Beiträge von Krotkaja

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Zum Autor:

    Zitat

    Albrecht Börner, geb. 1929 in Schmiedefeld/Rennsteig im Thüringer Wald, studierte Germanistik und Geschichte in Jena, darauf Promotion zum Dr. phil.; 1964 - 1990 Dramaturg und Autor beim Deutschen Fernsehfunk, wo er Literaturverfilmungen einen festen Platz im Programm zuwies; bei der Adaption der Kraszewski-Romane zu dem Fernsehepos "Sachsens Glanz und Preußens Gloria" hat er mustergültig gezeigt, wie Geschichte publikumswirksam filmisch umgesetzt werden kann; zudem ist er Autor mehrerer Bücher zur thüringischen Kulturgeschichte, 1991 - 1997 war er Mitglied des Programmbeirates der ARD; er lebt in Jena.


    Handlung:
    Das Buch handelt größtenteils, wie es der Titel schon verrät, vom Zusammenleben von Goethe und Christiane. Dazu kommen allerdings noch mehrere Handlungsstränge, die sich mit verschiedenen anderen Personen beschäftigen. Große Rollen, neben Goethe und Christiane, spielen natürlich Napoleon und der Herzog Carl August. Aber auch all die Frauen, die sich ständig das Maul über Christiane zerreißen, kommen des öfteren zur Sprache: beispielsweise Charlotte von Stein, Charlotte von Schiller, Caroline Herder und Johanna Schopenhauer. Albrecht Börner beschreibt in seinem Buch die tiefe Verbundenheit von Goethe und Christiane - zwei Menschen, die sich, egal wie sehr sich ganz Weimar über sie lustig machte, immer wieder zusammenfanden und scheinbar alle Hürden überwunden haben.
    Es muss noch gesagt werden, dass dieses Buch eine Filmerzählung zu dem Goethe-Film "Die Braut" ist. Allerdings schreibt Albrecht Börner dazu im Nachwort, dass beide Medien für sich selbst sprechen und nicht unbedingt voneinander abhängig sind.


    Meine Meinung:
    Ich kenne den Film "Die Braut" leider nicht und ich denke, obwohl Albrecht Börner das Gegenteil schreibt, dass man das Buch auf Anhieb nicht versteht, wenn man eben den Film nicht gesehen hat. Im Buch kommt es immer wieder vor, dass "Zeitsprünge" gemacht werden, d.h. dass plötzlich (scheinbar unzusammenhängend) Christianes Bruder, Christian August Vulpius, einen inneren Monolog führt (anfangend an ihrem Grab). Das lässt sich im Film sicher gut darstellen, allerdings habe ich es im Buch nicht sofort verstanden, obwohl es in der Ich-Form geschrieben ist, im Gegensatz zum Rest des Buches.
    Ansonsten hätte es mich mehr erfreut, wenn angesprochene Gefühlsdinge auch mehr als Gefühl dargestellt worden wären. Es kam mir, vor allem zum Schluss, alles ein wenig kalt vor. Ich dachte dann, wenn man schon ein Buch über eine solch ergreifende Liebesgeschichte schreibt und diese in Erzählform packt, könnte man manche Dinge auch einfach ein wenig anders formulieren.
    Im Großen und Ganzen war es jetzt kein absolut schlechtes Buch, aber auch kein absoluter Brüller. Man kann es nebenbei sehr gut lesen, es ist sehr leicht geschrieben. Wenn man sich außerdem für den geschichtlichen Hintergrund der Goethe-Zeit interessiert und gleichzeitig mehr über das intime Leben dieses großartigen Autors erfahren will, ist es wirklich schön für Zwischendurch.


