Beiträge von Llyren

    Schließlich stamme ich vom Land, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen.

    Hatte illy das Sprichwort nicht schon? :gruebel:

    Oder brauchen wir nur unterschiedliche, wenn eine Person dieselben Tiere anmelden möchte?


    Karen Russell - St Lucy's Home for Girls Raised by Wolves

    Angeblich ein deutsches Sprichwort, das ich aber nicht kenne: Dem schlafenden Wolf läuft kein Schaf ins Maul.

    *hust* Ups... Ich dachte, ich hätte die Gewinner hier schon längst gepostet. Naja, besser spät als nie, oder?

    Best Novel: The Stone Sky, by N.K. Jemisin

    Best Novella: All Systems Red, by Martha Wells

    Best Novelette: “The Secret Life of Bots,” by Suzanne Palmer

    Best Short Story: “Welcome to your Authentic Indian Experience™,” by Rebecca Roanhorse

    Best Series: World of the Five Gods, by Lois McMaster Bujold

    Best Related Work: No Time to Spare: Thinking About What Matters, by Ursula K. Le Guin

    Best Graphic Story: Monstress, Volume 2: The Blood, written by Marjorie M. Liu, illustrated by Sana Takeda

    Best Dramatic Presentation, Long Form:

    Wonder Woman, screenplay by Allan Heinberg, story by Zack Snyder & Allan Heinberg and Jason Fuchs, directed by Patty Jenkins

    Best Dramatic Presentation, Short Form:

    The Good Place: “The Trolley Problem,” written by Josh Siegal and Dylan Morgan, directed by Dean Holland


    Eine komplette Übersicht über alle Gewinner, einschließlich Editor und Artist findet ihr hier

    Hier die zwei Nicht-Hugo-Awards:

    Award for Best Young Adult Book: Akata Warrior, by Nnedi Okorafor (Viking)
    John W. Campbell Award for Best New Writer:

    Rebecca Roanhorse


    1943 Retro-Hugos (Komplettliste hier)

    Best Novel: Beyond This Horizon, by Anson MacDonald (Robert A. Heinlein)

    Best Novella: “Waldo,” by Anson MacDonald (Robert A. Heinlein)

    Best Novelette: “Foundation,” by Isaac Asimov


    Zwei interessante Punkte zu den Gewinnern:

    Jemisin ist dabei erstmalig das Kunststück gelungen, dreimal in Folge den Hugo für den besten Roman zu gewinnen. Mit jedem einzelnen Band ihrer Trilogie.

    Der erste Band ist mittlerweile übrigens auch auf Deutsch erschienen:


    Zerrissene Erde

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    Und Bujold hat jetzt mit ihren beiden großen Reihen jeweils die neue Serien-Kategorie gewonnen.

    nirak: Mach dir nichts draus, ich tingel aktuell auch ständig im Netzt herum anstatt zu lesen. Hatte ich Youtube erwähnt?...


    Spinning Silver habe ich mittlerweile abgeschlossen und ja, das Finale war wieder richtig fesselnd!


    Nachdem meine Küche aber nach Aufmerksamkeit schreit, habe ich mich des dreckigen Geschirrs erbarmt und mir dazu natürlich noch ein neues Hörbuch gesucht:

    Sara Pennypacker - Pax


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    Mit seinen unter 6 Stunden könnte das dieses Jahr soar noch was werden, aber mal sehen. Ich stelle fest, dass Kinder-/Jugendbücher für mich neben Sachbüchern als Hörbucher am besten funktionieren.

    Hier geht es um die Freundschaft zwischen einem kleinen Jungen, Peter (Ha, Sub-Challenge lässt grüßen :bang:) und seinem Fuchs Pax, die voneinander getrennt werden, als Peter während des Kriegs zu seinem Großvater geschickt wird.

    Was ich dieses Jahr - lies: am besten noch heute - unbedingt noch abschließen möchte, ist Spinning Silver von Naomi Novik. Ich weiß nicht so recht, warum ich mit dem Buch immer noch nicht fertig bin. Eigentlich fing es super an, es passt dank Winter und Kälte auch super in die Jahreszeit, aber in der Mitte waren jetzt einige Kapitel, die nicht besonders fesselnd waren.

