Beiträge von odenwaldcollies


    Meine Lieblingsszene war übrigens als Lucy den Degen durch die Gegend wirft, um George zu retten. Da habe ich mir den Degen wie in Slow Motion fliegend vorgestellt.


    Das war herrlich - auch die anschließende Analyse :breitgrins:



    Ich glaube doch eher, dass Bickerstaff irgendwann ausgegraben und die Mumie eingegraben wurde. Warum hätte man zu Bickerstaffs Zeiten einen Eisensarg nehmen sollen? Die Geisterplage gibt es doch noch nicht so lange.


    Das vergesse ich immer wieder, da Bickerstaff vor dem Auftreten des Problems verstorben ist, aber vllt. sollte auch gar nicht die Leiche, sondern tatsächlich der Spiegel weggeschlossen werden, wie Anthony erwähnt, Eisen war schon früher gut gegen böse Einflüsse. Aber gefühlsmäßig tendiere ich auch eher dazu, daß der Sarg noch nicht so lange in der Erde liegt und es sich nicht um Bickerstaff handelt.


    Wollte sie wirklich das tote Kind ausgraben und verticken? :entsetzt:


    Ich hatte das auch so verstanden, daß sie tatsächlich etwas eingepackt hat - wer das kauft und wozu, frage ich mich auch. Andererseits, wenn man genügend Geld hat, kommt manch einer auf seltsame Ideen, da braucht keine Geister dazu :rollen:



    aber die Vorstellung von Lockwood in knallbunten Shorts hat mich doch zum Lachen gebracht.


    Die Vorstellung ist köstlich :breitgrins:


    Achso, noch vergessen:
    Falls Carver den Spiegel auf eigene Rechnung gestohlen hat und somit nicht von einem Auftraggeber beseitigt wurde, dann muß es jemand sein, der wußte, daß er den Spiegel gestohlen hatte. Nach dem Fund von Neddles kommen da leider einige in Frage, da der Name Carver daraufhin die Runde gemacht hat.

    Im Moment frage ich mich, ob die Lebenden nicht gefährlicher sind als die Geister, unsere Drei begeben sich auf ungewohntes Terrain: Hehlerei, Schwarzmarkt und illegale Auktionen, ein ganz schön kriminelles Pflaster, das sie hier betreten. Eigentlich sollten sie Barnes mehr mit einbeziehen, aber dann laufen sie Gefahr, daß Kipps ihnen womöglich den Spiegel vor der Nase wegschnappt. Im Moment sieht es zwar wirklich so aus, als ob Lockwood & Co. bei der Wette die Nase vorne hätte, ich hoffe nur nicht, daß die Kipps-Mannschaft zum Schluß doch noch einen Schritt voraus sind. Lockwood ist ziemlich unentspannt, was die Wette angeht.
    Ausgerechnet mit Kipps sollen die Drei zusammenarbeiten :rollen: Aber diesmal hatte George wenigstens wieder einen flotten Spruch auf den Lippen.


    Ich liebe es ja, wenn Anthony so entrückt ist, wenn er auf Fotografien o.ä. etwas Wichtiges entdeckt, dann kommt irgendwas geniales dabei raus. Was das wohl für Stäbe sind, die er auf dem Foto gesehen hat? Da die Leiche ausgekippt wurde, wurde evtl. danach ebenfalls gezielt gesucht. Raffiniert auch, wie Lockwood den Fluchtweg von Neddles und Carver rausfindet - ebenso, wie er die Rotznase von Nachtwache zum Sprechen bekommen hat :breitgrins:


    Bei dem Toten im Sarg könnte es sich dann doch um Bickerstaff handeln, es ist schon auffällig, daß sein Tod in der Presse so klein gehalten wurde. Und was hat es mit den beiden verschwundenen Adelige auf sich? Warum wurde Mary wahnsinnig? Haben sie alle in den Spiegel geschaut und ihre schlimmsten Alpträume gesehen? Aber irgendwer hat Bickerstaff, wenn er es denn ist, mit dem Spiegel zusammen vergraben, derjenige wollte den Spiegel versiegelt wissen. Vielleicht war das dieser Wilberforce, der Bickerstaff mit Spiegel vergraben hat. Oder der Tote ist Wilberforce, der wiederum von Bickerstaff vergraben wurde, der damals gar nicht gestorben ist :spinnen:


