Beiträge von illy

    Ich habe den ersten Teil jetzt beendet, es wirkt ein bisschen, als hätte Mr. Mason seine Stieftochter vergessen und ihm ist eingefallen, dass sie ja nun im heiratsfähigen Alter ist und unter die Haube gebracht werden muss. Bisher wirkt Antoinette sehr passiv und beobachtend, sie versucht sich im Hintergrund zu halten um nicht aufzufallen, denn wer auffällt ist in Gefahr.

    So, geschafft, das Buch ist beendet, die Männer haben ihre Aufgabe erfüllt, für mich fühlte es sich irgendwann tatsächlich wie eine Quest an. Der Weg ist nicht direkt, immer wieder andere Umstände unterbrechen die Reise, Konflikte müssen behoben, Aufgaben gelöst werden. Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfinde für sie alle ein wenig Mitleid, weil sich ihre Leben nicht so entwickelt haben, wie sie es sich wünschten und nun begraben sie den ersten aus ihrer Mitte und müssend er Tatsache ins Auge sehen, dass auch ihre Zeit begrenzt ist. Zentral ist dabei das Unausgesprochene, sie alle schweigen über etwas Wichtiges, sei es um sich selbst oder auch andere zu schützen.


    4ratten

    So ein Buch ist beendet:


    Graham Swift - Letzte Runde


    Meine anderen bisher angefangenen Bücher passen alle nicht so recht zu meiner aktuellen Stufe der Lesetreppe, sondern erst zur nächsten..

    Da muss ich halt pausieren und etwas anderes, passenderes mit schön kurzen Titeln dazwischenschieben:


    Merwan - Mécanique Céleste (genau 200 Seiten lang ;) )

    Felix Francis - Hindernis



    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Originaltitel: Les petits Ruisseaux


    Émile ist Witwer, seine Tage verbringt er meist beim Angeln mit seinem besten Freund, ab und zu schaut er in der Kneipe vorbei. Seinen Kindern will er nicht zur Last fallen. Als sein Freund stirbt, hat auch er keine Lust mehr aufs Weiterleben, er will nur noch eine letzte Erinnerungsrunde drehen.


    Überraschenderweise (oder auch nicht überraschend, wenn man einen Blick auf die Rückseite geworfen hat) ist dieser Comic reichlich pornographisch. Sexuelle Bedürfnisse im Alter sind hier ein explizites Thema Rabatés und über das Zulassen dieser Bedürfnisse kommt auch wieder Lebendigkeit in Émiles Leben. Dass so etwas nicht unbedingt von den Kindern akzeptiert wird, ist hier glücklicherweise nur im Nebengeschehen der Fall.


    Ein gute Thema, schön erzählt, ich habe mich für und mit Émile gefreut und auch wenn ich persönlich die nackten Körper vom Zeichenstil her erotisch nicht ansprechend fand, so fand ich sie doch natürlich und damit positiv dargestellt.


    4ratten

    Die Welt, die Margaret Atwood entwirft, ist ein bisschen in unserer Zukunft, die Unterschiede zwischen Arm und Reich haben sich verschärft, die Umwelt wurde noch mehr zerstört, es gibt ein paar neuere wissenschaftliche Entwicklungen, viel Genmanipulation ist dabei.


    Das Jahr der Flut ist das Jahr, in dem ein Seuche die Menschheit größtenteils dahinrafft, aber das ist eher ein Hintergrundrauschen des Romans. Wir begleiten Toby, die eher pragmatisch durchs Leben geht, von ihr erfahren wir detailliert ihre Lebensgeschichte und dadurch auch einiges darüber wie die Welt vorher war. Sie war eine Zeitlang Mitglied bei den Gottesgärtnern, Öko-Christen, aber dadurch, dass sie nicht als übermäßig gläubig dargestellt wird, sondern zunächst eher aus Eigennutz und dann aus Gewohnheit die Lehren befolgt, bleibt sie mir sympathisch. Ren (Brenda) die zweite Hauptfigur hat ihre Kindheit bei den Gärtnern verbracht, beide überleben die Seuche isoliert.

