Beiträge von Sommerkindt

    sehr speziell

    Drei Frauen, sie alle eint, dass ihr Leben maßgeblich von Lunis beeinflusst wurde. Doch beginnen wir von vorne. Irith, ist die Frau mit der Lunis seine letzten Jahre verbracht hat. Beide sind Künstler und haben sich gegenseitig beeinflusst. Als Lunis stirbt, erfährt Irith davon erst verspätet, aber genau das war sein Wunsch. So rutsch Irith in einen Trauerprozess hinein, der sie zu lähmen droht. Und genau in diesem Moment taucht die junge Sophie auf. Beide sind sich sympathisch und es dauert gar nicht lange da arbeiten beide zusammen an einem riesigen Mosaik. Und dann ist da noch ein Paket, das sie einer gewissen Alix aushändigen soll. Als Irith sich dann endlich dazu überwindet mit Alix Kontakt aufzunehmen, ist das der Punkt, als sich nicht nur ihr Leben sondern auch das Leben von Sophie und Alix ändern wird.



    Die Autorin widmet in einen sehr poetischen Schreibstil dem Thema Trauerbewältigung und Neuanfang. An sich ist es eine wirklich schöne Geschichte, jedoch für meinen Geschmack einen Tick zu poetisch. Gerade wenn man sonst nicht so poetische Romane ließt, wird man nach einer weile schnell ermüden, so jedenfalls ging es mir.



    Grob kann man das Buch in zwei Teile unterteilen. Teil 1 befasst sich mit der Trauerbewältigung und nimmt gut die Hälfte des Buches es. Durch viele kleine Rückblicke taucht man in das Leben on Irith und Lunis ein, wie sie sich begegneten und wie sie miteinander lebten und ihr Kunst schufen. Besonders die beschriebenen Entstehungsgeschichten von geschaffenen Kunstwerken fand ich richtig schön. Teil 2 befasst sich mit dem Neuanfang der 3 Frauen. Wie sie sich kennenlernen, mit einander Arbeiten und wie sie Freundschaft schließen und sie alle Lunis gemeinsam loslassen und somit den Weg für einen Neuanfang freimachen. Und da hätte ich gerne wesentlich mehr von gelesen. Vieles wäre noch ausbaufähig gewesen. Vor allem das gewählte Ende, da hätte die Autorin ruhig noch ein wenig mehr Zeit investieren können. Absichten und Pläne schön und gut aber viel spannender währe doch hier die Umsetzung und das Zusammenwachsen gewesen mit allen Hürden, die die drei hätten nehmen müssen.



    An sich sind die Figuren alle schön ausgearbeitet. Wobei Irith manchmal schon ganz schön auf den Geist ging. Nicht wegen dem was sie tat oder wie sondern eher weil sie sich wirklich lange im Kreis gedreht hatte. Erst durch das Hinzukommen von den beiden anderen Frauen Sophie und Alix hat sie sich weiter entwickelt und konnte den Trauerprozess beenden. Ich hätte die viel lieber weiter gelesen wie sich die Beziehung der drei Frauen weiterentwickelt, aber genau dort hört die Geschichte auf. Aber gut die Autorin hat das Gewicht des Romans eher auf die Trauerbewältigung und Neuanfang gelegt und nicht auf die Weiterentwicklung der Lunis-Ladys.



    Anfangs fand ich das Cover ganz schön schrill, erst als ich es in der Hand hielt sah ich dieses feine Mosaik, das dort abgebildet war. Ich finde es sehr gelungen, nicht zuletzt weil gerade das Mosaik-Thema eine zentrale Rolle in diesen Roman spielt.



    Fazit: Dieser Roman ist schon sehr speziell und man sollte poetisch sehr stark angehauchte Romane lieben, um hier wirklich seine Freude daran haben zu können. Für mich war es eher schwere Kost, auch wenn ich die Entstehungsgeschichte von Kunstwerken sehr schön fand. Leider endet der Roman genau da, wo es von der Entwicklungsgeschichte der Figuren so richtig interessant geworden währe.

    3ratten

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    Und es geht doch

    Sie dachten sie hätten die Zukunft der Welt gerettet. Doch schon schmiedet der oberste Leiter neue Pläne. Da nun Mia auch ein Talent für Zeitvortexe entwickelt muss sie mit einem kleinen Team durch die Rifts ziehen. Doch Elie, Bale, Luka und Susi samt einem Grunder stellen sich nicht nun dieser Herausforderung, sie stellen sich auch gegen ihre ehemaligen Vortexläufer. So reisen sie durch einen riesigen Eissturm durch ein darunter verborgenen Rift in die Vergangenheit. Dort treffen sie in einer Lagune auf einen Stamm von Schimmern, die die gemischte Truppe mehr als skeptisch betrachtet. Doch für Susi ist dieses Zusammentreffen ein Segen, nicht nur weil ihre Sauerstoffmaschine durch diesen Sprung massiven Schaden genommen hat, sie wird von den Schwimmern darin unterrichtet mit ihrer geschädigten Vermengung besser zurechtzukommen. Doch der Aufenthalt bei den Schwimmern wärt nicht lange, da die Rifts wieder aktiv werden. Und so landen sie samt ihren Gegnern noch weiter in der Vergangenheit und werden Zeugen, wie ein Zusammenleben hätte sein können. Doch auch so weit in der Vergangenheit spielt das Kuratorium mit falschen Karten. So werden sie Zeugen einer Katastrophe und Ellie muss eine Entscheidung treffen.



    Die Autorin schreibt in gewohnter eindimensionaler Erzählweise. Wobei man sich durch die ersten Seiten nun ja erstmal durch muss bis es wirklich spannend wird und man das Buch kaum aus der Hand legen will.



    Von der Gegenwart geht es zurück in die Vergangenheit, weiter als Ellie und ihre Truppe es eigentlich geplant hatten. Besonders schön fand ich das man hier nun eine andere Gruppe vermengter näher kennenlernt. Jedoch hätte die Autorin hier ruhig noch ein wenig mehr Details preisgeben können. Das was man erfährt bleibt leider meist nur oberflächlich. Dafür beschreibt sie andere Ereignisse wieder so gut, dass man die Szene richtig vor Augen hat. Ohne hier zuviel verraten zu wollen war der Schluss und die teilweise Auflösung richtig gut gemacht. Schon allein die Aktion diesen Band war so was von atemberaubend. Das einzige was mich ein wenig gestört hat, ist die Tatsache das die Autorin recht sparsam mit Details wahr. Wenn ich bedenke, dass dieser Band von unserer Realität in der Zukunft spielt hätte die Autorin sich ruhig fantasiemäßig noch ein wenig mehr hätte austoben können.



    Hatte ich mich im letzten Band noch über Ellie aufgeregt, weil sie einfach nur genervt hat, muss ich jetzt an dieser Stelle ein ganz großes Lob verteilen. Ellie hat eine enorme Entwicklung hingelegt. Sie übernimmt Verantwortung und denkt über ihr Handeln nach. Gut verknallt in Bale ist immer noch und zum Glück hält sich die Autorin mit übertriebener Romantik etwas zurück. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Figuren wesentlich reifer wirken als im ersten Band, was nicht nur der Geschichte sondern dem Lesefluss gut tut.



    Das Cover erinnert an Band 1 und unterscheidet lediglich in der Kopfhaltung der Figur und einige wichtige Details, die man im Zuge der Geschichte wiederfindet.



    Fazit: Eine wirklich gelungene Fortsetzung auch wenn ich mir hier und da ein paar mehr Details gewünscht hätte. Die Figuren sind reifer geworden und handeln überlegter. Es wird richtig spannend und das Ende ist einfach der Hammer. Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung.

    4ratten


    Rettet die Bibliotheken dieser Welt!

    Wer kennt ihn nicht, den Ort an dem dieser ganz besondere Geruch existiert, wo die Seiten rascheln und die Bücher mit einander flüstern und ihre Geschichten erzählen. An einem solchen Ort arbeitet June. Sie ist die gute Seele der Bücherei in einem kleinen Dorf. Ihr Leben ist diese Bibliothek mit all ihren Nutzern. Manche exzentrisch, launisch oder eher still. Sie alle eint die Liebe zu den Büchern und die Gemeinschaft, die sich über viele Jahre entwickelt hat. Doch ansonsten ist June eher ein Mauerblümchen und igelt sich zu Hause ein. Hat keinen Freund und auch keine Kinder. Doch mit der Idylle ist es vorbei, als June erfahren muss, dass ihre geliebte Bibliothek vor dem Aus steht. Sie wird aus ihrer Komfortzone herausgerissen. Um ihre Bibliothek zu retten beschreitet sie zusammen mit anderen Bibliotheksnutzern einen Weg, der sie nachhaltig prägt.



    Die Autorin schafft es mit ihren feinfühligen uns sensiblen Erzählstil, den Leser nicht nur zu fesseln und in ihre Geschichte zu ziehen. Nein auf fast magische Weise taucht man in die Geschichte rund um eine Bibliothek und ihren Nutzern ein.



    Wer in eine magische Welt der Bücherei und ihrer Bücher abtauchen will, ist hier genau richtig. Auf feinfühlige, ja fast magische Weise wird man in die Welt von June entführt. Und wer denkt, wie aufregend ist schon das Leben einer Bibliothekarin, wird hier eines besseren belehrt. June´s Bibliothek bildet den Dreh- und Angelpunkt des dörflichen Lebens. Ein Ort an dem man sich trifft, an dem einen geholfen wird und nicht zuletzt wo man sich in viele Geschichten verlieren kann. Wie so viele Büchereien kämpft auch Junes um ihre Daseinsberechtigung. Auf dramatische Weise erfährt der Leser vom Bibliothekssterben und wie die Nutzer dagegen ankämpfen. Dabei entstehen Freundschaften und Beziehungen, die diese Geschichte zu etwas ganz besonders werden lässt.



