Beiträge von Nachwuchsheldin

    Liebe Nimue, vielen Dank für diesen Thread! Ich bin hier eigentlich nur stille Mitleserin. Doch da mich Akif Pirinccis verbale Entgleisungen bereits seit einigen Wochen beschäfigen, muss ich das Undercover-Lesen ausnahmsweise aufgeben und mich bei dir bedanken. Nachdem der "berühmte" John Asht für ähnliche Äußerungen so viel Dresche bezogen hat, habe ich ja fast schon geglaubt, dass Talent alles darf. Aber wie ich sehe, habe ich mich geirrt. Gott sei Dank. :klatschen:


    Mein persönlicher "Lieblings"text ist ja dieser hier: Die Männer sind am Ende. Die Frauen waren es schon vorher. :sauer: Ich habe ihn kurz nach der Lektüre von "Francis" gelesen und habe dadurch sehr viele Parallelen zwischen Francis und Herrn Pirincci entdecken können. Es war wirklich sehr, sehr erhellend...


    Von dem Buch hat eigentlich meine Leidenschaft für Ken Follett angefangen, danach habe ich mehr Infos zu dem Schriftsteller gesucht.


    Interessante Infos! Was Ken Follett mit einem Browsergame zutun hat, erschließt sich mir zwar nicht so ganz, aber vielleicht kannst du mir das ja näher erläutern. :breitgrins:


    Ich konnte mit den "Säulen der Erde" ja überhaupt nichts anfangen. Weder die Handlung noch die Charaktere wussten zu überzeugen, sodass ich das Buch nach etwa hundert Seiten abgebrochen habe. Obwohl ich als 14-jährige sehr begeisterte Follett-Leserin war, habe ich nach den Säulen der Erde kein weiteres Buch von ihm gelesen. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass mir jemals wieder der Sinn danach stehen wird. Dafür ähneln sich seine Bücher leider zu sehr.

    Das macht gar nichts. Für meinen Geschmack könnte er ein paar Zähen zulegen :teufel:


    Ich befürchte zwar, dass das nichts wird, aber GRRM würde sich ebenfalls wünschen, dass die Serie und die Buchreihe in etwa zeitgleich beendet werden. :breitgrins:


    Zitat

    "I am aware of the TV series moving along behind me like a giant locomotive, and I know I need to lay the track more quickly, perhaps, because the locomotive is soon going to be bearing down on me," he said. "The last thing I want is for the TV series to catch up with me. I've got a considerable head start, but production is moving faster than I can write. I'm hoping that we'll finish the story at about the same time ... we'll see.


    Quelle

    David Mitchell - Number 9 Dream


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    Um den Vater, den er nie kennen lernen durfte, zu finden, verlässt der 19-jährige Eiji Miyake die Orangenplantagen seiner Heimat und reist nach Tokio. Wen er sucht, weiß er genau genommen nicht. Denn die Identität des Vaters ist ein wohlgehütetes Geheimnis, das seiner alkoholkranken Mutter nie zu entlocken war. Die Hinweise , die Eiji verfolgen kann, sind daher nur äußerst vage, ja, manchmal sogar nicht mehr als Vermutungen, die der junge Mann auf Basis von Erzählungen seiner Verwandten angestellt hat.


    Doch für Eiji ist das kein Grund, es nicht doch zu versuchen. Er mietet sich ein winziges Zimmer und stürzt sich Hals über Kopf in das hektische Treiben der japanischen Hauptstadt. Um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, jobbt er außerdem am Bahnhof in einem Fundbüro.
    So scheint es zumindest. Denn da die Erzählungen immer wieder von traumartigen Sequenzen durchbrochen werden, ist es schwer, die Realität von der Phantasie zu trennen. Theoretisch könnte Eiji daher auch Kellner in einem Café oder Aushilfe in einer Videothek sein.