    Flo Bones ist ja eine illustre Figur - sie scheint Anthony wirklich schon lange zu kennen. Schade, daß sie nicht zugänglicher ist, sonst könnte Lucy über sie vielleicht etwas über Anthonys Vergangenheit erfahren. Wie Sykes wohl gestorben ist? Ich habe mir ja schon überlegt, ob überhaupt irgendwas in dem verbotenen Zimmer ist, immerhin ist es nicht abgeschlossen, vielleicht ist da auch nur eine Art verschrobene Prüfung - und George weiß das, weil er selber schon nachgesehen hat.


    Die Undercover-Aktion in dem Auktionshaus war wohl nix: weiß Winkman tatsächlich, was Anthony und Lucy wollen? Wenn er ebenfalls den Spiegel meint, dann hat er indirekt zugegeben, ihn zu haben. Warum ist Carver tot? Hat er den Spiegel im Auftrag geraubt und wurde nun von seinem Auftraggeber beseitigt, damit es keine Mitwisser gibt?


    Wenn ich an der Stelle des Schädels wäre, würde ich auch nur noch Gemeinheiten von mir geben, wenn ich in den geheizten Backofen gesteckt werden würde :breitgrins:


    War er eigentlich schon im letzten Band so...mmmh wie drücke ich es aus. Altklug? Er wirkt fast wie ein junger alter Erwachsener.


    Ja, das finde ich schon - und ich habe den ersten Teil erste letzte Woche gelesen, nur ist er diesmal etwas gereizter, aber das scheint im Moment allen Dreien so gehen, vielleicht ja der Schädel.



    Da hatte ich so etwas das Gefühl, daß die Drei vielleicht in letzter Zeit mehr Glück hatten als wirklich gute Arbeit geleistet zu haben. Wahrscheinlich ist ihnen schon länger kein Geist des Typen 3


    Wenn ich richtig dran bin, ist ihnen bisher noch nie ein Typ-3-Geist begegnet, das waren alles noch Typ-2-Geister.


    Leider! Georges Kommentare im ersten Band waren herrlich!


    Genau, die waren so passend.



    Unlogisch nicht, aber ich finde das Motiv doch etwas schwach. Diese Jubiläumsfeier scheint ein großes Ding zu sein. DIE Feier des Jahres im ganzen Land, bei dem nur die mächtigsten, reichsten oder berühmtesten Leute eingeladen sind.


    Ich denke auch, daß da noch mehr dahintersteckt. Ich bin allerdings etwas mißtrauisch, wenn solche Persönlichkeiten unsere Drei ansprechen, nach der Fairfax-Geschichte im ersten Band :breitgrins:



    Aber insgesamt sind die Drei mal wieder nachlässiger und waghalsiger in ihrer Arbeit als gut ist. Da habe ich auch immer wieder den Kopf geschüttelt.


    Zu viel Routine, schätze ich. Aber nachdem nun der Spiegel weg ist, werden sie hoffentlich mit einer anderen Einstellung an die Sache gehen.



    Es wird ja immer gesagt, dass Erwachsene ihre Fähigkeiten verlieren. Marissa Fittes hat jedoch auch als Erwachsene munter mit Geistern geplaudert und LUcy ist wie alt? Fünfzehn oder schon eher sechszehn? Und ihre Gabe wird immer noch stärker, nicht schwächer.


    Stimmt, das hast du recht. Ich habe schon seit dem ersten Band das Gefühl, daß Lucy zu einer zweiten Marissa werden könnte.


    Was wohl im Finale passiert ist? Leider ist Lockwood ja wie immer sehr verschlossen und geheimniskrämerisch. Das wird sicher noch einmal zu einem großen Problem!
    ...
    Das macht mir Sorgen, denn die Geheimnisse könnten einen Keil zwischen die Drei treiben und das können sie nun gar nicht brauchen!


