Beiträge von whiskers

    "Wir muessen ueber Kevin reden" ist sicher kein Buch zum nebenher lesen. Obwohl die Charaktere ein wenig zu extrem sind, um richtig real zu wirken, hat mich das Buch sehr zum Nachdenken angeregt.
    Oft bin ich bei den Charakteren zwischen Mitgefuehl und Unverstaendnis hin und hergeschwankt. Fuer die Mutter hatte ich manches Mal Verstaendnis, wenn sie frustriert war, aber andererseits konnte ich nur den Kopf schuetteln, weil sie gar zu sehr auf sich selbst fixiert war. Kevin tat mir schon leid, obwohl er schon von Natur aus ein eher schwieriger Charakter war. Ich denke schon, dass es zu dem Unglueck nicht gekommen waere, wenn Kevin liebevollere Eltern gehabt haette, die mehr echtes Interesse an ihm gezeigt haetten.
    Anfangs hatte ich ja gehofft, dass zumindest der Vater einiges wettmachen kann, aber fuer ihn hat Kevin ja auch nur eine Rolle zu spielen gehabt.
    Durch die Briefform bekam ich einen guten Einblick in die Gedanken der Mutter und manchmal ist sie so sarkastisch, dass es schon wieder lustig war. In dem Buch geht es aber nicht nur um Kevin, sondern auch um ihre Beziehung zu ihrem Mann und ihre Mutter.
    Die Aufzaehlungen von dem Amoklaeufen haben mich dann irgendwann auch genervt, aber ansonsten fand ich das Buch recht spannend und besonders zum Ende hin hatte ich Probleme, das Buch zur Seite zu legen.


    4ratten

    Ich habe das Buch zu Ende gelesen. Zum Schluss hin fand ich es richtig spannend und haette am liebsten immer weiter gelesen, wenn ich Zeit gehabt haette. :smile:


    Kapitel 52
    Au weh! Im unguenstigsten Moment bekommt Pip eine Aufforderung, sich alleine mit einer anonymen Person im alten Marschland zu treffen. :rollen:


    Kapitel 53
    In diesem Kapitel herrscht nicht nur Aufregung, sondern es klaert sich auch eine weitere Frage.


    Kapitel 54
    Endlich geht es los auf die schon lange geplante Flucht. Hier wird noch einmal deutlich, wie sehr sich Pip mittlerweile fuer Magwitch erwaermt hat und wie er sich fuer ihn verantwortlich fuehlt.


    Kapitel 55
    Wemmick ist voller Ueberraschungen und diese hier ist ihm auch gelungen. :herz:


    Kapitel 56
    Pip ist mittlerweile zu einem verantwortungsvollen Menschen herangereift und kuemmert sich nun ruehrend um den kranken Magwitch.


    Kapitel 57
    Dieses Kapitel fand ich [size=4pt](trotz Pips Krankheit und der Tatsache, dass er bankrott ist)[/size], mal wieder richtig schoen. :smile:
    In seinen Fiebertraeumen denkt er erst, er halluziniert, aber


    Kapitel 58
    Pumblechook gibt sich natuerlich nicht mehr so ehrerbietig, sondern ist wieder so herablassend und besserwisserisch wie zu alten Zeiten. :zwinker: Ansonsten hat mir das Ende des Kapitels sehr gut gefallen und fand es auch sehr passend.


    Kapitel 59
    Das letzte Kapitel - hier moechte ich nicht schreiben, wie es ausgeht. Aber ich habe an dem Ende nichts auszusetzen und finde, dass alles zu einem befriedigendem Abschluss gekommen ist.

    Hallo Breña,
    mir gefaellt das Buch auch sehr gut; es ist schon wieder ein ganzes Weilchen her, seitdem ich etwas von Dickens gelesen habe.


    Kapitel 39


    Kapitel 40
    Vorsichtshalber spoilere ich mal weiter:


    Kapitel 42
    Nach den ganzen Spekulationen ueber den Straefling und seinem Mitgefangenem ist es sehr schoen, ein paar Antworten zu bekommen.
    Der Straefling hatte wirklich nicht viel Glueck in seinem Leben, vor allem weil er auch keine glueckliche Ausgangsposition hatte.


    Kapitel 43/44
    Ich haette nicht gedacht dass


    Ich glaube, selbst Miss H. bekommt langsam ein bisschen Mitleid...


