Beiträge von Ladybug

    Susanne Bodensteiner - Feierabendfood vegetarisch


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    Es geht auch fleischlos und dennoch super lecker – nicht nur zum Feierabend!

    Wir sind keine Vegetarier, achten aber darauf, auch mal einen fleischlosen Tag einzulegen. Es gibt unzählige Gerichte, bei denen man Fleisch gar nicht vermisst. Bewusst danach gesucht, staunt man über die Auswahl und „Bandbreite“.



    Susanne Bodensteiner hat in diesem Buch an alle gedacht – sowohl langjährige Vegetarier, als auch „Anfänger“ finden hier tolle Rezepte und Anregungen, aber auch Wissen über die Basics mit auf den Weg. Das fängt mit einer interessanten „Warenkunde“ an. Man erfährt nicht nur, welche Lebensmittel sinnvoll für den vegetarischen Vorrat sind, sondern auch viel über diese Produkte selbst. Das gefällt mir sehr, denn es macht den Leser sensibler dafür.



    Gestartet wird dann mit dem Kapitel „Quickies aus dem Vorrat“. Hier sind alle Gerichte innerhalb 20-35 Minuten fertig. Weiter geht es mit „Ohne-Kochen-Rezepte“. Ob nun heißes Wetter oder keine Lust auf kochen, hier kann man nach 10-40 Minuten mit dem Schlemmen beginnen. „Ratzfatz-Soulfood“ macht seinem Titel alle Ehre, denn in unter einer Stunde ist selbst das aufwändigste Gericht dieser Kategorie fertig. „Eiweißreich und richtig lecker“ überzeugt ebenso, wie die vorherigen Kapitel. Hier wird echt jeder fündig und richtig gut satt.



    Alle Rezepte sind sehr gut gegliedert und beschrieben. Dazu gibt es ein Foto, wie das Gericht am Ende aussieht, wenn man es perfekt hinbekommt. Immer wieder finden sich Informationen zwischen den Kapiteln und/oder Rezepten, die beim Kochen behilflich sein können. Kochen mit Freude, Entspannt genießen, Dem Alltag entschwinden, Abschalten durch Auspowern sind die Themen und sie werden sehr gut ausgeführt. Sie helfen beim Runterkommen und Abschalten vom Alltag.



    Für mich sind alle Rezepte interessant, die ohne Sojaschnetzel oder Tofu auskommen. Eben fleischlos, ohne Ersatzprodukte. Da werde ich hier gut fündig. Die Zutaten sind allesamt gut zu bekommen, richtig exotische Zutaten sind mir hier nicht aufgefallen. Die Gerichte sind nicht nur für den Feierabend geeignet. Auch als Mittagessen passen die Rezepte hervorragend. Das „Runterkommen“ bleibt dann dennoch besser dem Feierabend vorbehalten!



    Bleibt als Fazit zusammenzufassen, dass die Mischung der Rezepte super gelungen ist. Ein Stichwortverzeichnis am Ende fehlt mir leider. So würde man schneller das passende Gericht zum Kochlust und zum Hunger finden. Insgesamt gebe ich vier Sterne.


    4ratten

    Christina Pishiris - This is NOT a Love Song


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    Mein Flop des Jahres – und kaum zu übertrumpfen. Schade!

    Die großen Lieben der 34jährigen Musikjournalistin eines Printmagazins Zoe waren von klein auf die Musik und der Nachbarssohn Simon. Der war immer dann bei ihr zu Hause, wenn seine Eltern sich stritten – und das war sehr oft der Fall. Doch dann zieht Simon weg und Zoe konnte ihm ihre Liebe gar nicht gestehen. Als er nach seiner Scheidung wieder nach London kommt, verstehen sie sich auf Anhieb wieder. Wären da nicht der PR-Manager Nick, die Hochzeit von Zoes Bruder und die verfeindete Frauen Marcie und Jess …



    Der Klappentext liest sich so, als käme man beim ganzen Buch kaum aus dem Lachen heraus. Nun, es gibt schon witzige Stellen. Nur leider sind die rar gesät und doch recht flach. So sind auch die Charaktere – sie haben einfach keine Tiefe. Die Geschichte kommt nur sehr zäh in Fahrt. Songtitel dienen als Kapitelüberschriften und es wird auch viel über Musik geredet. Kein Wunder bei Zoes Beruf. Dass man aber zu Boygroups „rocken“ kann, war mir als Kind der 80er echt neu. Unter Rock verstehe ich schon etwas anders. Hier war dann bei mir schon der Alarm ganz laut und leider mit Recht.



    Irgendwie liest sich der Roman einfach nur nach Geplapper eines Teenagers. Doch dann fällt einem ein, hey, die Protagonistin ist ja Mitte 30! Die anderen Figuren sind altersmäßig ebenfalls um den Dreh angesiedelt. Das erstaunt dann schon. Und am Ende kann man sich kaum daran erinnern, was denn so alles passiert war. Das finde ich dann immer wirklich schade, denn man selbst hat Lesezeit investiert und die Autorin Schreibzeit. Beides leider nicht sehr lohnend …!



    Es werden so viele Klischees bedient, dass man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Da wird echt nichts ausgelassen und die Protagonistin greift selbst ganz tief in den Topf. Gut, man erfährt oberflächlich etwas vom Musik-Business, vom Verlagswesen einer Musik-Zeitschrift. Aber das ist nicht so wirklich fundiert und schon gar nicht vertieft. Tiefe findet man in diesem Buch an keiner Stelle.



    Und dann läuft alles richtig schön vorhersehbar. Man atmet an einem Punkt fast schon auf, da merkt die Autorin, dass sie doch lieber ein ganz dickes Buch geschrieben hätte und baut noch eine „Wendung“ ein, die jedoch leider wieder komplett in die Klischee-Schublade passt. Für mich wurde damit die Story nur künstlich in die Länge gezogen und alles noch schlimmer gemacht, als es bis dahin ohnehin schon war.



    Nett sind die Song-Titel, die den Kapiteln als Überschriften dienen. Aber die allein reißen das Ruder leider echt nicht rum. Auch nicht die niedliche Idee mit den Postkarten. Die geht auch ziemlich schnell ziemlich heftig unter. Alles so schade!



    Kurz vor Ende gibt es noch eine kleine Klischee-Zugabe, die als Wendung verkauft wird. Überrascht hat mich das nicht. Aber auch ganz zum Schluss kann ich dem Versprechen „Ein unglaublich komischer und cooler Liebesroman“ nicht zustimmen.



    Sorry, aber dies ist eins der Bücher, die ich besser nicht gelesen oder wenigstens frühzeitig abgebrochen hätte. Leider hab ich aber bis zum Ende durchgehalten. Dennoch – ich kann nur den Pflichtstern geben.


