Zusammenfassend würde ich sagen:
Sehr gut gestartet, aber dann immer mehr geschwächelt...bis zur leichten Langeweile.
Die letzten Bücher von Brigitte Riebe, die sie unter dem Pseudonym Teresa Simon geschrieben hat, haben mir wahnsinnig gut gefallen. Es waren samt und sonders sehr packende Geschichten, die durchaus auch ein bisschen Tiefgang hatten.
Das ist bei "Glückskinder" anders. Wie bereit erwähnt beginnt es verheißungsvoll...mit der Geschichte um Griet während und kurz nach einem Gewaltmarsch und parallel dazu Toni, die mit ihrer Familie in München wohnt und dort die Zeit um Kriegsende erlebt. Nach einiger Zeit verbinden sich dann beide Stränge, Griet wird zwangsweise bei der Familie einquartiert. Leider fiel bei mir der Spannungs- und Wohlfühlbogen ab dieser Stelle massiv ab.
Zum einen hatte ich das Gefühl, dass sich Klischee an Klischee reihte...der stetige Nazi in der Familie, der Klischeeamerikaner, der geheimnisvolle Fremde als Kontrast und um ein bisschen Spannung zu geben...ein Diebstahl (wer verdächtigt wird, dürfte klar sein) und dann noch eine völlig zusammenhanglose Vergewaltigung, fast beiläufig erzählt. Offenbar überhaupt nur, um aufzugreifen, dass das in dieser Zeit häufiger vorkam.
Der Clou war dann noch der völlig unglaubwürdige Wesenswandel einer der Beteiligten...da blieb mir nur noch Kopfschütteln.
Ich habe es zu Ende gelesen und werde auch einem künftigen Buch von Teresa Simon noch eine Chance geben...auch wenn die Vermutung nahe liegt, dies irgendwann so einzustellen, wie ich es auch bei den Brigitte-Riebe-Büchern getan habe.
Es wirkt alles ein bisschen zu sehr wie mit der heißen Nadel gestrickt. Quantität statt Qualität war noch nie ein gutes Rezept.