    Ich gebe diesem Buch, auch wenn der Autor aus meinem Heimatort stammt, leider nur
    2ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    So... hab' auch gleich die Rezi geschrieben. Hier ist sie! :smile:


    Es war so schön, dass ich sogar versucht bin, es gleich nochmal zu lesen! Aber ich warte noch ein bisschen. Erstmal habe ich mir ja auch noch das zweite Alice-Buch von Carroll bestellt! :zwinker:


    ...und Fernweh nach dem Wunderland habe ich jetzt im Übrigen auch verstärkt! :breitgrins: ...auch wenn ich nicht alles genauso wie Alice machen würde! (Manchmal ist sie ja schon ein wenig zu frech, oder? ^^)

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Die Disney-Verfilmung von Alice im Wunderland fand ich schon immer sehr toll, aber dass mich das Buch, mit meinen 20 Jährchen, so stark mitreißt, hätte ich niemals gedacht. Die Wärme, mit der es geschrieben wurde, hat mich total umgehauen. Ich fühlte mich wie mittendrin - zwischen all den chaotischen Charakteren, den milchigen und zusammenhangslosen Gesprächen und wunderbar bildhaften Beschreibungen des Wunderlands. Obwohl alles in diesem Buch wild und konfus erscheint, so hat es mich doch an meine persönlichen Kindheitsphantasien erinnert, die ebenso geheimnisvoll und unerklärlich auf andere Leute wirkten - aber für mich waren sie auch damals schon ein Schatz, der mich bestärkt hat - in welchen Situationen auch immer. Und genau dieses Gefühl der träumerischen Geborgenheit, die sich grenzenlos hinter allen Geschichten versteckte, hatte ich auch beim Lesen dieses Buches.


    Die Punktevergabe für dieses Buch ist daher unproblematisch: Natürlich bekommt es von mir
    5ratten ...auch wenn es gerne noch viel viel länger hätte sein können. :smile:


    Alice im Spiegelland habe ich mir heute auch gleich bestellt! ...und das kann ich kaum abwarten! :breitgrins:

    Heute im Zug habe ich Lewis Carroll - Alice im Wunderland angefangen - und weil es soooooooo toll war, konnte ich nicht anders, als es gleich fertig zu lesen. (Ist ja auch nicht allzu lang :smile:)
    Ich fragte mich die ganze Zeit, warum ich dieses Buch nicht schon vorher gelesen habe! Ich liebe verworrene, zwielichtige Dialoge, an denen man sich studenlang den Kopf zerbrechen kann und Rätsel, zu denen es einfach keine anständige Lösung geben will. Und dieses Buch ist voll von solcherlei Dingen! Wunderschön geschrieben, so dass man sich alles vollkommen bildlich vorstellen kann und voller kleiner Geschichten und Situationen, die schlichtweg zum Träumen einladen.


    An meiner Anaconda-Ausgabe fand ich auch besonders schön,


    Auf jeden Fall hab' ich mir gleich Alice im Spiegelland bestellt, weil dieses Buch jetzt einfach nur schön zu lesen war! :breitgrins:


    :tipp: an alle, die es noch nicht gelesen haben und phantastische Geschichten mögen oder gerne mal in Traumhaftes versinken!

    Ich habe gestern Albrecht Börner - Morgenröte färbte ihre Wangen fertig gelesen.


    Es kamen noch einige Dinge, die ich recht interessant fand, allerdings war Manches auch irgendwie verwirrend. Es werden mittendrin immer Zeitsprünge gemacht, indem Christianes Bruder nach ihrem Tod gedankliche Monologe hat. Bevor ich das verstanden habe, hatte ich das Buch aber auch schon fast fertig. Es wäre eventuell besser gewesen, diese Monolog-Kapitel ein wenig mehr hervorzuheben - oder vielleicht liegt mein Nichtverständnis wirklich daran, dass ich den Film "Die Braut" nicht gesehen habe.
    Ansonsten war es recht einfache Lektüre, die sich schön zum Nebenbei-Lesen eignet. Für Goethe-Fans ist es kein MUSS, aber da es so schön zu lesen ist, weil es wie eine Geschichte aufgebaut ist, könnte man es durchaus empfehlen. Meiner Meinung nach hätte es auch noch 100 Seiten länger sein können, denn wie ich schon sagte, waren einige Dinge dabei, die völlig aus dem Zusammenhang gerissen schienen.
    Eine Rezi schreibe ich spätestens am Sonntag. Ich bin nämlich gerade in die Heimat gefahren (Schmiedefeld am Rennsteig ... dort, wo auch Albrecht Börner herkommt :zwinker:) und das Buch liegt in Erfurt. Und weil ich so ein Mensch bin, der bei sowas gerne das Buch nochmal durchblättert und anschaut, setz' ich mich erst daran, wenn ich es wieder in den Händen halten kann. :smile:

    Ich würde auch gerne noch bei dieser Leserunde mitmachen! :smile:
    Ich hab' Dracula schon mal angefangen, aber gleich wieder abgebrochen ... und jetzt denke ich, dass ich es fertig lesen werde, denn in einer Leserunde ist man dann doch mehr motiviert, als sonst. :breitgrins:

    Ich würde mich wieder gleich für zwei Bücher anmelden.