    Auf wunderbare Weise zeichnet die Autorin ein Porträt, der täglichen Büchereinutzer. Von den Stillen über die Lauten und jene die Hilfe benötigen. Mrs. B gehört zwar zu den lautesten der Lesern, den selten ein Buch gefällt. Aber sie ist auch eine der Figuren, die einen unglaublich ans Herz wachsen, nicht zuletzt oder eben wegen ihres Temperaments. Und dann der alte Stanley, ein Herz von Mensch und ein Urgestein der Bibliothek mit einem großen Geheimnis. June, die Hauptfigur, die man durch den Roman begleitet, lernt man sehr intensiv kennen. So erfährt man im Laufe der Geschichte so viel über June und ihre Leben, das man sie mehr wie einmal, ein ganz klein wenig schupsen will, damit diese endlich die Signale richtig deutet und aus ihrem Schneckenhaus herauskommt.



    Das Cover passt hervorragend zur Story und wenn man genau hinschaut findet man sogar die eine oder andere Figur aus der Geschichte wieder.



    Fazit: Eine unglaublich feinfüllige und ja magische Geschichte über einen liebgewonnenen Ort, über Freundschaften, Überzeugungen und die Kraft der Gemeinschaft. Ich bin einfach nur begeistert, wie sich die Autorin dem Thema Bibliothekssterben und den Kampf dagegen annimmt. Besonders gelungen sind dabei die Figuren. Sie sind ein Spiegelbild dessen, was man an Menschen in der Bibliothek trifft. Auch die immer hilfsbereiten Bibliotheksmitarbeiter sind herrlich porträtiert. Wer jedoch denkt es würde nur bitterernst in diesem Roman zugehen, der irrt. Ich habe mich köstlich amüsiert und herzhaft gelacht, ja auch die eine oder andere Träne vergossen. Aber dennoch oder gerade deshalb kann ich euch diesen Roman nur wärmstens ans Herz legen. Dieses Buch werdet ihr so schnell nicht vergessen.

    5ratten

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    actionreicher dystopischer Entwicklungsroman

    Kaum wurde ein wirksames Pestizid gegen das schwarze Gras gefunden bricht die nächste Katastrophe über das Ökosystem der Erde herein. In einen erneuten Regen regnet es diesmal Eier, die sich in rasanter Entwicklung weiterentwickeln. Seth, Petra und Anaya werden zusammen mit anderen kryptogenen Jugendlichen in einen Bunker gesperrt. Ein außer Kontrolle geratener Dr. Ritter und weitere Wissenschaftler foltern und experimentieren an den Jugendlichen herum ohne auf Moral und Ethik zu achten. Als Petra im besten Willen sich verplappert und den Wissenschaftlern erzählt das die Hybriden sich mittels Telepathie unterhalten können und Anaya zu einer Außerirdischen Kontakt hat, dreht Ritter vollkommen durch und will Seth am Gehirn herumschnippeln. Als die Hybriden bemerken in welcher Gefahr sie stecken hecken sie einen Fluchtplan aus, um aus dem Bunker zu fliehen. Vollkommen unerwartet kommt Hilfe vom Militär. So können fast alle Hybriden gerettet werden. Nur Seth und weitere fliegende Hybride und andere Hybride schaffen es nicht mehr zu den Helikoptern fliehen zu Fuß. Die geretteten Hybriden werden auf eine Militärbasis in Sicherheit gebracht. Doch ihre Sicherheit währt nicht lange denn die fremden Lebensformen breiten sich weiter aus und beginnen die Basis zu attackieren.



    Der Autor schafft es in einen packenden und fesselnden Schreibstil den Leser von der ersten bis zu letzten Seiten in seinen Bann zu ziehen.



    Durch immer neue Handlungsstränge und überraschende Wendungen treibt der Autor die Handlung voran. Dabei geht er nicht nur auf die Ausgrenzung der Kryptogenen Jugendlichen ein, sondern auch auf deren Entmenschlichung, da diese zeitweise nur wie Nummern behandelt werden. Daraus resultieren auch die ethisch und moralisch höchst verwerflichen Experimente an Jugendlichen, die sich gegen die Prozeduren kaum wehren können. Besonders geht er jedoch auf Eingriffe in das Ökosystem der Erde ein. Die außerirdischen Pflanzen und Insekten und Tiere werden so gut beschrieben, das man sie förmlich vor Augen hat. Aber auch den Umgang mit Pestiziden und Herbiziden, der zwar gerechtfertigt ist, jedoch ein Maß erreicht, das höchst bedenklich ist widmet sich der Autor. Er bedient sich vieler gängigen Klischees, die aber alle durchweg durchaus im Bereich des Möglichen liegen.



    Die Hauptfiguren Seth, Anaya und Petra werden gut beschrieben und haben alle eine gute charakterliche Tiefe. Dadurch das die drei zwar alle Kryptogene sind, sich jedoch wesentlich voneinander unterscheiden treten die vorprogrammierten Konflikte bald zu Tage. Seth ein Fliegender, der Flügel entwickelt hat und mit Schallwellen nicht nur Menschen und Tiere schwer verletzen kann sondern auch töten, gehört wohl zu den gefährlichsten, dabei will er doch eigentlich nur eine Familie, zu der er gehört und nicht nur hin und her geschoben wird. Petra, ist die Figur die mich ehrlich gesagt am meisten genervt hat. Gut ihre Mutter ist Polizistin und Petra verhält sich ihrer Sozialisation entsprechend. Nur leider bringt sie durch ihre Petzerei nicht nur ihre besten Freunde sondern auch alle anderen Kryptogenen Jugendlichen in ernste Gefahr. Anaya ist mir zwar sympathisch, aber ist auch ihr Verhalten nicht ganz so unproblematisch, denn auch sie bringt durch den anhaltenden Kontakt zu den Außerirdischen quasi die ganze Menschheit in Gefahr. Also im Prinzip eine Gruppe von Teenagern, die in einer chaotischen Welt ganz schnell erwachsen werden müssen und das ist dem Autor wirklich sehr gut gelungen herüber zu bringen.



    Das Cover reiht sich problemlos in die Reihe ein und passt zum Roman.



    Fazit: Eine richtig toller dystopischer Entwicklungsroman, der nicht nur Moral und Ethik sondern auch Umweltschutz und Außerirdische und soziale Ausgrenzung behandelt. Sowohl Handlung als auch Figuren sind gut ausgearbeitet. Es wird einen nicht langweilig, da immerzu etwas passiert und man das Buch gar nicht aus der Hand legen will. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

    5ratten


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    wichtiges Thema aber schlechte Umsetzung

    Eine depressive Frau lebt ihr einsames Leben. Geht zu Vorträgen und Lesungen und vertreibt sich so die Zeit. Bei einen dieser Vorträge trifft sie auf ihren Ex, der die Umweltverschmutzung kritisiert und nicht nur der Meinung ist, die Menschheit hat schon längst versagt sondern auch der Meinung ist, dass man gar keine neuen Menschen in die Welt setzen sollte. Kurze Zeit später erfährt sie von ihrer Freundin, dass diese an Krebs erkrankt ist. Als die Chemo nicht anschlägt, fasst die Freundin einen Entschluss. Sie will selbst entscheiden wann ihr Leben endet, vollkommen selbstbestimmt. Doch dafür braucht sie ihre alte Freundin, zugegeben nicht ihre erste Wahl aber besser als dies alles allein durchzuziehen. Also mieten sich die beiden in ein herrschaftliches altes Haus ein und warten, bis die Freundin bereit ist zu gehen. Doch ein Wasserschaden kommt dazwischen.



    Die Autorin macht dem Leser wirklich alles andere als leicht diesen Roman mit seiner stark deprimierenden Handlung und Schreibweise ins Herz zu schließen. Wobei wenn ich grad von Handlung spreche diese nur rudimentär vorhanden ist. Kurz mit dem Thema selbstbestimmtes Sterben hat sich die Autorin hier selbst keinen Gefallen getan. Nicht nur allein weil sie in allem nur oberflächlich bleibt und nicht wirklich einen roten Faden hat.



    Die Rahmenhandlung ist der Umgang mit dem Tod und wie die Gesellschaft mit dem Thema selbstbestimmtes Sterben umgeht. In Amerika mit seiner Oberflächlichkeit, das weder Zeit noch Interesse für tiefe und lang andauernde Freundschaften, ist es ein Tabuthema, das hier thematisiert wird. Leider bleibt die Autorin nur an der Oberfläche. Lieber wirft sie ständig irgendwelche Geschichten, Anekdoten, Zitate oder gar Inhaltsangaben zu Krimis ein, als ihren Roman mehr Tiefe zu geben. Auch der Präsident, der Amerika an den Rand einer Katastrophe geführt hat und denkbar ungeeignet für sein Amt war, wird erwähnt. Und selbst die Welt umfassende epidemische Pandemie findet in einem Nebensatz Eingang in diesen Roman.



    Ebenso wie die Handlung einer verblichenen und unscharfen Fotographie gleicht verhält es sich mit den Figuren. Nicht nur das die Hauptfiguren keinen Namen tragen, auch charakterlich bleiben sie dermaßen unscharf, das man sich am Ende wirklich fragt, was soll man mitnehmen. Die erzählende depressive Frau ohne Kinder und Familie muss für andere herhalten, die sich nicht mit dem Tod einer Weggefährten auseinandersetzen wollen? Besonders die verzerrte Wahrnehmung eben jener Frau ist schon eine Sache für sich. Sie sagt sie hätten viel gelacht, ja wo denn? Die wenige male wo dies erwähnt wird ist kaum der Rede wert. Muss der Umgang mit dem Tod immer in einer depressiven Grundstimmung erfolgen? Abschiednehmen ist schwer gar keine Frage, aber man kann sich gerade diesen sensiblen Thema auch auf ganz andere Weise nähern, dafür gibt es genügend Beispiele.



