ich nicht...

    Guten Abend! Ich hoffe, dass die bestellten Bücher jetzt bei allen eingetrudelt sind? Ich bin sehr gespannt auf diese Runde, weil ich bis jetzt erst eine Lesung mit dem Buch hatte (morgen ist die nächste) und da schon eine Menge interessanter Gespräch sich entwickelten - obwohl da noch niemand was gelesen hatte, sondern nur auf der Basis dessen, was ich vorgelesen hatte. Auf jeden Fall von meiner Seite hier ein herziches Hallo in die Runde! Es winkt vergnügt: Silke Schütze

    Hi, Kessi69, das ist ja eine schöne Begrüßung. Liebe Gagamaus: "Schuld" an meinem Interesse an dem Thema war ein kleiner Nebensatz in einem Buch über Preußen. Ich blättere ja gerne in Geschichtsbüchern, bleibe mal hier, mal dort hängen. Ich erinnerte mich, dass Lehrerinnen früher häufig "Fräulein" genannt wurden - wie eine Berufsbezeichnung. Als ich dann ein wenig recherchiert habe, war ich sehr erstaunt, wie kurz es her ist, dass Frauen selbstbestimmt ihrem Beruf nachgehen konnten - z.B. musste noch bis in die 60er Jahre der Ehemann einer Tätigkeit zustimmen und konnte sie auch alleine beenden. Das können wir uns heute gar nicht mehr vorstellen, oder?

    Ein frohes Hallo in die Runde! Ich freu mich sehr, dass Ihr Euch an dieser Leserunde beteiligt. Es ist für mich etwas sehr Besonderes, mit Leserinnen und Lesern direkt in Kontakt zu kommen - das erlebe ich ja sonst nur auf Lesungen. Ich bin deswegen auch schon ordentlich aufgeregt - schließlich seid Ihr die Ersten, die meine Heldin Lene kennenlernen. Ich denke auch, dass niemand befürchten muss, nicht mitzukommen. Zwei Wochen für rund 400 Seiten wäre auch schon recht sportlich - wenn man bei aller Lesebegeisterung noch sein Leben meistert. Lene erlebt jedenfalls in dem Jahr, in dem wir sie begleiten, so viel, dass es bestimmt für drei Jahre reichen würde. Was sicher ein Lebensgefühl ist dass viele kennen, oder? Ein herzlicher Gruß von Silke Schütze