    Die Befürchtung habe ich auch.



    Hauptverdächtige sind in meinen Augen diese ekelhafte Saunders und natürlich Joplin.


    Joplin könnte ich mir auch vorstellen, er ist sehr interessiert an alten Sachen; Saunders ist aber auch irgendwie verdächtig. Oder es ist jemand, der wie Lucy ebenfalls die Stimme gehört hat und nun der Meinung war, unbedingt den Spiegel haben zu müssen, das müßte dann aber einer Sensiblen sein und kein Erwachsener.
    Ich könnte mich auch vorstellen, daß die Katakomben noch eine Rolle spielen werden und unsere drei Helden dort runter müssen.



    Die Sache mit den „amtlich bestellten Ausgräbern“ finde ich allerdings eine sehr vernünftige Maßnahme von Seiten der Regierung. Nur was soll der Quatsch, das man ungefährlich Geister brav tagsüber ausgraben darf, aber die gefährlichen nur in der Nacht, wo sie die volle Stärke haben? Geht es noch?


    Bürokratismus :rollen:


    Und ich hatte schon immer den Eindruck, dass Marissa Fittes mehr über die ganze Sache wusste. Ich bin auch sicher, dass in ihren Aufzeichnungen mehr steht und dass die Agentur Fittes da bei Weitem nicht alle veröffentlicht hat. Warum? Um sich das Geschäft nicht kaputt machen zu lassen?


    Und was hat es mit den geheimen Brennöfen auf sich? Warum gibt es die? Damit Geister vom Typ 3 nicht aus Versehen noch mit jemanden reden können, wenn sie in den offiziellen Öfen verbrannt werden? Oder werden sie gar nicht verbrannt?
    Warum einen so neugierigen Agenten wie George unbedingt loswerden wollen?


    Das habe ich mich auch alles gefragt.

    Ein Hallo in die Runde :winken:


    Ich habe die Halloween-Nacht ebenfalls genutzt und den ersten Abschnitt gelesen. Reinkommen in die Geschichte war nicht schwer, da ich den ersten Teil ja erst vor wenigen Tagen gelesen habe; ich habe mich auch direkt wieder wohlgefühlt, trotz Albe und sonstigen Toten, die noch ganz schön lebendig sein können. Es geht auch direkt spannend, gruselig und witzig los, ich liebe diesen schwarzen Humor einfach :breitgrins:


    Wie blöd, daß unseren Drei ausgerechnet von Kipps bloßgestellt werden, war ja klar, daß der wieder Ärger macht. Inzwischen wissen wir auch den Grund, warum er sich so auf Lockwood eingeschossen hat. Ich war übrigens überrascht, daß Kipps schon Anfang 20 ist, irgendwie ist das mir im ersten Band entgangen, ich dachte die ganze Zeit, er wäre genauso alt wie Anthony, Lucy und George. Und diesmal fällt George keine scharfe Erwiderung ein, er wrid von Bobby leider ziemlich bloßgestellt. Aber man sieht sich wieder: und ich hoffe sehr, daß Lockwood & Co. die Wette gewinnen werden *tschacka*


    Der Schädel im Glas scheint die letzten 7 Monate ziemlich beleidigt gewesen zu sein. Und als er endlich wieder redet, ist dieses "Der Tod kommt" immer noch so kryptisch wie damals. Klar, irgendwann stirbt doch jeder :breitgrins: Aber was er genau Lucy damit sagen will, keine Ahnung. Im Moment sieht es wirklich eher danach aus, als ob er die Drei gegeneinander aufhetzen will und damit auch noch Erfolg hat. Kein Wunder, daß Lucy nicht scharf darauf ist Anthony zu verraten, was der Schädel gesagt hat: war ja klar, daß er ihr nicht glaubt :rollen: Mich würde allerdings auch interessieren, was in dem Zimmer sein soll.