    Es scheint aber wieder Fahrt aufzunehmen und es gibt einige ganz interessante Entwicklungen.

    Ach ja: Das Buch ist inspiriert von Rumpelstilzchen - zumindest was das Thema XY in Gold verwandeln angeht, allerdings haben wir neben einem Feuerdämon auch einen Winterkönig, dessen Macht das Land bedroht.

    Womit ich mich aber nach wie vor nicht anfreunden kann, sind die Ich-Erzähler. Ja, Plural. Ich bin normalerweise schon nicht besonders begeistert davon, aber wenn wir dann auch noch unterschiedliche - hier sind es glaube ich bisher 5, davon 3 Hauptpersonen, haben.... seufz.


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    Ich hab immerhin die erste Fuhre Geschirr gespült und ein paar kurze Geschichten aus meiner aktuellen Sammlung Hath No Fury gelesen.

    Das Konzept hat mich ziemlich angesprochen, aber an der lese ich jetzt schon eine Weile, einfach, weil ich immer nicht so recht motiviert bin weiterzulesen. So richtig begeistern konnte mich da glaube ich bisher noch keine Geschichte.

    Mittlerweile bin ich bei knapp der Hälfte angelangt und es kommen noch ein paar Geschichten von interessanten Autoren (u.a. Carol Berg), mal sehen, ob da noch was geht.


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    Silvester machen wir die letzten Jahre immer einen ruhigen Spieleabend in kleiner Runde. Mehr als Wunderkerzen gibt es bei uns in der Regel nicht ;)

    Eigentlich wollte ich mich bis Montag gezielt in ein paar angefangenen Büchern vergraben, eventuell noch ein SLW-Buch einschieben.

    Und was mache ich stattdessen? Klicke mich durch YouTube-Videos mit den besten Bücher 2018, Vorsätzen 2019 etc. *schulterzuck* Mein schlechtes Gewissen hält sich in Grenzen.


    Gestern Abend habe ich dann einem spontanen Bedürfnis nachgegeben und mir mal wieder den Goblin Emperor von Katherine Addison gegriffen. Ich liebe dieses Buch :herz: einfach.

    Entweder ich bin vernünftig und wende mich jetzt meinen angefangenen Büchern zu... oder ich lese noch ein bisschen StarWars-Fanfiction :elch:

    Neil Gaiman - The Graveyard Book


    Eines Nachts wird eine Familie ermordert - doch ihr kleiner Junge kann entkommen und findet auf dem nahegelegenen Friedhof ein neues Zuhause. Als Nobody Owens wächst er dort auf, an der Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten. Doch der Täter von damals weiß, dass sein Auftrag nicht beendet ist und er wird nicht ruhen, bis er auch Nobody aus der Welt geschafft hat.


    Das ist nach dem Sternwanderer mein zweiter Roman von Neil Gaiman und bisher konnte mich noch keines davon richtig begeistern.

    Hier finde ich wieder so einige interessante Ideen und gute Ansätze, insbesondere Bods Beziehung zu der Hexe oder Silas. Aber insgesamt bleiben die Charaktere für mich relativ blass und farblos. Gerade mit Bod konnte ich nicht wirklich mitfiebern. Die Geschichte fühlt sich ziemlich oberflächlich an, wenig überraschend und war leider nichts, was mir besonders lang im Gedächtnis bleiben wird.


    Mit etwas gutem Willen aufgerundet, komme ich auf


    3ratten

    Für Details musst du das Buch lesen ;)

    Aber als kurzer Teaser: Anfangs gab es nur sehr "handgreifliche" Methoden, wodurch das Hauptziel der Astronauten war, möglichst nicht zu müssen. Später gab es tatsächlich Toilettenvarianten, die allerdings auch ihre Tücken hatten und auch gerne mal ausfielen oder blockierten... Und trotzdem gab es immer wieder "Blindflieger" 8)

    Mary Roach - Was macht der Astronaut, wenn er mal muss

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    Dieses Buch präsentiert genau das, was der Untertitel verspricht - eine etwas andere Geschichte der Raumfahrt. Natürlich werden einige mehr oder weniger bekannte Ereignisse (erster bemannte Raumflug, erstes Tier im Weltall, die Mondlandung etc.) angesprochen, jedoch häufig unter eher ungewöhnlichen Gesichtspunkten:

    So durfte ein Affe, an dem ein Raumanzug getestet werden sollte, aus Tierschutzgründen erst dann in den Anzug gesteckt werden, als nachgewiesen war, dass der Anzug für einen Menschen geeignet war.

