So, ihr Lieben, ich bin gut in das Buch gestartet und es gefällt mir bisher sehr gut. Ich habe bis einschließlich dem Kapitel "Gärten" gelesen und werde dazu schon mal meine Eindrücke schreiben.
Ich beneide Margaret Lea um ihren angenehmen und stressfreien Job. Gut davon leben zu können und nachmittags noch Zeit zu haben, zu lesen, das würde mir auch gefallen 
Anfangs habe ich mich gefragt, ob die Mutter noch lebt, da immer nur Margaret und ihr Vater erwähnt wurden, aber sie lebt wohl noch, steht aber außerhalb der Welt von Tochter und Vater. Mit dem Buchladen scheint die Mutter auch nichts am Hut zu haben, sie war ja froh, als ihre Tochter das Staubwischen übernommen hat und sie nicht mehr in den Laden musste.
Aber es war wohl nicht immer so, wenn man Hochzeitsfoto der Eltern sieht. Die Welt der Mutter scheint tatsächlich mit dem Tod von Margarets Zwillingsschwester zusammengebrochen zu sein.
Hattet ihr eigentlich auch das Gefühl, dass es irgendeine Verbindung zwischen Vida Winter und Margarets Vater gibt? Entweder hat ihre Lektüre den gleichen Effekt wie auf Margaret, dass es sie alles um sich herum vergessen lässt oder es gibt tatsächlich eine greifbare Verbindung zwischen den beiden. Wobei, dann hätte er doch seiner Tochter davon erzählen können, nachdem er von dem Auftrag erfahren hat.
Bei dem Brief der berühmten Autorin hätte ich mich nach den ersten Zeilen wahrscheinlich gefragt, ob der Brief wirklich für mich bestimmt sein soll, auch wenn mein Name auf dem Umschlag steht; man wusste ja echt nicht, worauf der Brief eigentlich raus will. Aber spannend, dass der Wunsch des jungen Journalisten, die Wahrheit erfahren zu wollen, solch eine Auswirkung auf Vida Winter hat. Nach dem, was wir bisher von ihrer Familie erfahren haben, wundert es mich übrigens nicht mehr, dass sie so ein Geheimnis um ihre Vergangenheit gemacht hat.
Und natürlich habe ich mich auch gefragt, warum Vida Winter ausgerechnet auf Margaret gekommen ist, aber es liegt an der Biografie über die Landiers, bei der Adeline das Gefühlt hat, dass die Biografin ihre eigene Geschichte verstehen könnte; der Dreh- und Angelpunkt scheint auch bei ihr das Verhältnis zu ihrer Zwillingsschwester zu sein.
Nun aber zur Familie Angelfield: bei denen stimmt ja einiges nicht und man fragt sich wirklich, ob alles anders gekommen wäre, wäre der Arzt zu Isabelles Geburt früher gekommen, wenn kein so schlechtes Wetter gewesen wäre. Wobei Charlie eh schon ein schwieriges Kind war. Diese Brutalität und Gefühlskälte scheint in der Familie fest verankert zu sein. Für George war Isabelle der Mittelpunkt seiner Welt und als sie ihm eröffnet, dass sie gehen wird, schlägt er einfach zu. Und das mit nichts zu entschuldigen, selbst wenn man argumentieren würde, dass Isabelle für ihn wahrscheinlich eine Art Ersatz für Mathilde war und er verhindern wollte, sie ein zweites Mal zu verlieren.
Wobei ich sagen muss, dass die Missus die kleine Isabelle ihrem Vater einfach in die Arme gelegt hatte, um ihn aus seiner Lethargie zu holen, war schon ziemlich raffiniert; umso schockierter war ich dann über den weiteren Verlauf.
Kann man wirklich von einer zu tief eingeschnittenen Haarsträhne um den Finger eine Blutvergiftung bekommen? Das ist ja schon tragisch und ziemlich "schräg".
Zwischen Bruder und Schwester hat sich ja eine ganz ungesunde Beziehung entwickelt und ich bin mir nicht wirklich sicher, ob nicht Charlie der Vater der Zwillinge ist.
In jedem Fall sind auch die Zwillinge nicht unbedingt die angenehmsten Zeitgenossen, die Gefühlskälte findet sich auch bei ihnen und Adeline hat dieselbe schlägerische Veranlagung wie ihr Onkel/Vater. Kein Wunder, dass die Missus früher oder später mit ihnen überfordert ist, auch wenn sie sich als Einzige Mühe gibt, den Kindern so etwas wie eine Regelmäßigkeit geben zu wollen.
Als die beiden Mädchen den Garten zerstören, habe ich mich gefragt, ob sie das getan haben, um John zu verletzen oder ob sie sich überhaupt nichts dabei gedacht haben. Emmelines Reaktion auf die Frage von Miss Dunne lässt beinahe auf das letztere schließen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es mit den beiden weitergeht und wie es schlussendlich zu dem Brand kommen wird.
Achja, Margarets Reaktion, zu gehen, als Vida Winter ihr so herrisch kommt, war sehr gut, das zeigte der berühmten Autorin, dass sie es tatsächlich mit der Wahrheit versuchen muss, möchte sie ihre Biografin nicht verlieren. Und es zeigt auch, dass es Adeline tatsächlich sehr wichtig ist, endlich die Wahrheit zu erzählen. Danach legt sie ihre Maske etwas ab und zeigt einen verletzlicheren Menschen darunter.