    Und zwar einmal: Lewis Caroll - Alice im Wunderland
    ...denn kann es etwas Schöneres geben, als das Wunderland? :smile: Ich denke, jeder von uns hat manchmal Fernweh nach dem Phantastischen, dem Unerreichbaren....


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Und dann würde ich noch Haruki Murakami - Kafka am Strand lesen. Hier geht es ja auch um Kafka, der

    Zitat

    an seinem 15. Geburtstag ausreißt und vor einer düsteren Prophezeiung seines Vaters auf die Insel Shikoku flüchtet

    Insel = Fernweh! :zwinker:


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Das sind zwei Bücher, die ich jetzt schon seit einer halben Ewigkeit hier liegen habe... und die müssen jetzt endlich mal, auf jeden Fall auch um große Lese- und Bildungslücken zu füllen, gelesen werden! :breitgrins:

    @ Nicole89: Natürlich schreib' ich darüber eine Rezi. Ich bin auch fast fertig. Das Buch hat nur ca. 100 Seiten Text. Und dann sind noch ganz viele Bilder von den Personen und natürlich Bilder von dem Film "Die Braut" drin. :smile:


    Apropos "Die Braut": Ich habe gestern überall im Internet nach diesem Film geschaut und die DVD gibt's nur bei Amazon: gebraucht für (festhalten!) 94,99 Euro!!! Da fragt man sich dann schon, was das eigentlich soll. :grmpf:


    Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link

    In meinem Buch von Albrecht Börner über Goethe und Christiane ist gerade Napoleon mit seinen Truppen in Jena / Weimar eingezogen. Ich bin also noch nicht sooo weit gekommen. Bis jetzt ist es sehr interessant, wobei ich die meisten historischen Fakten bereits kenne. Aber es ist doch mal schön, das Ganze wie eine kleine Geschichte zu lesen.
    Ich habe noch nicht dazu gesagt, dass Albrecht Börner das Buch als Ergänzung zu einem Film (Der Goethe-Film "Die Braut") geschrieben hat. Den Film kenne ich zwar nicht, aber das werde ich nach Beendigung des Buches schleunigst nachholen! :breitgrins:

    So... hier ist meine Rezi zu Sven Regener - Herr Lehmann.


    Und obwohl es nur noch 6 Tage bis zum Monatsende sind, würde ich gerne noch ein drittes Monatsrundenbuch anmelden: Albrecht Börner - Morgenröte färbte ihre Wangen - Goethe und Christiane. Dieses Buch ist für mich nicht nur Made in Germany, sondern sogar Made in Heimatdorf! :breitgrins: Albrecht Börner kommt nämlich, genau wie ich, aus dem wunderschönen (und teilweise echt langweiligen) Wintersport- und Kurort Schmiedefeld am Rennsteig.
    Im Buch steht über den Autor:

    Zitat

    Albrecht Börner, geb. 1929 in Schmiedefeld/Rennsteig im Thüringer Wald, studierte Germanistik und Geschichte in Jena, darauf Promotion zum Dr. phil.; 1964-1990 Dramaturg und Autor beim Deutschen Fernsehfunk, wo er Literaturverfilmungen einen festen Platz im Programm zuwies; [...] zudem ist er Autor mehrerer Bücher zur thüringischen Kulturgeschichte; [...] er lebt in Jena.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Meine Meinung:


    Ich kann mich eigentlich in fast allen Punkten den Meinungen meiner Vorgänger anschließen. Herr Lehmann ist ein sehr lockeres Buch, welches leicht zu lesen ist. Die langen Sätze haben den Lesefluss, meiner Meinung nach, überhaupt nicht gestört - im Gegenteil. Herr Lehmanns Gedankengänge werden dadurch eher noch viel deutlicher und der Ablauf der Dinge in seinem Kopf wird somit wunderbar dargestellt.