    Das Cover war mit ein Grund warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Der Titel indes „Was fehlt dir“ passt nicht wirklich zum Roman.



    Fazit: Ein schnipselhaft zusammengeschusterter Roman, der sich dem Thema selbstbestimmtes Sterben widmet. Leider ohne jeglichen Tiefgang oder Schärfe bei der Handlung oder den Hauptfiguren. Ich empfehle euch haltet jede Menge Schokolade parat, wenn ihr das Buch lest. Es hat seine Berechtigung keine Frage nur leider ist die Umsetzung nicht besonders Geglückt und zum Thema Sterben bzw. Umgang damit, gibt es wirklich bessere Romane. Wegen der massiven Schwächen im Roman gibt es von mir nur eine bedingte Leseempfehlung.

    3ratten

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    Eine Frage des Gewissens

    Wie schwer kann Schuld wiegen? Wie schwer das Gewissen belasten? Wie kann eine solche Schuld eine Beziehung belasten. All dies muss Noah am eigenen Leib erfahren, als er vor einer ausweglosen Entscheidung steht. Denn nun einige Stunden später muss er sich nicht nur den bohrenden Fragen der Polizei stellen sondern auch den ungestellten Fragen seiner Frau. Seine Ehe verliert an Substanz, seine Frau entzieht sich ihm. Und die Kripo bohrt immer weiter nach. Alte Fälle werden wieder aufgerollt und er Noah, ein unbeschriebenes Blatt gerät in das Visier der Kripo und ihren cholerischen Beamten. Er wird unter Druck gesetzt, durchleuchtet und verhört. Seine Frau trennt sich nicht nur von ihm, sondern wird auch immer seltsamer. Und dann überschlagen sich die Ereignisse.



    Der Autor präsentiert hier einen unglaublich guten und spannenden Thriller. Auch wenn man sich anfangs an seinen Schreibstil gewöhnen muss, braucht es gar nicht lange bis der Autor den Leser in die Geschichte hineingezogen hat und deren Sog verfallen ist. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und das will was heißen.



    Der Autor schafft es mit verschiedenen Handlungssträngen, die Spannung immer noch einen Level zu erhöhen. Besonders die Konstellation: Ein Mann steht vor der Entscheidung zwischen zwei Leben wenn schützen wenn opfern und dann mit den Folgen zu leben. Alles auf Spiel zu setzen für die große Liebe, alles hinten an stellen um sie zu beschützen. Auch wenn man als Leser glaubt das Rätsel gelöst zu haben, schafft es der Autor ein ums andere mal zu überraschen. Und genau das macht das Buch aus. Immer wieder überrascht zu werden, wo man glaubt man hat die Lösung und wird am Ende dennoch überrumpelt. Soviel kann ich verraten, ihr könnt euch auf ein wirklich unglaubliches Finale gefasst machen.



    Noah und Linda, dass scheinbar harmonische Ehepaar, mit ihren internen Konflikten werden ebenso realistisch und nachvollziehbar in ihren Interaktionen beschrieben, wie Elias ein Kripobeamter, der alles andere als einen leichten Stand hat in seiner Abteilung. Besonders spannend ist dabei wenn die verschiedenen Figuren mit einer in Kontakt treten und ihre Spielchen spielen, um ja nicht die ganze Wahrheit preisgeben zu müssen. Die Ermittlungsarbeit und die Schlussfolgerungen, die Elias aufgrund von Aktenstudium und Befragungen leistet sind einfach phänomenal. Auch wenn man als Leser immer mal wieder Fragezeichen im Kopf hat ergibt es am Ende alles einen Sinn.



    Auch wenn das Cover aus der Masse herausstrich hätte bspw. Profilbild, das sich aus zwei Profilbildern zusammensetzt vielleicht mit einem 3D Effekt oder Reflektion auch gut gepasst.



    Fazit: Ein packender Thriller der einen nicht mehr loslässt und derart packend und fesselnd geschrieben ist, dass man ihn kaum aus der Hand legen kann und es dann auch noch schafft den Leser derart zu überraschen. Kann diesen Thriller jeden Thrillerfan nur wärmsten ans Herz legen. Macht euch auf ein phantastisches Finale gefasst. Das rätseln macht echt Spaß und man wird dennoch überrascht. Unbedingt lesen.

    5ratten


    realitätsfern

    Isabella ist eine junge Geschäftsfrau, die einen kleinen Capcack-Laden an der Ostsee betreibt. Ihre beste Freundin seit ihrer Jugend ist Melanie, die ebenfalls ein kleines Geschäft betreibt. Zusammen mit anderen Geschäftsfrauen, treffen sie sich regelmäßig zu kleinen Zusammenkünften. Doch Isabellas Leben gerät in Aufruhr, als Melanie plötzlich zusammenbricht und im Krankenwagen mit dem Tod ringt. Im Krankenhaus geben die Ärzte alles doch vergebens. Melanies kleine Tochter, die den Todeskampf mit Isabella im Krankenwagen zusammen ansehen hat müssen, ist vollkommen neben sich. Dann wird die kleine auch noch vom Jugendamt abgeholt und in eine Pflegefamilie gegeben und das obwohl Isabella die Patentante ist. Doch Melanie hatte vorgesorgt und in ihrem Testament verfügt, dass Isabella die Vormundschaft für ihre kleine Tochter übernehmen soll. Vollkommen überrumpelt von dieser Entwicklung, übernimmt sie diese Aufgabe. Kurz darauf erhält sie die erste Mail von ihrer toten Freundin, die von einer anderen Freundin von Melanie abgeschickt wurde. Und Melanie hat auf ihrer Löffelliste noch die eine oder andere Aufgabe, die Isabella noch für sie erfüllen soll, weil sie es nicht mehr geschafft hat. Da Isabella ihre Zeit nun anders einteilen muss, um ihrer kleinen „Tochter“ gerecht zu werden, stellt sie eine Hilfe im Laden ein. Ohne zu ahnen, wenn sie sich da ins Haus holt. Läuft anfangs alles glatt, steht auf einmal das Gesundheitsamt vor der Tür. Ihr Geschäft wird geschlossen. Doch das ist erst der Anfang einer ganz üblen Machenschaft.



    In diesen Roman widmet sich die Autorin dem Thema Trauerbewältigung, eingebetet in eine kleine Romanze und einer Familiengeschichte. Ansicht ließt sich der Roman eigentlich sehr gut, nur ist er an einigen Stellen doch recht weit von der Realität weg und zeitweilig auch ein wenig abgehoben. Zudem verliert sich die Autorin zu sehr im Trauerprozess.



    An sich ist es ja eine wirklich nette Idee ein Roman mit Perspektivwechsel zu schreiben, jedoch bleibt die Handlung als auch die Figuren in weiten Teilen oberflächlich. Zudem auch zeitweise vollkommen realitätsfern. Am meisten hat mich jedoch gestört, dass die Autorin, den Handlungsort vollkommen anonymisiert hat. Der Roman spielt an der Ostseeküste in einem Touristenort, aber mehr erfährt man nicht und das finde ich wirklich schade. Gut die Verklärung und Romantisierung eines solchen Ortes gehört zu einer Romanze dazu, aber als Leser träumt man sich doch sehr gerne an einen solchen Ort. Am meisten Punkte verschenkt die Autorin jedoch, indem sei die Hauptfigur einfach nicht aus ihrer Trauphase herausfinden lässt und diese sich immer wieder im Kreis drehen lässt. Und dadurch wirkt das Ende dann doch sehr hingeschludert und alles musste ganz schnell gehen. Gut das Ende war wirklich schön, so hätte eigentlich der ganze Roman sein können.



    An sich hat die Autorin mit ihren beiden Hauptfiguren Isabella und Maximilian eine gute Wahl getroffen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Eine Geschäftsfrau und der gestrauchelte „Versager“, jedoch bleibt gerade Max doch recht farblos. Es bleiben so viele Fragen offen und es werden immer weitere aufgeworfen. Schon in der Mitte des Buches fragt man sich als Leser „Hat er überhaupt gar kein Rückrad?“. Und Bella vergräbt sich in ihrer Trauer und vergisst darüber den Wunsch ihrer Freundin „Das Leben zu feiern.“. Für eine Romanze war mir hier einfach zu wenig zwischenmenschliche Interaktion. Gut die Figuren haben sich in gewisser Weise weiterentwickelt. Jemand ist sogar über sich hinausgewachsen, was man zwar die ganze Zeit erwartet hat, jedoch wurde ich zumindest dann endlich mal positiv überrascht.



    Das Cover ist ein wirklicher Blickfang und spiegelt die Geschichte des Romans wieder.



    Fazit: „Feier das Leben“, war der Wunsch einer Sterbenden, doch stattdessen verkriecht sich die Hauptfigur in ihrer Trauer und vergisst das Leben. Sowohl Handlung und Figuren hätte ein wenig mehr Tiefe gebrauchen können und ein wenig mehr in der Realität verankert hätten sein können. Ein Roman für Zwischendurch nur sollte man selber nicht unbedingt in einer Trauerphase stecken, da er einen sonst noch tiefer runter zieht.