    Aber ich weiß es nicht und werde es vermutlich auch nie erfahren, da ich Number 9 Dream nach etwa 250 Seiten beiseite gelegt habe. David Mitchell schreibt zwar sehr bildhaft und ansprechend. Doch mich an das Buch zu fesseln ist ihm nicht gelungen. Das liegt zum einen daran, dass Eiji Miyake weder sehr sympathisch noch besonders interessant ist. Obwohl er als Ich-Erzähler auftritt, bleibt er als Figur eher blass, sodass ich ihn im Nachhinein nur mit Mühe beschreiben kann. Zum anderen fehlt der Sog, der mich als Leser zum Weiterlesen motiviert. Auf den 250 Seiten, die ich gelesen habe, plätschert der Plot nämlich mehr oder weniger vor sich hin und auch Ereignisse, die die Handlung vorantreiben könnten, kommen nur selten vor.


    Dass sich Mitchell darüber hinaus großzügig der Romane von Haruki Murakami bedient, macht das Ganze nicht besser. Denn gerade im Vergleich zum langjährigen Anwärter auf den Literaturnobelpreis treten Mitchells erzählerische Schwächen überdeutlich zu Tage und zeigen, dass ein guter Still eben nicht alles ist.


    1ratten

    Zara Die Meinungen gehen in der Tat sehr weit auseinander. Aber ich kann das gut verstehen. Es ist ja beinahe für jeden Geschmack etwas dabei.


    tári Was du über Arya schreibst, finde ich sehr interessant. Ich habe darüber nachgedacht und frage mich nun, ob Arya bislang überhaupt eine Entwicklung durchlaufen hat. Sie hat es in A Clash of Kings selbstverständlich nicht leicht. Aber eine echte Prüfung ist das, was ihr widerfährt, ja nicht. Es kommt ihrem Wesen doch beinahe entgegen, oder?


    Ich lese die Einzelheiten zur Kriegsstrategie im Übrigen quer. Bis es zur Schlacht kommt, habe ich das ohnehin vergessen. Und langweilig finde ich es obendrein auch noch. :D


    Anubis Vielen Dank für den Spoiler! :smile:


    [hr]


    Ich bin nun auf Seite 444 und ehrlich gesagt ziemlich überrascht.


    Lady Asha, Theons Schwester, hatte auch ihren ersten Auftritt. Ich hatte mir allerdings etwas anderes versprochen. Sie ist mir persönlich fürs Erste zu überzogen und neckisch. Aber wir werden sehen. Vielleicht täuscht das auch. Im Augenblick mag ich die Familie Greyjoy jedenfalls am wenigsten von allen.


    Auch die Storyline der Wache lese ich eher ungern. Auf der einen Seite frage ich mich, was sie entdecken werden. Auf der anderen Seite finde ich die Charaktere (mit Ausnahme von Sam) schnarchlangweilig. Hin und wieder erwische ich mich dabei, wie ich Jon den ein oder anderen wohlwollenden Gedanken widme. Aber eigentlich ist er mir zu nett und tugendhaft.
    Außerdem frage ich mich, wie die Storyline der Wache in das Gesamtbild passt. Bei Dany lässt sich ja wenigstens eine Verbindung zum Rest erkennen. Aber bei der Wache? Schwierig. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wo das hinführen könnte. Ich hoffe ja nur, dass nicht noch mehr Typen wie Craster auftauchen. Meine Güte, was war das für ein Ekel! Dagegen ist Theon ein echter Charmebolzen. :zwinker:

    Ich bin mittlerweile auf Seite 307 und nach wie vor sehr begeistert. Dass die Bücher sehr lang sind, spürt man (schlimmstenfalls) in den Armen, da George R. R. Martin (oder dem Lektor, je nachdem) das Kunststück gelungen ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das mag angesichts der Seitenzahl zwar nur schwer vorstellbar, aber ich hatte bislang nie das Gefühl, etwas zu lesen, dass nicht die (zukünftige) Handlung betrifft. Unnötige Beschreibungen, die nur der Darstellung des eigenen Einfallsreichtums dienen, habe ich bislang jedenfalls noch nicht gefunden. Jetzt bleibt für mich nur noch zu hoffen, dass sich daran auch nichts ändert. :smile:


    Die Charaktere finde ich - wie bereits in A Game of Thrones - sehr interessant. Sansa, Tyrion und Dany entwickeln sich allmählich zu meinen drei Lieblingen, was lustig ist, da ich sowohl Sansa als auch Tyrion in A Game of Thrones ziemlich blöde fand. Arya und Bran, die ich in GoT favorisiert habe, geraten dagegen eher ins Hintertreffen. In Brans Fall kann das natürlich daran liegen, dass auf Winterfell nur wenig passiert. Aber Arya kann ich beim besten Willen nicht entschuldigen. Sie geht mir mit ihrem Waterdancer(?)—Gequarke echt auf die Nerven. Außerdem erinnert sie mich damit ständig an das Lied „I’ll Make a Man Out of You“ aus dem Film „Mulan“…


    Überhaupt habe ich den Eindruck, dass sich gerade nicht nur auf Winterfell sondern auch im Allgemeinen nur sehr wenig bewegt und vor allem die zukünftige Handlung vorbereitet wird. Das ist fast wie in einer Achterbahn, die gerade den Lifthügel hochgezogen wird – nur dass der Lifthügel hier unsichtbar und das Ende folglich nicht absehbar ist. Ich hoffe jedoch sehr, dass der Scheitelpunkt bald erreicht ist. Denn ich will endlich wieder ACTION! boxen


    Der einzige „Kritikpunkt“, den ich im Augenblick habe, trägt einen Namen. Er lautet: Theon Greyjoy. Die Aussicht darauf, weitere Kapitel aus seiner Perspektive zu lesen, vermiest mir zwischenzeitlich fast ein bisschen die Lektüre, weil ich ihm überhaupt nichts abgewinnen kann. Mag mich jemand spoilern und mir verraten, ob er in einem der folgenden Bücher stirbt? Das würde mir das Lesen ungemein erleichtern. :zwinker: Und ja, die Bitte, gespoilert zu werden, ist durchaus ernst gemeint. :breitgrins:

    Tut mir leid, falls ich das Buch falsch eingeordnet haben sollte. Ich bin mir gar nicht sicher, welches Genre hier am ehesten zutrifft...



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    Brunonia Barry: The Lace Reader


    Harper Collins Publishers; 390 Seiten




    Deutscher Titel: Die Mondschwimmerin (erschienen bei btb)


    Klappentext: „Towner Whitney hails from a family of Salem women who can read the future in the patterns in lace. But sometimes this gift is more like a curse – when Towner was just fifteen she predicted, and witnessed, something so horrific that she fled Salem, and swore she would never return.
    And when her beloved Aunt Eva disappears, Towner feels the ties of family calling her back. In the sickly shadows and whispered half-memories of her home town, the ghosts of her fractured past are forced to light. And with them comes the threat of terrifying new disaster…”

    Erster Satz:
    „My name is Towner Whitney.“


    Und so war’s: Weil ihre geliebte Großtante Eva spurlos verschwinden ist, kehrt Towner Whitney in ihre Heimatstadt zurück. Seit dem Suizid ihrer Zwillingsschwester Lindley hat Towner Salem nicht mehr betreten und auch jetzt, 15 Jahre nach der Tragödie, fällt ihr die Heimkehr äußerst schwer. Körperlich geschwächt von den Nachwehen einer Gebärmutter-Entfernung sieht sie sich nun zusätzlich mit den Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend konfrontiert, die Towner trotz Elektroschocktherapie immer noch verfolgen und manchmal auch quälen.
    Dennoch harrt sie aus und wartet auf Neuigkeiten von Eva, nur um letztendlich jene Nachricht zu erhalten, die sie die ganze Zeit über gefürchtet hat: Eva ist tot. Die Polizei fand ihren toten Körper, ertrunken draußen im Meer – und das obwohl sie doch immer so gut schwimmen konnte. Da die Obduktion jedoch keine Hinweise auf Fremdverschulden entdeckt, trägt die Familie Eva bald zu Grabe und beginnt danach, den Nachlass zu ordnen. Towner erbt so das große Haus ihrer Großtante, beschließt aber sofort es zu verkaufen und so bald wie möglich nach Kalifornien in ihr selbst gewähltes Exil zurückzukehren. Nach Evas Tod hält sie nichts mehr in jener Stadt, die für Towner mit so viel Schrecklichem verbunden ist.
    Doch dann geschieht etwas Unerwartetes: Eine weitere Frau wird in Salem vermisst gemeldet – und plötzlich erscheint es gar nicht mehr so sicher, ob Evas Tod tatsächlich bloß ein Badeunfall gewesen ist. Denn der Mann, dem das Verschwinden jener Frau angelastet wird, hat in der Familie Whitney vor Jahren tiefe Narben hinterlassen und mit Eva daher mehr als nur eine Rechnung offen...
    Während die Polizei verzweifelt nach der Vermissten sucht, beginnt für Towner eine aufrüttelnde Reise in die Vergangenheit ihrer Familie, die am Ende ihr ganzes Selbst in Frage stellen wird…