    1ratten

    Christine Ziegler - Sauer macht listig


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    Eine Frau erwacht aus ihrer Lethargie


    Unglaublich, aber wahr – Elenors Mann erzählt ihr nach dem Sex so nebenbei, dass er eine Affäre hat. Natürlich habe diese rein gar nichts mit ihr zu tun, er brauche einfach ein bisschen Abwechslung. Für Elenor zerfällt ihre Welt komplett und als auch noch ihre Freundin davon redet, dass das doch okay sei und sie das wegstecken soll, krempelt sie alles auf links, lebt erst mal einen Wutanfall aus, zieht ins WG-Zimmer ihrer Aushilfs-Postbotin und landet erst mal ganz tief unten in ihrem Selbstmitleid. Doch Elenor wäre nicht Elenor, wenn sie da unten nicht ihren Kampfgeist finden würde …



    Zugegeben – mir blieben erst mal die Worte im Hals stecken. Für meinen Geschmack war Elenor viel zu lang brav und folgsam und was ihre sogenannte beste Freundin da von sich ließ, das ging mir echt zu weit. Fast hätte ich abgebrochen, so sauer hat mich das gemacht! Nein, ich bin keine Kampf-Emanze, aber so wenig Respekt vor Frauen, der da rüberkommt, das war schon mehr als heftig. Gleichberechtigung? Fehlanzeige! Mal im Ernst – dieser Paul nimmt sich das Recht, eine Affäre zu haben, und geht allen Ernstes davon aus, dass Elenor das akzeptiert. Wie wäre es gewesen, hätte sich Elenor einfallen lassen, zur Selbstbestätigung einen Gespielen zu haben? Ich kann mir Pauls Entrüstung lebhaft vorstellen …!



    So ganz langsam wacht Elenor auf. Gut, die eine oder andere kleine „Vorbereitung“ trifft sie auch schon eher, aber mir ging das echt zu langsam, bis sie genug hatte. Rückfälle inbegriffen, Tritte in den Hintern von im Grunde wildfremden Menschen, Anfälle von sinnloser Geduld und Hinnahme von Dingen bis zu scheinbar plan- und sinnlosen Aktionen, alles ist vorhanden. Nur nicht das Listig-Sein. Elenor braucht immer Hilfe von anderen, sonst kommt sie nicht weiter oder überhaupt voran. Das hat mich irgendwann dann ein bisschen wütend gemacht.



    Die Story ist nicht schlecht. Aber die Protagonistin ist ein bisschen eine Schlaftablette. Bis zum Ende stolpert sie so vor sich hin, steckt in alten Mustern fest und hat von A-Z immer wieder Glück, dass andere die Sache für sie in die Hand nehmen. Es ist schon heftig, wie wenig Selbstwertgefühl Elenor hat – es ist fast, als hätte sie die komplette Emanzipation der Frauen verschlafen. Das schockiert mich schon ein wenig.



    Bleibt also zu sagen: Mir gefallen alle Nebenfiguren sehr gut. Ja, auch die Bösen! Sie sind echter und lebendiger, als es Elenor ist. Genau diese Nebenfiguren geben der Story das gewisse Etwas. Die Studenten-WG ist so herrlich schräg, dass ich da sofort einziehen möchte und Zac ist sehr schnell meine Lieblingsfigur geworden. Christina Puciata hört man sehr gerne zu. Ihre Stimme und ihre Art zu sprechen ist genau so angenehm, wie bei Beate Rysopp. Die Betonung stimmt, da ist nichts überspannt oder lächerlich. So mag ich das.



    Da man nicht immer Fan der Hauptfigur sein muss und die Story zu fesseln wusste, gebe ich vier Sterne.


    4ratten

    Hans Rath - Im nächsten Leben wird alles besser


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    Sehr tiefgehende Story, die lange nachhallt

    Arnold Kahl führt ein ganz normales Leben. Er hat zwei Kinder, die bereits ihren Weg gehen, eine Buchhandlung, die ihn gerade so über Wasser hält, einen langjährigen Freundeskreis und eine Ehefrau an seiner Seite, die seine Launen erträgt. Alles ganz unaufgeregt. Am nächsten Tag wird Silberhochzeit gefeiert werden. Kein Wunder also, dass Arnold die Welt nicht mehr versteht, als er in einer fremden Umgebung aufwacht und feststellt, dass er nun 73 Jahre alt ist und sich an die letzten 25 Jahre nicht erinnern kann. Die Welt ist sehr technisch geworden und mithilfe seines im Grunde schon schrottreifen „persönlichem Assistenten“ Gustav, einem Roboter, der die Bezeichnung „synthetischer Charakter“ bevorzugt, macht er sich auf die Suche nach Antworten und am besten auch wieder zurück ins Jahr 2020 …



    Ja, dieses Buch ist lustig, ganz ohne Frage. Aber es ist an vielen Stellen – und insgesamt gesehen – auch sehr ergreifend und tiefgehend. Dass sich Gustav im Grunde menschlicher als Arnold verhält und sich auch rasanter entwickelt, ist schon auffällig und regt zum Nachdenken an. Doch Arnold entdeckt auch gerade daran, was er in seinem früheren Leben so alles falsch gemacht hat. Dem Leser eröffnet sich so nach und nach ein Bild, das erschüttert, bewegt und schwer im Magen liegt.



    Fast schon nebenbei spinnt Rath die aktuelle Lage weiter und lässt in nicht allzu ferner Zukunft die Mächtigen die Menschen in zwei Gruppen selektieren: Die eine Gruppe lebt real, die andere in einer digitalen Welt, Times Beach. Klingt erst mal toll, aber wenn man die Konsequenzen und Bedingungen kennt, dann stockt einem der Atem. Kein Wunder, dass es auch „die Autonomen“ gibt, die sich von all der digitalen Überwachung komplett abschotten und auf ihre Weise leben.



    Die Schritte, die Arnold geht, um die verlorene Zeit zurückzubekommen, sind in sich stimmig und sehr logisch. Dennoch steckt das Buch voller wunderbarer Philosophie. Man kann es recht flott „weglesen“, doch hält man auch immer mal inne und lauscht dem Nachhall, den gewisse Szenen auslösen. Man findet auch ganz viele brandaktuelle Themen. Diese werden zumeist nur angeschnitten, aber sie sind da und stoßen ganz schön bitter auf.



    Ganz zu Anfang hat mich Arnold amüsiert, dann hat er mich genervt, dann wieder tat er mir unendlich leid. Dieses Wechslebad der Gefühle muss ein Autor erst mal in Gang setzen können! Die Wendung im vierten Abschnitt war zu erahnen, doch das ist nicht als Kritik aufzufassen. Sie macht das Buch zu dem Juwel, das es ist. So erkennt man dann am Ende, wie wunderbar die Aussage des Autors ist und spürt noch lange die Erschütterung in der Seele – mir gefällt das. Es öffnet die Augen und das Herz. Rath legt den Finger zwar in die Wunde, aber er bohrt nicht blutrünstig darin herum, sondern überlässt dem Leser, was er mit der gewonnenen Erkenntnis macht. Es ist zudem ein Buch, dessen Cover ich fürchterlich, den Inhalt aber unbeschreiblich gut finde. Die Schattenfiguren sind schön und passend, die Neonschrift schreckt ab und passt meiner Meinung nach kein bisschen zum Buch. Mein Fazit zum Inhalt: Fünf Sterne.



    5ratten

    Katie Cotton - Zusammen sind wir nie allein


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    Gemeinsam Aufgaben bewältigen


    Gerade in Zeiten von Krisen, wie aktuell der Corona-Krise, ist alles, was Mut macht, stets willkommen. Noch dazu, wenn es so liebevoll gestaltet ist, wie dieses Büchlein. Es eignet sich bestens als Trostpflaster und als Mitbringsel.



    Die Aquarell-Zeichnungen von Sarah Jacoby sind zauberhaft. Nicht zu detailreich, aber dennoch mit riesengroßer Aussagekraft. Das Wesentliche springt direkt ins Auge und geht von da ohne Umwege ins Herz.