    3ratten

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    etwas mehr Tiefe hätte der Story gut gestanden

    Tabby wurde als Kleinkind von ihrer Kinderfrau entführt. Ihre Flucht dauert mittlerweile fast 14 Jahre. Immer wenn Cate so heißt Tabby´s „Mutter/Freundin“ das Gefühl hat, sie sind aufgeflogen oder wurden entdeckt ziehen die beiden weiter zur nächsten Stadt. Tabby hat so gut wie keinen Kontakt zu gleichaltrigen, was daran liegt das Cate sie zuhause unterrichtet. Bei einem Ausflug an den Strand, lernt sie einen netten Jungen kennen. Jedoch wird sie von einer Gruppe Jugendlicher attackiert und so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus muss. Dort angekommen stellen die Ärzte nicht nur einen Armfraktur fest, sondern auch dass etwas mit ihrem Blut nicht stimmt. Der nette Junge, schafft es Cate zu informieren. Cate schafft es Tabby aus dem Krankenhaus zu schaffen und flüchten erneut. Doch ihre Freiheit dauert nicht lange, schon werden sie entdeckt, Cate verhaftet und Tabby erneut in eine Klinik gebracht. Dort erfährt sie auch das Cate ihre Entführerin ist und nicht ihre Mutter. So lernt sie ihre Eltern kennen. Nach einiger Zeit zieht sie zu ihnen und muss regelmäßig Vitamine schlucken. Aber sie kann auch ihrem liebsten Zeitvertreib nachgehen, dem Schwimmen. Nach nur kurzer Zeit in einem Schwimmclub, wird sie überraschend von einer Trainerin entdeckt und in ein Schwimmcamp eingeladen. Mit vielen anderen Jugendlichen trainiert sie anfangs hart, doch das Training wandelt sich zunehmend und plötzlich ist einer ihrer Freunde fort. Und dann stolpert sie auch noch über das Symbol vom „Kreis“ und das ändert ihr Leben noch mal grundlegend.



    Die Geschichte, die die Autorin erzählte wollte, ist einfach richtig genial, jedoch hapert es in der Umsetzung. Durch den Ich Erzähler, wird die Geschichte sehr eindimensional und monoton aus der Sicht der Hauptfigur erzählt. Und genau dadurch ist man als Leser auch ziemlich verwirrt, weil es über lange Strecken wirklich wirr zugeht. Die Geschichte aus einer anderen Perspektive erzählt, wäre eine ganz andere gewesen und sicher um einiges spannender. So jedoch hat sich die Geschichte gezogen. Dabei kann die Autorin doch eigentlich richtig gut schreiben, aber das hat sie hier leider nicht gezeigt.



    Es gibt verschiedene Handlungsbögen die aufeinander aufbauen. Jedoch wirken diese durch die eindimensionale Ich- Perspektive wenig überzeugend. Es wird soviel Zeit verschwendet mit Nebensächlichkeiten ohne dass es wesentlich vorangeht. Wirklich spannende Aspekte, Genmanipulation, Geheimorganisationen werden einfach so nebenbei abgehandelt leider auch nur sehr oberflächlich. Andere Themen, wie Umweltschutz, Naturschutz, Nachhaltigkeit hingegen schon fast in „radikaler“ Art und Weise geschildert. Dadurch knirscht es an verschiedenen Stellen. Auch wenn diese Themen ihre Berechtigung haben und auch wichtig sind sie nicht besonders gut in die Geschichte eingebunden bzw. wirken unpassend dominant an den Stellen, wo sie ausgebreitet werden.



    Mit der Figur der Tabby, aus deren Sicht die gesamte Handlung erzählt wird, habe ich so meine Schwierigkeiten. Anfangs kommt sie einen ja fast kindlich naiv daher, teilweise wirkt sie wenig gebildet. Kurz darauf erfährt man, dass sie sehr anspruchsvolle Literatur ließt. Und diese konträren Persönlichkeitsbestandteile reiben teils sehr extrem aneinander. Der Grund dafür wird dem Leser erst gegen Ende des Buches offenbart. Auch im neuen Elternhaus, dass sehr schnell einen gewissen Leistungsdruck aufbaut, passt sie nicht wirklich rein. Und dieser Druck auf sie wird im Schwimmcamp noch einmal erhöht. Und erst da scheint Tabby eine Entwicklung zu durchlaufen.



    Das Cover ist einfach genial. Die Leuchtelemente finde ich mit am Besten.



    Fazit: Durch den eindimensionalen Erzählstil wird die Handlung leider negativ beeinflusst bzw. bleibt sehr oberflächlich. Auch die Hauptfigur bleibt sehr lange eher flach. Positiv sind die relativ kurzen Kapitel. Ich hätte mir mehr Spannung gewünscht. Ich habe schon besseres von der Autorin gelesen. Die angesprochenen Themen sind wichtig nur leider werden diese nur oberflächlich angesprochen bzw. eher radikal.

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    begeisternde Figuren jedoch Schwächen in der Handlung

    Marco lebt solange er denken kann in Vestona, eine Stadt umgeben von uralten Mauern. Doch im Gegensatz zu so vielen anderen Stadtbewohnern, wird er abfällig als Stadtratte bezeichnet, weil er nicht nur von der Hand in den Mund lebt sondern auch kein Dach über den Kopf hat. Er ist komplett auf sich gestellt und um zu überleben stiehlt er auch schon mal Kleinigkeiten an Lebensmittel, wenn er es vor Hunger gar nicht mehr aushält. Und genau das wird ihm eines Tages zum Verhängnis, denn die Stadtwache erwischt ihn und sperrt ihn ins Gefängnis. Wie es der Zufall will, kommt eines Tages ein Mönche vom Orden der Seher vorbei und nimmt ihn auf in den Orden. Er wird nicht nur auf gepäppelt er bekommt auch genügend zu Essen, einen Schlafplatz und neue Kleidung. Dafür muss er kleine Arbeiten sowie Botengänge. Von Anderen Anwärtern hat er Andeutungen gehört, dass es nächtliche Rituale gibt, die die entsprechenden Jungs jedes Mal sehr schwächen, dass sie tagelang im Bett liegen, um wieder zu Kräften zu kommen. Doch Marco hat es sich in den Kopf gesetzt ein Seher zu werden, nicht nur allein dem Ansehen wegen, welches die Sehen in Vestoner haben. Bei einem Botengang lernt er Elena kennen, mit der er fortan öfters Zeit verbringt, wenn er außerhalb der Ordensmauern unterwegs ist. Bei einem jener Treffen stolpern sie förmlich über einen Erfinder, der sie nicht nur in seine Projekte einbindet sondern ihnen auch noch Lesen und Schreiben beibringt. Doch dunkle Wolken ziehen auf. Der Schwarze Herzog zieht mit einer riesigen Armee durch die Lande und erobert Stadt um Stadt und steht eines Tages vor Vestona.



    Der Autor entführt den Leser scheinbar in eine mittelalterliche Stadt, was mich als Leser dann doch eher verwundert hat, da ich auf ein Fantasieabenteuer eingestellt war. Und tatsächlich hat er mit allergrößter Umsicht die historischen Gegebenheiten, Lebensweisen und soziale Konflikte, wie in einem historischen Roman sehr gut geschildert. Erst ab der Mitte wurde es dann wirklich ein Fantasieroman. Wenn ich mir an dieser Stelle doch ein wenig mehr Fantasie gewünscht hätte. Ein Elf und ein ominöser Orden fand ich dann doch ein wenig schwach für einen Fantasieroman.



    Bei den verschiedenen Handlungsbögen standen abwechselnd unterschiedliche Personen im Vordergrund, wobei manche Figuren teilweise wirklich störend auf den Lesefluss gewirkt haben und bei weiten nicht einen solch großen Raum hätten einnehmen müssen. Die Hauptcharaktere Marco, Elena, der Elf und der Erfinder tragen die Handlung. Wobei es schön zu beobachten ist welche Entwicklung nicht nur Marco von der Stadtratte zum Novizen zum Gesellen macht. Sondern welche Talente in Elena schlummern. Alleine für dieses grandiose in Szene gesetzte Ende lohnt sich dieser Roman. Allerdings muss man wohl oder übel gerne historische Romane lesen.



    Klare Sympathieträger sind Marco, Elena, der Elf und der Erfinder. Wobei der Elf zwar richtig cool ist, aber doch eher farblos bleibt. Bei dem Erfindet hat man jedoch sofort ein Bild vor Augen und fühlt sich unmittelbar an den einen oder anderen verrückten Professor aus dem TV erinnert. Nicht nur, dass er sehr umtriebig ist nein er sprudelt auch über vor Ideen und macht bei der Umsetzung das Beste aus seinen Voraussetzungen. Welche atemberaubende Entwicklung sowohl Marco als auch Elena an den Tag legen habe ich ja schon angedeutet. Dies ist mit ein Grund, warum einen die beiden so ans Herz wachsen.



    Fazit: Für einen Fantasieroman ist dieser Geschichte wirklich ein „Spätzünder“. Es werden all jene begeistert sein, die gerne historische Romane lesen. Da der Roman erst sehr spät Fahrt aufnimmt braucht man als Leser einen langen Atem. Dafür entschädigen einen aber die Figuren umso mehr. Das grandiose Finale entschädigt den Leser aber dann für alle Schwächen, die der Roman so hat.


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    richtig guter Thriller mit Schwächen

    Eins vorweg, dieser Roman ist nichts für Zartbesaitete.