    Aber es gibt noch jemanden, der etwas in Frage gestellt hat: nämlich ich. Das Schreiben der Inhaltsangabe erwies sich als so verzwickt, dass ich mehr als einmal an meiner Fähigkeiten zu schreiben gezweifelt habe. Selbst den vierten (oder war’s doch der fünfte?!) Versuch, den ihr hier lesen könnt, kann ich bestenfalls als Kompromiss bezeichnen, da er nur einen Bruchteil der Motive erwähnt, die im „Lace Reader“ eine Rolle spielen. Die Wahrsagerei, Salem und seine Vermarktung als Schauplatz der Hexen-Prozesse oder die häusliche Gewalt sind nur drei von vielen interessanten Themenkomplexen, die ich, um die Geschichte hier nicht vollständig nachzuerzählen, leider habe unter den Tisch fallen lassen müssen.
    Ärgerlicherweise bin ich jedoch die einzige, die sich mit der Vielzahl an Motiven überfordert sah. Denn auch der Autorin scheint sie langsam über den Kopf gewachsen zu sein. So wird – um nur eines von vielen Beispielen zu nennen – ausgerechnet das Namen gebende Zukunftslesen aus geklöppelter Spitze schwer vernachlässigt. Die Auszüge aus „The Lace Reader’s Guide“, ein von Eva geschriebenes Buch, stehen zwar zu Anfang eines jeden Kapitals, aber abgesehen davon hat das Wahrsagen nur wenig bis gar nichts mit der Handlung zu tun. Oder besser: Es motiviert gewisse Teile der Geschichte, ohne sich gleichzeitig harmonisch in diese einzufügen. Das Lesen von Spitze wirkt so stets seltsam deplaziert und geht neben gewichtigeren Themen schlichtweg unter, da es zum einen weniger vertreten ist und natürlich auch nicht deren Dramatik aufweist.


    Ich kann mir daher nicht ganz erklären, wieso die Autorin dennoch auf die Klöppelspitzen-Kiste bestanden hat. Das Buch ist nämlich vor allem eines: eine Familiengeschichte. Und obendrein nicht einmal eine besonders schlechte, wenn man sich den ganzen unnötigen und verwirrenden Schnickschnack wegdenkt. Zu verdanken ist das vor allem der weitestgehend ordentlichen Charakterisierung. Während Brunonia Barry die Ich-Erzählerin Towner (aus gutem Grund) recht unscharf zeichnet und nur wenig von ihrem Wesen preisgibt, gelingt es ihr anderswo, durch nur wenige Zeichen eine interessante und runde Persönlichkeit zu kreieren. Beeindruckt hat mich vor allem Towners Mutter May, eine lebenskluge und zugleich eigenwillige Amazone, die sich nicht um Konventionen schert, sie aber auch nicht einfach um der Rebellion Willen ignoriert. Sie geht den Weg, den sie gewählt hat, ganz gleich, ob andere darauf mit Unverständnis reagieren oder sich von ihr abwenden.