    Ich bin gespannt, wie die Fittes-Jubiläumsfeier wird, ob Penelope die Drei wirklich aus dem Grund eingeladen hat, den Anthony vermutet; unlogisch würde ich es nicht finden. Georges Neugier, was die Schwarze Bibliothek und die unterirdischen Kellerräume bei Fittes angeht, kann ich sehr gut nachvollziehen, zumal wir nun wissen, daß der Schädel von dort stammt. Umso mehr wundert es mich, daß George so gar nicht wissen will, was in dem verbotenen Zimmer von Anthony ist. Vielleicht hat er Schiss, daß er dann wieder seinen Job verliert - oder weiß er doch, was drin ist?


    War ja klar, daß die Bickerstaff-Geschichte noch nicht zu Ende ist. Was es mit diesem Spiegel auf sich hat? Seine Wirkung auf George war sehr gruselig. Was meinte der Geist mit "Schaut hin. Ich erfülle euch euren Herzenswunsch"? Heißt das, man soll in den Spiegel schauen und ist dann vermeintlich am Ziel seiner Träume? Und vorallem, wer ist dieser Geist mit der Kutte? Der verdörrte Tote in dem Sarg scheint wirklich nicht Bickerstaff zu sein, wenn der damals so verknabbert worden ist. Aber wer ist es dann? Und liegt der Sarg wirklich schon so lange in der Erde? Wer hat ihn damals dort verscharrt? Und natürlich, wer hat den Spiegel geklaut, und warum?


    Daß sich Joplin und Geroge auf Anhieb gut verstehen, überrascht mich nicht :breitgrins:

    Warren Harper fährt mit seiner siebenjährigen Tochter Emma in den Olympic National Park und hofft, daß der gemeinsame Campingurlaub seine Tochter ihm wieder etwas näher bringt. Als Warren nach der ersten Nacht im Zelt erwacht, ist Emma spurlos verschwunden. Die örtliche Polizei verweist ihn an die Mantrailerin Angel Burns, sie ist Warrens letzte Hoffnung. Gemeinsam mit Angels Hund Moonlight folgen sie Emmas Spur, ohne zu wissen, daß sich das Mädchen in der Gewalt zweier entflohener Häftlinge befindet. Die beiden Männer, verurteilte Mörder, konnten während eines Unfalls fliehen, die Suche nach ihnen durch das FBI und Polizei läuft auf Hochtouren.


    Mein erstes Buch von Michelle Raven bietet von der ersten Seite an eine spannende Verfolgungsjagd durch die faszinierende Vegetation des nordamerikanischen Nationalparks, der für seine Regenwälder bekannt ist. Aber auch die Romantik kommt nicht zu kurz: zwischen den Protagonisten knistert es teilweise heftig.


    Da das Buch der Beginn einer Reihe ist, endet ein Handlungsstrang mit einem Cliffhanger, die Haupthandlung selbst ist jedoch in sich abgeschlossen. Ich vermute, daß das offene Ende der Beginn des zweiten Bandes sein wird.


    Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und abwechslungsreich beschrieben. Bereits die beiden flüchtigen Mörder könnten nicht unterschiedlicher sein: Russell Davis ist ein sadistischer Psychopath, dem das Töten Freude macht, während Damon Thomas deutlich empathischer ist, so daß ich alle Hoffnungen auf ihn gesetzt habe, was Emma angeht. Außerdem ist seine gemeinsame Flucht mit Russell nicht ganz freiwillig.


    Emmas Vater Warren Harper ist ein ehemaliger Marine, der in Afghanistan im Einsatz war und mit seinen Kriegserinnerungen zu kämpfen hat. Seine Tochter liebt er über alles, umso mehr läßt ihn ihr Verschwinden verzweifeln. Er setzt seine ganze Hoffnung auf die Hundeführerin Angel Burns, die die Gesellschaft von Menschen meidet und lieber zurückgezogen mit ihren Hunden lebt. Der Leser erfährt nebenbei viel Wissenswertes über das Mantrailing, also die Personensuche mithilfe von Hunden.


    Dann gibt es noch das Team um den FBI-Agenten Gabriel Lynch, der alles daransetzt, die Flüchtigen wieder einzufangen; zu Russell Davis hat er eine persönliche und tragische Verbindung.