    Kapitel 45
    Mir wird Wemmick auch immer sympathischer. Pip kann sich gluecklich schaetzen, ihn zu seinen Freunden zaehlen zu koennen. :smile:


    Kapitel 46
    Jetzt lernen wir auch mal Herberts Verlobte kennen und deren Vater, oder zumindest die fuerchterlichen Geraeusche, die er von sich hoeren laesst. :zwinker:


    Kapitel 47

    Zitat von "Saltanah"


    Interessieren würde mich, was das für ein Theaterstück ist, das Pip sich ansieht. Leider lese ich eine Ausgabe ohne Kommentar. Hat eine von euch vielleicht eine passende Fußnote?


    Nein, bei meiner Ausgabe steht auch nichts genaueres dabei.


    Kapitel 48
    Sehr interessant, was man da ueber die Haushaelterin Molly erfaehrt. Und bei Mr. Jaggers weiss ich manchmal auch nicht so recht, was ich von ihm halten soll...
    Wemmick jedenfalls fuehlt sich auch nicht sehr entspannt in seiner Gesellschaft und ist sehr kurz angebunden, wenn er in seiner Naehe ist.


    Kapitel 49
    Dieses Kapitel hat mich sehr ueberrascht. Wie Saltanah habe auch ich Mitleid mit Miss Havisham bekommen, weil sie endlich einmal sieht, was sie angestellt hat mit Pip und vor allen Dingen mit Estella. Sie bereuht ihre Fehler zutiefst, das haette ich ihr nicht zugetraut!
    Schoen, dass nun wenigstens das Geld fuer Herberts Partnerschaft bezahlt ist. Wenigstens eine Last weniger auf Pips Gewissen. :smile:


    Kapitel 50
    So, jetzt wo Pip an den Haenden verletzt ist, ist der schoene Fluchtplan vorlaeufig im Eimer. Pips Leben wurde seit dem Auftauchen seines Goenners ganz schoen auf den Kopf gestellt und von daher kann man sich beim Lesen wirklich nicht ueber Langeweile beklagen.
    Und noch eine Ueberraschung:


    Kapitel 51
    Oh, oh... Pip laesst Jaggers wissen, dass Wemmick eigentlich ein ganz lustiges Kerlchen ist, was bei ihm natuerlich tiefes Misstrauen hervorruft.
    Deshalb muss zum Ende des Kapitels gleich ein Kunde von Wemmick heruntergeputzt werden, um das gegenseitige Vertrauen wieder herzustellen. :breitgrins: Es ist immer wieder interessant, den beiden bei der Arbeit zuzuschauen.

    Zitat von "Saltanah"

    Dass Trabbs Junge ihn da nachäfft, hat er wirklich verdient. Wirklich schlimm finde ich allerdings, dass er später an Trabb schreibt und sich über den Jungen beschwert, mit dem Risiko, dass jener entlassen wird!


    Das fand ich auch nicht gut und ich habe das Gefuehl, dass er es irgendwann noch bereuen wird.


    In Kapitel 32-33 gibt es eigentlich nicht allzu viel erwaehnenswertes, deshalb gehe ich gleich ueber zu
    Kapitel 34
    Pip ist ein schlechter Einfluss auf Herbert und zusammen machen sie ziemliche Schulden. So viel, dass sie sogar den Ueberblick verlieren und Herbert auch nicht mehr so unbekuemmert ist wie vor Pips Einzug. :sauer:


    Kapitel 35
    Ein trauriger Anlass bringt Pip wieder nach Hause aber er passt mit seinem Benehmen einfach nicht mehr dorthin.

    Zitat von "Saltanah"

    Hier zeigt sich sein schwacher Charakter wieder besonders deutlich. Obwohl Biddy ihn auffordert, keine leeren Versprechungen zu machen, tut er es trotzdem. Bei dem letzten Satz des Kapitels hätte ich heulen können:
    Zitat
    Once more, the mists were rising as I walked away. If they disclosed to me, as I suspect they did, that I should not come back, and that Biddy was quite right, all I can say is,—they were quite right too.


    Das hat Dickens wirklich sehr passend ausgedrueckt. Schade, ich hatte eigentlich gehofft, dass Pip mit der Zeit ein wenig mehr Verantwortungsvermoegen entwickelt.


    Kapitel 36
    Pip wird 21 Jahre alt und bekommt von nun an alljaehrlich 500 Pfund. Das war zu jener Zeit bestimmt ein ganz schoener Batzen Geld. Nur wer der Goenner ist, wissen wir immer noch nicht.