    Die Übersetzung der Original-Verse hat vielleicht ein bisschen den kompletten Charme leiden lassen, denn mir erscheinen die Reime ein wenig holprig an vielen Stellen. Auch ist das Versmaß für Kinder wohl schwierig. Dennoch ein dickes Lob an Anna Taube, die sicher keinen einfachen Job hatte.



    Die Aussage, dass man gemeinsam mehr bzw. alles schafft und gleichzeitig nie allein ist, ist besonders für Kinder wertvoll und wichtig. Mit den Waldtieren, den Reimen, den Bildern wird den Kindern auch gezeigt, wie die Natur den Lauf der Welt beeinflusst. Groß und Klein, Stark und Schwach, Alt und Jung - zusammen und gemeinsam. Einfach wunderschön!



    Für mich ein sehr schönes Buch, das allerdings nicht für alle Kinder ab 4 Jahren gleichermaßen geeignet ist. Ich gebe vier Sterne.


    4ratten

    Peter Kapp - Brote & Snacks zu Hause backen


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    Rezepte für den Alltag und für geselliges Beisammensein


    Ganz ohne Frage – Peter Kapp versteht was vom Brot! Man merkt auf jeder Seite, dass darin seine ganze Leidenschaft steckt. Deshalb ist es besonders schade, dass ich einfach keinen Sauerteigansatz hinbekomme. Seine Tipps und Anleitungen sind klasse, es liegt echt einzig und allein an mir. So mogle ich ein wenig und nehme gekauften Sauerteig. Das ist allerdings nicht ganz das, was man machen sollte, denn es stimmt: je älter ein Sauerteigansatz ist, desto bekömmlicher, milder und leckerer ist er im Brot.



    Doch Rapp macht ja nicht nur Sauerteigbrote, sondern bietet auch ganz viele Rezepte für solche Bäcker wie mich, die damit nicht klarkommen oder Hefebrote lieber mögen. Auch an Anfänger ist gedacht. Das Buch startet mit Infos rund um den Brotteig, auch wie man ihn formt. Eine Anleitung für die Herstellung von Anstellgut fehlt auch in diesem Buch nicht. Damit ist man gerüstet für die Rezepte, die danach folgen. Ganz typisch Kapp werden hier allerdings auch mal gern Zutaten verwendet, die man nicht so einfach auftreiben kann. Dazu gehören beispielsweise diverse Mehlsorten und Terra Madre Sauerteigmutter. Wer Kapps Bücher kennt, wundert sich darüber nicht.



    Die Rezepte sind zumeist für recht große Mengen ausgelegt. Bei den Baguettes beispielsweise für jeweils acht (kleine) Baguettes. Das entspricht einem Kilo Mehl. Man kann die Rezepte aber auch gut anpassen und/oder halbieren. Die Aufstellung der Rezepte ist klassisch und übersichtlich. Die Arbeitsschritte sind gut verständlich erklärt und für jedes Brot und jeden Snack gibt es auch mindestens ein tolles, aussagekräftiges Bild. Nicht immer werden die eigenen Backwerke so schön, aber das Wichtigste stimmt immer: Der Geschmack! Eine Ahnung davon erhält man bereits beim Backen. Der Duft ist einfach herrlich!



    Schade finde ich nur, dass das Buch eher ein Heft ist und bei mir schon jetzt abgestoßene Kanten hat. Ein stabilerer Einband wäre schon wünschenswert für alle, die oft und gerne (Brot) backen. Die Rezepte eignen sich für Partys und geselliges Beisammensein, aber auch für den Alltag, wenn man sich nicht gerade Rezepte mit Kamut- oder Burrato-Mehl von Mulino Marino aussucht. Von schlicht bis raffiniert ist alles geboten. Mir schmeckt’s prima!



    Alles in allem ein sehr schönes Buch und deshalb vier Sterne.


    4ratten

    Shaun Hamill - Das Haus der finsteren Träume


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    Ein leises, aber gewaltiges Buch



    Noah Turner hat seinen Vater nie wirklich kennengelernt, da dieser an einem Gehirntumor starb, bevor er geboren wurde. Weder seine Mutter noch seine Schwestern erzählen von ihm, doch eines vereint die Familie: Sie führen ein Gruselhaus. Das war Harrys großer Traum und ist nun der Lebensunterhalt der Familie. Noah weiß instinktiv, dass er anders ist, als andere Kinder. Er kommuniziert mit einem echten Monster. Dieses ist sein Freund, und deshalb lässt er es irgendwann auch ins Haus …



    Die Story entwickelt sich ganz gemächlich und das Auftauchen der Monster und „finsteren Träume“ geschieht sporadisch und quasi am Rande des Gesichtsfeldes. So wird der Leser quasi in Sicherheit gewogen und die Ereignisse erscheinen nicht so wirklich schlimm und böse. Shaun Hamill lässt seinen Protagonisten mit der Erzählung weit ausholen. Er erzählt sogar von Ereignissen und Geschehnissen aus der Zeit vor seiner eigenen Geburt, als hätte er das selbst erlebt. Das erscheint ein wenig gewöhnungsbedürftig, ist aber meiner Meinung nach ein gelungener Kniff.



    Noahs Begegnung mit dem Wesen und seine Freundschaft mit ihm sind verwirrend. Man kann nicht glauben, dass das echt, nicht nur eingebildet, ist, doch muss es ja sein, da gewisse Ereignisse sonst so nicht hätten geschehen können. Man wundert sich lange Zeit, dass Noah vom „Wesen“ spricht und ganz selten mal vom „Monster“. Sein Vertrauen hat zwar von Anfang an kleine Risse, dennoch genießt er das Zusammensein mit ihm in mehr als einer Hinsicht sehr. Mehr noch, es scheint ziemlich schnell sehr wichtig für Noah zu werden, das Wesen an seiner Seite zu wissen. Die Veränderungen gehen langsam voran und obwohl der Leser das direkt mitbekommt, sind die Folgen erschreckend und ziehen einem schon die Füße weg. So kommt Shaun Hamill fast komplett ohne Blutbad aus, trifft aber noch viel härter.



    Das recht beschauliche Leben der Turners, die immer ein bisschen am Rande der Gesellschaft leben und mit harten Schicksalsschlägen zu kämpfen haben, sieht in diesem Licht betrachtet doch völlig anders aus. Jedes einzelne Familienmitglied erlebt ganz alltägliche Dinge, auch die üblichen Dramen eines Lebens, macht Entwicklungen durch, probiert sich aus, kämpft und strampelt – und doch sind da immer wieder diese Einschläge, von denen man selbst immer ganz fest überzeugt ist, dass sie immer nur die anderen treffen, nie einen selbst.



    Immer wieder gibt es Szenen und Stellen, die fast schon philosophisch sind. So hat mich ganz besonders ergriffen, als Noah die Bathöhle entdeckt, sie so gerne haben möchte und dann feststellt, dass das Geschenk nicht auf die richtige Weise zu ihm kam. Die Freude bleibt aus, kehrt sich ins Gegenteil um und hinterlässt ein tiefes, schwarzes Loch in der Seele. Es ist ein leises Buch, das umso tiefer unter die Haut geht. Das Ende ist phantastisch, stimmig, logisch, folgerichtig, genial und wunderschön. Das ist definitiv Horror vom Feinsten.