    Oder wie der Erfolg von Ham und Enos (zwei Schimpansen) bei so einigen Astronauten eher zu Unmut führte.


    Mary Roach beschäftigt sich mit Themen wie Schwerkraft bzw. deren Fehlen und aller damit einhergehenden Probleme, angefangen bei Übelkeit (Kotzen im Weltraum), Stuhlgang (ja, es gab verschiedene "Toiletten"-Varianten, einige davon weniger verhasst als andere), Hygiene (Duschen ist schlecht möglich, wenn das Wasser nicht zum Körper gelangt. Und ja, es gab ziemlich genaue Untersuchung des Zeitraums, bis zu dem der eigene Körpergeruch zunimmt und ab wann es nicht mehr schlimmer wird), Schlaf, Sex, Training (Muskelabbau in der Schwerelosigkeit, Studien, bei denen Testpersonen monatelang nicht aus dem Bett aufstehen durften).


    Hinzu kommen interessante Einblick in das Training der Astronauten, simulierte "Marsausflüge" auf der Erde, Crashtests mit einer echten Leiche, Notausstiegstest durch Profi-Basejumper, Parabelflüge, die Genießbarkeit (oder eben nicht) der Verpflegung und so einiges Anderes.


    Mary Roach schreibt mit einem leicht trockenen Humor und direkter Sprache und ist immer bemüht, Geschichten von unterschiedlichen Quellen zu validieren. Anscheinend ist es zum Beispiel nur ein Gerücht, dass einer der Schimpansen bei einer Pressekonferenz anfing sich selbst zu befriedigen...

    Oft gibt es auch konkrete Beispiele aus Interviews oder Kommunikationsaufzeichnungen.


    Insgesamt hatten die Kapitel viel Interessantes zu bieten, aber leider muss ich gestehen, dass es nicht immer eine fesselnde Lektüre war. An einigen Stellen hätte sich die Autorin für meinen Geschmack durchaus etwas kürzer fassen können.

    Trotzdem ein Buch, dass ich bei Interesse für das Thema durchaus weiterempfehlen würde, eben gerade wegen des ungewöhnlichen Blickwinkels.


    3ratten

    Frances Hardinge - A Skinful of Shadows


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    Inhalt

    Manchmal, wenn jemand stirbt, sucht sein Geist ein neues Heim. Und manche Leute sind dafür empfänglich. Schon von klein auf lernt Makepeace, sich gegen die Geister zur Wehr zu setzen, doch ein schreckliches Ereignis ändert alles.

    Als sie zur Familie ihres Vaters kommt, vor der ihre Mutter sie immer gewarnt hatte, plant sie sofort ihre Flucht. Denn dort gibt es ein dunkles Geheimnis und Makepeace weiß, dass ihre Verwandten sie nicht aus Mildtätigkeit aufgenommen haben...

    Doch wohin kann sie, vor allem, wenn das Land um sie herum im Bürgerkrieg versinkt? Und wem kann sie wirklich vertrauen?


    Charaktere

    Makepeace ist ein wunderbarer Hauptcharakter: Sie ist clever und einfallsreich, dabei aber auch geduldig, wenn nötig und immer bereit, aus ihren Fehlern zu lernen. Und wenn sie ein Problem mit Vertrauen hat, nun ja, leider hat sie oft guten Grund dazu.

    Anfangs ist sie noch recht jung (12 Jahre), aber gerade dadurch sieht man sehr schön, welche Entwicklung sie durchmacht bzw. durchgemacht hat. Insbesondere nach dem Zeitsprung von 2/3 Jahren, den es im Buch gibt.