    Doch leider gehen auch gelungene Figuren wie May früher oder später zwangsläufig unter. Denn obwohl die Vergangenheit der Familie Whitney im Vordergrund steht, pendelt die Handlung allzu häufig unentschlossen zwischen Familienepos, Krimi, Liebesgeschichte und Esoterik-Schmoo hin und her. Genres miteinander zu kombinieren ist nun natürlich nichts prinzipiell Schlechtes. Verknüpft ein Autor die Genres aber gar nicht oder nur sehr lose miteinander, entsteht – wie auch bei Barrys „The Lace Reader“ – der Eindruck, dass man zwei verschiedene Geschichten auf einmal verfolgt und die Charaktere nur zufällig die gleichen sind. So steht beispielsweise die kleine Liebelei zwischen Towner und dem Polizisten Rafferty relativ zusammenhanglos neben der Familiengeschichte der Whitneys. Das einzige Bindeglied ist hier Großtante Eva, deren Verschwinden zufällig von Rafferty untersucht worden ist und die für ihn seit seinem Zuzug die einzig echte Kontaktperson gewesen ist. Und das war’s eigentlich auch schon. Die Bedeutung der Liebesgeschichte für den Plot tendiert zudem gegen Null Komma Null Null Gar Nicht Vorhanden, was schade ist, da sie meines Erachtens nicht übel geschrieben ist.


    Wirklich schlecht geschrieben ist nur eines: der Schluss. Das Ende ist nämlich beinahe so doof wie diese Sorry-alles-nur-geträumt-Nummern, die sich eigentlich nur noch in miesen Fanfiction finden lassen. Denn ich habe im gesamten Buch nichts Handfestes gefunden, was auf diese Auflösung hindeutet. Sie fällt gewissermaßen urplötzlich vom Himmel und schreit „Schaut her! Ich bin originell!“ Und das stimmt eigentlich auch, also das mit der Originalität. Mich hätte es allerdings gefreut, wenn mich die Autorin Stück für Stück an dieses Ende herangeführt und es mir nicht auf, sagen wir einmal, zehn Seiten um die Ohren gehauen hätte. Meine Verwirrung wäre dann vermutlich ein wenig geringer ausgefallen. Aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben, nicht wahr?


    Alles in allem war „The Lace Reader“ ein eher durchwachsener Start ins neue Lesejahr! Die Charakterisierung vermochte zwar manches wettzumachen, aber letztendlich überwog leider das Negative, weshalb das Buch keinen festen Platz in meinem Regal erhalten wird.



    2ratten

    Da ich im Moment alleine in meinem Zimmer herumsitze und nicht weiß, wann mein Freund hier auftauchen wird, schließe ich mich euch einfach mal an. Genau wie Stormcrow werde auch ich Bram Stokers Dracula lesen, allerdings mit Sicherheit in einer viel hässlicheren Ausgabe. :sauer: Tada! Hier ist das gute Stück:


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    Hübsch, oder? Gott sei Dank sieht es aufgeschlagen sehr viel besser aus. Etwas grau vielleicht, aber nun ja... :breitgrins:


    Nebenher konsumiere ich meine wöchentliche Dosis Trash-TV und befülle mich mit lauwarmer Cola. Vielleicht koche ich mir auch noch 'ne Kanne Tee, mal schauen.

    Hmm, schwierig...
    Ich bin auch gegen eine Fortsetzung. Die Reihe ist gut, so wie sie ist und braucht kein Sequel a la "Harry Potter und die Autorin, die's nicht lassen kann". Was ich mir dagegen sehr gut vorstellen könnte, wäre ein Prequel, sei es nun über die Rumtreiber, die vier Gründer oder jemand anderen. Auch eine Kurzgeschichtensammlung, die einzelne Figuren näher beleuchtet, würde mich wahrscheinlich zu einem Kauf verlocken, wenn sie ansprechend gestaltet ist. Nur Harry möchte ich kein achtes Mal begegnen.
    Ich halte es zwar für schwierig, neben der Harry-Handlung eine weitere Geschichte in der Zaubererwelt zu etablieren, aber unmöglich ist es deswegen noch lange nicht. Dafür habe ich in der Vergangenheit einfach schon zu viele gute Fanfiction gelesen. :breitgrins:

    Meine erste Rezension hier - ich hoffe, das passt so! :zwinker:


    J.V. Hart: Die wilden Abenteuer des jungen Capt’n Hook


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    Rowohlt Taschenbuch Verlag; 352 Seiten