    Die Gemeinschaft der Gottesgärtner (der neutralere englische Ausdruck Gardeners gefällt mir tatsächlich besser) habe ich als unangenehm empfunden. Das permanente Wohlwollen, unter dem etwas anderes zu schlummern schien, hat bei mir das Bild einer Gemeinschaft entstehen lassen, in der ich kein Teil sein wollte.

    Ja genau, ich habe mich auch von dieser permanent aufgedrängten Güte erdrückt gefühlt.

    Jedem Kapitel war eine Gottesgärtner-Predigt und ein abschließendes Lied vorangestellt - das habe ich meist nur überflogen. Der Rest des Buches gefiel mir aber sehr gut, es gelingt Atwood genau so dicht an der Realität zu bleiben, dass die Entwicklungen als in absehbarer Zeit möglich erscheinen - und dadurch umso fürchterlicher


    Dass dieses Buch eigentlich der zweite Teil der dystopischen MaddAddam-Trilogie ist, war irgendwie nicht so ganz in meiner Wahrnehmung und dann war es aus wettbewerbstechnischen Gründen nicht mehr möglich den ersten Band vorher einzuschieben. Es scheint aber so zu sein, dass die ersten beiden Bände auch nicht direkt aufeinander aufbauen, sondern eher parallel existieren, genauer werde ich das dann sagen können, wenn ich „Oryx und Crake“ gelesen habe, was ich durchaus vorhabe, ich will mehr über diese Welt und die Geschehnisse dort erfahren.


    4ratten

    Ich bin mittlerweile kurz hinter der Mitte. die Männer sind im Auto unterwegs, mit spontanen Unterbrechungen mal von dem einen mal vom anderen initiiert. Es geht nicht (mehr) friedlich zu, jahrelang aufgestaute Unzufriedenheit bricht hervor, bis hin zu einer handfesten Prügelei. Aber vielleicht ist das ganz gut, denn sie alle haben Gefühle, über die sie bisher nicht geredet haben und von denen wir als Leser:innen mehr erfahren als sie ihren "Freunden" bisher offenbarten.

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Ich war mir nicht sicher, was das für ein Büchlein ist, aber wenn Kat Menschik etwas zu meinem Lieblingsthema zeichnet, will ich es haben. „Essen essen“ hat sich tatsächlich als relativ „normales“ Kochbuch entpuppt. Es beginnt mit Neujahr und endet mit Silvester, dazwischen gibt es sowohl saisonale Gerichte (Spargel, Weihnachtsgans) wie auch persönliche Lieblingsgerichte, Familienklassiker und überraschenderweise einige georgische Rezepte aus ihrem Freundeskreis.


    Die Rezepte sind größtenteils in Blockschrift und es gibt meist Zeichnungen der Zutaten (seltener vom fertigen Gericht) rundherum und zwischendrin. Immer mal wieder wird das ganze unterbrochen von ganzseitigen Zeichnungen, die an Werbeplakate erinnern (oder Dosen in Andy Warhols Campbell's Suppen - Optik zeigen). Die Texte gefielen mir auch, ich habe noch nie ein Kochbuch von vorne bis hinten gelesen, aber hier machte es einfach Spaß, auch wegen Menschiks sehr persönlich wirkenden Bemerkungen zwischendrin (… „man nehme Leinöl (RICHTIG VIEL LEINÖL“)…), denen man ihre Begeisterung einfach anmerkt.


    Falls man etwas Nachkochen will: sie mag Knoblauch, Fenchel, Kapern (was ich toll finde), aber leider auch Walnüsse… Walnussrezepte klingen immer toll, dann beschließe ich, sie zu kochen um dann die Walnüsse aus dem fertigen Essen auszusortieren, weil ich sie IMMER zu penetrant im Geschmack finde. :breitgrins:


    Eines der beiden Lesebändchen liegt jedenfalls beim Käsekuchen, da habe ich bisher kein eigenes Rezept, das andere bei der Spargelcremesuppe, die mir bisher immer zu laff war, aber ich habe wohl nur immer zu wenig Spargel genommen, wenn ich die Mengenverhältnisse hier lese.


    Ich hatte meinen Spaß beim Lesen, das Büchlein ist wunderschön aufgemacht und ein tolles Geschenk für Menschen, die schöne Bücher und gutes Essen mögen.