    Lediglich die Figur der Carol Harper, Warrens Exfrau, hat mir nicht besonders gut gefallen, da ich sie als zu einseitig dargestellt empfand. Manche Szenen mit ihr wären nach meinem Empfinden nicht nötig gewesen, da das Buch schon an sich genügend Dramatik und Spannung bereithält.


    Ich bin nun gespannt auf den zweiten Teil von Crossroads, wie es weitergeht und wen wir aus diesem Band wiedertreffen werden.


    4ratten

    Bei dem jüngsten Einsatz der Geisterjägeragentur Lockwood & Co. geht einiges zu Bruch, in der Folge wird die Agentur auf Schadensersatz verklagt. Dummerweise ist Anthony Lockwood nicht in der Lage, die geforderte Summe zu bezahlen, daher kommt der Auftrag des Großindustriellen Fairfax gerade recht: Fairfax verspricht ihnen die Begleichung der Schadensersatzsumme, wenn Lockwood mit seinen Mitarbeitern Lucy Carlyle und George Cubbins alleine eine Nacht in seinem Herrenhaus Combe Cary Hall verbringen. Der Haken: bisher hat kein Geisterjäger jemals eine solche Nacht überlebt – das Haus soll eine ganze Armee bösartiger Geister beherbergen.
    Als ob die drei Geisterjäger noch nicht genügend Arbeit und Sorgen hätten, schlittern sie noch nebenbei in einen alten unaufgeklärten Mordfall.


    Was für ein herrliches Buch – und das nicht nur für Jugendliche! Es ist eine spannende Geistergeschichte, die mit reichlich (schwarzem) Humor gespickt ist, sie ist ironisch und seine Geister lassen dem Leser mehr als einmal die Haare zu Berge stehen. Anfangs wurde ich beinahe erschlagen von den ganzen Fachbegriffen aus dem Bereich der Geisterjagd und war daher gar nicht böse um das ausführliche Glossar am Ende des Buches.


    Die Geschichte spielt in London, seit einigen Jahrzehnten tritt „das Problem“ vermehrt auf: Geister von zu Tode gekommenen Menschen, oftmals nicht ganz freiwillig, mit unterschiedlichem Gefährlichkeitsgrad, suchen nachts mehr oder weniger die Menschheit heim. Kinder und Jugendliche sind besonders sensitiv, was die Wahrnehmung der Geister angeht, im Erwachsenenalter verliert sich diese Begabung meist vollständig. Daher sind es Kinder und Jugendliche, die als Nachtwachen oder Geisterjäger tätig sind. Die Geisterjäger verfügen über unterschiedlich ausgeprägte Begabungen, die Geister wahrzunehmen.


    Die Geisterjäger werden von mehr oder weniger großen Agenturen beschäftigt, in der Regel mit einem erwachsenen Berater. Die Agentur von Anthony Lockwood besteht dagegen nur aus drei jugendlichen Mitarbeitern und sie verzichten mit Absicht auf einen Erwachsenen, um unabhängig arbeiten zu können.


    Anthony Lockwood erinnert mich an einen typisch englischen Gentleman: der Geschäftsführer der kleinen Agentur ist höflich, eloquent und redegewandt. Mit seinem unerschütterlichen Optimismus schafft er es, seine beiden Mitarbeiter zu motivieren, aber leider ist er ab und an auch etwas blauäugig. Aber er verfügt auch über einen messerscharfen Verstand und ist meiner Meinung zu Recht der Kopf der Agentur. Geister nimmt er als Schauender wahr, also optisch.


    Sein Partner George Cubbins ist das genaue Gegenteil von Lockwood: dicklich, schmuddelig und meist undiplomatisch. Im Gegensatz zu Anthony ist er der Meinung, daß Einsätze nur mit einer guten Vorbereitung zufriedenstellend und gefahrlos erledigt werden können. Seine übersinnliche Begabung ist nicht sehr gut ausgeprägt, dafür ist er ein Ass, wenn es um Recherchen für ihre Arbeit geht, nicht das kleinste Detail bleibt ihm verborgen.