    Auch wenn der Fokus klar auf Makepeace ist - so bleiben wir das ganze Buch hinweg bei ihr - gibt es genug unterstützende Charaktere, welche die Geschichte mit Leben füllen: Ihren Halbbruder James, verschiedene Mitglieder der Familie Fellmotte, die Bediensteten auf Grizehayes etc. Bei einigen muss man mitfiebern, andere liebt man zu hassen und wieder andere spielen ihre Rolle in der Handlung ohne dabei langweilig oder stereotyp zu sein.


    Sprache

    Neben der Spannung, mit der man Makepeace Abenteuer verfolgt, ist die Sprache mein großes Highlight des Buches. Hardinge hat ein ausgezeichnetes Gefühl dafür, wann klare, schlichte Formulierung angebracht sind und wann sie mit bildhaften Vergleichen oder treffenden Pointen Akzente setzt und Atmosphäre schafft. Und wie ich solche Sätze liebe!


    Ganz klare Leseempfehlung! Und auch wenn ich das Buch hier eher zur Jugendliteratur gepackt habe, gilt diese Empfehlung auch (oder vielleicht gerade) für Erwachsene!


    5ratten + :tipp:

    Hugo-Awards 2018

    Am 31.3. wurden die Finalisten für die Hugo-Awards bekanntgegeben, hier ein Auszug der wesentlichen Kategorien, die Komplettliste findet ihr hier.

    Dieses Jahr werden auch die Retrospective Hugo-Awards für 1943 verliehen - die Finalisten findet ihr hier.


    Roman
    John Scalzi - The Collapsing Empire Kim Stanley Robinson - New York 2140 Ann Leckie - Provenance Yoon Ha Lee - Raven Stratagem Mur Lafferty - Six Wakes N.K. Jemisin - The Stone Sky
    Novelle
    Martha Wells - All System Red Sarah Pinsker - And Then There Were (N-One) Nnedi Okorafor - Binti: Home JY Yang - The Black Tides of Heaven Seanan McGuire - Down Among the Sticks and Bones Sarah Gailey - River of Teeth
    Novellette
    Aliette de Bodard - Children of Thorns, Children of Water Yoon Ha Lee - Extracurricular Activities Suzanne Palmer - The Secret Life of Bots Vina Jie-Min Prasad - A Series of Steaks K.M. Szpara - Small Changes Over Long Periods of Time Sarah Pinsker - Wind Will Rove
    Kurzgeschichte
    Caroline M. Yoachim - Carnival Nine Fran Wilde - Clearly Lettered in a Mostly Steady Hand Vina Jie-Min Prasad - Fandom for Robots Linda Nagata - The Martian Obelisk Ursula Vernon - Sun, Moon, Dust Rebecca Roanhorse - Welcome to your Authentic Indian Experience
    Related Work
    Zoe Quinn - Crash Override: How Gamergate (Nearly) Destroyed My Life, and How We Can Win the Fight Against Online Hate Paul Kincai - Iain M. Banks (Modern Masters of Science Fiction) Nat Segaloff - A Lit Fuse: The Provocative Life of Harlan Ellison Alexandra Pierce & Mimi Mondal - Luminescent Threads: Connections to Octavia E. Butler Ursula K. Le Guin - No Time to Spare: Thinking About What Matters Liz Bourke - Sleeping with Monsters: Readings and Reactions in Science Fiction and Fantasy
    Graphic Story
    Saladin Ahmed - Black Bolt, Volume 1: Hard Time Kelly Sue DeConnick - Bitch Planet, Volume 2: President Bitch Marjorie M. Liu - Monstress, Volume 2: The Blood Emil Ferris - My Favorite Thing is Monsters Brian K. Vaughan - Paper Girls, Volume 3 Brian K. Vaughan - Saga, Volume 7
    Series
    Martha Wells - The Books of the Raksura Robert Jackson Bennett - The Divine Cities Seanan McGuire - InCryptid Marie Brennan - The Memoirs of Lady Trent Brandon Sanderson - The Stormlight Archive Lois McMaster Bujold - World of the Five Gods
    WSFS Award for Best Young Adult Book
    Nnedi Okorafor - Akata Warrior Sam J. Miller - The Art of Starving Philip Pullman - The Book of Dust: La Belle Sauvage Sarah Rees Brennan - In Other Lands Frances Hardinge - A Skinful of Shadows T. Kingfisher - Summer in Orcus

    Danke für den Hinweis, dass es weniger Fantasy als vielmehr historischer Roman ist - da gehe ich schon mal ganz anders an das Buch ran. Ich war nämlich bei der Beschreibung auch schon etwas irritiert, weil mir der Phantastik-Anteil nicht ganz klar war.