    Klappentext: „Der 15-jährige James Hook ist etwas ganz Besonderes: Er sieht besonders gut aus, ist besonders intelligent, stammt aber aus besonders zweifelhaften Familienverhältnissen. Grund genug für den arroganten Arthur Darling, dem neuen Schüler des Eliteinternats Eton das Leben zur Hölle zu machen! Doch Hook lässt sich nicht unterkriegen. Ein unheimlicher Racheplan beginnt in seinem Kopf Gestalt anzunehmen und die Idee zu einer abenteuerlichen Flucht über die Meere, um sein erträumtes Paradies Nimmerland zu finden.“


    Der Autor: J.V. Hart hat sich in der Vergangenheit vor allem als Drehbuchautor einen Namen gemacht; so zeichnet er sich unter anderem für die Skripts zu bekannten Filmen wie „Hook“, „Bram Stoker’s Dracula“ oder „The Muppet Treasure Island“ verantwortlich. Das Jugendbuch „Die wilden Abenteuer des jungen Capt’n Hook“ ist sein erster Roman.


    Der erste Satz: „Es waren seine Augen.“


    So war’s: Eines vorneweg: Etikettenschwindel ist pfui. Immer und ohne wenn und aber. Denn wenn mir ein Autor wilde Abenteuer und Capt’n Hook verspricht, bezahle ich ihn nicht, weil ich gerade lustig bin oder zu viel Geld habe, sondern dafür dass ich genau das lesen möchte. J.V. Hart scheint das jedoch anders zu sehen. Oder aber er hält eine schnarchlangweilige Internatsgeschichte nach Schema F für „wilde Abenteuer“. Keine Ahnung.


    „Die wilden Abenteuer des jungen Capt’n Hook“ beginnen jedenfalls betont einfallslos: James Matthew B., Halbwaise und Bastard eines angesehenen Lords, wird dank des Einflusses seines Vaters im Eliteinternat Eton aufgenommen. Als äußerst wohl gehütetes Geheimnis des Lords will sich James zunächst (d.h. während der ersten zwei Seiten) bedeckt geben und hat sogar Bedenken, seinen Nachnamen Preis zu geben. Doch weil scheinbar ohnehin jeder darüber Bescheid weiß, wer sein Vater ist, lässt James die Vorsicht bald fahren und wird rasch ins Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit katapultiert, indem er sich beispielsweise mit dem berüchtigten Arthur Darling anlegt und sich ihn zum Feind macht.
    Abgesehen von seinem Intimfeind findet James außerdem: einen besten Freund, seinen love interest (nicht irgendwer, oh nein!, eine Sultanin!), eine hochintelligente Giftspinne, seine Leidenschaft für Segelschiffe und viele Anhänger unter seinen Mitschülern – und das auf nicht einmal ganz sechzig Seiten.


    Die folgenden 260 Seiten können dagegen leider nicht anstinken. Denn auch wenn James im weiteren Verlauf der Handlung sogar ein illegales Sklavenschiff befreit, sind die ersten paar Seiten der spannendste Teil dieses Buches. Das heißt: Man kann sie lesen, ohne nach jedem zweiten Satz gähnen zu müssen. Müsste ich den Spannungsbogen dieses Buches mathematisch beschreiben, so lautete die Gleichung aber dennoch nur f(x)=1 (und das „=1“ ist sogar noch großzügig gewählt).
    Eine Menge wenig intelligenter Anspielungen (James Matthew B. ist nur eine davon!) und zahllose Ungereimtheiten zerstören das (nennen wir es der Einfachheit halber einmal) Lesevergnügen dann endgültig, sodass nur noch eine Option sinnvoll erscheint, nämlich das Buch in die Ecke zu werfen und zu vergessen.


    Ich habe es wegen James dennoch nicht getan. Zu sehr war ich fasziniert davon, wie der Autor ihn nach und nach zur Überfigur modelliert: Zunächst hat James nur eine eigentümliche Lockenmähne und veilchenblaue Augen, in denen, wenn er zornig war, stechend rote Punkte zu sehen waren. Danach gesellen sich noch gelbes Blut (kein Witz!) und die Fähigkeit mit Spinnen zu reden dazu. Auch lernt James in Windeseile das Segeln und kann, obwohl er lange versteckt bei seiner Tante gelebt hat, wundervoll fechten. Seine Schulnoten sind so (positiv) herausragend wie sein Äußeres und obwohl er fest im Internatsalltag eingebunden ist, hat James noch Zeit eine Mini-Guillotine zu bauen, um sich an Arthur Darling zu rächen.
    Ja ja, ihr seht schon: James kann und weiß alles – und das, was er noch nicht beherrscht, lernt er in Windeseile und natürlich schneller als jeder andere. Ich gehe jede Wette ein, dass Hart ihm sogar das Fliegen beigebracht hätte, wenn das irgendwie in die Handlung gepasst hätte…


    Einer von James erklärten Lieblingssätzen lautet: „Das hat Stil.“
    Ich kann dazu nur sagen: Nö, James. Du nicht.