    Lucy Carlyle macht als Neuzugang das Trio komplett: sie ist eine Hörende, kann also Stimmen der Toten wahrnehmen, ebenso den Nachhall vergangener Ereignisse. Sie hat einen sehr guten Instinkt, ist sich aber unsicher, ob sie ihm wirklich immer vertrauen kann. Im Gegensatz zu anderen Geisterjäger verspürt sie den Wunsch, sich mit dem Schicksal der Toten zu beschäftigen und sie nicht nur zu bannen.


    Die Drei ergänzen sich perfekt, auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind, und genau das läßt den Leser hoffen, daß sie das schaurige Geheimnis der seufzenden Treppe und des Roten Zimmers in Combe Cary Hall überleben.


    5ratten

    Ich habe das Buch letzte Woche im Urlaub ebenfalls durchgelesen, hatte aber kein Internet - ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich trotzdem noch meinen Senf hier dazugebe? Obwohl ich das Buch vor Jahren schon mal gelesen hatte, konnte ich mich an überhaupt nichts mehr erinnern.



    Wieder einmal Debbie und ihr unerfüllter Kinderwunsch. Geht es nur mir so, oder ist sie in diesem Kapitel sehr dramatisch. Keiner versteht sie. Ihr Mann nicht, der ihr eine Adoption vorschlägt damit ihr Wunsch endlich in Erfüllung geht. Der Arzt nicht, der ihr rät ihrem Körper Ruhe zu lasen bevor sie erneut versucht schwanger zu werden. Und schon gar nicht der Priester, der sich mit den Sorgen seiner Mitmenschen natürlich nicht auskennt :rollen: Manchmal möchte ich sie schütteln.


    Ich finde das auch sehr dramatisch, nicht nur in diesem Kapitel - aber zu dieser Art Drama scheint die Autorin eh gerne zu neigen, habe ich das Geühl :breitgrins:
    Daß Debbie diesen starken Kinderwunsch hat, in Ordnung, aber daß sie ihre Gesundheit dafür aufs Spiel setzt, finde ich schon bedenklich, hier hatte ich das Gefühl, daß daß das Normalmaß deutlich überschritten ist. Ein wenig Ernüchterung kam zum Schluß dann bei ihr auf, als sie merkt, daß Juliet ihre Tochter sehr liebt, obwohl es nicht ihre leibliche Tochter ist.



    Brendan hat sich die Hochzeit zwar selber eingebrockt und hätte es besser wissen müssen, aber ein ganz klein wenig tut er mir leid, weil er jetzt diese grässliche Familie an der Backe hat, allen voran die rotzverwöhnte Rebecca.


    Ehrlich, keine Karriere kann so verlockend sein, um Rebecca dafür zu heiraten :breitgrins: Doof fand ich allerdings von Brendan, daß er Polly so bedrängt, als würde sie eigentlich nur auf ihn warten. Ich würde auch nicht gerne den Pausenfüller spielen wollen, zumal sie sowieso in Colin verschossen ist.



    Zwischen Lynley und Helen gibt es schon wieder Gezicke. Wegen einer blöden Krawatte. Oh Mann! :rollen:


    Ich mußte auch mit den Augen rollen bei der Zickerei, und dann auch noch gleich den Urlaub platzen lassen :rollen:


    Ich war übrigens die ganze Zeit davon überzeugt, daß Juliet nicht die Mörderin von Sage ist, weil das zu offensichtlich war, aber da hat mich die Autorin wieder schön reingelegt. Raffiniert auch die Verbindung zwischen Sage und Juliet, auf die ich niemals gekommen wäre.


    Colin hat mir anfangs leid getan, erst der Tod seiner Frau und dann noch so einen Vater! Schade, daß er sich ihm gegenüber nicht besser durchsetzen konnte. Aber Colin hat sämtliche Mitleids- und Sympathiepunkte verloren, als er Polly derart mißhandelt, das hat mich wirklich schockiert. So jemand hat nichts im Polizeidienst verloren, es ist schon schlimm genug, daß er womöglich straffrei davonkommt, weil Polly ihn nicht anzeigt. Er tut mir auch nicht leid, daß er von Juliet nur benutzt wurde - das könnte man schlußendlich auch als Auslöser der Gewalt gegenüber Polly sehen.



    und in diesem Band ist das Hin und Her zwischen Lynley und Helen schon etwas nervig!