    Nachdem mir das Buch schon eine Weile über den Weg gelaufen ist, habe ich auf der Buchmesse endlich zugeschlagen. Mal sehen, wann ich zum Lesen komme ;)

    Jon Ronson - In Shitgewittern: Wie wir uns das Leben zur Hölle machen / So You've Been Publicly Shamed

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    Inhalt

    Jon Ronson beschäftigt sich in seinem Buch mit Shitstorms in sozialen Medien und er bringt einige konkrete und sehr detaillierte Beispiele, wie dumme Kommentare, Fehler etc. von Menschen dazu führten, dass sie von der Internetgemeinschaft regelrecht auseinandergenommen wurden. Dabei beleuchtet er sowohl die Entwicklung bis dahin als auch die Auswirkungen auf die Opfer. Und dass es in vielen Fällen kein Vergeben und Vergessen gibt...


    Neben dem Shitstorm in den sozialen Medien geht Ronson dem Konzept Scham/Demütigungen generell nach. Von einem amerikanischen Richter, der es gezielt als Strafe einsetzt zu Anti-Scham-Kursen, an denen er selbst teilnimmt und Firmen, die gezielt versuchen, die Spuren (Google) für die Opfer zu verringern.

    Dabei treiben ihn Fragen an wie "wieso können manche Leute einem Shitstorm entgehen?", "wie kann man sich davon erholen?".

    Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich gegen Ende ein bisschen den Faden verloren, inwieweit diese Fragen jetzt tatsächlich beantwortet wurden. Das kann aber auch an meinem episodischen Hören gelegen haben.


    In einigen Punkten hätte ich mir auch gewünscht, dass er mehr in die Tiefe geht oder verschiedenen Aspekten besser nachgeht.

    So spricht er zum Beispiel an, dass Frauen sehr häufig (bis immer) mit sexuellen Schimpfwörtern und entsprechenden Drohungen bedacht werden - im Gegensatz zu Männern. Ansonsten bleibt dieser Punkt dann aber unbetrachtet.


    Besonders interessant fand ich übrigens das (englische) Hörbuch, das Jon Ronson selbst spricht. Möglicherweise kommt es auch gedruckt ähnlich gut raus, aber das kann ich schlecht beurteilen.

    An vielen Stellen lässt er die Tatsachen einfach für sich sprechen. So fängt er an, ein bestimmtes Ereignis und die entsprechende Entwicklung zu beschreiben, allerdings erst mal komplett ohne Wertung. Oft kulminiert das auch in einer exemplarischen Auflistung der Tweets/Kommentare/etc. Und nein, zu diesen muss man in den meisten Fällen auch wirklich nichts sagen.


    Sprachlich recht einfach und locker geschrieben - gerade beim Hörbuch kommt sehr schnell in ein entspanntes Erzählen-Gefühl auf -, aber gerade deshalb an einigen Stellen sehr eindurcksvoll. Dabei streut Ronson viele Zitate aus seinen Interviews mit den entsprechenden Personen ein, nicht zu vergessen natürlich die Tweets und Kommentare von Shitstorms.


    Als Fazit kann man auf alle Fälle ziehen, dass über die sozialen Medien tatsächlich uns allen und damit auch besonders denen, die sonst keine Stimme haben, eine bestimmte Macht gegeben ist.

    Diese kann zu guten Zwecken eingesetzt werden, kann aber auch, wie Ronson eindrucksvoll zeigt, sehr schnell außer Kontrolle geraten und in Form von Hetze und Mobbing enormen Schaden anrichten.