    Kapitel 37
    Pip ist mal wieder auf Wemmicks "Schloss" zu Besuch und es hat mich irgendwie gewundert, dass er eine Freundin hat. Die Beschreibungen von seinem "Alten" finde ich immer putzig, besonders wie sie ihm beim Zeitungslesen unbemerkt vor der Kerzenflamme bewahren muessen. :smile:
    Ich fand es auch sehr nett von Pip, seinem Freund Herbert die Stelle besorgen zu lassen. Vor allem weil jener ja nicht weiss, dass er dahinter steckt.


    Kapitel 38
    Hier tut mir Estella auch sehr leid, denn ihr ist durchaus bewusst, wie ihre Seele "verstuemmelt" wurde, wie Saltanah schon gesagt hat.

    Zitat

    Was ich mich in diesem Kapitel fragte: welchen Grund hat Pip eigentlich anzunehmen, Estella sei für ihn vorgesehen? Drummles Bekanntschaft mit ihr beunruhigt mich nämlich; da wird sich doch wohl nichts anbahnen? Entsetzt


    Pip denkt wohl immernoch, dass Miss Havisham seine Goennerin ist und zwar aus dem Grund, weil sie ihn fuer Estella vorgesehen hat.
    Ich glaube nicht, dass sich zwischen Drummle und Estella etwas anbahnt, denn auf Pips Frage:"Do you deceive and entrap him, Estella?"
    antwortet sie:"Yes, and many others-all of them but you."
    Ich frage mich nur, wie Drummle reagieren wird, wenn er bemerkt, dass Estella nur mit ihm spielt. :rollen:

    Bei mir geht es auch langsam weiter.


    Kapitel 28
    Hier trifft Pip in der Kutsche einen alten Bekannten und es gibt Antwort auf zumindest eine Frage, die ich mir vorher gestellt hatte.


    Kapitel 29
    Estella ist noch schoener und selbstsicherer als zuvor, was natuerlich Auswirkungen auf den armen Pip hat. Jetzt wird es offensichtlich, dass Miss Havisham es darauf abgesehen hat, Pip von Estella das Herz brechen zu lassen.
    Wie eine Schlange versucht sie ihn zu hypnotisieren, auf dass er Estella bedingungslos lieben soll. Ein wirklich interessanter Charakter, diese Miss Havisham. :rollen:


    Kapitel 30
    Ich kann mir gut vorstellen, dass Pip vor Peinlichkeit am liebsten im Erdboden versunken waere, als Trabb's Boy ihn vor allen Leuten so nachaefft. :schwitz:
    Pips Position ist ja nicht gerade einfach: jetzt ist er kein Schmied mehr und eigentlich auch kein richtiger Gentleman; wie soll man sich da angemessen verhalten?
    Ich weiss aber nicht, ob es so eine gute Idee war, sich ueber Orlick auszulassen.


    Kapitel 31

    Zitat von "Saltanah"

    Als lustiges Intermezzo ein Theaterbesuch - Shakespeare natürlich. Die Einmischung des Publikums ins Stück hat mich ziemlich an die Aufführung von "Richard III" in Ffordes 2. Thursday Next-Roman erinnert. Er hat sich dabei bestimmt von diesem Kapitel inspirieren lassen.


    Ihr macht mir immer mehr Appetit auf diese Serie, irgendwann werde ich die wohl auch noch lesen "muessen". :zwinker:

    Schoen, jetzt haben wir ja noch Verstaerkung Cuddles:winken:


    Ich bin leider nicht viel weitergekommen die letzten Tage, weil mir die Arbeit dazwischen gekommen ist.


    Kapitel 25
    Mr. Wemmick ist auch wieder so eine seltsame Person. Er ist unheimlich stolz auf sein kleines Haeuschen mit der Mini-Zugbruecke und seiner Fahnenstange, aber wenigstens haben er und sein Vater etwas, womit sie ihre Freude haben. :breitgrins:
    Ich fand auch die Beschreibung sehr gut, wie Wemmick auf dem Weg zurueck zum Buero immer ernster und verschlossener wurde.


    Kapitel 26
    Als naechstes wird Pip mit seinen Freunden bei Jaggers zum Essen eingeladen. Bei ihm ist alles duester und unter Kontrolle, inklusive der Haushaelterin.
    Mr. Jaggers hat eine sehr gute Menschenkenntnis und ist sehr manipulierend. Kein Wunder ,dass er bald alle dazu bringt, ihre Schwaechen preiszugeben. Drummle, "The Spider", ist wohl so etwas wie ein Studienobjekt fuer ihn und er ermuntert ihn schoen dazu, ueber die anderen abzulaestern, die ihr Geld wohl mit vollen Haenden ausgeben und sich fuer etwas besseres halten.
    Das Kapitel fand ich sehr interessant, weil man noch ein wenig mehr ueber die einzelnen Charaktere erfaehrt. Sehr interessant ist auch Jaggers Angewohnheit, sich alles von sich zu waschen, wenn er etwas erledigt hat.