    Ich habe das Buch gelesen, weil ich den Film absolut klasse fand. Und ich muss sagen, dass beide - das Buch und auch der Film - die gleiche Stimmung bei mir ausgelöst haben. Ich musste, vor allem im Buch, über Herr Lehmanns Gedankengänge ziemlich oft schmunzeln. Am besten waren die Frühstücks-Sache und die Gespräche über die Elektrolyte. :breitgrins: Auch schön fand' ich den Hund, der sich als roter Faden durch das ganze Buch zieht. Der kommt in der Verfilmung vielleicht ein bisschen zu kurz, aber ansonsten sind im Film zwar einige Sachen anders oder weggelassen, aber das ist keine gravierende Veränderung.


    Auf jeden Fall ein locker-fluffiges Buch mit Biernachgeschmack. :zwinker:


    Ja, nun ... ich gebe dem Buch also, weil es etwas schönes für Zwischendurch ist, da man nicht viel darüber nachdenken muss
    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    Mit Sven Regener - Herr Lehmann bin ich leider immernoch nicht fertig. Ich lese eigentlich nur im Zug, weil ich ansonsten nicht wirklich Zeit habe. Auf jeden Fall habe ich gerade die Stelle gelesen, bei der Herr Lehmann & Co. in der Schwulenbar waren. :zwinker: Am meisten an diesem Buch gefallen mir Herr Lehmanns Gedankengänge. Die kommen ja nun im Film überhaupt nicht wirklich zur Geltung - dabei sind sie so super! :breitgrins:
    Ich denke, dass ich am Wochenende endlich bis zum Ende komme und dann werde ich auch gleich die Rezi einstellen. :breitgrins:

    Gestern habe ich Sven Regener - Herr Lehmann angefangen und bis jetzt war es sehr amüsant. Da ich ja den Film schon kenne, weiß ich im Groben worauf es hinausläuft. Aber seine Gedanken, die im Film ja gar nicht zur Geltung kommen, sind absolut spitze dargestellt. Gleich am Anfang regt er sich ja sehr über Frühstücker oder eben allgemein schon über den Begriff 'Frühstück' auf - natürlich ganz in der üblichen Herr Lehmann - Art, die ich bereits im Film sehr mochte.
    Momentan führt er ein Gespräch mit der Kellnerin, von der er ja ganz begeistert ist. Und hier les' ich jetzt erstmal weiter. Bis dann! :smile:

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Klappentext:
    "Sibylle Berg ist einer der wenigen deutschsprachigen Autorinnen, für die es sich noch lohnt, eine Buchhandlung zu überfallen." (Süddeutsche Zeitung) Eine Frau um die vierzig sieht, dass alles den Bach runter geht. Flutkatastrophen, Seuchen, Terroranschläge. Ihren Job in der Agentur ist sie auch los. Nun denn. Die Menschheit ist immer Scheiße gewesen. Und nun geht eben die Welt unter. Etwas Besseres kann nicht passieren.
    Der große Roman von Sibylle Berg: Unverwechselbar im Ton, radikal und zärtlich, bestürzend und beglückend.


    Handlung:
    Die Heldin des Romans, die ihrer Meinung nach keine Heldin ist, denn "Helden sind irgendwie anders", hat alles andere, als ein glückliches und erfülltes Leben. Sie ist unzufrieden mit ihrer Arbeit, ihrer Wohnung und allem, was sonst noch dazu gehört. Einen Mann, der zu ihr passt, hat sie auch nie gefunden. Und zu allem Überfluss ist auch noch die Welt dabei, unterzugehen. Nachdem sie ihren eintönigen Job verliert, beschließt sie, aus ihrer Stadt abzuhauen. Das ist auch aus anderen Gründen nötig, denn vor der Haustür lauern Seuchen, Überschwemmungen und allerlei Terroranschläge. Auf ihrer Reise durch verschiedene Städte und Länder trifft sie auf die verschiedensten Personen, die von ihr auch zugleich charakterisiert werden. Nachdem sie lange unterwegs ist und das Elend kein Ende mehr nimmt, trifft sie auf einen kleinen Hoffnungsbringer.