    :marypipeshalbeprivatmaus: - und die auch nur wegen der zwei, drei hübschen Illustrationen, die sich im Buch befinden.


    hilde
    Sorry aber in dem Alter in dem sich die "Autorin" befindet sollte man schon wissen wie das mit Quellen egal woher aussieht. Vor allem auch dann wenn man einen Vater hat der in diesem Geschäft auch sehr viel Ahnung hat. Da gibt es für mich keine Entschuldigung.


    So schaut's aus. :)


    Außerdem kann von völliger Unkenntnis keine Rede sein. Wenn man der ersten Stellungnahme des Ullstein Verlags Glauben schenken darf, wurde Helene Hegemann von Seiten des Verlags gefragt, ob sie in Axolotl Roadkill Quellen und Zitate verwendet habe. Damals wies sie jedoch nur auf ein Zitat von David Foster Wallace hin... Da frage ich mich doch: Wieso gibt sie ein Zitat aus Wallaces "Kleines Mädchen mit komischen Haaren" an, während sie ihre übrigen Quellen unterschlägt?
    Kurzzeitige Amnesie? Oder ist David Foster Wallaces Werk einfach zu bekannt? :rollen:


    Ich finde es von der Leipziger Buchmesse unerhört das sie die Dame auch noch mit einer Nominierung unterstützen...
    Mir fehlen echt die Worte.


    Wundert dich das? Ich meine, schau dir an, welche Zeitungen den überfahrenen Lurchi als Meisterwerk gefeiert haben und werfe dann mal einen Blick auf die Jury für den Leipziger Buchpreis... :rollen: Die Nominierung für den Leipziger Buchpreis ist meines Erachtens bloß der traurige Höhepunkt in einer Reihe von überaus peinlichen Versuchen, die Lobeshymnen, die in den Feuilletons gesungen worden sind, zu verteidigen. Dass sie die Hegemann nicht gleich für ihr Lebenswerk ehren wollen, ist eigentlich auch schon alles...

    Also ich fand die Auflösung des Spuks ziemlich vorhersehbar. Die genauen Hintergründe habe ich natürlich nicht erraten, aber ich war mir dennoch bereits nach dem ersten Anschlag relativ sicher, dass die Ursache eben jener Natur (oder wie auch immer man das spoilerfrei formulieren möchte) sein würde. Aber ich könnte jetzt nicht sagen, inwieweit das Buch für diese Vermutung verantwortlich ist. Ich weiß im Nachhinein nur noch, dass ich alles andere als überrascht gewesen bin... :rollen:


    [hr]


    Ich habe das Buch inzwischen übrigens auch beendet.
    Beziehungsweise: Es ist ausgelesen, doch richtig fertig bin ich damit noch nicht. Was die Bewertung angeht, bin ich mir nämlich noch relativ uneins. Als ich das Buch aus der Hand gelegt habe, war ich noch ganz angetan. Doch je länger ich darüber nachdenke, desto weniger gefällt es mir, ohne dass ich sagen könnte, woran das liegt. Im Übrigen war ich überrascht, wie leicht sich das Buch (auf Englisch) lesen ließ. Da ich mich mit Emily Brontës "Wuthering Heights" aus mir unerfindlichen Gründen schwer tue, hatte ich fast befürchtet, dass Charlotte Brontës "Jane Eyre" eine ebenso unerfreuliche Leseerfahrung werden könnte. Gott sei Dank war dann aber das Gegenteil der Fall, sodass ich keine Einlesezeit benötigt habe. :smile:


    Was das Lesen zwischenzeitlich ziemlich unterhaltsam gemacht hat, war, dass ich ständig die Musik aus dem Jane-Eyre-Musical im Ohr hatte und die Figuren auch mit den entsprechenden Stimmen gesprochen haben. Aber das nur am Rande.

