Beiträge von kaluma

    Hallo Thomas,


    danke für deine Rückmeldung, nun weiß ich wenigstens daß mein erster Beitrag hier nicht ganz danebenlag. :smile:
    und die Bewertung mit den Ratten ist doch sowieso ziemlich subjektiv, oder?


    Hallo Mara,



    In meinem Russisch-Literatur-Unterricht ist das Thema von "Faust" aufgeworfen worden... "Nun gut, wer bist du denn? Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft."


    Das Böse wird natürlich eindeutig von Voland und seinen Kumpanen dargestellt... aber die eigentliche Frage ist ja: Was für Gutes bewirken Sie? Geht es hier um die Behörend und die Aufregung drumherum, oder eigentlich eh nur darum, dass der Meister und Margarita wieder zusammengeführt werden oder das "werk" vor den flammen geretter wird?


    Meiner Meinung nach kann man endlos viel in diesen wunderbaren Roman hineininterpretieren...


    ja, und genau das zeichnet ein gutes Buch aus, daß man viel und verschiedenes hineininterpretieren oder für sich herauslesen kann.


    Was das Faustthema betrifft, denke ich schon, das "Gute" hier ist vor allem, daß das Werk des Meisters gerettet wird. Aber man könnte es auch umkehren: wenn Voland und seine Gesellen die Kraft sind, die das Böse will und das Gute schafft, sind die kommunistischen Machthaber und Bürokraten die, die das Gute wollen (bzw. für sich reklamieren), aber das Böse schaffen... jedenfalls im Nachhinein, aus unserer historischen Perspektive bietet sich diese Deutung an.


    Viele Grüße
    kaluma

    Hallo,


    wir haben für unsere Tochter, als sie 5 Jahre war folgende englischen Bücher geschenkt bekommen:


    Eileen Christelow, Five Little Monkeys Jumping on the Bed

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    Eileen Christelow, Five Little Monkeys With Nothing To Do

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    Beide in Gedichtform mit Bildern. Sowohl ich als auch meine Tochten fanden beide Bücher sehr amüsant, und da die Bilder sich eng an den Text halten, und viele Wiederholungen vorkommen, eignen sie sich auch für Kinder ohne Vorkenntnisse in Englisch. Es gibt noch mehr Bücher aus dieser Reihe.


    Nicht ganz den richtigen Zugang fand sie zu:


    Ludwig Bemelmans, Madeline

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    (auch gereimt und mit Bildern und ein Klassiker und eigentlich auch ganz nett)



    Viele Grüße
    kaluma

    Hallo zusammen,


    heute habe ich mich hier im Forum angemeldet, um in diesem Thread antworten zu können, da es hier um eines meiner absoluten Lieblingsbücher geht. Dies ist mein erster Beitrag bei Literaturschock.


    Ich habe "Der Meister und Margarita" zum ersten Mal vor ca. 20 Jahren gelesen, noch zu DDR-Zeiten. Damals war das Buch nicht leicht zu bekommen und ging von Hand zu Hand. Nach der Wende habe ich mir das Buch dann gekauft und nochmals gelesen, aber das ist nun auch schon etliche Jährchen (ungefähr 10) her. Ich erinnere mich also nicht an alle Einzelheiten.


    Nach dem ersten Lesen war ich begeistert von dem Buch. Ich habe es immer vorwiegend als gesellschaftskritisch/politisch empfunden. Bulgakow prangert die Mißstände in der Sowjetunion der 20er/30er Jahre an: Korruption, Mangelwirtschaft (Wohnungsmangel, Schiebung mit Mangelwaren), Bürokratie. Das alles ist herrlich satirisch beschrieben, mit vielen Anspielungen, die Handlungsebenen meisterhaft verknüpft. Der Teufel und seine Gesellen mischen die Moskauer Gesellschaft so richtig auf, und die "negativen Personen", die wegen persönlicher Vorteile ihre Seele dem Teufel verkaufen, werden bestraft: der Dichter Besdomny (der schlechte Literatur schreibt, sich aber bei den Mächtigen andienert, um unverdient berühmt zu werden) landet in der Psychiatrie. Auch die Bestechlichen (z.B. dieser Hausmeister mit dem Schmiergeld) kriegen ihre Strafe ab. Der arrogante Vorsitzende des Schriftstellerverbandes, der seine Macht mißbraucht, und meint, es gäbe keinen Gott, und der Mensch hätte sein Schicksal selber in der Hand, bekommt das Gegenteil bewiesen ("Ihnen wird der Kopf vom Leib getrennt, weil Annuschka Sonnenblumenöl verschüttet hat" - eine meiner Lieblingsszenen in dem Buch). Die Machthaber der ehemaligen Sowjetunion haben immer wieder versucht, den christlichen Glauben auszumerzen und Atheismus staatlich zu verordnen (ähnlich übrigens in der DDR). Es ist ihnen nicht gelungen.


    Im Gegensatz dazu steht der Meister, der, indem er sein Buch schreibt, sich selber treu bleibt, und dafür persönliche Nachteile in Kauf nimmt. (Hier fließen sicher persönliche Erlebnisse Bulgakows ein, denn er hatte ja auch unter stalinistischer Zensur zu leiden, und "Der Meister und Margarita" ist erst lange nach seinem Tod erschienen.) Und Margarita, die ihr zwar materiell abgesichertes, aber liebloses Leben leer findet, nachdem sie den Meister (eine authentische Persönlichkeit) kennengelernt hat.


    Weil der Meister authentisch ist und sich selbst treu bleibt, ist sein Werk unzerstörbar und wird er am Ende der Geschichte erlöst. Das ist für mich die Grundaussage des Buches. Eine Erfahrung, die ich in meinem eigenen Leben bestätigt gefunden habe. Am Ende fährt man besser damit, wenn man der Versuchung widersteht, seine Seele zu verkaufen für persönliche Vorteile. Ich denke das ist auch heute noch aktuell.


    Vielleicht sollte ich das Buch jetzt nochmal lesen, um zu sehen ob es noch immer genauso auf mich wirkt.


    Natürlich steckt in dem Buch noch viel mehr. Aber ich denke, das hier ist erstmal lang genug. Jetzt versuche ich noch, fünf dieser Ratten als Bewertung hier hineinzubekommen.


    Viele Grüße,
    kaluma


    5ratten