Danke für den Tipp. Gibt es da auch manchmal Bücher namhafter Autoren? Seit ich die Angebote dort verfolge, ist mir noch kein bekannter Name untergekommen. Es kommt mir vor, als wären es nur lauter unbekannte Autoren, die auf ihre Werke aufmerksam machen wollen.
Liebe Doris, tatsächlich ist es so, dass die Indie-Szene weitaus lebendiger ist, als die der alteingesessenen Verlage. Wenn man sich heute die Top 10 eBook-Bestsellerlisten auf Amazon (und das ist der größte eBook-Händler in Deutschland) ansieht, dann findet man sechs Indie Autoren und 4 "namhafte Autoren". Ich denke, dass wir Leser uns klar werden müssen: es gibt nicht 10 gute Autoren, sondern tausende! (Auch wenn uns die Printverlage was anderes einreden).
Diese Erfahrung ist für die Buchverlage neu. Da kann man sich drüber wundern: die Zeitschriftenverlage machen diesen Prozess seit zehn Jahren durch und müssen hilflos mit ansehen, wie irgendwelche Blogs höhere Umsätze und Reichweiten erreichen, als traditionsgestählte Printtitel. Wir erleben im Buchsektor mit etwas Verspätung nun die "Internetrevolution". Ich sage vorsichtig voraus, dass in 10 Jahren 50 % der Buchverlage und 50 % der Buchhändler vom Markt verschwunden sein werden (wie in der Musikindustrie).
Dass traditionelle Verlage an der Amazon-Select Aktion (der Händler erlaubt damit kurzzeitige Null-Reduktionen von eBooks) nicht teilnehmen, liegt einerseits an der Buchpreisbindung, andererseits aber auch an einem politischen Vorhaben, den Preis der eBooks nahe bei den Printeditionen zu halten - und Printbücher werden nun mal nicht verschenkt.
Ich selbst schaue mir ja die Bücher, die ich auf Amazon finde (und die mir von Autoren auch direkt genannt werden) an, und bin immer wieder begeistert über die Vielfalt, die einem da entgegenkommt. Ich kann nur anraten, auch mal ein Buch abseits von den eingefahrenen und abgelatschten Marken-Pseudonymen der Großverlage zu lesen!