    Auf der Rückseite des Buches ist Stephen King zitiert, der sagt, er liebt das Buch und der Leser wird das auch. Ich gehe noch weiter und sage, ich traue dem Meister zu, dass er mal wieder ein Experiment wagte und sich ein neues Pseudonym zugelegt hat. Dieses Buch ist atemberaubend gut und ganz im Stile des genialen Autors, den Leser in Sicherheit zu wiegen, einzulullen, den Horror kleinzureden, kleine Andeutungen zu machen, die sehr viel später sich dann als hammerharte Tiefschläge zu erkennen geben. Entweder hat sich Shaun Hamill stark inspirieren lassen oder King erlaubt sich mal wieder einen Spaß mit den Lesern. So oder so – mich hat „Das Haus der finsteren Träume“ sehr gut unterhalten, in Atem gehalten und auch bis auf die Knochen entsetzt. Auch das Ende weiß zu überzeugen – und das schaffen nicht viele Bücher. Das belohne ich mit den vollen fünf Sternen! Und ja, Stephen Kings Worte stimmen: ich liebe dieses Buch!


    5ratten

    So ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Der Titel ist korrekt. Die Kinder backen ja tatsächlich mit Christina. Ich käme nicht auf die Idee, dass es ein Buch gäbe, das erklärt, wie man Kinder backen kann. Ihr habt echt einen ganz schön schwarzen und makaberen Humor

    Britta Sabbag - Die kleine Hummel Bommel - Nur Mut!

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    Bommel muss man einfach mögen!

    Bommel hat einen Auftritt und ein bisschen Bammel davor. Aber seine Oma macht ihm Mut und rät ihm, immer daran zu denken, wer er ist. Die Idee findet Bommel gut und er hält sich auch daran. Dadurch kann er auch den anderen Insekten helfen, die er auf dem Weg zum Auftritt trifft …



    Besonders witzig fand ich, dass der Moderator „Tommy Gottesanbeter“ heißt und tatsächlich aussieht, wie ein TV-Moderator ganz ähnlichen Namens! Außerdem finde ich es reizend, dass ein Lied im Buch vorkommt – das passt prima zu Maite Kelly, ganz klar. Schade nur, dass es keine Noten hat, denn die Kinder würden das gern singen und hören!



    Die Themen, die das Kinderbuch anschneidet, sind quasi aus dem Leben der Kids im Zielgruppenalter genommen. Sich gegenseitig helfen und respektieren, Streiche mit Humor verzeihen und auch Sticheleien nicht allzu ernst zu nehmen, aber auch dagegen vorgehen, zu anderen (das lässt sich beliebig auslegen, auch Mitbürger anderer Herkunft sind damit gemeint) höflich und nett sein, nicht nur zu seinesgleichen und vieles mehr. Die Kids sehen mit dieser süßen Geschichte, wie wichtig es ist.



    Die Zeichnungen sind wunderschön und kindgerecht, aber nicht zu kitschig. Die einzelnen Insekten-Charaktere wurden super getroffen. Alle Gesichtchen sprechen mich stark an. Keins der Insekten ist auf irgend eine Weise „eklig“, sodass die Kids auch hier etwas lernen und fürs Leben mitnehmen. Es lassen sich viele wunderschöne Details entdecken. Ein Bommel-Buch ist allein kaum denkbar – man wird sofort süchtig und will noch mehr! Die beiden Autorinnen und die Zeichnerin sind ein tolles Team. Besser hätte man sich Bommels Mut-Geschichte gar nicht wünschen können. Ich mag sie sehr und gebe die vollen fünf Sterne.


    5ratten

    Sehr gelungenes Buch über Lebensmittel, deren Herkunft und Verarbeitung zu leckeren Backwaren

    Dieses Buch ist viel mehr, als ein schlichtes Backbuch. Es erklärt den Kindern alles rund um das Backen, aber auch den Bauernhof und alles, was dort das Jahr über los ist. Tiere und Pflanzen spielen da natürlich eine große Rolle. Lebendig erzählt und mit tollen Fotos unterstützt, lernen so auch Stadtkinder das Landleben kennen. Das finde ich wunderbar, denn nicht jedes Kind hat das Glück, Landwirtschaft in der Nähe zu haben, schon gar nicht die mit artgerechter Tierhaltung.



    So besteht die Hälfte des Buches aus Lesestoff. Doch das ist keine Kritik meinerseits, denn man weiß ja, dass sich im Buch 30 Rezepte finden, die sozusagen kindgerecht aufgearbeitet sind. Bei fast zweihundert Seiten ist es dann klar, dass Christina Bauer den Leser auch auf eine kleine Reise mitnimmt. Mir gefällt das! Die Kinder erfahren viel über Lebensmittel, bekommen Tipps und Tricks gezeigt und erfahren auch, wie sie beispielsweise Butter selbst herstellen können. Statt erfundene Geschichten gibt es spannende Geschichten rund um das, was die Kinder tagtäglich auf dem Tisch haben. Besser geht es kaum!



    Die Rezepte selbst sind sehr gut ausgewählt und quasi querbeet durch die Küche. Es wird nicht ausschließlich gebacken, auch Marmelade wird gekocht, Popcorn gemacht, Eis gezaubert, Joghurt bereitet. Alles in Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die gut zu verstehen sind, eben auch und gerade für Kinder. Ganz klar, dass dennoch ein Erwachsener dabei sein muss! Die Zutaten sind für meine Begriffe leicht zu bekommen. Manche Rezepte erfordern ein bisschen Geschick. Doch im Grunde ist es ja nicht wirklich schlimm, wenn die Igelchen, Nikolause oder anderes Gebäck nicht wie aus dem Backbuch aussehen, sondern ihren eigenen Charakter haben.



    Christina, Magdalena und Thomas Bauer sind die Stars des Buches. Man merkt Mutter und Kindern an, wie viel Spaß sie haben. Genau diese Freude sollen alle nacherleben können und ich bin mir sicher, das ist machbar. So bringt man die Kids dazu, über die Lebensmittel und deren Herstellung nachzudenken, und damit auch, nachhaltiger und umweltbewusster zu leben. Finde ich super! Genau deshalb bekommt dieses Buch auch die vollen fünf Sterne, obwohl der Titel nicht unbedingt aussagt, was das Buch in sich hat!


    5ratten

    Jürgen Seibold - Schneewittchen und die sieben Särge

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    Von einem, der auszog, Ruhe und Frieden zu finden


    Robert Mondrian hat eigentlich „ausgesorgt“. Aber irgendwas muss man ja tun, also hat er sich eine Buchhandlung gekauft. Hier wird nur verkauft, was er selbst gut findet. Also auch keine Comics und schon gar keine Krimis oder sonstige Trivialliteratur. Nein, es muss schon edler sein! Sein Angestellter Alfons bringt jeden Tag seine Kakadus mit und sowohl Alfons als auch Robert himmeln jeweils schüchtern und ängstlich ihre Angebetete an. Als ausgerechnet der Obst- und Gemüselieferant von Roberts Traumfrau Sonja ermordet wird und diese unter Verdacht gerät, kann er nicht anders und nutzt seine Kenntnisse und Fähigkeit aus seinem „vorherigen Leben“, um der Sache auf den Grund zu gehen …



    Ja, ein bisschen mehr offensichtlichen Humor hatte ich tatsächlich erwartet nach dem Klappentext. Auch mehr Bezug zu Märchen. Aber man kann selten alles haben und gerade der feinsinnige, versteckte Humor dieses Buches gefällt mir doch sehr. Die Ermittlungen sind unkonventionell und ein bisschen in „Wilsberg“-Manier, die Figuren Originale und die Story in sich stimmig und logisch. So kommt es streckenweise auch zu vorhersehbaren Entwicklungen, doch auch zu Überraschungen. Dieser Mix macht das Ganze sehr realitätsnah.