    Meine Meinung:
    Das ist nun der dritte Roman, den ich von Sibylle Berg gelesen habe. Und wiedermal ist er an Pessimismus, Nihilismus und Misanthropie nicht zu übertreffen. Allerdings muss man das nicht sofort negativ auffassen. Sibylle Berg hält der Menschheit einen "schwarzen Spiegel" vor's Auge und zeigt, welche Fehler unsere Gesellschaft tagtäglich macht. In diesem Werk komprimiert sie all diese Fehler auf einen Zeitpunkt. Der Weltuntergang steht bevor - doch nicht allein durch Naturkatastrophen, Terror und Krankheiten, sondern vor allem in den Köpfen der Menschen. Teilweise fand ich Bestätigung meiner Gedanken, beispielsweise wenn sie sich über die medienüberfüllte Welt äußert, bei anderen Sachen war ich einfach nur erschüttert: in vielen Kapiteln sind z.B. "Infohaufen" eingebaut, die über verschiedene Krisen der Menschheit berichten - die Pest, Kriege, Terroranschläge, Seuchen usw. Sibylle Berg vermischt in ihrem Roman die Gegenwartsprobleme mit den scheinbar bevorstehenden Problemen der vollkommenen Apokalypse, die dabei aber eher eine Steigerung darstellen sollen.
    Auf jeden Fall war es eine extreme, radikale Darstellung der zerstörten und zugleich zerstörerischen Welt, in der wir alle leben. Wie im Klappentext schon geschrieben, ist es wieder unverwechselbar im Ton - also geschrieben in einer Art, die eben typisch Sibylle Berg ist: ebenso extrem und heftig, wie ihre aufgegriffenen Themen es sind.
    Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, gibt es kaum eine Stunde, in der ich mir nicht den Kopf darüber zerbreche. Vor allem bei den aktuellen Nachrichten (Fukushima, Erdbeben, Tsunami) fällt es nicht schwer, Parallelen zu ziehen. Ich hoffe, die Menschheit wendet sich vielleicht noch ein wenig in die vernünftigere Richtung - ansonsten werden wir wahrscheinlich ähnliche Situationen erleben, wie die Heldin aus diesem Roman.


    Ich vergebe diesem Buch, weil es sehr viel Wahrheit enthält, auf seine ganz eigene Art und Weise einfach kompromisslos mitreißend ist und es höchstwahrscheinlich kein anderes Werk gibt, welches diesem ähnelt:
    5ratten (Den Buchtipp verkneife ich mir schweren Herzens, weil es dann doch nichts für jedermann ist.)

    Also ich bin auch fertig mit Ende gut von Sibylle Berg und es gab wiedermal ein zufriedenes - beinahe glückliches Ende.
    Kurz vor dem Schluss war die Protagonistin auch nochmal in Weimar (ihrem Geburtsort und zuuufälligerweise auch der Geburtsort der Autorin :zwinker:)

    Zitat

    Ich stand damals lange vor dem Bahnhof und erinnerte mich an früher. Als Weimar noch im Osten war, in der Zone, hinter der Mauer, am Ende der Welt, war es nicht mehr als eine verfluchte Kleinstadt, die ihre beste Zeit mal hatte. Vor mehr als 200 Jahren muss es richtig abgegangen sein. Weimar, der Monte Verità Thüringens. Musiker, Dichter, Maler und als Puffmutter Goethe. Da wurde gedacht, geredet und Kunst gemacht, was das Zeug hielt. Aber davon war nichts mehr außer Fassaden.