    5ratten  :tipp:

    So weit bin ich noch nicht, Antoinette bekommt gerade erst einen Stiefvater. Ich habe bislang zu ergründen versucht, weshalb ihre Mutter (und damit sie ebenfalls) zu Beginn nicht zu den "real white people" gehört. Ist es nur eine Frage der Armut oder spielt da auch mit rein, dass ihre Mutter von Martinique ist und nicht von Jamaika selbst bzw. aus Europa stammend? Und wieso heiratet sie dann jemand?

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Cleric Chih und Gedächtnisvogel „Almost Brilliant“ sind wieder gemeinsam unterwegs, sie reisen durch die „Riverlands“, eine früher für seine Gefahren durch Räuberbanden berüchtigte Gegend. Die Geschichte beginnt mit einer “Western-Szene“, Chih sitzt in einem Saloon Lokal, ein Randalier kommt herein, lässt sich von Chihs Status als Kleriker:in nicht beeindrucken und wird von einem harmlos aussehenden anderen Gast vermöbelt. Gemeinsam beschließt man (insgesamt zu fünft) weiter zu reisen. Auf der Reise werden Geschichten erzählt und auch die Gruppe selbst erlebt geschichtenreife Abenteuer.


    Der Grundtenor ist diesmal dann wohl „Heldentum“ und die Tatsache, dass Frauen nur als schön oder hässlich existent sind, anders sind sie in Geschichten nicht von Interesse. In den bisherigen Bänden waren es weniger Nebenfiguren, dass gefiel mir etwas besser, aber ansonsten war ich zufrieden und freue mich auf den nächsten Band.


    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Es handelt sich hierbei um ein Prequel zu einer SF-Krimireihe des Autors. ( Lock In/Das Syndrom // /Head On/Frontal ) In einer Reihe von Interviewaussagen erfahren wir mehr über die Pandemie, die die Voraussetzung für die technischen und gesellschaftlichen Veränderungen war. Ein Teil der Erkrankten erlitt ein "Lock-In"-Syndrom, das heißt, ihnen war jegliche bewusste Kontrolle ihres Körpers unmöglich, bei vollem geistigen Bewusstsein. Ihre "Befreiung" aus diesem Zustand erfolgte mittels eines Roboterkörpers, eines sogenannten "Haden", den sie psychisch steuern können. Das alles kannte ich schon von den Krimis und ich vermute mal es ist tatsächlich interessanter das Prequel nicht vorneweg zu lesen, sondern als nachträgliche Erläuterung zum Welthintergrund.

    Das Buch ist übrigens von 2018 und mir kommt die Beschreibung der Pandemie, die hier der Auslöser ist, dann mit etwas mehr echten Pandemiekenntnissen vielleicht doch etwas zu leichtherzig vor.


    Überraschend interessant, ich hätte nicht gedacht, dass ein Autor meine Aufmerksamkeit mit Interviewschnipseln so gut zu fesseln vermag.


    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Ich war noch nie auf Helgoland, aber auch ich habe meine Gegend am Meer, wo ich gefühlt alles kenne und mich jedes Mal freue, wenn ich wieder da bin, gleich gebliebenes willkommen heiße und Veränderungen zur Kenntnis nehme. Helgoland ist da sicher noch mal etwas anders, weit draußen auf dem Meer, aber die Grundstimmung Isabel Bogdans kann ich absolut nachfühlen.

    Ansonsten geht es bei dem Büchlein ums Schreiben, verschiedene Strategien, wie man als Autorin eine Geschichte angehen kann, wie man sich motiviert, vorankommt oder auch immer wieder an sich zweifelt. Das Ganze wird mit Zitaten von James Krüss und Weisheiten dieses Helgoländer Autors ausgeschmückt. Ich fühlte mich vom Erzählstil her ein wenig an frühere Blog-Artikel der Autorin erinnert (das Blog scheint schon länger stillgelegt, schade.), wer ihre Stimme, ihren Stil mag, wird auch an „Mein Helgoland“ seine Freude haben.