    Die offenen Fragen – nun, sie passen zum Start einer neuen Reihe. Vor allem aber sind sie so angelegt, dass man „damit leben kann“. Dennoch bin ich wirklich gespannt auf den nächsten Fall meines neuen Lieblings-Buchhändlers Robert Mondrian. Immerhin sind mir der Scottish-Pub-Besitzer Richie, die Gemüsehändlerin Sonja, die Nachbarin Elsa Heberle, der Kommissar Neher, die Kakadus und Alfons mit Marie so sehr ans Herz gewachsen, dass mich doch sehr interessiert, was sie noch so alles erleben werden.



    Mag der Titel ein wenig irreführend sein, so sehe ich ihn doch passend. Wie das? Nun, Seibold spielt auf so manche Unzulänglichkeit an. Eine davon die reißerische Presse. Die macht aus einem Giftmord, der eben zufällig mit einem Apfel begangen wurde, eben schnell mal einen „Schneewittchenmord“. Ob das nun passt oder nicht – egal! Im Buch selbst finden sich noch weitere dieser kleinen Spitzen und genau das mag ich. Auch die Selbstironie ist einfach bemerkenswert – will doch seine eigene Romanfigur die von ihm geschriebenen Bücher nicht verkaufen!



    Ein bisschen Cosy-Crime, ein bisschen Regionalkrimi, ein bisschen feinsinniger Humor – diese Mischung wird von mir mit vier Sternen und der Neugier auf Band zwei belohnt!


    4ratten

    Eine Frau geht ihren Weg


    Die Witwe Bernadette von Plesow hat nach dem Krieg und quasi aus dem Nichts das „Grand“ in Binz wieder aufgebaut. Ihr Sohn Alexander ist Geschäftsführer, der zweite Sohn Constantin hat in Berlin das Hotel „Astor“ mit ihrer Hilfe aufgebaut, Sohn Maximilian ist im Krieg gefallen und Tochter Josefine ist so ein bisschen das wilde schwarze Schäfchen. Constantin unterstützt seine Mutter aus der Ferne, indem er ihr immer wieder Gäste schickt. So ist das Hotel bald immer ausgebucht und Bernadette blüht in ihrer Aufgabe auf. Doch dann tauchen am Ufer kurz hintereinander zwei Tote auf …



    Die Zeit der „Goldenen 20er“ Jahre des letzten Jahrhunderts wird in diesem ersten Band der Reihe sehr gut und bildhaft beschrieben. Nach dem Krieg geht es aufwärts, aber es gibt auch Schattenseiten und ganz klar auch das organisierte Verbrechen.



    Die Figuren dieses Buches sind überzeugend gezeichnet. Sympathisch? Nun, eigentlich hat mich niemand für sich gewinnen können. Dennoch – es passt zur Story, es passt zur Zeit, es passt zur damaligen Lage. Es hat mich auch nicht im Lesefluss oder Lesespaß beeinträchtigt. Die Geschehnisse sind oftmals erstaunlich, die Verwicklungen gelungen und die Stimmung authentisch. Dass es ein paar dunkle Geheimnisse gibt und mittendrin eine starke Frau allen Stürmen trotzt, ist natürlich schon gut zu lesen. Gerade in Sachen Emanzipation und Frauenpower macht das Buch Mut und Hoffnung, denn gerade zu der Zeit war es eben nicht selbstverständlich, dass eine Frau ein Hotel führt und ihren Weg geht.



    Die Schauplätze Ostsee und Berlin sind an sich schon spannend und interessant. Die Verbindungen mögen der Phantasie der Autorin geschuldet sein, wirken auf mich aber absolut stimmig, gerade im Hinblick auf die geschichtlichen Zusammenhänge. Mir gefallen auch die kleinen Feinheiten sehr gut, wie beispielsweise der Akkordeonspieler, der immer wieder auftaucht. Das legt den Schluss nahe, dass er in den weiteren Bänden noch eine gewichtigere Rolle übernehmen wird und darauf bin ich sehr gespannt.



    Anfangs gab es quasi eine Flut von Figuren, die das Hineinfinden ins Buch ein klein wenig mühsam machten. Hier hätte ich mir ein Personenregister gewünscht. Hin und wieder empfand ich ein paar Längen, doch insgesamt wurde ich vom Auftaktband wirklich hervorragend unterhalten. Deshalb gebe ich gerne vier Sterne und bin gespannt darauf, wie es weitergehen wird!


    4ratten

    Frühstück: hauptsächlich Matschepampe.


    Mehl: Ich ersetze das auch gern durch anderes Weizenmehl. Geht mir nicht um den Weizen, sondern um die Type. Mich wundert schlicht nur, dass dieses "Billigmehl", das echt nicht gut ist und null Mineralstoffe enthält, im Buch verwendet wird. Gerade Veganer sollten auf Mineralstoffe achten. Dinkel liebe ich, das ist nicht die Frage und auch nicht das Problem.

    Adriane Andreas - VEGAN! Das Goldene von GU

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    Viele Rezepte, die auch Skeptikern richtig gut schmecken können


    Um es gleich vorwegzunehmen – ich bin Flexitarier, esse sehr gerne (aber dennoch nicht viel) Fleisch, Käse, Honig und ähnliches, möchte aber gern informiert sein, Neues ausprobieren und mich anregen lassen. Die Philosophie der Veganer geht mir manchmal doch ein bisschen zu weit, doch bin ich gern bereit, das eine oder andere Rezept, das völlig frei von tierischen Produkten ist, zu probieren. Meine Erfahrungen mit Tofu und ähnlichem „Fleischersatz“ sind äußerst negativ, aber darum kann man ja einen Bogen machen. Zudem habe ich gern Rezepte zur Hand, wenn mal Besuch kommt, der sich vegan ernähren möchte. Ich esse bewusster, als noch vor wenigen Jahren, und stelle fest, dass vieles aus der Kindheit wieder mehr Stellenwert bekommen hat.



    „Das Goldene von GU“ bietet einen interessanten und informativen Überblick über vegane Ernährung und liefert eine Reihe Rezepte, die mehr oder weniger einfach zuzubereiten sind. Sogar, wie man veganen Milchersatz und Joghurt selbst herstellen kann, wird erklärt. Das geht mir dann doch zu weit – da muss sich veganer Besuch bei mir mit entsprechenden Produkten aus dem Handel zufrieden geben.



    Ich gebe zu – die meisten Rezepte für das Frühstück sagen mir leider kein bisschen zu. Dafür gefallen mir aber die Rezepte für die Brote und Brötchen. Nur das Rezept für das Weißbrot mit Kräutern enthält leider Weizenmehl Typ 405 (habe ich seit Jahren nicht mehr im Haus) und Sojamilch. Aber das kann man ja kaufen!