    Elli Bell hat alles andere als eine friedliche und behütete Kindheit und Jugend. Das Gegenteil ist der Fall. Sein Babysitter, der seinen Bruder und ihn bespaßt ist ein verurteilter Mörder und Ausbrecher, der seine besten Jahre hinter sich hat und sich nun auf sein Altenteil zurückgezogen hat. Sein Mutter und sein Stiefvater sind in seiner Kindheit Totallausfälle, da sie ihre Zeit lieber damit verbringen Drogen unter die Menschen zu bringen anstatt ihren Jungs eine gewisse Stabilität zu gewährleisten. Doch sein Stiefvater lägt sich mit den Falschen an. So stürmen eines Abends ein Drogenboss und seine Handlanger das Haus der Familie, trennen Elli einen Finger ab, verschleppen den Stiefvater und seine Mutter landet für mehrere Jahre im Knast. Ob nun Glück im Unglück oder nicht landet die beiden Brüder bei ihren Vater, der nicht nur ein Alkoholproblem hat, sondern auch ein Problem mit dem Rausgehen. So vergehen die Jahre, Elli und sein Bruder werden größer gehen ihren Weg bis zu einer Verhängnisvollen Begegnung, die Ellis Leben noch mal gehörig erschüttert.



    Der Autor macht es den Leser alles leicht, dieses Buch mal eben so nebenbei zu lesen. Er entwirft mit brillanter Wortakrobatik die schönsten Bilder nur um dann mit dem Vorschlaghammer, wie ein von der Tarantel Gestochener, dies im Bruchteil eines Wimpernschlages zu Nichte zu machen. Ein ums andere mal wird mal als Leser mit extremen Gewalttaten konfrontiert, die man so nicht von dem Buch erwartet hat. Im starken Kontrast dazu steht der liebenswerte kindlich naive Erzählstil.



    Das Elli Bell alles andere als eine normale und behütete Kindheit hat wird schon nach den ersten Seiten klar. Und ganz ehrlich wer damit so seine Schwierigkeiten hat, sollte vielleicht dann 200 Seiten überspringen und dann erst anfangen zu lesen. Warum ich dies so ausdrücklich sage, hat den Grund das gerade auf den ersten 200 das Pendel zwischen exzessiver Gewalt und bildberauschenden Phasen extrem hin- und herschwingen. Mal ganz abgesehen davon das sich die Handlung teilweise ganz schön in die Länge zieht besonders merkt man dass, wenn man ein wirklich extrem langes Kapitel ließt. Aber all diese Kritikpunkte sehen blass aus, wenn man am Ende des Buches angelangt ist. Leute das entschädigt wirklich für alles. Besonders Thriller und Krimifans unter euch werden dieses Ende lieben.



    Elli Bell und sein Bruder August sind im wahrsten Sinne des Wortes ganz besondere Jungs. Auch wenn sie nicht auf der Sonnenseite des Universums groß werden konnten, zeigt sich doch wieder mal, dass das Universum oder das Schicksal seine ganz eigenen Pläne hatte. Sie wurden durch ein Tal der Tränen geschickt, das ihnen einiges abverlangte und sie als Familie auf die Probe stellte. Es zeigt sich wieder mal, nicht jeder der eine miese Kindheit hatte wird gleich kriminell. Vielmehr bereichern sie das Leben ihrer Mitmenschen und ändern so, so manches Leben. Sie mögen durch ihre harte Kindheit stark traumatisiert worden sein, aber sie kämpfen, wie die Löwen für ein besseres Leben und ihre Träume. Wie kann da das Universum den Spielverderber spielen wollen.



    Das Cover ist zwar herrlich bunt, vermittelt jedoch ein gänzlich anderes Bild über das Buch, als es in Wirklichkeit ist.



    Fazit: Ein bildgewaltiger, brutaler und zugleich unglaublich schöner „Thriller“, der einen einfach nicht mehr loslässt. Das Universum ist immer für eine Überraschung gut, also lasst euch überraschen. Auch wenn es sich zeitweilig recht zäh ließt gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

    4ratten

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    rasante Dystopie

    Vor fast 100 Jahren jagte ein riesiger Energiewirbel, der sogenannte Ur-Vortex, über die Erde hinweg. Dieser vermengte alles egal ob Mensch, Tier und Pflanze mit den vier Elementen Feuer, Luft, Erde und Wasser. So entstanden die Vermengten und jene Menschen, die von dieser Vermengung verschont blieben. Doch schon bald kam es zu den ersten Konflikten und zu Kriegen. Als Folge wurden die Vermengten gejagt und in Lager gesperrt oder für wissenschaftliche Zwecke in Laboratorien gesperrt. Doch die Vermengten werden nicht von irgendwem gejagt, nein es sind die Läufer, die sich todesmutig durch Vortexe stürzen, um eben jene Vermengte in deren Territorien zurückzubringen. Regelmäßig finden Vortexrennen statt, um die talentiertesten Anwärter auszuwählen. Dieses Jahr stellt sich Ellie dieser Herausforderung, da diese seit frühester Kindheit, den Traum hat ein Läufer zu sein. Läuft bei dem Rennen anfangs noch alles nach Plan, verändert sich dies schlagartig, als sie auf zwei ramponierte Gestalten trifft. Und durch eine seltsame Fügung gewinnt sie das Rennen. Doch damit fangen die Probleme erst an, denn kurz darauf wird Ellies Konservatorium von einer Rebellengruppe den Zündern überfallen. Und damit soll sich Ellies Welt grundlegend ändern.



    Die Autorin versetzt, den Leser mit dieser Dystopie in eine nicht allzu ferne Zukunft, in der zwei Spezies Menschen auf Erden existieren. Die Vermengten (Mutanten) und natürliche Menschen. In einen sehr rasanten Erzählstil taucht man als Leser in eine düstere Zukunft ein. So thematisiert sie im Laufe der Handlung Themen wie Rassismus, Ausgrenzung, Mobbing, Freundschaft, Familie und Liebe.



    Die Handlung ist nicht nur durch den bereits erwähnten rasanten Erzählstil geprägt sondern auch durch sehr viel Action. So reiht sich Handlungsstrang an Handlungsstrang und treibt so die Handlung stetig voran. Man fliegt förmlich durch die Seiten. Die Handlungsorte werden so gut geschildert und beschrieben, dass man diese förmlich vor seinen innern Augen sehen kann. Es vermischt sich auf nicht aufdringliche Art und Weise Fantasie mit Realität und schafft so ein fantastischen Szenario. Selbst für Leser, die gerne romantisch angehauchte Storys lesen ist hier was dabei. Wobei ich dazu sagen muss, dass eben gerade diese Lovestory, die in die Handlung mit eingebettet ist, teileweise schon wieder sehr ins kitschige abdriftet. Aber wer daran seine Freude hat, wird davon begeistert sein.



    Die Hauptfigur ist Ellie und ganz ehrlich einfach ist diese Figur nicht. Gut sie ist als Kind schwer traumatisiert worden und dabei auch noch ihre Mutter verloren. An sich ist sie eine richtig taffe junge Frau, die ihren „Halbbruder“ vor anderen Anwärtern zu schützen versucht. Jedoch wird sie im Laufe der Handlung wirklich anstrengend. Nicht nur das sie stur an erlernten Vorurteilen festhält und deutlich rassistische Denkweisen hat, fällte es ihr sehr schwer diese loszulassen. Zu tief ist dies in ihr verwurzelt. Selbst als Vermengte sie aufnehmen und ihr so eine Brücke nach der anderen bauen, schafft sie es nicht aus ihrer Haut. Zeitweilig entwickelt sie sich sogar zu so einer arroganten Persönlichkeit, die sie selbst im Konservatorium zutiefst verachtet hat.



    Fazit: Eine richtig packende und Aktion reichen Dystopie, die einen nicht mehr loslässt mit unbequemen Figuren, die sich zwar alters entsprechend verhalten aber teilweise wirklich auch nervig sind. Von mir gibt es hierfür eine klare Lesempfehlung.

    4ratten


    Eine Gabe, die den Unterschied macht


    Evie hat eine äußerst seltene Begabung, die ja eigentlich eine richtige Gabe ist. Das dumme ist nur ihr Vater trichtert ihr immer wieder ein, diese Gabe nicht zu nutzen und schon gar nicht offen darüber zu reden. Es sei viel zu gefährlich ja sogar lebensgefährlich. Dabei ist es eine wirklich gute Gabe, sie kann nämlich mit Tieren über ihre Gedanken kommunizieren. Einst hatte auch ihre Mutter diese Gabe, aber sie starb auf tragische Weise. Seither setzt Evies Vater alles daran, auf gar keinen Fall Aufmerksamkeit auf sich oder seine Tochter zu lenken. Selbst Evies Oma denkt anfangs so, bis ihr aufgeht dass sie sich dadurch nur noch mehr in Gefahr bringen. Denn es gibt da einen gefährlichen Mann, der die gleiche Gabe wie Evie hat und er will durch diese Gabe nicht nur die Tiere beherrschen sondern alle auch die Menschen. Fast zu spät begreift Evie, dass es wichtig ist mit Tieren zu reden. Doch da hat dieser wirklich gefährliche Mann Evie und ihre Familie aufgestöbert und ihren Vater und Oma entführt.



    Der Autor schafft es den Leser mit einer sehr feinfühligen Art und Weise den Leser zu fesseln. Er sensibilisiert ihn für die Themen Umweltschutz, Naturschutz, artgerechte Haltung, Artensterben aber auch Freundschaft und Verantwortung.



    Die Figuren insbesondere die der Evie sind mir unglaublich ans Herz gewachsen. Vor allem legt die kleine Evie eine Entwicklung hin, die nicht nur richtig gut zur Handlung passt sondern auch nachvollziehbar ist. Von einem kleinen schüchternen Mädchen zur einer selbstbewussten Teenager. Sie merkt wenn man sich selber treu bleibt, sich nicht verbiegt, authentisch ist, ist man glücklicher. Vor allem wenn man ihre ehemalige Freundin als Gegenbeispiel heranzieht, die ein Sozialmedia – Opfer seit ihrer Geburt ist und deren Leben nur auf Follower und Likes ausgerichtet ist.



