Beiträge von MadameBooks

    Da kann ich mich nur anschließen, ich mag die Romane sehr, sehr gerne. Sie sind halt nicht auf Holmes konzentriert, sondern auf die Geschichten der Täter und Opfer, gerade bei "Study in Scarlet" und "Sign of Four". Gerade dieser große Anteil an Kolonialliteratur macht für mich den Charme der Geschichten aus, man kriegt so viel mit über das Denken und Leben in dieser Zeit - zumindest das der Oberschicht. In den kurzen Geschichten kommt das leider oft nicht so schön zur Geltung. Was jetzt aber wirklich Jammern auf hohem Niveau ist.

    Also, ich war ja mehr als skeptisch und auch etwas enttäuscht, weil Poznanski bisher so unglaublich gute Standalones abgeliefert hat, die einfach mal ohne Fortsetzung ausgekommen sind. Von daher bin ich etwas genervt, dass sie nun auch ne Trilogie machen muss - auch wenn ich natürlich verstehe, warum das für sie supergut ist.
    Aber es liegt trotzdem auf dem Stapel und wird noch gelesen. Ich kann an ihr dann doch nicht einfach vorbeigehen :D

    Es ist mal wieder so krass, wie die Verlage ihre Cover an Erfolgstitel angleichen. Das neue Cover schreit nicht nur "ZWEI AN EINEM TAG!!! HIER, DAS IST GENAU SO!!", sondern hat, soweit ich mich erinnern kann, sogar einen Blurb von Nicholls irgendwo.
    Ich möchte nicht sagen, dass Watson damit Unrecht getan wird, denn er scheint wirklich ein guter Autor zu sein (sein neuer Roman muss unserer Azubine zufolge wirklich toll sein) und auch Nicholls ist klasse in meinen Augen. Aber dass Kunden so darauf gedrillt werden, mit einer Art von Geschichten ein bestimmtes Bild zu verknüpfen und umgekehrt (ich sage nur hübsches Mädchengesicht im Jugendbuch), ist mir unendlich zuwider.

    Ich kann mich dem nur anschließen.
    Ich versteh auch das Problem mit der Komplexität, ab und zu sind mir auch ein paar Dinge etwas spanisch vorgekommen, aber ich finde, das tut dem Ganzen keinen Abbruch. Ich mag die Hauptfigur sehr gerne und bin mir sicher, dass der Charakter noch ausgefeilter wird in den nächsten Bänden!

    Au ja, das Buch hab ich auch sehr gerne gelesen und ich finde, dass es eins von Suters besten ist!
    Die letzten Romane von ihm hab ich alle gelesen (außer Lila, Lila) und fand jeden auf seine Art gut - ganz oben steht für mich nach "Die Zeit, die Zeit" übrigens "Der Koch". Der erste Allmen-Roman war auch sehr nett. Das schöne bei Suter ist, dass er sehr vielseitig schreibt und immer mit einem neuen Thema am Start ist. Es lohnt sich wirklich sehr, seine Bücher mal genauer anzusehen. Business Class würde ich jetzt allerdings nicht nehmen, um das Werk kennenzulernen, da gibt es wirklich besseres.

    Ich hab das auch gerade zu fassen und es gefällt mir sehr gut! Ich bin eigentlich auch kein High Fantasy-Leser, aber die Welt, die schon auf den ersten 100 Seiten so dicht beschrieben entsteht, beeindruckt mich sehr. Genauso der Schreibstil, mit dem Close-Up auf den Fisch ganz am Anfang, und das langsame Entfalten des Wassers, des Hafenbeckens, der Leute, die dort unterwegs sind, des Dorfes - wie eine Kamerafahrt. Und Greiff nimmt sich sehr viel Zeit, um den Plot in Gang zu bringen, aber es wird trotzdem nicht langweilig, weil man so sehr damit beschäftigt ist, Babus Sinnkrise zu verfolgen. Supergut :)

    Oh, der Nachtzirkus! Eins meiner Lieblingsbücher in diesem Jahr. Ich mochte es gerade, weil es so "leise" erzählt ist und am besten haben mir die ganzen Bilder und das Visuelle daran gefallen, das Morgenstern so wunderschön beschreibt. Ich habe selten ein "Kopfkino" beim Lesen, aber hier trat es tatsächlich mal ein! Ich bin natürlich auch ein "Sucker" für die Ära, in der die Geschichte spielt und ein kleiner Steampunk, von daher hab ich die Ideen darin aufgesogen wie ein Schwamm.
    Wenn man allerdings große Action erwartet, ist man mit dem Buch nicht gut beraten, es lebt von ganz anderen Dingen. Ich habe auch einige Zeit gebraucht dafür, nicht zuletzt wegen der Sprache, auf die man sich wirklich konzentrieren muss. In einem der vorigen Beiträge kam der Vergleich mit Oliver Plaschka auf, der trifft es sehr gut.
    Ich bin sehr, sehr gespannt auf das, was Erin Morgenstern als nächstes veröffentlicht, anscheinend hat sie eine Menge guter Ideen. Ihre Webseite ist übrigens auch einen Beusch wert, weil sie sehr fan-nah ist und viel über sich und ihre Arbeit plaudert.