    Im Kapitel „To go und zwischendurch“ gibt es Rezepte für „Salate, Snacks und Fingerfood“. Gestartet wird hier gleich mit Tipps, wie das unterwegs so aussieht mit den „Fallen“, in die Veganer tappen können. Es ist also wirklich einfacher, sich selbst zu versorgen, wenn man auf der sicheren Seite sein möchte. Hier gefallen mir die meisten Salat-Rezepte richtig gut. Auch die Dressings dürfen mein Repertoire erweitern. Auch wenn ich mich mit Tempeh und ähnlichen Produkten einfach nicht anfreunden kann – aber die lasse ich (für mich) dann eben weg. Die Gemüse-Uttapams finde ich genial! Ausgefallen, lecker, für alle geeignet – man muss den nicht-veganen Gästen ja nicht verraten, dass dies ein veganes Rezept ist. Soll der Groschen doch selbst fallen! Falafel mag ja sowieso fast jeder und denkt dabei nicht explizit an vegane Küche. Ähnlich ist es mit den gefüllten Grilltomaten. Einfach so hingestellt sind sie lecker und mal was anderes. Zum Niederknien: die Samosas!



    Darauf folgt „One-Pot-Seelenfutter“, das Kapitel, in dem es um Suppen, Eintöpfe und Currys geht. Auch hier entdecke ich für mich viele Gerichte, die sich problemlos in meine Ernährung einbauen lassen und somit fleischlose und tierproduktfreie Tage garantieren. Die „Hauptgerichte für jeden Tag“ bieten Rezepte mit Gemüse, Pasta und Hülsenfrüchten. Kartoffelpuffer mit Apfelmus mochten die meisten ja schon als Kinder super gern. Warum also nicht mal wieder die gute alte Zeit aufleben lassen? Mit Ofengemüse kann man mich immer super glücklich machen. Und ja, das geht total vegan! Auch bei den meisten Pasta-Rezepten schlägt das Herz höher und man merkt gar nicht, dass tierische Produkte fehlen. Bei den veganen Küchenklassikern (Schnitzel, Käse, Currywurst) bin ich dann allerdings raus. „Künstliche“ tierische Produkte gibt es in meiner Küche nicht. Da bin ich stur. Das liegt daran, dass ich – wenn schon – dann in voller Konsequenz vegan koche. Gut, ich esse es nur hin und wieder, vermutlich ist da die „Sehnsucht“ nach einem Würstchen nicht so groß, aber eben auch gerade deshalb lasse ich das dann bleiben.



    Wie in jedem Kochbuch gefallen mir auch hier nicht alle Rezepte. Das habe ich auch gar nicht anders erwartet. Ich bin positiv davon überrascht, dass ich mehr als erhofft gefunden habe, das zu mir und meinem Ess-Geschmack passt. Da ich mich, wie eingangs bereits erwähnt, flexibel ernähre, muss ich nicht allzu stark auf die Zusammenstellung achten, um genug Vitamine und Mineralstoffe aufzunehmen. Das erleichtert es mir enorm. Auch werde ich mich nach wie vor mit gewissen Produkten einfach nicht arrangieren oder anfreunden können. Dennoch empfinde ich dieses Rezeptbuch als Bereicherung für meinen Speiseplan.



    Für „echte“ Veganer ist dieses Buch vermutlich noch viel genialer als für mich. Aber ich finde es schon mal großartig, dass auch Flexitarier genug Gerichte darin finden, um drei Mahlzeiten, Imbiss und Nachtisch damit abdecken zu können. Selbst das schafft nicht jedes „normale“ Kochbuch! Von daher verdient es fünf Sterne, auch wenn ich zu der Erkenntnis gelangt bin, dass ich doch lieber öfter vegetarisch koche und vegan weiter die Ausnahme bleiben wird.


    5ratten

    Nico ist eine Nervensäge – aber bei DIESER Mutter kein Wunder ….!

    Nico Schnös ist 47, mit einer wunderbaren Frau verheiratet und hat sein Leben irgendwie nicht im Griff. Er flippt gern und schnell aus, wodurch er im Job Probleme bekommt. Deshalb gibt ihm sein Chef eine letzte Chance: Er schickt ihn eine Woche in Zwangsurlaub, aus dem er mit einem Ruhepuls unter 60 zurückkommen muss, sonst ist er gefeuert. Ganz klar, dass so viel Druck Gegendruck erzeugt und alles schief geht, besonders, weil nicht Mia, seine Frau, sondern Rosi, seine Mutter mitkommt …



    Anfangs fand ich die Story urkomisch. Ein echter Jaud eben, aber dann hat sich so einiges doch enorm abgenutzt. Es ist irgendwie nicht wirklich lustig, wenn ein 47jähriger sich wie ein Vorpubertierender verhält und nur noch bockig aufstampft, anstatt mal etwas an seiner Situation aktiv zu verändern. Noch dazu wird mit der Zeit deutlich, dass Nico eigentlich noch nie anders war. Er hat nie gefragt, immer nur geurteilt. Und natürlich lag und liegt er mit seinen Vorurteilen kilometerweit von der Wahrheit weg.



    Die weiteren Figuren sind teils dermaßen überspannt gezeichnet, dass es an Slapstick grenzt. Ja, ich kenne sie, die künstlerische Freiheit und die Übertreibung, um etwas zu verdeutlichen. Das kann man allerdings auch übertreiben. So, wie Nico eben. Mit jedem Versuch, sich zu entspannen, stresst sich Nico mehr und es wird immer absurder und alberner. Er macht einfach alles falsch, das man falsch machen kann. Gerade noch rechtzeitig zieht Jaud die Reißleine und schützt sich selbst vor dem Absturz. Das Buch bzw. die Story nimmt eine Wendung vom Lächerlichen ins Nachdenkliche. Hier stutzt man erst mal kurz, denn das ist so krass anders, dass das Folgen nicht ganz so leicht fällt. Aber es macht das Buch dann richtig gut. Es fehlt nicht die nötige Portion guten (!) Humors, aber es steckt ganz viel Wahrheit darin. Ich möchte nicht so weit gehen und von „Sozialkritik“ sprechen, dennoch finde ich, dass Jaud hier viele Themen anspricht, die „uns alle“ betreffen. Ganz so weit hergeholt ist meiner Meinung nach die Story nämlich dann doch nicht.



    Der Titel wird von vielen falsch gelesen. Da „brüllt“ der Löwe nämlich nicht. Dem fehlt ein „r“ und deshalb „büllt“ er. Das hat einen Sinn und damit „Hand und Fuß“ und ist vielleicht typisch für unseren Protagonisten. Denn er macht viel Lärm, aber bewirkt nichts. Er büllt also. Wer brüllt, der hat zwar nicht unbedingt Recht, aber er wird gehört. Nico … nun, einfach mal lesen! Wer durchhält, der wird belohnt. So wie Nico, der reichlich spät lernt, aber dennoch lernt! Der Weg dahin und das Ergebnis sind es wert, durch den zähen Anfang zu gehen. Ich gebe vier Sterne.