    Insgesamt ist dem Autor eine wirklich sehr spannende kindgerechte Geschichte gelungen. Die den Leser anfangs neugierig macht und nach und nach eine Sogwirkung entwickelt. So will man am Ende wirklich unbedingt wissen schafft Evie nicht nur sich zu retten sondern auch den kleinen Jungen. Entkommt sie diesen wirklich bösen Menschen. Und kann sie all die Tiere retten? Besonders schön und gut gelungen fand die die tollen Illustrationen, die die Geschichte aufgelockert haben. Vor allem haben sie mir ein ums andere mal einen Grinsen entlockt.



    Fazit: Ein wirklich tolles Kinderbuch mit einer Botschaft für die Jugend. Kinderfreundlich geschrieben und mit lustigen Illustrationen. Themen wie Natur- und Umweltschutz werden ebenso thematisiert, wie Artensterben, Freundschaft und Familie. Die Geschichte ist schön rund und lässt sich richtig gut lesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.5ratten

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    toxische Kindheiten und ihre Folgen

    Vier Generationen von Frauen, allesamt eint ein gemeinsames Trauma, eine gestörte ja geradezu toxische Mutter-Tochter-Beziehung. Etta, Cecilia, Blythe und Violet haben von ihren Müttern weder Liebe noch Zuneigung kennengelernt sondern stets eine Distanziertheit und Lieblosigkeit, die teils in Gewalt oder gar „Folter“ ausartete. Doch im Mittelpunkt seht ihr die Beziehung von Blythe und ihrer Tochter Violet. Durch eine eher gewaltsame Geburt, verbindet Blythe ihre Tochter Violet eher mit Schmerzen als das es ihr gelingt sie mit Liebe zu überschütten. Und Violet nimmt diese Schwingungen bereits als Baby sehr deutlich war und mutiert zum Schreibaby und bringt Blythe damit an ihre Grenzen. Blythe´s Ehemann Fox bagatellisiert dies, Violet sich bei ihm wie ein Engel benimmt. Durch diese Überforderung geht Blythe zusehends dazu über ihre Tochter stundenlang schreien zu lassen und sich selbst dem Schreiben zu witmen, bis Fox eines Tages früher nachhause kommt und die Realität sieht. Je älter Violet wird, desto offensichtlicher wird Ablehnung zu Hass. Sie verletzt nicht nur sich selbst sondern auch ihre Mutter. Macht selbst vor anderen Kindern nicht halt. Als Blythe ein weiteres mal Mutter wird, diesmal eines Jungens, scheinen sich die Wogen zu glätten bis zu einem tragischen Ereignis, das nicht nur auf die Ehe von Blythe und Fox Auswirkungen hat.



    Die Autorin schafft es in sehr kurzen und sehr intensiven Kapiteln, den Leser durch einen packenden Schreibstil und einer Handlung zu fesseln, bei der man als Leser stetig zwischen Fassungslosigkeit und Faszination hin und her geworfen wird.



    Ist der Mensch oder ein Kind böse oder schlecht, weil es nie ausreichend Liebe erfahren hat oder wird ein Mensch bereits mit dieser Anlage geboren? Mit genau dieser These setzt sich die Autorin hier auseinander. Bewirkt eine über Generationen hinweg lieblose Erziehung, das gleiche bei der nächsten Generation? Können Kinder, wenn diese nicht aufgefangen werden, zu einer Gefahr für die Allgemeinheit werden? Als Leser ist man hin und hergerissen. Soll man Blythe glauben? Ist sie wirklich Opfer oder auch Täter. Kann Violet in jungen Jahren nicht nur ein solch selbstzerstöreisches Verhalten an den Tag legen sondern ist auch dazu fähig für andere zur Gefahr zu werden. Der Komplexität der Handlung ist es geschuldet, das man als Leser immer wieder diese Fragen wellst und am Ende noch ein paar mehr Fragezeichen hat.



    Dadurch dass man die Hauptfiguren durch viele Jahre begleitet und durch Rückblicke immer weiter in deren Geschichte eintauchen kann, kann man deren Verhalten gut nachvollziehen. Vor allem erfährt man sehr viel über Blythe, die selbst traumatisiert, und mit einem alles andere als einfachen Kind konfrontiert wird, an ihre persönliche Grenze getrieben wird und diese immer wieder verschoben wird, gerade weil der Konflikt zwischen ihr und ihrer Tochter Violet immer wieder eskaliert. Als ich das Buch zu ende gelesen hatte wusste ich wirklich nicht mehr ob eine der Figuren wirklich meine Sympathie verdient hatten.



    Fazit: Eine packende, faszinierende und gleichfalls schockierende Story, die einen einfach nicht mehr loslässt. Es tun sich Abgründe auf, die man erst versteht wenn man die ganze Geschichte kennt. Eine wirklich tolle Geschichte, die ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Klare Leseempfehlung.

    5ratten

    ein weiteres Jahreshighlight

    Karla bringt die Urne nach Hause, in der die Asche ihrer toten Schwester Marie ist. Marie lebte und arbeitete anders wie ihre Schwester Karla in NY als Fotografin. Nach einer gescheiterten Ehe lebte sie alleine in einer Wohnung. Sie und Karla haben sich immer alles erzählt und waren sich immer sehr nahe. Doch nun wo Karla nach NY zurückgekehrt ist nach NY, um Maries Wohnung auszuräumen, kommen ihr so langsam Zweifel. Immer wenn sie sich an die Arbeit machen will und ihre Sachen zusammenpacken will, überfällt sie eine träge bleierne Müdigkeit, die ihr in die Knochen zieht. Auch die Stadt selbst ist nicht wirklich ihre. Sie ist schnell und laut. Sie freundet sich mit Maries Freunde und Bekannte an, doch auch diese helfen nicht wirklich gegen dieses immer stärker werdende Gefühl der Einsamkeit. Als sie dann jedoch auf Maries Laptop einen Ordner mit verstörenden Bildern findet, glaubt sie ihre Schwester nicht mehr zu kennen. In einer ihrer schlaflosen Nächte als sie auf der Feuertreppe sitzt beobachtet sie in einer Wohnung gegenüber, wie ein Mann seine Frau schlägt. Als sich dies wiederholt wählt sie den Notruf. Dies alles wühlt sie auf. Findet keine Ruhe. Ihre Aufgabe, Maries Wohnung auszuräumen geht auch nicht wirklich voran. Immer wieder wird sie von Erinnerungen an ihre tote Schwester übermannt, die sie fast lähmen. Doch nun hat ein Bekannter eine Idee, mit der die Wohnung ganz schnell ausgeräumt wird. Das Open House.



    Die Autorin schafft es mit ihrer feinfühligen und sensiblen Art, den Leser mit Themen wie Trauerarbeit und häuslicher Gewalt heranzuführen. Mit ihren Schreibstil, der sich hervorragend lesen lässt erschafft sie eine Sogwirkung, die den Leser immer tiefer in die Geschichte hineinzieht.



    Die Handlung ist unglaublich intensiv und ging mir als Leser sehr an die Nieren. Nicht nur das das Thema Trauerarbeit alleine schon schwer genug ist bildet dieses Thema „lediglich“ die Rahmenhandlung. Die Kernhandlung ist nicht minder wichtig und ebenso emotional und tiefgreifend. In der Kernhandlung widmet sich die Autorin dem Thema häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen, wie Frauen, die diese Gewalt erfahren haben eine Exit-Strategie finden. Aber auch welche Scharm Frauen empfinden und wie selten oder eben auch gar sie sich ihren Familien und Freunden offenbaren. Nicht selten wird die erfahrene Gewalt zu einem blinden Fleck in ihrer Biographie, die sie für sich wegsperren. Die sich in einigen Fällen dann doch wieder Bahn bricht und die betroffenen nicht selten aus der Bahn wirft.



    Die beiden Hauptfiguren in dieser Geschichte sind die beiden Schwestern Karla und Marie. Durch die umeinander kreisenden Handlungsstränge und den wiederholten Perspektivenwechsel, taucht man in die Geschichte ein. Man lernt die beiden Schwestern kennen, die meinten sich so gut zu kennen. Gerade Karla muss erkennen, dass Marie ein Geheimnis mit sich herumschleppte. Aber gerade durch den Perspektivwechsel und dadurch dass Marie immer wieder zu Worte kommt, sieht man womit sie zu kämpfen hatte. Eine Ehe die sie fast zerstört hätte. Das sie eben nicht immer die Starke Frau war. Sondern zeitweise die gebrochene und verzweifelte, die nicht wusste, wie ihr geschah. Und wie es sie aus der Bahn warf, als sie dachte all das hätte sie hinter sich gelassen.



    Fazit: Eine unglaublich packende, emotionale und tiefgreifende Geschichte über Trauerarbeit und häuslicher Gewalt. Die Geschichte entwickelt nicht zuletzt durch den tollen Schreibstil eine Sogwirkung, die einen einfach nicht mehr loslässt und einen an die Nieren geht. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung. Dieses Buch ist eines meiner Jahreshighlights.

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    packende Geschichte über gestohlene Kindheiten in Entwicklungsländer

    Kathmandu in Nepal ist ein Moloch, in dem jeder jeden Tag aufs neue um sein Leben kämpfen muss. So auch die drei Jugendlichen Shakti, Achanda und Tarun. Sie alle wurden gerettet und leben nun in einem Kinderheim, bis sie zurück zu Ihren Eltern oder Verwandten dürfen, falls man sie denn ausfindig machen kann. Achanda, der älteste wurde als Kleinkind von seinen Eltern verkauft und bis nach Indien verschleppt, wo er Sklavenarbeit leisten musste. Shakti teilt das Schicksal so vieler Mädchen in Nepal, die wenn sie nicht als Arbeitssklaven ausgebeutet werden, als Sexsklaven ihr Leben fristen müssen. Tarun der jüngste im Bunde und mit unter der, der am wütentensten ist. Sie alle ebenso, wie die anderen Kinder im Kinderheim sind schwer traumatisiert, durch das was sie erleben mussten. Doch dennoch haben sie Träume und Hoffnungen von einem besseren Leben. Noch viel wichtiger aber sie glauben an die Liebe. Doch im April 2015 soll ihr Leben noch einmal grundlegend erschüttert werden.



