Beiträge von Parsifal

    Seit gestern Nachmittag bin ich durch, immer wieder ein schönes Buch. :smile:


    Die Tatsache, daß



    Die Szene mit



    Insgesamt ein tolles Buch, nicht nur zur Weihnachtszeit.

    So, die ersten zwei Strophen sind durch.



    Also ich hab jetzt das zweite Kapitel gelesen. Ich frage mich wirklich, wie Scrooge zu dem Menschen werden konnte, der er jetzt ist. Diese Erfahrungen mit seinem alten Chef, die frühere Armut - wie kann man das vergessen? Der entscheidende Knick in seinem Leben war sicherlich


    Nein, das glaube ich nicht.




    Ich finde es auch eigentlich ziemlich unfair, dass so ein Ekel wie er im Gegensatz zu seinem Partner Marley noch eine Chance erhält! :grmpf:


    Die zweite Chance die Scrooge erhält, ist meiner Ansicht nach Teil der Sühne die Marley leisten muss. Marley hat sich genau wie Scrooge im Leben nie um andere gekümmert, immer nur an sich gedacht. Seine Sühne ist daher das genaue Gegenteil dieses Verhaltens, also eine Tat zum Nutzen eines anderen: Scrooge die zweite Chance eröffnen.


    Mal sehen, wie weit ich heute noch komme.


    Eine gute Nacht wünscht


    Parsifal

    Über den Anfang des Buches äußert sich übrigens Harald Martenstein in der aktuellen Ausgabe des "Zeit Literaturmagazins". Und so ganz begeistert scheint er auch nicht zu sein.


    Dennis Scheck mag zwar ein guter Kritiker sein, aber seit ich ihm einmal in seiner Sendung dabei zusehen durfte, wie er Bücher, die ihm nicht gefallen durch die Gegend warf, ist er für mich nicht mehr relevant. So behandelt man Bücher einfach nicht! :grmpf:


    Zum Buch selbst:


    Das steht auf meinem Wunschzettel für Weihnachten, grundsätzlich reizt mich das sehr. Dass es einfach nur von den Feuilletons in die Bestsellerlisten gedrückt wird, glaube ich nicht. Warum soll den gute Literatur immer nur einem kleinen Kreis vorbehalten sein?

    Das dürfte für den Einstieg auf jeden Fall reichen, mit "Schatten über Innsmouth" ist da ja auch einer der großen Klassiker enthalten und dann (s.o.) noch die großartige Erzählung "Die Farbe aus dem All".


    Ich habe mir im Laufe der Jahre die Einzelausgaben bei Suhrkamp besorgt, die sind ja nicht so teuer. Mir fehlen nur noch einige wenige Werke, dann müßte meine Sammlung komplett sein. :smile:

    Jorge Luis Borges beschreibt ihn übrigens als unfreiwilligen Parodisten Edgar Allen Poes. Zwar kann Lovecrafts exzessives Verwenden von Adjektiven ("blasphemisch" ist eines seiner Lieblingswörter :breitgrins:) manchmal ziemlich nerven, insgesamt mag ich ihn aber auch sehr gerne, besonders in der kalten Jahreszeit. Wobei er auch im Sommer gut geeignet ist, einen düsteren Schleier über sonst wolkenlose Himmel zu legen... :zwinker:

    Ui, das Buch steht bei mir seit Mai im Schrank. Einmal habe ich es angefangen und nach ca. 150 Seiten aufgegeben, ich kam einfach nicht voran. Vielleicht ist ja diese Leserunde geeignet, einen zweiten Versuch zu starten, daher melde ich mich flink für die Teilnahme an. :winken:


    Es grüßt der


    Parsifal

    Das wird sicher toll. :winken:


    "Die Farbe aus dem All" ist für mich zusammen mit "Der Flüsterer im Dunkeln" das beste was Lovecraft je geschrieben hat. Da laufen einem wirklich Schauer über den Rücken.

    Meiner Ansicht nach sind die Bücher auch ein Symbol für Gedanken und Nachdenken selbst. Liest man Fabers Rede auf S. 92f (Diogenes-Ausgabe) sagt er das relativ klar:


    "Was sie brauchen, sind nicht Bücher, sondern einiges von dem, was einst in Büchern stand."


    Der Text ist leider zu lang, um ihn komplett zu zitieren, im Ergebnis sagt er folgendes sei wichtig, egal wo man es finde:


    - Rang der Aussage
    - Muße, um über diese Aussage nachzudenken
    - das Recht, nach dem zu handeln, was sich aus dem Zusammenwirken der ersten beiden Dinge ergibt


    Dabei kommt es nicht darauf, wo man dies findet, nur, dass man es überhaupt findet. In einer Welt, die das Denken und eigene Entscheiden möglichst zu verhindern sucht, sind diese Ziele gefährlich. Und wenn man aus dem Fenster schaut (oder bspw. jeden Tag mit dem Zug fährt), dann sind wir nahe daran, auch wenn Bücher noch immer sehr präsent sind. Sie haben aber leider nicht mehr oft einen "Rang der Aussage". Aber zum Glück gibt es immer noch Ausnahmen (kurios, aber Harry Potter ist ein Beispiel für eine gute Aussage, auch wenn der letzte Band nicht mehr so gelungen war. Aber das gehört nicht hierhin).


    Insofern ist das "Verbrennen" der Bücher in meinen Augen nur ein Symbol für das Unterdrücken von eigenen Ansichten. Wir verbrennen keine Bücher und trotzdem denken viele Menschen nicht mehr über die Dinge nach. Bradbury lässt später einen Krieg ausbrechen, der die Städte zerstört. Niemand hat gemerkt, dass es soweit kommt. Auf heute übertragen: wir sind in einem Krieg bspw. in Afghanistan (auch wenn der Bundesverteidigungsminister das wortgewaltig verneint) und wirklich diskutiert wird das nicht. Eine Liste weiterer Beispiele ließe sich sicher ohne weiteres erstellen.


    Nein, Bradbury hat keinen Science Fiction geschrieben, sondern eine Gesellschaftsstudie, die heute schon fast Realität ist.