    Kapitel 27
    In dem Brief, den Biddy im Namen von Joe schreibt, bekommen wir einen weiteren Hinweis auf den Satz, den Pip damals als Junge geschrieben hat:
    -----------------------------------------------------------------------------------------
    “MI DEER JO i OPE U R KR WITE WELL i OPE i SHAL SON B HABELL 4 2 TEEDGE U JO AN THEN WE SHORL B SO GLODD AN WEN i M PRENGTD 2 U JO WOT LARX AN BLEVE ME INF XN PIP.”


    "My dear Joe I hope you are quite well I hope I shall soon be able for to teach you Joe and then we shall be so glad and when I'm apprenticed to you Jo what larks and believe me... Pip"
    ------------------------------------------------------------------------------------------
    Es ist sehr schoen beschrieben, wie unwohl und fremd sich Joe fuehlt, als er Pip besuchen kommt. Besonders die Sache mit dem Hut hat mich zum Schmunzeln gebracht. :breitgrins:
    Trotzdem finde ich es immer schade zu lesen, wie sehr sich Joe und Pip entfremdet haben und mit dem Hinweis auf die beiden Woerter "what larks" in dem Brief moechte Joe wohl daran erinnern, wie vertraut sie sich einmal waren.
    Der Anlass fuer den Besuch ist die Einladung von Miss Havisham, bzw. Estella. Darauf bin ich ja schon gespannt. :rollen:

    Zitat von "Saltanah"

    Nein, Matthew ist Miss Havishams Cousin.
    Zitat
    My father is Miss Havisham’s cousin
    (Quelle)


    In meinem Buch steht: "My father is Miss Havisham's nephew;..."
    Dann wurde das wohl falsch uebernommen. Danke fuer die Info, Saltanah. :smile:

    Schoen, dass Du noch mitliest, Saltanah, ich hatte schon befuerchtet, wir haetten Dich mit unserem Lesetempo vergrault. :winken:


    Zitat von "Saltanah"

    Zitat von: whiskers am 23. August 2008, 23:31:17
    Kapitel 18


    Irgendwie bezweifle ich, dass es Miss Havisham ist und tippe eher auf Pips Straefling.
    Das wäre natürlich möglich, aber es deutet ja doch alles auf Miss H. hin. Jaggers ist ihr Anwalt, Matthew Pocket (der Matthew, der sie nicht besucht!) wird sein Tutor und überhaupt sind alle davon überzeugt, dass sie es ist. Aber vielleicht sollte gerade diese allgemeine Überzeugung uns misstrauisch machen, vielleicht liegt es einfach zu nahe? Aber der Sträfling? Erst mal müsste der wieder auf freiem Fuße sein, dann müsste er zu Geld gekommen sein, müsste Jaggers kennen (was an und für sich sein könnte, da Jaggers ja als Anwalt vor Gericht arbeitet) und müsste schließlich einen weichen Fleck im Herzen für den kleinen Jungen haben, der ihm damals geholfen hat. Gerade der letzte Punkt erscheint mir schon etwas unglaubwürdig, ist aber einer Dickens-Figur schon zuzutrauen.


    Ich wuesste nur nicht, warum Miss Havisham so ein Geheimnis daraus machen sollte? Von Pips Straefling weiss man ja eigentlich nichts, aber er taucht doch immer wieder sporadisch in der Geschichte auf, sodass ich mir denke, dass er noch eine tragende Rolle spielen wird. Und Jaggers koennte ja sein Verwalter sein, solange er inhaftiert ist. :zwinker: Aber das sind natuerlich alles nur Spekulationen...


    Kapitel 20
    Einen sehr heimeligen Eindruck macht das enge und haessliche London nicht auf Pip und auch der Anwalt ist kalt und berechnend.


    Kapitel 21
    Hier hat Dickens sehr bildhaft das verfallene "Barnard's Inn" beschrieben, Pips vorruebergehende Unterkunft. Fast konnte ich den Schimmelpilz riechen. :zwinker:


    Kapitel 22
    Hier trifft Pip wieder einen alten Bekannten, der ausserdem einige Fragen beantwortet, die wir uns schon gestellt hatten. Herbert Pocket macht wirklich einen sehr gutmuetigen Eindruck, und ist scheinbar leicht zufrieden zustellen.
    Ich weiss nicht, ob ich etwas ueberlesen habe, aber Herbert erzaehlt, dass Matthew ein Neffe von Miss Havisham waere. Auf die Frage, ob Miss H. noch weitere Geschwister haette, gibt er nur deren Halbbruder an. Der hat meines Wissens nach aber keine Kinder. Wie kann dann Matthew der Neffe sein? :gruebel:


    Kapitel 23
    Die Pockets fuehren wirklich einen Chaoshaushalt! Und Mrs. Pocket gibt mit ihrem Beinahe-Adelstitel eine schaurig abgehobene Gestalt ab, total realitaetsfremd.