    Hallo ihr,


    ich werde mich euch heute abend anschließen. Und zwar mit dem folgenden Buch:


    Andrew Sean Greer- Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli

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    Im Moment befinde ich mich auf Seite 71 und frage mich gerade, wer hier wie viel von wem geklaut hat. Dass sich Greer bei F. Scott Fitzgeralds Kurzgeschichte "The Strange Case of Benjamin Button" bedient hat, ist, glaube ich, relativ offensichtlich. Um das festzustellen, genügt bereits ein Blick auf den Klappentext. Jetzt wüsste ich nur noch gerne, wie viel die Drehbuchautoren Hollywoods bei Greer entliehen haben, als sie das Skript zur Verfilmung von Benjamin Button geschrieben haben...


    Aber wie auch immer. Hier ist ein Teil des Klappentextes:


    Zitat

    "Jeder von uns ist die Liebe im Leben eines anderen, beginnen die Bekenntnisse von Max Tivoli. Sein Leben lang liebt er Alice, doch muss er rückwärts leben: alt geboren, stirbt er als Kind. Und so verfehlt er Alice ein ums andere Mal."


    Trotz der teils relativ offensichtlichen Parallelen gefällt mir das Buch bisher richtig gut. Max ist - bis jetzt - ein sehr sympathischer Ich-Erzähler, sodass es für mich relativ einfach ist, mich mit ihm zu identifizieren und mitzufühlen. Ich bin schon gespannt, ob mein positiver erster Eindruck den noch ausstehenden 270 Seiten Seiten standhält. :)


    Nicht unbedingt gefallen hat mir das Ende. Natürlich ist es auf seine Art und Weise lustig, sodass man vor sich hin grinsen muss, allerdings ist es offen und schreit nach einer Fortsetzung, die es bis heute nicht gibt...


    Das stimmt (leider) nicht ganz. In Deutschland hat man davon zwar nichts bzw. fast nichts mitbekommen, aber von 2005 bis 2006 veröffentlichte Helen Fielding wöchentlich eine Kolumne in der Zeitung "The Independent" mit Bridget Jones als Protagonistin. Darin wurde der Roman zumindest ein Stück weit fortgesetzt. Genauere Informationen gibt es hier und hier (Achtung Spoiler!!). :zwinker:

    Saltanah Ich habe dafür den Film noch nicht gesehen. Mal schauen, vielleicht kann ich mich nach der Lektüre mal dazu aufraffen, die DVD auszuleihen und mich vor den Fernerseher zu pflanzen...


    Zitat von "Saltanah"

    Ein grandioses, packendes historisches Epos, geschrieben mit ... der prallen Sinnlichkeit der Tropen.


    Oh. Mein. Gott. Allein dieser kurze Satz hat jede Menge abstoßender Bilder in mein Hirn gepflanzt. Ich weiß nicht, ob ich dir lieber viel Spaß oder mein herzlichstes Beleid wünschen soll... :zwinker:



    Was mein Buch anbelangt: So sehr ich mich anfangs über Netties Briefe gefreut habe, so sehr nerven sie mich nun auch. Ich habe das Gefühl, dass in jedem Satz eine leise Anklage mitschwingt. Die Ausbeutung der Schwarzen/Afrikaner durch die Weißen scheint mir in ihren Briefen allgegenwärtig - und das stört mich ehrlich gesagt. Ich will die Berechtigung dieses Vorwurfs gar nicht in Frage stellen, aber ich habe im Laufe meines Lebens so viel darüber gesehen und gelesen, dass ich es inzwischen fast nicht mehr hören kann.
    Wenn es ein paar Mal thematisiert würde, könnte ich problemlos damit leben, aber in Netties Briefen erscheint mir dieses Thema fast allgegenwärtig.
    Inzwischen habe ich nur noch wenig Lust weiterzulesen. Wenn ich nicht wüsste, dass diese Nettie-Phase wieder aufhört, würde ich das Buch ehrlich gesagt beiseite legen...