    Der Autor schafft es den Leser in nur 9 Tagen so intensiv an dem Leben seiner drei Hauptprotagonisten teilhaben zu lassen, dass man das Buch kaum aus der Hand legen will. Begünstigt wird dies durch einen enorm packenden und flüssigen Schreibstil, der einen einfach nicht mehr loslässt.



    Auch wenn die Handlung auf nur 9 Tage beschränkt ist, lernt man die drei Jugendlichen so kennen, als ob man diese schon ein halbes Leben kennen würde. Man versteht ihre Wut. Hofft und leidet mit ihnen. Nicht selten stockt einen sogar der Atem, wenn sich die Wut bei ihnen die Bahn bricht und es zu Gewalteskalation kommt. Man schüttelt den Kopf und weis im nächsten Augenblick, die Wut über ihre verpfuschte Kindheit, ihr Leid sitzt so tief und wird sich nur mit professionelle Hilfe überwinden lassen. Doch dann begreift man dass sie alle in einem Slam in einem Entwicklungsland leben, in denen sie diese Hilfe in der Form, wie sie sie bräuchten wohl nie erhalten werden.



    Alle drei Hauptfiguren sind mir mit ihren Geschichten ans Herz gewachsen. Sie alles sind unglaublich starke Persönlichkeiten, die all das Böse dass sie erfahren mussten tief begraben wollen. Gerade durch ihre Vorgeschichte sind sie alle Einzelkämpfer, suchen nur nach dem eigenen Vorteil und schrecken auch nicht vor Gewalt zurück um eben diesen zu erhalten. Tragisch ist, dass die Freiwilligen zwar mit den besten Absichten in dieses „Sichere Haus“ kommen, aber meistens weder die nötige Ausbildung mitbringen, noch lange genug bleiben, damit diese Kinder eine Bindung aufbauen können. Dabei sehnen sie sich nur nach Liebe und Aufmerksamkeit um all die Jahre ihres Leides vergessen zu können.



    Fazit: Ein unglaublich intensives und packendes Buch, das ich jeden wärmstens ans Herz lege. Besonders der Perspektivwechsel zwischen den drei Hauptfiguren lässt einen einfach nicht mehr los. Vor allem aber packt der Autor ein wirklich wichtiges Thema an, dessen Brisanz noch immer gegeben ist.

    5ratten

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    Hatte mir mehr erwartet

    Sid und Chiara werden anders als im letzten Jahr, diesmal bereits im Sommer eine Einladung von Tory. Diesmal sollen beide nach England kommen. Mr. Tory hat diesmal eine ganz spezielle Aufgabe für die beiden. Sie sollen sich mit dem Thema Freiheit auseinander setzten. Bei ihren Roadtrip, begegnen die beiden Laith und Emily und ihren Freundinnen. Kurz nachdem sie sich trennen, verschwinden nicht nur Laith sondern auch Emily und Sarah. Kurz darauf kommt heraus, dass Laith ein Flüchtling ist, der aus Deutschland floh, weil seiner Familie und ihm die Abschiebung drohte. Emily ist plötzlich gänzlich neben der Spur und erinnert kaum noch an das Mädchen, wie Sid und Chiara sie zusammen mit ihren Freunden kennenlernten. Um herauszufinden was passiert ist und auch um Sarah zu finden machen sie sich auf die Suche nach den beiden. Bei ihrer Suche lernen die beiden die unterschiedlichsten Menschen kennen, darunter auch Flüchtlinge, die es geschafft haben in England Fuß zu fassen. Nach einen wahren Schnipseljagd machen sie die beiden ausfindig. Nehmen sie mit nach London und bringen sie erstmal in einer Wohnung unter die grad nicht bewohnt wird. Doch schon steht der wütende Mopp vor der Tür, da nicht nur das Verschwinden von Sahra große Wellen geschlagen hat, denn es wurde auch eine Leiche angespühlt, die als die vermisste Sahra identifiziert wird. Sid und Chiara müssen nun Laith erstmal aus der Gefahrenlinie bringen.



    Die Autorin nimmt sich in diesem Roman nicht nur das Thema Freiheit sondern auch Ausländerfeindlichkeit an. Auch wenn der Grundgedanke der Geschichte spannend ist, konnte ich mich mit dem Erzählstil nicht recht anfreunden. Das Textformat war sehr leserfreundlich mit weitem Zeilenabstand, jedoch auch mit teils sehr kurzen und sprunghaften Gedanken. Ich hätte mir hier und da wesentlich mehr Tiefe gewünscht.



    Das Kernthema ist dieser Roadtrip und das Thema Freiheit. Darum herum baut sich die Geschichte auf. Mit dem Auftreten der beiden Figuren Laith und Emily kommt das Thema Freundschaft, Flüchtlinge und Fremdenfeindlichkeit hinzu. Die bewusst kurz gehaltene Gedankengänge und deren Wechsel fand ich als Leser nicht so gelungen, da mich dies immer wieder aus dem Lesefluss gebracht hat. Schön fand ich indes die Einschübe von Emily und später von Laith und auch die kurzen Zeitungsmeldungen. Jedoch hätte man schon alleine über Dialoge noch tiefer in die Thematik eintauchen können. Ich denke nicht das Jugendliche eine dermaßen kurze Aufmerksamkeitsspanne haben, dass Gedankengänge nur eine Länge von wenigen Zeilen haben dürfen.



    Bei den beiden Hauptfiguren hat man den Altersunterschied sehr genau gemerkt. Chiara hat sich trotz ihres Temperament scheinbar intensiver mit dem Thema Flüchtlinge und Freiheit auseinander gesetzt. Liegt vermutlich auch daran das diese mit 21 schon etwas reifer ist als Sid. Wo ich grad bei Sid bin, hat der gerade mehr mit seinen Hormonen zu tun. Nicht das er nicht dabei mithilft Emily und Laith zu finden, jedoch lässt er sie auch viel zu schnell laufen. Nur um dann wieder die Verfolgungsjagd aufzunehmen. Auch wenn alles darauf ausgelegt ist die beiden Hauptfiguren als beste Freunde darzustellen, bleibt es dem Leser nicht verborgen, dass da eine altersmäßige Distanz da ist, bei der es zunehmend knirscht.



    Fazit: Eine an sich gute Story, nur bei der Umsetzung hapert es etwas. Durch die teils sehr kurzen Gedankengänge, wird man immer wieder aus dem Lesefluss herausgerissen. Auch wenn durch einen großen Zeilenabstand das Lesen erleichtert wird. Hätte ich mir doch wesentlich mehr Tiefe gewünscht, bzw. das Einflechten wichtiger Infos in Dialoge noch mehr umgesetzt wird. Habe mir etwas mehr von diesem Roman erwartet.

    3ratten


    solider Krimi

    Nachdem Dante während der Finanzkrise seinen Job bei einer Bank verlor, die Bankrot ging, arbeitet er nun seit einigen Jahren als Detektiv. Hauptsächlich beschäftigt er sich damit, das versteckte Vermögen von Verstorbenen aufzuspüren. So kommt er auch zu seinem neuesten Auftrag er soll das digitale Vermögen sprich die verschollenen Bitcoins eines Greg Hollister aufspüren. Doch dieser Mr. Holly war nicht irgendwer, er war ein Pionier auf dem Gebiet der digitalen Währung. Neben einigen weniger gut gelaufenen Aktionen hatte er auch richtig Erfolg. Doch nun ist er tot und seine Halbschwester hätte gerne das gesamte Vermögen ihres Bruders. Für Dante beginnt eine Schnipseljagd, in der er gezwungen ist sich intensiv mit dem Thema digitale Währung auseinander setzen. Durch die hinterlassenen Hinweise und Unterstützung einer Bloggerin stolpert er über die ersten Coins und über ein dubioses Geflecht aus Verstrickungen von Hollister und Clickfarmen. Im Internet entsteht eine wahre Hysterie um den Bitcoin Schatz der Schnell den Namen Montecrypto weg hat. Dantes Recherchen führen ihn um den halben Erdball auch die Behörden heften sich an seine Fersen. Dann stolpert er über einen entscheidenden Hinweis ohne zu wissen welches Abenteuer ihm nun bevorsteht.



    Der Autor schafft es den Leser mit seinen ganz speziellen Schreibstil zu fesseln, der einen sehr an die ganz alten Detektivgeschichten erinnert. Leider verrennt sich der Autor in einer Vielzahl von Fachbegriffen, dass es dem Leser nur so im Kopf schwirrt.



    Die Haupthandlung an sich ist eine wirklich gute Idee. Leider nimmt die Nebenhandlung um die verschiedenen digitalen Währungen wie Bitcoins. Shitcoins usw. soviel Raum ein das die eigentliche Ermittlungsarbeit zunehmend in den Hintergrund tritt. Dafür überschlagen sich die Ereignisse auf den letzten Seiten dermaßen, dass man kaum noch zum Luftholen kommt.