    Zitat von "Saltanah"

    Die hoffnungslos unpraktischen Pockets sind wieder eine typisch dickens'sche Schöpfung, allerdings erscheinen sie mir härter, unbarmherziger gezeichnet als vergleichbare Figuren aus früheren Werken.
    Mit ihnen hat Pip wohl wieder Pech. Er bräuchte jemanden, der ihn im Zaume hält, ihn lenkt und ihm seine Flausen austreibt. Aber dafür sind weder Matthew noch Herbert die geeigneten Personen, von Jaggers ganz zu schweigen. Ihn sehe ich eher als eine Entsprechung zu Miss Havisham - er wird sicher gelassen zusehen, wie Pip in den Ruin treibt. Ich erwarte schlimmes.


    Da hast Du wohl Recht. Die Pockets haben nicht einmal ihr eigenes Leben im Griff, da kann man nicht erwarten, dass sie anderen eine echte Stuetze waeren.


    Kapitel 24
    Pip ist noch nicht lange in London und fragt schon nach Geld - Mr. Jaggers fuehlt sich in seiner schlechten Meinung von Pip bestaetigt.
    Ich bin ja mal gespannt, wie das weitergeht. :rollen:

    Hallo,
    ich bin auch wieder ein wenig weiter gekommen. :smile: Gestern hatten wir keinen Internetanschluss, weil ein Arbeiter aus Versehen unsere Telefonleitung gekappt hat. Deswegen kommen jetzt erst meine Notizen, die ich waehrend dem Lesen gemacht habe.


    Kapitel 17
    Es hat mich gefreut, dass Pip in Biddy jemanden gefunden hat, der er sich anvertrauen kann. Sie ist sehr klug und sympathisch und ausserdem ein echter Segen fuer die Familie. Schade, dass Pip unbedingt ein Gentleman werden will und sich schon in Estella verguckt hat, sonst wuerden die beiden bestimmt ein nettes Paar abgeben.
    Kapitel 18

    Irgendwie bezweifle ich, dass es Miss Havisham ist und tippe eher auf Pips Straefling. Aber weiss der ueberhaupt, dass Pip ein Gentleman werden moechte?
    Es sind ja seltsame Bedingungen daran geflochten und ich waere auch nicht so gluecklich darueber, nun diesen herablassenden Anwalt als Vormund zu haben.
    Joe hat natuerlich schwer daran zu schlucken, dass Pip nun bald das traute Heim verlassen wird. :sauer:
    Kapitel 19
    Pip ist verstaendlicherweise ob seiner "Grossen Erwartungen" sehr aufgekratzt, aber er geht mir in diesem Kapitel trotzdem ein wenig auf den Geist. Ich denke, spaetestens jetzt hat auch Joe mitbekommen, dass er sich seiner schaemt. Und Pip sieht nicht, dass er keinen Grund hat, sich zu schaemen, selbst als Joe dezent darauf hinweist, dass er immerhin ein Meister in seinem Gewerbe ist.


    Ich fand sehr witzig beschrieben, was fuer ein Getue die verschiedenen Ladeninhaber um Pip machen, sobald er darauf aufmerksam macht, dass er zu Geld gekommen ist.
    Und was ist eigentlich in Pumblechook gefahren? War er tatsaechlich so ehrerbietig oder hat er dem unerfahrenen Pip einen Deal aufgeschwatzt?
    Zum Ende des Kapitels gibt Pip sich selbst gegenueber endlich zu, dass er Joe doch sehr vermissen wird. Uebrigens ein seltsamer Brauch mit dem Schlappen hinterher werfen! :breitgrins:
    Ich finde, dass Dickens dieses Losloesen von zuhause sehr schoen beschrieben hat. Nur viel Zeit hat man der Familie nicht gelassen, sich darauf einzustellen.

