Große Ereignisse verändern das Leben dreier Menschen ganz plötzlich oder schleichend. Sie haben alle was gemeinsam: es wurde verursacht von dem Unheil, das die ganze Welt in Schrecken versetzt und die Menschen dazu bringt, sich nachts hinter magischen Symbolen zu verstecken, die Horclinge.
Die Dämonen, die des Nachts aus dem Erdreich steigen, sind nicht die einzigen Feinde der drei Protagonisten. Es sind ihre Mitmenschen, die ihnen Steine in den Weg legen und auf ihre Weise die Entscheidungen und Handlungen beeinflussen.
Leesha, Arlen und Rojer entwickeln sich so in die unterschiedlichsten Richtungen. Als sie schließlich zusammentreffen, findet sich eine weitere Gemeinsamkeit: Sie wollen Menschen helfen.
Dass sich der Autor in seine Charaktere hineinversetzt, wenn er an ihnen schreibt, merkt man besonders gut. Sie verhalten sich wie reale Menschen und nehmen dem Fantasieroman etwas von den fiktiven Zügen. Auch daher, da sie sich durch die Ereignisse, die sie erleben und dem Unrecht und Recht, das ihnen zu Teil wird, weiterentwickeln und sich ändern.
So lies Leesha sich zu Beginn von ihrer Mutter verprügeln und später schlägt sie zurück und trotzt ihrer Mutter, welche nicht so recht weiß, wie sie damit umzugehen hat.
Es ist ein Talent, einer erfundenen Person so viel mitzugeben, doch Peter V. Brett hat es bei drei Personen geschafft.
Die Idee hinter der Geschichte ist gelungen umgesetzt. Ein Wesen, das den Menschen übergeordnet ist und so das Schicksal vieler lenkt. Dass die Annahme, Menschen halten zusammen, wenn sie einen gemeinsamen Feind haben, nur bedingt zutrifft, zeigt dieses Buch zudem auf.
Der Schreibstil gefällt mir. Er macht keine Tragödie daraus, was passiert sondern schildert die Kämpfe gegen die Horclinge so, wie man einen Kampf gegen einen Rudel Wölfe oder Löwen beschreiben würde. Ein Angriff durch einen Dämon wird selbstverständlich, denn es sind existierende Wesen und kein Mythos.
Der Cliffhanger am Ende ist vielversprechend und kurz gehalten.
Doch zeigt auch nur dieser kurze Absatz, wie gierig manche Menschen sind und was sie alles tun um ihren eigenen Vorteil zu erhaschen
Nach einer Empfehlung eines Freundes habe ich es zu Hand genommen und nach dem kaum überzeugenden Klappentext fand ich es doch richtig Klasse. Es lohnt sich, sich durch die 800 Seiten zu lesen