    4ratten

    Catherine Shepherd - Dunkle Botschaft


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    Mir war das einfach zu heftig


    In der Rechtsmedizin auf dem Obduziertisch von Julia Schwarz landet eine junge Frau, die in der Badewanne gestorben ist. Aus dem ursprünglich so eindeutigen Unfall mit dem Ladegerät des Handys wird schnell die Gewissheit, dass es sich hier um einen Mord handelt. Noch dazu stellt der Mörder den Ermittlern ein Rätsel – nur wenn dieses gelöst wird, kann das nächste Opfer überleben. Julia, ihre Assistentin und Kriminalkommissar Florian Kessler ahnen nicht, in welcher Gefahr die Frauen schweben …



    Mich fesselt die Autorin – aber anders, als man denken möchte. Ich suche nach dem Schema, nach der Antwort auf die Frage, wie es kommt, dass die Qualität ihrer Storys so unterschiedlich ist. Mal bin ich von ihr gebannt, mal ärgere ich mich über Logikfehler und Längen und nun erstaunt sie mich mit sinnloser und brutaler Gewaltbeschreibung. Es widert mich an, wie in diesem Buch (klar, Thriller kommen ohne eine Portion Gewalt nicht so gut aus) Kinder und Tiere gequält und misshandelt werden. „Normale“ Morde und Gewalttaten sind schon genug, meine ich. Es muss nicht gegen die Schwächsten und Hilflosesten gehen und schon gar nicht in solcher Ausführlichkeit. Ich habe mich sehr schwer getan, „Dunkle Botschaft“ zu durchstehen. Als ich am Ende angelangte, wusste ich, dass ab einem gewissen Punkt meine Angst, dass wieder ähnliche Szenen kommen, unbegründet war, doch da ich das vorher nicht wissen konnte, hatte ich über zwei Drittel des Buches echte Panik vor solchen Szenen.



    Mir wird nun Julia Schwarz ein bisschen sympathischer, da sowohl sie, als auch ihre Eltern mit dem Tod ihres Bruders in der Kindheit der beiden besser umgehen können. Noch immer möchte ich sie hin und wieder anstupsen und sie darauf hinweisen, dass nicht immer alles so ist, wie sie es sich zurechtdenkt und man hin und wieder besser mal nachfragen sollte. Aber ich empfinde jetzt ihr Denken als freier und sie damit auch „gesünder“ und ein bisschen eigenständiger. Das mag ich. Es ist eine gelungene Entwicklung ihrer Figur. Nur die Beziehung zu Florian bleibt diesmal weitgehend auf der Strecke.



    Der Täter – man weiß im Grunde schon von Anfang an, dass er es ist, nur eben nicht, wer „er“ nun genau ist – geht brutal und gefühllos vor. Mir wird nur nicht so wirklich klar, woher er die viele Zeit hat bzw. wie er sein Leben finanziert, wenn er nicht arbeitet. Was ihn so werden ließ, kann ich einerseits verstehen, andererseits aber will ich immer wieder brüllen: gerade deshalb sollte er anders sein! Eine gebrochene Kinderseele wird zu einer rabenschwarzen Männerseele, voller Hass und mit Rache – aber an den falschen Personen. So ganz verstehe ich das leider nicht.



    Wenig gefällt mir, dass unsere Protagonistin aus alten Fehlern nicht zu lernen scheint. Immer wieder – also in jedem neuen Fall – gerät sie einsam und allein in bedrohliche Situationen. Ganz unbewaffnet und mit Vorliebe ohne Handy oder zumindest im Funkloch. Da würde ich mir langsam mal ein paar neue Ideen wünschen. Ich musste diesmal sehr oft und sehr lange Pausen einlegen und konnte nicht „dranbleiben“. Zu sehr hat mich hier vieles mitgenommen. Das mögen einige sicher, mich schreckt es ab.



    Svenja Pages hat ihren Job wie immer richtig gut gemacht. Sie kann halt auch nicht ausbügeln, was der Text nicht hergibt!



    Auch diesmal frage ich mich, wie Frau Shepherd und Herr Fitzek das anstellen oder ob beide doch nur ihren Namen an Werke von Ghostwritern hängen. So oder so. Diesmal mag ich nur drei Sterne geben. Und dennoch bin ich gespannt wie ein Flitzebogen, womit die Autorin in ihrem nächsten Buch den Leser überraschen wird.


    3ratten

    John Marrs - The Passengers

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    Sie wissen alles über Dich. Alles!


    London in einer nicht allzu fernen Zukunft. Es gibt nur noch autonome Autos. Während die Unfalluntersuchungskommission, die aus vier von der Regierung berufenen Personen plus einer nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Person aus der Bevölkerung besteht und die über die Schuldfrage bei Unfällen mit Todesfolge entscheidet und deren Aufenthaltsort jeden Monat an einem anderen Ort ist, tagt, schaltet sich ein Hacker ins System. Libby, die autonome Autos hasst und ihre Berufung in die Kommission gern verhindert hätte, sieht nun acht Fahrzeuge, die entführt wurden und an einem nicht genau definierten Punkt kollidieren werden – und soll mit den anderen aus der Kommission darüber entscheiden, wer überleben darf und wer als nächstes sterben soll. Schnell erleben die Fünf – und die ganze Welt – dass der Hacker keinen Scherz macht. Machen die Kommissionsmitglieder nicht, was er sagt, lässt er ein Auto nach dem anderen explodieren. Nach und nach deckt er die dunklen Geheimnisse dieser Passagiere auf. Libby kennt einen der Passagiere …



    Anfangs lernt man die Passagiere einen nach dem anderen recht harmlos kennen – und erlebt, wie sie erfahren, dass sie gekidnappt wurden. Das ist zunächst interessant, nutzt sich aber leider auch bald ab. Gerade noch rechtzeitig beginnt der zweite Teil des Buches. Hier erfährt man mehr über die Kommission und ihre Arbeit. Schnell wird der Leser auf die Seite von Libby gezogen, denn der Rest der Mitglieder ist, gelinde gesagt, unsympathisch. Das geht so weit, dass mir zwischendurch der Hacker sympathischer war, als der eine oder andere aus der Kommission. Das Katz-und-Maus-Spiel ist sehr spannend und immer klarer erkennt man, dass die Kommission selbst eine Farce ist. Das soll die Welt sehen, und nicht nur das. Erstaunlicher Weise ändert sich der Stil und das „Lesegefühl“ im dritten, vergleichsweise sehr kurzen, Teil des Buches erneut. Dennoch ist das ein guter Kniff, denn so bekommt der Leser ein gutes, rundes Bild von den Ereignissen vor, während und nach der Entführung. Dem ganzen setzt der letzte, sehr kurze Teil dann die Krone auf. Eine Achterbahnfahrt vom Feinsten!



    Bisher ist mir noch nie ein Buch in dieser Art untergekommen, aber ich muss sagen, es ist genial gemacht. Im Nachhinein weiß ich, dass diese Spur Langeweile am Anfang absichtlich aufgebaut wurde, denn dadurch sitzen die dann kommenden Schläge nur umso besser. Mir gefällt der Stil von John Marrs sehr. Zwar habe ich zu keiner Figur eine wirklich enge Bindung aufgebaut, noch nicht einmal zu Libby, obwohl ich sie mochte, dennoch hat mich die Story gefesselt und das Geschehen schockiert. Dem Autor ist es gelungen, quasi nebenbei ein paar äußerst heiße Themen einzubauen und damit den Finger in die eine oder andere Wunde zu stecken, ohne dass man das Gefühl hat, er hält eine Moralpredigt. Dennoch bringt er den Leser zum Nachdenken.



    Ein nettes Detail ist die Optik des Buches. Ganz in Schwarz mit einem blauen Power-Knopf und blauem Buchschnitt fällt es definitiv auf. Für Liebhaber ausgefallener Aufmachungen ist dies ein Leckerbissen.