    Hallo,
    ich habe jetzt Kapitel 16 beendet und es hat sich einiges getan. Ich kann wirklich nicht behaupten, dass das Buch langweilig waere und auch von der Atmosphaere her gefaellt es mir sehr gut. :smile:
    Erschrocken bin ich darueber, dass


    Das Verhaeltnis zwischen Joe und Pip hast Du sehr gut beschrieben, Saltanah, und ich kann Dir nur beipflichten.
    Ich dachte anfangs, dass es gut fuer Pip waere, ihn von Miss Havisham und Estella fernzuhalten, aber im Grunde genommen macht das auch keinen Unterschied mehr. Er war wohl wirklich gleich vom ersten Tag an so sehr von Estella eingenommen, dass er nun in allem was er tut an sie denkt und sich vorstellt, was sie von ihm haelt.
    Miss Havisham ist natuerlich hocherfreut, als sie seine Verliebtheit bemerkt und stochert genuesslich in seiner Wunde. :rollen:


    Es wuerde mich schon interessieren, wie alt genau Pip mittlerweile ist. Ich kann das mittlerweile schlecht einschaetzen.

    Ich glaube, ich habe schon in den USA gelebt, bis ich angefangen habe, englische Buecher zu lesen.(Lernmaterial ausgenommen) :redface:
    Das hatte natuerlich den Vorteil, dass mein Englisch bis dahin schon gut genug war, so dass ich nicht viel nachschlagen musste und ich meinen Spass am Lesen hatte.
    Ich habe mich allerdings auch nicht gleich auf einen Klassiker gestuerzt, sondern einen Thriller von James Patterson gelesen. :zwinker:

    Mobi, dann hoffe ich, dass Du ein geeigneteres Buch findest, das Dich vor der Lesekrise bewahren kann. Vielleicht bist Du spaeter mal in der Stimmung fuer Dickens. :winken:


    Zitat von "Saltanah"

    Und da ich schon am Fragen stellen bin: Wer war eigentlich der geheimnisvolle Fremde mit der Feile in der Kneipe im 9. Kap.? Ein Bekannter des Sträflings, dem Pip geholfen hatte? Hier hat mich übrigens Pips Schwester angenehm überrascht: Ich hatte vermutet, sie würde die 2 Pfund gleich konfiskieren mit der begründung, ein so kleiner Junge könne mit so viel Geld nichts anfangen. Zwar nimmt sie ihm auch das Geld ab, aber nicht für sich selbst, sondern bewahrt es für den Fremden auf, der es vielleicht zurückfordern könnte. Eine ehrliche Seele also.


    Bei diesem Fremden in der Kneipe dachte ich zuerst, es waere der Straefling selbst gewesen. Es war dann aber doch nur ein Bekannter des Straeflings, wobei ich mich frage, ob er gezielt geschickt wurde oder ob er Joe und Pip nur zufaellig getroffen hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Straefling ein schlechtes Gewissen dem kleinen Pip gegenueber hat.


    Ich bin die letzten 2 Tage nicht viel zum Lesen gekommen und bin jetzt erst bei Kapitel 12 angelangt.

    Zitat

    Estella wirkt sehr unsympathisch. Mir scheint, Miss Havisham benutzt sie, um sich durch sie an den Männern (hier repräsentiert durch Pip) zu rächen. Estella soll Pips Herz brechen, so wie ein noch ungenannter Mann Miss H.s Herz gebrochen hat. Ich frage mich, ob Estella vielleicht den "young pale gentleman" in Kap 11 dazu angestachelt hatte, mit Pip zu kämpfen. Aber wer ist nur der Junge?


    Es wuerde mich nicht wundern, wenn Estella ihn dazu angestachelt haette. Vielleicht war es sogar die Idee von Miss Havisham? Von der Beschreibung her stelle ich mir den Jungen als Albino vor.
    Nach dem Kampf hat Pip ein schlechtes Gewissen und Angst, dass er bestraft werden koennte. Er tut mir schon leid, immer muss er sich vor etwas fuerchten. :sauer:


    Zitat

    Miss Havishams Besucher im 11. Kap. sind, so nehme ich zumindest an, ihre Möchtegern-Erben, die (vergebens) versuchen, sich bei ihr einzuschmeicheln. Nur Matthew kommt sie nicht besuchen, was natürlich die Frage aufwirft, wer Matthew ist.