    Also ich bin ja auch oft in Weimar - ist ja bei mir in der Nähe (20 km von Erfurt) - und ich finde, dass diese Stadt bis heute noch eine gewisse Magie ausstrahlt. Man steigt aus dem Zug, geht aus dem Bahnhof raus und erblickt eine hübsche Straße mit vielen kleinen Bäumchen und Häuschen. Irgendwie toll! :smile: Das mit "Puffmutter Goethe" ist ja allerdings sooo weit nicht hergeholt und auf eine gewisse Weise wirklich treffend! ^^


    Na ja, auf jeden Fall gibt's morgen erst die Rezi, weil ich heute noch fein den Geburtstag meines Opas mitfeiern muss. ^^

    Ich bin auch mit meiner Sibylle Berg schon recht weit gekommen. Das ist so ein Buch, da kann man nicht einfach aufhören zu lesen, weil es so mitreißend ist. Allerdings ist es nicht durch eine großartige Story so derartig mitreißend, sondern eher durch die immer weitergesponnenen Gedanken der Protagonistin. Diese erlebt scheinbar hautnah die Apokalypse der Menschheit, die sich selbst vergiftet durch allerlei gesellschaftliche und materielle Dinge.
    Mehr kann man eigentlich noch gar nicht sagen... ich will den Leuten, die das Buch eventuell noch lesen wollen, nicht zuuu viel verraten.
    Es folgen vielleicht nachher noch ein paar Textstellen, die ich mir rausgeschrieben habe. Aber erstmal les' ich noch ein paar Kapitelchen. :smile:

    Sooo. Ich habe gestern auch mal mein erstes Monatsrundenbuch angefangen: Sibylle Berg - Ende gut.


    Klappentext: Eine Frau um die vierzig sieht, dass alles den Bach runter geht. Flutkatastrophen, Seuchen, Terroranschläge. Ihren Job in der Agentur ist sie auch los. Nun denn. Die Menschheit ist immer Scheiße gewesen. Und nun geht eben die Welt unter. Etwas Besseres kann nicht passieren.


    Es ist jetzt, nach Die Fahrt und Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot, mein drittes Buch von ihr und ich bin schon wieder nach den ersten 80 Seiten auf ganzer Linie begeistert. Es ist erschreckend, dass so vieles, was sie in einer sehr pessimistischen und menschenablehnenden Weise beschreibt, einfach nur der Wahrheit entspricht. Leute ersaufen in ihrem eigenen Dreck und die Medien malen alles schön. Das Geld, das überall fehlt, wird in immer mehr Mist investiert und die Welt schaufelt sich ihr eigenes Grab. Kultur wird heutzutage klein geschrieben. Und es ist ja wirklich alles irgendwie so.
    Mal ein Zitat:

    Zitat

    Erfolgreiche Bücher sind wie Fernsehsendungen. Leicht müssen sie sein, mit amerikanischem oder spanischem Schwung, Epen wie Hollywoodfilme, oder ghostgewritete Werke sexsüchtiger Popsänger. Bücher, die dem Leser einen Gedanken schenken, interessieren nur eine bibliophile Minderheit, und die ist tot.


    Je mehr man liest, desto mehr Abgründe der Menschheit tun sich auf. Abgründe, die man selbst bereits merkt, die leise tappsend immer näher kommen. Ich bin gespannt, was noch alles kommt...

    Ich habe heute im Zug doch noch "Die Zimtläden" fertig lesen können. Allerdings eben nur diese Erzählung ... jetzt fehlen aus dem Buch eigentlich noch "Das Sanatorium zur Todesanzeige", "Der Komet" und die Prosafragmente. Aber egal, die Rezension folgt irgendwann, im Laufe des Jahres, sicher noch... also wenn ich das ganze Buch mal fertig gelesen habe. Das kann jedoch noch dauern, weil für dazu braucht man eindeutig einen klaren, freien Kopf, der nicht überquillt durch diverse Gedanken zu irgendwelchen Hausarbeiten. Wahrscheinlich lese ich dann die Zimtläden-Erzählung auch nochmal. Denn so viel sei gesagt: Bruno Schulz hat eine einfach nur göttliche Ausdrucksweise, so dass jeder Satz zu einem herrlichen Kopfkino beiträgt, das ich in solch einer Art noch nie erlebt habe ... und so bereitet das Lesen dieses Werkes große Freude und mit jeder Seite bekommt man spürbar mehr Begeisterung für diese Darstellungs- und eben vor allem Schreibweise von Bruno Schulz. Wirklich sagenhaft! Sowas liest man gerne nochmal!