    Die Figur des Dante ist alles andere als einfach, da man als Leser sehr schnell merkt, dass die Macke mit seinen Drinks weit mehr ist. Er ist schlichtweg ein Alkoholiker. Und ab da man das realisiert stellt man sich die Frage, wurde er vielleicht genau deshalb ausgewählt. Er hat eine Verbindung zum Finanzmarkt ja aber ist er trotz seines Alkholkonsums überhaupt in der Lage den Fall zu lösen? Auf jeden Fall wird er sehr umhergescheucht und wird zum Star im Internet und den Digitalen Schatzsuchern.



    Fazit: Eigentliche eine richtig gute Geschichte, würde der Autor nicht viel zu viel Gewicht auf komplizierte Erklärungen der Digitalen Währung legen. Ansonsten wirklich coole Figuren. Auch wenn man ab einen gewissen Zeitpunkt genau weiß, wohin der Hase läuft. Jedoch ist es für mich eher ein Krimi, die Thrillerelemente sind eher weniger vertreten.

    4ratten

    Entwicklungsroman für Toleranz und Vielfältigkeit

    Im Gegensatz zu ihren älteren Geschwistern ist Maeve in gewisser Weise das Sorgenkind. Denn nicht nur das diese alle immer Bestnoten abgeliefert haben, sehen diese auch alle auch ganz anders aus, dass fängt schon bei der Haarfarbe an. Als Maeve mal wieder einen ihrer berüchtigten Ausraster hat wird sie dazu verdonnert einen Raum im Keller ihrer Privatschule aufzuräumen. Dabei stößt sie auf einen alten Walkmann und auf ein Tarot Kartenspiel. Im Gegensatz zu dem Schulstoff den sie sich mühsam aneignen muss fällt ihr der Umgang mit eben jenem Tarot Kartenspiel ganz einfach. Als sie anfängt ihren Mitschülern die Karten zu legen steht sie im Mittelpunkt, was sie unglaublich genießt. Bis zu jenem Tag, als sie ihrer ehemaligen besten Freundin nicht ganz freiwillig die Karten legt. Es kommt zur Katastrophe. Am Ende giften sich beide an und kurze Zeit später ist Lilly verschwunden. Die Polizei ermittelt findet jedoch keine Spur. Die Wochen ziehen ins Land und Lilly bleibt verschwunden. Mittlerweile haben sich Maeve und Roe, Lillys Bruder mit einander angefreundet. Auch die beiden suchen nach wie vor nach Lilly. Mit der Zeit verändert Roe sich, fängt an Schminke zu tragen und sich die Fingernägel zu lackieren. Maeve hat sich in ihn verguckt. Doch in der Schule hat Maeve nichts mehr zu lachen, sie wird von ihren Mitschülern verächtet und als Hexe tituliert. Als es dann noch zu einem schweren Wintereinbruch kommt und die Fremdenfeindlichkeit als auch die Homophobie ein unerträgliches Ausmaß annimmt und Lilly auch weiterhin verschwunden bleibt, begreift Maeve, das sie handeln muss.



    Die Autorin legt einen erfrischenden Schreibstil an den Tage, der sich wirklich gut ließt. Sie widmet sich in diesem Buch den Themen Freundschaft, Gruppenzwang, Homophobie, sexuelle Entwicklung, Familie und Magie.



    Das Buch beginnt richtig stark mit einem Schuh der aus Wut gegen die Tafel geworfen wird. Und geht auch rasant weiter. Der eigentliche Hauptstrang ist der um Maeve und das plötzliche verschwinden ihrer ehemals besten Freundin Lilly. Daran schließen sich die Erzählstränge um die Entwicklung von Roe und Fiona an. Aber auch Maeve´s Familie. Dazu kommen dann noch die Erzählstränge von religiöser Überzeugung, Gruppenzwang, Fremdenfeindlichkeit und Homophobie und wie die Schwulen- und Lespenszene mit eben jener Umgeht. Es wird von Menschenfänger erzählt, die sich die jungen und unsicheren greifen und diese versuchen nach ihren Willen zu formen. Auch wenn eben diese Stränge das Bild dieser Geschichte abrunden, gerät der Haupterzählstrang der um Maeve und Lilly leider weit in den Hintergrund.



    Die Charaktere sind einfach der Hammer. Auch wenn mir Maeve anfangs doch sehr unsympathisch war und so gar nicht ihrem Alter ensprach legt sie im Laufe der Geschichte einen unglaubliche Entwicklung hin, auf die man allerdings bis ans Ende der Geschichte warten muss. Meine Lieblingsfiguren sind eindeutig Fiona und Roe. Beides extrem starke Persönlichkeiten und doch sehr feinfühlig. Roe der sich outet und sich traut so aufzutreten wie er sich fühlt und er sich auch wohlfühlt. Und Fiona Himmel, sie trägt ihr Herz auf der Zunge, eine wirklich tolle Figur.



    Fazit: Ein toller Entwicklungsroman für Jugendliche. Leider packt die Autorin zuviel auf einmal hinein, wodurch die Gesamtgeschichte etwas leidet und sich dann doch etwas in die Länge zieht. Die Figuren sind einfach toll. Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung jedoch auch Punktabzug wegen der vielen Abschweifungen, hier und da hätte manches auch etwas gerafft werden können.

    3ratten

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    Valentine

    junge Männer, die keine ernste Beziehung anstreben und sobald sie eine Frau in den Federn hatten, ihr Ziel erreicht ist und diese fallen lassen. Grob verallgemeinert. Die Autorin hatte auch noch eine Art Definition im Roman aber diese finde ich jetzt auf die Schnelle nicht mehr. Aber es läuft darauf hinaus, das sie die Gefühle der Frauen schamlos ausnutzen nur ihren eigenen Nutzen ziehen und wenn diese haben was sie wollen war es das auch schon.

    rasanter Entwicklungsroman

    Als Liv plötzlich und unerwartet von ihrem Freund verlassen wird stürzt ihre Welt zusammen. Auch in ihrem Studentenjob in einer Unizeitung läuft es alles andere als Rund. Sie steht kurz vor dem Rauswurf. Als sie vollkommen verzweifelt auf einer Toilette zusammenbricht trifft sie auf die junge Matilda eine Psychologiestudentin. Sie und ihre Freundin suchen mal wieder wegen ihres ungehobelten WG-Mitbewohners eine neue Mitbewohnerin. Nachdem Liv Matilda ihr Herz ausgeschüttet hat, nimmt diese sie mit in die WG. Dort treffen sie auf jenen ominösen Mitbewohner. Liv als auch Noah, so heißt dieser Mitbewohner, trifft fast der Schlag. Denn dieser vollkommen außer Kontrolle geratene Noah ist ihr Seelenverwandter seit Kindheitstagen. Noah verlässt wutentbrannt die WG. Matilda und ihre Freundin trauen ihren Augen nicht. Und schon wohnt Liv in der WG. Doch schont droht die nächste Katastrophe für Liv. Ihren Job bei der Unizeitung kann sie nur behalten, wenn sie einen Artikel schreibt, in dem es darum geht wie man einen Fuckboy bekehrt. Eben dieser Fuckboy soll nun Noah sein, der als Praxisbeispiel herhalten soll. Liv macht sich einen Schlachtplan um Noah zu knacken. Sie sieht in ihm immer noch ihren alten Freund. Und nach einer Weile verändert sich Noah tatsächlich. Er wird freundlich und zugänglich. Doch Liv hat sich in ihn verliebt. Auch die Redakteurin drängelt und will Ergebnisse sehen. Durch Liv´s Unaufmerksamkeit stößt bekommt Noah Wind davon und tickt vollkommen aus.



    Die Autorin erzählt die Geschichte in einem furiosen Erzähltempo, das einem fast die Luft wegbleibt.



    Dadurch dass die Geschichte durchgängig aus zwei Perspektiven erzählt wird, kann man die Gefühlswelt der beiden Hauptprotagonisten ganz gut nachvollziehen. Auch wenn sie sich an das althergebrachte Junge trifft Mädchen Story hält ein paar Turbulenzen und den einen oder anderen Lover einfügt und eine sehr wichtige Entscheidung, ist der Storyaufbau eher typisch als besonders. Die zweite Hälfte der Geschichte hätte ruhig ein wenig gestrafft werden können. Zudem fand ich es nicht so toll das einige Kapitel sehr lang waren andere hingegen sehr kurz. Ein ausgewogeneres Verhältnis der Kapitellänge währe hier schön gewesen. Ansonsten hat sich die Geschichte über einige Höhepunkte herum weiterentwickelt und den Leser dadurch gefesselt. Am Ende wollte man nun auch wissen wie geht Liv mit ihren Gewissen um und welchen große Geheimnis hat Noah an dem er zu zerbrechen droht. Und diese beiden Fragen werden wirklich erst gegen Ende gelüftet und machen die Geschichte rund.



    Sowohl Noah als auch Liv legen im Laufe der Geschichte eine Weiterentwicklung hin, die sich gewaschen hat. Noa ist nicht mehr dieses explosive und unausstehliche Mitbewohner, sondern fängt an sich zu öffnen und über seine Gefühle zu sprechen. Liv, die mir anfangs alles andere als sympathisch ist mir zunehmend ans Herz gewachsen. Sie zeigt nicht nur was in ihr als Mensch steckt sondern auch was für eine Journalistin sie mal sein wird.



    Das Cover ist jedenfalls ein Blickfang. Nur mit den englischen Zitaten am Beginn eines jeden Kapitels, die hätte man auch ins Deutsche übersetzen können.



    Fazit: Ein wirklich schöner Entwicklungsroman mit dem man sich treiben lassen kann. Die Autorin hat einen rasanten Erzählstil, der einen nicht mehr loslässt. Auch wenn die Story nach dem normalen Schema abläuft, ist die Geschichte auf jeden Fall turbulent und die Figuren legen eine phänomenale Entwicklung hin.

    4ratten

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