    JA! Ich kann das nur unterschreiben. Ich liebe diese Heldin. Ich bin zwar noch nicht weit, aber die Tatsache, dass sie gleich zu Anfang ihren Mann aus einer brenzligen Situation raushauen muss, ist schonmal großartig :)

    Ich habe es heute gerade zuendegelesen und kann eigentlich wenig hinzufügen. Ein wunderbares Buch, und es ist eins, das ich wirklich als "All Age" bezeichne. Es ist nicht so aggressiv wie McCartens "Superhero", sondern viel leichtfüßiger und einfühlsamer, dabei aber genauso eindringlich. So wie die Menschen unterschiedlich mit dieser Krankheit umgehen, so ist es mal eine ganz andere Annäherung an das "Krebsbuch", wie Hazel es nennt.
    Von diesem Buch wünsche ich mir, dass es auch viele Erwachsene lesen. Und sowieso jeder Mensch auf der Welt. Es hat mir gerade ein wenig was vom Glauben an die Existenz guter Jugendbücher wiedergegeben :D

    Mir hat Night School an und für sich gut gefallen, allerdings hat mich ja mal wieder unendlich genervt, dass die (am Anfang anscheinend sehr toughe und aggressive) Heldin ständig von starken männlichen Armen gerettet werden muss. Gut, sie ist neu dort, kennt sich nicht aus und alle haben Geheimnisse vor ihr, aber hätte sie nicht auch mal zum Beispiel ein anderes Mädchen retten können? Gut, dass sie am Ende plant, sich von nun an selbst zu beschützen. Ich hoffe also vor allem auf eine gute Charakterentwicklung zu einer eigenständigen jungen Frau. :)
    Ansonsten finde ich die Geschichte gut, der kleinen Twist beim Showdown war schön und ich denke, das könnten spannende Folgebände werden. Mal sehen, wie es weitergeht.

    Mir fällt im Moment hauptsächlich Asa Briggs ein, der ist ja quasi derjenigewelche Historiker, wenn es ums Viktorianische Zeitalter geht. Allerdings hab ich von dem nur einen kurzen Abschnitt irgendwo gelesen, kann daher also keinen Titel nennen, der besonders hervorsticht.


    Zum Thema Malerei ist "Victorian Painting" von Julian Treuherz schön, wenn man eine einfache und kurze Einführung in das Thema haben möchte (wesentlich ausführlicher ist "Nineteenth Century British Painting" von Luke Herrman), außerdem gibt es natürlich auch viele wunderschöne Ausstellungskataloge. Im letzten Jahr lief im Victoria & Albert Museum zum Beispiel die Ausstellung "The Cult of Beauty", die sich aufs Ende des 19. Jahrhunderts konzentrierte. Im Herbst wird in der Tate in London die Retrospektive zur Kunst der Präraffaeliten eröffnet - ich werde wohl im Schlafsack vor dem Museum campen, um da gleich früh reinzukommen :D


    Und dann hab ich noch in "At Home" von Bill Bryson reingelesen, das 1851 beginnt und die Geschichte des Privatlebens bis in die heutige Zeit behandelt. Der Mann schreibt ja immer sehr unterhaltsam, ist aber mit Herz und Seele dabei.

    *quietsch*
    Ooooh, was für ein wunderbarer Thread!! Victorianische Malerei ist ja auch in meinem Studium mein Lieblingsthema (gewesen - bin ja so gut wie durch) und ich hab auch meine Magisterarbeit über ein Bild aus dieser Zeit geschrieben. Mann, hätt ich den Thread damals gehabt :D
    Den Paxman hab ich zum Beispiel auch gelesen und fand es insofern sehr gut, als dass in der Zeit ja die englische Malerei zum ersten Mal auch das "daily life" abgebildet hat, in zeitgenössischer Kleidung und so weiter (Leute wie William Powell Frith mit seinen Massenszenen am Strand oder Bahnhof mussten dafür auch ganz schön herbe Kritik einstecken). Er schlägt also zwei Fliegen mit einer Klappe, und sein Schreibstil ist darüber hinaus auch gleichzeitig fundiert und angenehm. Der Mann ist ja ohnehin ein wandelndes Lexikon :D

    Ooh, das war letzten Herbst eins meiner Lieblingsbücher! Ich fand das von vorne bis hinten großartig, vor allem hat mir natürlich das Zusammenspiel mit den Fotografien gefallen. Aber ich fand auch toll, dass ein Haufen Kinder richtige Helden werden konnten und vor allem gemeinsam agiert haben - und es nicht immer nur einen auserwählten Helden gibt, der alles allein machen muss.
    Hach, ich wünschte, es gäbe mehr solcher Bücher. Bin gespannt, ob es mit der Verfilmung wirklich was wird :)

    Dann fang ich doch direkt hier mal an mit der Postingkarriere :)
    Mir hat Lucian auch unheimlich gut gefallen, ich hab es damals in der gebundenen Ausgabe gelesen. Ich mochte natürlich besonders all die Hamburg-Szenen und kannte viele Orte, an denen das Buch spielt. Es hatte, wenn ich mich recht erinnere, hier und da ein paar kleine Längen, aber die tun der Geschichte eigentlich keinen Abbruch. Wenn ich so daran denke, was danach noch alles an ähnlicher Literatur über uns hereinbrach... dann les ich das lieber noch ein zweites Mal :)