    Es war schon witzig, wie sich die Moechtegern-Erben einschmeicheln wollten. Ich glaube auch nicht, dass Matthew der Braeutigam ist. Womoeglich ist es gar ein Sohn?
    Je mehr ich ueber Miss Havisham lese, desto seltsamer finde ich es, dass man 2 Kinder in ihre "Obhut" schickt. Besonders Estella scheint ja richtig dort zu wohnen. :gruebel:
    Schade (wenn auch nicht verwunderlich), dass er kein Vertrauen zu seiner Schwester hat. Ich habe das Gefuehl, dass sie ihn von Miss Havisham fernhalten wuerde, wenn sie sie kennen wuerde. Schliesslich ist Pip ihr einziger lebender Verwandter und ich denke schon, dass ihr viel an ihm liegt. Wenn sie es auch nicht zeigen kann. :rollen

    Zitat von "Brena"

    Great Expectations ist als Fortsetzungsroman in einer Wochenzeitung erschienen, die Dickens mitherausgegeben hat und deren Auflage er steigern wollte. Ist ihm gelungen. Zwinker Man muss sich das mal vorstellen: das Buch hat 58 Kapitel! Die armen Leser!


    Oh je, als Fortsetzungsroman finde ich das Buch dann doch eindeutig zu lang. Da liest man ja bei einer Wochenzeitung laenger als 1 Jahr daran.

    Zitat von "Brena"

    Zuletzt noch eine Übersetzungsfrage: ist im deutschen Text auch davon die Rede, dass Pip für Miss Havisham spielen soll? Ich verstehe es im Sinne von aufwarten/ bedienen, irritiert bin ich aber doch, weil ich keine passende Übersetzung gefunden habe. Gruebel


    Ich habe auch die englische Ausgabe, aber in Kapitel 11 meint Miss Havisham zu Pip:
    "Since this house strikes you old and grave, boy," said Miss Havisham, impatiently, "and you are unwilling to play, are you willing to work?"
    Und in einem frueheren Kapitel hat sie bemerkt, dass sie manchmal seltsame Vorlieben hat und gerne jemanden beim Spielen zuschaut. Also meint sie tatsaechlich das ganz normale Spielen. :smile:

    Saltanah,
    ich hoffe, dass Dir das Buch beim zweiten Durchgang besser gefaellt. Mein Buch hat nur 332 Seiten, ist aber grossformatig und hat zum Glueck eine normalgrosse Schrift. Angeblich ist es aber ungekuerzt, ich hoffe, das stimmt auch. :smile:


    Zitat von "Saltanah"

    Bei Pip habe ich mich lange gefragt, wie alt er denn sein könnte. Ich stelle ihn mir als 6- bis höchstens 7-jähriges Kind vor, aber genau wird das nie gesagt.


    So in etwa stelle ich ihn mir auch vor, er ist ja doch noch sehr leichtglaeubig und auch die Fantasie geht manchmal mit ihm durch.
    Im Kapitel 7 lernt er das Lesen und Schreiben, tut sich aber sehr schwer damit. Ich konnte wegen der vielen Schreibfehler den ganzen Satz gar nicht entziffern, den er fuer Joe auf seine Tafel gekritzelt hat. Durch Joes Erwiderung merkt man erst, wie simpel, aber trotzdem sympathisch und sehr gutmuetig er eigentlich ist.


    Mittlerweile bin ich bei Kapitel 10 angelangt und Pip hat schon die Bekanntschaft mit Miss Havisham und Estella gemacht. Das ganze Anwesen und deren beiden Insassen wurden so beschrieben, dass sie gut in einen Gruselfilm gepasst haetten. :krank:
    Interessant fand ich ja, dass die Schwester und Mr. Pumblechook keine Bedenken hatten, den kleinen Pip zu diesem Anwesen zu schicken, ohne dass auch jemand davon schon einmal Miss Havisham gesehen haette. Stattdessen wollen sie von Pip eine bruehwarme Beschreibung, sozusagen um ihre Neugier zu befriedigen. :rollen:
    Die ausgedachte Geschichte von Pip fand ich sehr lustig, da kommt gut der Humor von Charles Dickens zutage.
    Nur schade, dass Pip jetzt so unzufrieden mit sich selbst und seiner Umgebung ist. Vor allem der sonst so geliebte Joe wird jetzt mit sehr kritischen Augen betrachtet, seitdem Estella Pip auf seine Gewoehnlichkeit aufmerksam gemacht hat. Aber wie Dickens am Ende von Kapitel 9 so schoen schreibt, bestimmt dieser Besuch an dem Tag den weiteren Verlauf seiner Zukunft.

    Ein wenig OT:
    Ich habe nach einer Biographie von C.Dickens gegoogelt und bin dabei auf diese website gestossen. Dort gibt es saemtliche Werke von Klassikern online zu lesen. Wahrscheinlich werde ich dort irgendwann ein bisschen mehr stoebern und probelesen, bevor ich mir wieder einen Klassiker kaufe. :smile:


    Habe ich jetzt in meinem Beitrag zu sehr gespoilert? Wenn ja, kann ich gerne die Spoilermarkierungen machen.