    Auch wenn es ein paar Längen gab – die ich, wie bereits erwähnt, im Nachhinein als absichtlich eingebaut erachte – wurde ich extrem gut unterhalten. Für die vollen fünf Sterne reicht es nicht ganz, aber ein vier-Sterne-Buch ist es auf alle Fälle und damit absolut lesenswert!


    4ratten

    Britta Sabbag - Die kleine Hummel Bommel schützt die Umwelt

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    Natur und Umwelt kindgerecht und informativ erklärt


    Die Zeichnungen sind einfach umwerfend schön! Klar, Familie Hummel ist nicht „naturgetreu“. Sie ist quasi eine Mischung aus Mensch und Hummel. Dennoch finde ich das für Kinder nicht verwirrend oder falsch, sondern genau richtig. So sehen Hummeln zwar nicht aus, aber die Kids werden in den Hummeln dann doch eher Freunde sehen, denn Insekten, die sie ängstigen. Ganz verliebt bin ich ja in den kleinen Schmetterlings-Jungen!



    Bei manchen Punkten bin ich ein bisschen im Zweifel, ob sie nicht Diskussionen zwischen Kindern und Eltern auslösen. So wird beispielsweise in einer Schautafel aufgelistet, welches Obst und Gemüse in welchem Monat Saison hat. Das stimmt so zwar, aber auch nicht ganz. Im Juli gibt es Kirschen! Wunderbar – aber in meinem Garten sind sie schon im Juni erntereif und im Juli gibt es keine mehr.



    Die „Hummeltipps“ sind super einfallsreich. Nicht alle werden immer funktionieren, aber die Ideen sind großartig. Erde von den Schuhen kratzen und in einen mit Pflanzerde gefüllten Topf geben und warten, ob und was wächst – ich finde das genial. Da muss man nur hoffen, dass irgendein Samenkorn (beispielsweise Löwenzahn) dabei ist. Einen Versuch ist es allemal wert! Da können auch die Eltern noch staunen. Auch zu Themen wie Abfall und Recycling finden sich prima Ideen – und diese fördern noch dazu die Kreativität der Kinder. Zudem werden sie dafür sensibilisiert, nichts als selbstverständlich anzusehen und alles im großen Zusammenhang einzuordnen. Ich bin begeistert!



    Es wird so vieles Wichtige angesprochen und erklärt, dass man es kaum glauben kann. Kindgerecht und stimmig, dabei nicht zu ausführlich, denn wenn dann Fragen kommen, braucht es sowieso auch für Kids weiterführende Literatur. Das hier vermittelte Grundwissen ist auf alle Fälle Gold wert! Kaufverhalten, Konsumverhalten allgemein (Wasser, Strom), Luftverschmutzung, Verkehrsnutzung, Wald, Wiese, Wasser, Klimawandel, Lebensmittel – die Themen sind absolut allumfassend und das finde ich besonders gut und wichtig.



    Man kann nicht früh genug damit anfangen, den Kindern wertvolles Wissen mit auf den Lebensweg zu geben. Kinder sind kleine Menschen, die Wissen wie ein Schwamm aufsaugen. Je bewusster das geschieht, desto verantwortungsvoller wird der kleine Mensch auch als großer Mensch sein. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Buch bestens dazu geeignet ist, dabei zu helfen.



    Britta Sabbag und Maite Kelly haben zu den herrlichen Zeichnungen von Joelle Tourlonias die Texte geschrieben. Das Dreiergespann ist eindeutig perfekt aufeinander eingespielt. Das Buch ist ein Traum geworden und bleibt den Kindern ganz sicher ein Leben lang im Gedächtnis – und Herzen! Ich gebe die vollen fünf Sterne.


    5ratten

    Melinda Metz - Eine Samtpfote stiehlt Herzen

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    Katzengeschenke muss man auch verstehen


    MacGyvers Lieblingsmensch Jamie ist in den Flitterwochen und er passt nun auf Jamies Cousine Briony, die ihre eigene Hochzeit platzen ließ, auf. Jedenfalls ist er davon überzeugt, immerhin ist sie zu ihm gezogen! Recht schnell artet das für Mac in Stress aus, denn die Menschen sind gewohnt begriffsstutzig, dabei steht doch fest, dass Nate nicht nur zu viel arbeitet und zu einsam ist, sondern auch noch etwas Wichtiges einfach nicht kapiert …!



    Nach dem ersten Band war ich besonders neugierig, wie es wohl weitergehen könnte. Nachdem er Jamie und David ja erfolgreich verkuppeln konnte und noch ein paar andere Menschen in der märchenhaften Wohnsiedlung Storybook Court in Hollywood sehr glücklich machte, nimmt er sich jetzt weiteren Bewohnern der Gegend an. Das ist seine Mission! Glück verbreiten! Dabei macht er sich nicht selten Diogee zunutze, den Hund von David. Zwischen beiden herrscht eine Art Waffenruhe – Mac kann Hunde nicht leiden und findet sie absolut dumm. Aber nützlich sind sie eben hin und wieder doch! Die „Auftritte“ von Mac sind zauberhaft und irre witzig, aber leider auch in Band 2 recht dünn gesät, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass der Titel die Miez ja in den Fokus rückt.



    Die Geschehnisse entwickeln sich ähnlich gemächlich, wie in „Eine Samtpfote zum Verlieben“. Die alten Bekannten kommen zum Großteil leider nicht oder nur sporadisch vor. Hier hätte ich mir doch den einen oder anderen „Auftritt“ gewünscht. Wir lernen also im Grunde neue Figuren kennen, was darauf schließen lässt, dass die Serie lange weiterlaufen könnte und weitgehend ohne Einhaltung der Reihenfolge genossen werden kann. Nicht die schlechteste Idee, aber auch kein Geniestreich!



    Mir hat sehr gut gefallen, dass im Fokus diesmal eine Seniorenresidenz stand, in der es nicht düster und traurig zugeht, sondern recht flott und lustig. Das sollte definitiv Schule machen! So ganz nebenbei entwickelt sich die Sache zu einem Cosy-Crime und Mac löst den Fall wie ein Profi. Die Menschen sind nur Statisten und merken mal wieder reichlich spät, wie der Hase läuft! Bis dahin weiß Mac, wie er an leckere Sardinen kommt und auch aus verschlossenen Räumen verschwinden kann.



    Es handelt sich hier um eine leicht gekürzte Lesung. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wichtige Inhalte fehlen würden. Alles passt nahtlos zusammen und es gibt auch keine Sinn-Lücken. Sandra Voss hat eine angenehme Stimme. Streckenweise liest sie ein bisschen so, als handle es sich um ein Märchenbuch, doch das sei ihr verziehen. Insgesamt hört man ihr einfach gerne zu.



    Das Ganze hat mir eine Spur besser gefallen, als der erste Teil und das lässt hoffen, dass eine weitere Steigerung möglich ist. Vieles ist mir zu stereotyp geraten, es werden ganz viele Klischees bedient und im Groben ist – bis auf den einen Knalleffekt – alles recht vorhersehbar. Das ist noch lange nicht schlecht, dann manchmal muss es einfach Wohlfühlfaktor haben, ganz ohne große Ansprüche. Und das ist hier sehr gut gelungen. Deshalb gebe ich vier Sterne und hoffe, der in den USA bereits erschienene dritte Band „Mac on a hott in roof“ wird bald auf Deutsch erscheinen.


    4ratten