Beiträge von Johannes Zum Winkel


    Für Zeichen ist das viel zu wenig. Ich habe mal zwei Stellen aus den Buchempfehlungen rausgesucht, die noch Buchseiten als Referenz nennen:


    (1.762 Positionen, ca. 150 Buchseiten)
    2.529 Positionen, etwa 190 Buchseiten


    Wörter oder Zeilen wäre auch noch sehr wenig. Hm :gruebel:.


    Ja, das ist ein schwieriges Thema. Da man auf den eReadern ja die Zeichengröße selbst einstellen kann, wie man lustig ist, kann man eigeninitiativ locker aus einem 100 Seiten Buch auch ein 400 Seiten Buch produzieren.


    Die Positionen geben beim Kindle eine genaue Größe an; sie entsprechen jeweils 128 Zeichen. Also sind 12 Positionen eine klassischen Normseite. 1.500 Positionen entsprechen einem schmalen Taschenbuch mit 125 Normseiten (die im Druck auch 70 oder 150 Seiten ergeben können, je nach Schrift); 10.000 Positionen wären dann ein fetter Roman mit 833 Normseiten.


    Die "Buchseiten", die ich in der Vergangenheit manchmal aus den Angaben der Autoren zitiert habe, sind also nur Phantasiewerte - vielleicht schreibt der Autor seinen Roman in Word mit 24 Punkt Garamond und drei Zeilen Abstand? Kein Wunder, wenn das Buch dann schnell "dick" wird. Ich werde in Zukunft genauere Angaben machen.


    Amazon gibt immer nur die Dateigröße an. Das ist wenig erhellend, denn wenn man dem Buch ein schlecht komprimiertes Bild mitgibt, kann das schon mal 250 Kilobyte ergeben - und dazu findet man nur 120 Positionen Text = 10 Normseiten, was vielleicht 7 Minuten reale Lesezeit ergibt.


    Übrigens: heute gibts natürlich wieder gute eBooks kostenlos auf xtme.de!
    http://www.xtme.de/2012/02/zeh…enlose-ebooks-am-sonntag/


    So wie im übrigen Leben auch konnten sich No-Name-Produkte nicht wirklich etablieren.
    Gruß, Thomas


    Weshalb es heutzutage ja auch nur noch McDonalds und Burger King gibt. Ich sehe mich als Tippgeber für ausgefallenere Lesegenüsse. :smile:


    Also habe ich in meinen heutigen Tipps http://www.xtme.de/2012/02/kos…book-bestseller-dienstag/ den 4 "Valentinstag-Bestsellern" von Amazon drei deutsche Autoren gegenübergestellt - die es zwar unter heutigen Bedingungen nicht in die Spiegel-Bestsellerliste schaffen werden (denn sie sind ja nicht bei Top-Verlagen gelistet), aber trotzdem allesamt lesenswert sind.


    Danke für den Tipp. Gibt es da auch manchmal Bücher namhafter Autoren? Seit ich die Angebote dort verfolge, ist mir noch kein bekannter Name untergekommen. Es kommt mir vor, als wären es nur lauter unbekannte Autoren, die auf ihre Werke aufmerksam machen wollen.


    Liebe Doris, tatsächlich ist es so, dass die Indie-Szene weitaus lebendiger ist, als die der alteingesessenen Verlage. Wenn man sich heute die Top 10 eBook-Bestsellerlisten auf Amazon (und das ist der größte eBook-Händler in Deutschland) ansieht, dann findet man sechs Indie Autoren und 4 "namhafte Autoren". Ich denke, dass wir Leser uns klar werden müssen: es gibt nicht 10 gute Autoren, sondern tausende! (Auch wenn uns die Printverlage was anderes einreden).


    Diese Erfahrung ist für die Buchverlage neu. Da kann man sich drüber wundern: die Zeitschriftenverlage machen diesen Prozess seit zehn Jahren durch und müssen hilflos mit ansehen, wie irgendwelche Blogs höhere Umsätze und Reichweiten erreichen, als traditionsgestählte Printtitel. Wir erleben im Buchsektor mit etwas Verspätung nun die "Internetrevolution". Ich sage vorsichtig voraus, dass in 10 Jahren 50 % der Buchverlage und 50 % der Buchhändler vom Markt verschwunden sein werden (wie in der Musikindustrie).


    Dass traditionelle Verlage an der Amazon-Select Aktion (der Händler erlaubt damit kurzzeitige Null-Reduktionen von eBooks) nicht teilnehmen, liegt einerseits an der Buchpreisbindung, andererseits aber auch an einem politischen Vorhaben, den Preis der eBooks nahe bei den Printeditionen zu halten - und Printbücher werden nun mal nicht verschenkt.


    Ich selbst schaue mir ja die Bücher, die ich auf Amazon finde (und die mir von Autoren auch direkt genannt werden) an, und bin immer wieder begeistert über die Vielfalt, die einem da entgegenkommt. Ich kann nur anraten, auch mal ein Buch abseits von den eingefahrenen und abgelatschten Marken-Pseudonymen der Großverlage zu lesen!