    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Clara ist Fotografin und frisch arbeitslos. Elias ist Schauspieler und in einer Beziehung, in der sie ihn deutlich mehr liebt als umgekehrt. Als die beiden aufeinandertreffen, können sie nicht mehr voneinander lassen.


    Ich bin mit Clara und Elias in ihren Liebesstrudel gefallen und habe mich für sie gefreut, aber irgendwann fiel mir auf, dass solch perfekte Liebe in einem Buch ja stets durch einen Schicksalsschlag zunichte gemacht wird und ich begann darauf zu warten, was denn nun Schlimmes passieren würde.


    Ich weiß wirklich nicht wie der Autor diese Geschichte ohne die üblichen Plot-Klischees hätte erzählen sollen, ich bin auch ein wenig griesgrämig, weil er sie nicht vermieden hat. Allerdings ist das Buch ansonsten aber so schön erzählt, dass ich ihm ein wenig verzeihe, ich finde die Figuren wirken trotz der eigentlich schon groschenromanwürdigen Geschichte einfach wahrhaftig, man nimmt ihnen ihre Gedanken und Gefühle ab.


    Trotz leicht fadem Beigeschmack, weil der Autor zwar schön, aber nichts Besonderes erzählt hat: 4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Die Geschäfte laufen nicht so toll im Moment, also nimmt Mel den ihr angebotenen Job trotz Bedenken an: Auf der Baustelle eines Multimillionärs spukt es, er will ein schottisches Kloster auf seinem Gelände erbauen, dessen Steine er von einer schottischen Insel importiert hat - inklusive eines „Highlander-Geists“ mit Kilt und Schwert. Für das Arbeitsangebot ist allerdings eher der Tod eines Bauinspektors die Ursache, denn ausgerechnet der bisherige Bauleiter sitzt nun unter Mordverdacht im Gefängnis.

    Ich mag die Idee des „Keeper of the Castle“-Nackenbeissers, den Mel unter dem Bett findet, das ist ein interessantes Detail, der Roman zieht sich als Gimmick durch das ganze Buch, leider ohne, dass wir viel von seinem Inhalt erfahren. (Es wirkt aber auf mich ein bisschen, als würde die Autorin hier die Existenz dieses Genres verteidigen.)


    Ansonsten gefiel mir dieser Band etwas weniger als der bisherige Rest der Reihe, es fehlten mir möglicherweise interessante Details zum Baufortschritt und der Millionär, der alles möglich macht, war vielleicht auch etwas zu vereinfachend für den Verlauf der Geschichte. Der Mörder war für mich deutlich eher sichtbar als für Mel, ab einer gewissen Information war der Verdacht ziemlich eindeutig. Apropos: Warum interessiert sich das ganze Buch hindurch NIEMAND für das Muster des Kilts den der Geist trägt? Dadurch wäre doch womöglich direkt eine Zuordnung und weitere Recherche möglich gewesen!


    Ich wurde ganz gut unterhalten, aber es gab diesmal zu viel Schwächen.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Originaltitel ‏ : ‎ Last Orders


    198x, ein Londoner Vorort. Hier sind Versicherungsvertreter Ray, Vic, der Bestatter, Gemüsehändler Lenny mit ihren Familien zuhause, die Kneipe Coach war ihr zweites Zuhause. Hier treffen sie sich zu Beginn des Buches um die Asche ihres verstorbene Freundes Jack nach Margate zu bringen und sie seinen Wünschen entsprechend ins Meer zu schütten. Ebenfalls mit dabei ist Vince, der nicht wie sein Ziehvater Jack Fleischer wurde, sondern Automechaniker- und Händler. Er hat extra das Schmuckstück seines Ladens, einen Mercedes mit Ledersitzen für diesen Ausflug ausgesucht.


    Das Buch besteht aus vielen kurzen Kapiteln, der Autor wechselt immer wieder die Erzählperspektive und auch der Handlungszeitpunkt der Kapitel wechselt zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, bis hin zu Kindheitserfahrungen der Figuren. Auch wenn es einige Aufmerksamkeit erfordert, dabei zu belieben, wer gerade was erzählt, gefällt es mir bislang, nach ca. dem ersten Viertel des Buchs, gut.