    Hallo,
    ich habe bis jetzt bis zum Ende des 6.Kapitels gelesen. Die Kapitel sind recht kurz, was mir gut gefaellt, weil ich dann eher das Gefuehl habe, auch mit dem Lesen voranzukommen. :zwinker:


    Charles Dickens schreibt sehr stimmungsvoll. Die Beschreibungen des trueben, kalten Wetters und die trostlose Umgebung finde ich sehr gelungen.
    Sehr gut beschrieben hat er auch die Aengste des kleinen Pip (vor der Schwester haette ich auch Angst, wenn ich ihr den pork pie klauen wuerde :rollen:) und den Hunger und die Verzweiflung des Straeflings. Wer Kinderbacken appetitanregend findet, muss schon eine ganze Weile nichts zu essen bekommen haben.


    Bis jetzt tut mir der kleine Pip schon ziemlich leid, denn bei der Schwester gibt es bestimmt nicht viel zu lachen. Wenigstens hat er die Zuneigung von Joe und ausserdem regelmaessig Essen und ein Dach ueber dem Kopf. Das war zu dieser Zeit wahrscheinlich auch keine Selbstverstaendlichkeit. :sauer:
    Die Geschichte ist bis jetzt recht gut zu lesen, und ich bin schon gespannt, wie es weiter geht. :smile:

    Zum Inhalt des Buches wurde bei den obigen Rezis eigentlich schon genug und ausfuehrlich geschrieben, deshalb werde ich jetzt nur kurz meine Meinung kundtun. :smile:


    Nachdem mich vor einiger Zeit schon "Der Drachenlaeufer" begeistert hat, hat mich dieses neue Buch von Khaled Hosseini auch nicht enttaeuscht.
    Diesmal geht es vorrangig um das Schicksal der Frauen in Afghanistan, am Beispiel von der unehelich geborenen Mariam und der huebschen Leila, die als Lehrerstochter eigentlich ganz andere Ambitionen hatte, als ausgerechnet die Zweitfrau eines sehr viel aelteren Mannes zu werden.
    Der Autor beschreibt das Leben, die Wuensche und Gedanken der beiden Frauen von Kindheit an, so dass man sich sehr gut in die Charaktere einfuehlen kann. Auch auf die politische und gesellschaftliche Situation wird eingegangen und dadurch hatte ich keine Probleme, mir das Leben in Afghanisten sehr bildhaft vorzustellen.
    Ich habe zwar gewusst, dass das Leben unter dem Regime der Taliban vor allem als Frau kein Zuckerschlecken war, aber trotzdem bin ich beim Lesen des oefteren darueber erschrocken, wie schlimm es wirklich war. So gab es fuer Frauen z.B. nur mangelhafte medizinische Versorgung, am liebsten waere sie wohl ganz verwehrt worden. :sauer:
    Schutz vor pruegelnden Ehemaennern gab es auch keinen, sondern das Verhalten wurde wohl noch erwartet.
    Trotzdem lernt man auch einige kluge und gutmuetige Menschen kennen, wie auch im wirklichen Leben.
    Manchmal hatte ich das Gefuehl, als ob der Autor absichtlich auf die Traenendruese drueckt, aber im Allgemeinen hat es mich nicht gestoert. Schliesslich gibt es tatsaechlich Menschen in Afghanistan, denen es so aehnlich ergangen ist. Ausserdem hat er so ein Erzaehltalent, dass man die Geschichte gerne und gefesselt liest.


    5ratten

    Ich habe vor einigen Jahren die Buecher von Joy Fielding sehr gerne gelesen, wobei "Lauf, Jane, lauf" mein Favorit geblieben ist.
    Ihre Buecher fand ich so spannend, dass ich sie immer ruckzuck durchgelesen hatte. :smile: Allerdings habe ich mich irgendwann an ihr sattgelesen, denn irgendwie war es dann doch immer das gleiche Konzept.

    Hannas Toechter habe ich auch im Buecherregal stehen und kann es empfehlen. Irgendwann ist sicher ein Re-Read angesagt. :smile:


    Ansonsten koennte vielleicht Das Tuschezeichen von Amy Tan noch etwas fuer sie sein. Hier geht es aber zusaetzlich zum Generationskonflikt auch noch um den Kulturkonflikt chinesischer Auswanderer und ein grosser Teil des Buches spielt in China. Mir hat es sehr gut gefallen und ich kann es empfehlen.


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