    Insgesamt gute, interessante und gerade mit ihrem Detailgrad glänzende Beispiele und ein guter Querschnitt durch das Thema, der aber mit Sicherheit nicht alles beleuchtet.


    3,5 Ratten

    Hui, das war vorhin eine ganz schöne Überraschung - vor allem, weil auf meinem gespeicherten Link keine Einträge zu finden waren ;)


    Wird jetzt eigentlich nur noch reines HTML unterstützt, wenn ich im Quellcode-Modus schreibe? Anstatt wie früher BB-Code?

    RIP Ursula!


    Erdsee hat mich beim ersten Lesen nicht so überzeugt, aber was ich bisher an Essays und Science-Fiction gelesen habe, fand ich ziemlich beeindruckend.
    Vielleicht nutze ich diesen Anlass, um endlich einige ihrer Bücher zu lesen, die noch ungelesen bei mir im Regal stehen...

    Catherynne M. Valente - The Bread We Eat in Dreams


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    In dieser Sammlung findet sich ein breites Spektrum von Geschichten, sowohl stilistisch als auch inhaltlich.
    Einige der Geschichten sind auch anderweitig zu finden, daher kannte ich sie schon (z.B. Fade to White, Silently and Very Fast, Melancholy of Mechagirl), andere waren mir neu.


    Ich wollte eigentlich auflisten, welche Geschichte mir besonders gut gefallen haben, nachdem dann aber fast das ganze Inhaltsverzeichnis (minus der Gedichte ;-)) hierstand, lasse ich das mal lieber.
    Allerdings muss ich gestehen, dass ich die Gedichte, da ich weiß, dass ich damit eher wenig anfangen kann, meist nur überflogen habe. Aber das ist Geschmackssache ;)


    Stilistisch zeigt sich Valente sehr wandlungsfähig - Ich-Erzähler bei Ausreißer, auktorialer Märchenerzähler bei The Girl Who Ruled Fairyland - For a Little While, poetisch bei One Breath, One Stroke (japanische Mythologie, Kalligraphie), eher märchenhaft entrückt bei anderen.


    Das Genre ist bei einigen Geschichten schwer zu bestimmmen, was für ein Glück, dass es den Term "Speculative Fiction" gibt... :zwinker:
    Die Inhalte der Geschichten sind genauso unterschiedlich wie ihre Stile: während einige tatsächliche Handlung haben, die relativ nah an unserer Welt ist, sind andere da weiter entfernt: Ein Cowboy-Standoff von Magiern nach dem Ende der Welt, um eine Braut zu finden, ein Koyote, der ein Jahr lang eine ganze Stadt und die Football-Mannschaft auf den Kopf stellt, eine ganz besondere Miss-Wahl, ein verstoßener Dämon, eine künstliche Intelligenz, etc.


    Interessant war auch We Without Us Were Shadows: Die scheint der erste Ausflug Valentes in die Welt der Bronte-Geschwister gewesen zu sein, den sie vermutlich in ihrem aktuellen Roman The Glass Town Game weiter ausgebaut hat.


    Ich kannte bereits eine Kurzgeschichtensammlung von Valente (Melancholy of Mechagirl) und hatte bei den Geschichten dort meistens das Gefühl, dass ich, trotz grundsätzlichem Gefallen, einen großen Teil des Inhalts und der verschiedenen Ebenen gar nicht verstanden habe.
    Die Geschichten in dieser Sammlung kamen mir glücklicherweise wesentlich zugänglicher vor. Und allein das ist schon ein Kunststück, da Valente uns oft in irgendeine Welt hineinwirft oder manchmal einfach seltsame Aspekte (How to Raise a Minotaur) wie selbstverständlich hinstellt.


    Ein Kritikpunkt, den ich in ein paar Fällen hatte: Einige der Geschichten (vor allem die längeren, die eher in Richtung Novellette gehen) fühlen sich für mich etwas zu lang an - in der Regel am Anfang, bis erkennbar wird, wo die Handlung hin geht.


    Insgesamt also eine exzellente Sammlung, die einen guten Einblick in Valentes Schreiben gibt. Falls Ihr die Gelegenheit habt, an das Buch zu kommen, solltet Ihr ihm eine Chance geben.


    4ratten