    Zieht sich das nicht sogar noch einige Bände lang hin? Das empfand ich vor Jahren schon etwas anstrengend.

    Fünf Frauen, vier Generationen – ein gemeinsamer Fluch?


    Paris, 1900: Dora erfährt, daß ihr Mann Gustave sie betrügt – diese Erkenntnis läßt sie beinahe verzweifeln und führt ihr vor Augen, wie sehr sie ihr Leben bisher nach ihrem Ehemann ausgerichtet hat. Ihre Tochter Nanette ist dagegen das erste Mal richtig verliebt: der junge Mann stammt aus einer der reichsten Familien Paris und steht damit gesellschaftlich weit über ihrer Familie. Hat Nanette überhaupt eine Chance, von ihnen akzeptiert zu werden? Als sie mit ihrer Großmutter Mathilde darüber spricht, erfährt Nanette die Geschichte ihrer Familie, eine wahre Geschichte über die Liebe und einen Fluch, der seit mehreren Generationen über der Familie hängen soll.


    Die Autorin entführt den Leser mit diesem Buch auf eine Reise durch mehrere Generationen einer Familie und dem Schicksal seiner Frauen, die nie ihr Glück in der Liebe fanden. Was hat es mit der bösen Erlkönigin auf sich, die den Menschen ihr Lebensglück rauben will – ein Spiel, das Nanettes Urgroßmutter Leonore zusammen mit ihren Freunden Anton und Luise als Kind gespielt hat und später scheinbar Wirklichkeit wird?


    Das Buch ist in sechs Teile aufgeteilt, die die Geschichte der Frauen der einzelnen Generationen erzählen. Der Zeitbogen geht dabei von 1900 bis ins Jahr 1813 zurück, um dann wieder in Etappen bis zur Jahrhundertwende fortzuschreiten. Neben dem Schicksal der Familie erfährt der Leser auch viele historische Fakten aus der Biedermeierzeit und der anschließenden bürgerlichen Revolution, und erhält ebenso einen Einblick in die Arbeitsbedingungen in der ersten Textilfabrik auf dem europäischen Festland.


    Die Charaktere sind, wie gewohnt, vielschichtig dargestellt, besonders die Frauen werden mit ihren Stärken und Schwächen hervorgehoben. Auffällig ist, daß den Müttern ihre Töchter jeweils fremd sind – ist das der Fluch der Erlkönigin? Während Leonore und ihre Enkelin Dora eher melancholisch veranlagt sind, steht Mathilde als weibliche Unternehmerin ihren Mann. Nanette muß ihren Weg noch finden, zu ihrer Großmutter Mathilde hat sie ein sehr gutes Verhältnis.


    Das Leben der jungen Leonore ist einsam und langweilig, sie sitzt in einem goldenen Käfig, daher genießt sie die Abwechslung durch ihre heimliche Freundschaft mit den Arbeiterkindern Luise und Anton. Die Beiden waren bisher beste Freunde, nun aber buhlen sie um die Aufmerksamkeit ihrer neuen Freundin und werden damit zu Konkurrenten. Als die Freundschaft auffliegt, wird eine dramatische Entwicklung der Ereignisse losgetreten, die ihre Schatten auf die zukünftigen Generationen werfen wird.


    Da die Charaktere ihr Lebensglück bisher nicht finden konnten, ist der Grundton der Geschichte eher melancholisch, aber durch ungeahnte Wendungen bieten die Ereignisse auch die Möglichkeit, das Schicksal selber in die Hand zu nehmen. Daher hat mir das Ende des Buches sehr gut gefallen – der Kreis schließt sich.


    Ein tolles Buch über starke und melancholische Frauen und darüber, wie eine einzige Entscheidung das Leben von Generationen beeinflussen kann.


    5ratten