Beiträge von Bücherjunkie

    Die Sieben Stadien des Krieges hinterließen einen Planeten, der nur noch aus verseuchtem und verkohltem Ödland besteht. Nur langsam erholt sich die stark dezimierte Menschheit davon. Die Zukunft des Nachfolgestaates Vereinigtes Commonwealth gehört der nächsten Generation weniger Auserwählten, die bestimmt sind, ihr Land wieder voranzuführen. Aber dieser Elite-Gruppe gehören nur die Allerbesten der jeweiligen Abschlussjahrgänge an, die erst nach der sogenannten Auslese die Erlaubnis zu einem Hochschulstudium in Tosu-Stadt erhalten.


    Auch die sechzehnjährige Cia Vale aus der kleinen Five-Lakes-Kolonie strebt dieses hohe Ziel an und fühlt sich zunächst geehrt, als sie als Kandidatin der Auslese auserwählt wird. Doch ein Gespräch mit ihrem Vater kurz vor ihrer Abreise lassen Zweifel bei ihr aufkommen, ob ihre Zukunft wirklich das für sie bereithält, was sie sich erträumt hat.


    Er schärft ihr ein, niemanden zu vertrauen und trotzdem die weiteren Ereignisse ihre Befürchtungen stärken, kann Cia die harte Realität, die sie vorfindet, einfach nicht glauben. Als Tomas, der ebenfalls auserwählt ist und Cia bereits seit ihrer Kindheit kennt, zu erkennen gibt, das er mehr für sie empfindet, muss Cia eine Entscheidung treffen, wie sie die Zeit der Auslese überstehen kann und will. Wem darf sie noch vertrauen?


    Meine Meinung:


    Schon lange habe ich nicht mehr soviel Spannung beim Lesen gespürt. Durch den fesselnden Schreibstil von Joelle Charbonneau und die Erzählung des Romans aus der Sicht von Cia hatte ich sehr schnell eine Verbindung zu der Protagonistin und habe bereits am Anfang gemeinsam mit ihr dem Schulabschluss entgegengezittert. Ihre Anspannung war direkt für mich spürbar und übertrug sich dabei unmittelbar auf mich.


    Cia ist ein sehr liebenswertes Mädchen, das nicht nur äußerst intelligent, sondern auch stets darauf bedacht ist, das Richtige zu tun und sich auch um ihre Mitmenschen kümmert. Ihr sehnlichster Wunsch ist die Aufnahme in die Auslese und je nähert dieser Zeitpunkt rückt, desto mehr wundert sie sich, dass ihre Familie nicht ebenso begeistert und aufgeregt ist wie sie. An dieser Stelle schleichen sich beim Leser bereits die ersten Zweifel an der Auslese ein und diese werden durch die späteren Worte ihres Vaters noch verstärkt.


    Entgegen dessen Rat, schenkt sie schon auf dem Weg nach Tosu-Stadt einem anderen Kandidaten ihr Vertrauen und weiht ihn in die Erkenntnisse und Sorgen ihres Vaters ein. Ihre Ängste und ihre Aufregung fühlten sich dabei an, als wären es meine eigenen und seit diesem Zeitpunkt war ich in ständiger Sorge um Cias Wohlergehen und in furchtbarer Angst, sie könnte mit ihrer Gutgläubigkeit einen Fehler gemacht haben. Gleichzeitig habe ich sie jedoch dafür bewundert, dass sie in dieser außergewöhnlichen Situation sich selbst und ihren Prinzipien treu geblieben ist.


    Die anschließende, unglaublich spannende, aufregende und auch sehr actionreiche Handlung habe ich mit völliger Hingabe genossen, so sehr fesselte mich das Geschehen, wollte mich gar nicht mehr loslassen und hat sich dabei in körperlicher Anspannung beim Lesen manifestiert. Gekonnt schürt die Autorin bei ihren Lesern Angst und Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit einzelner Charaktere und nie war ich mir bei auch nur einem von ihnen vollkommen sicher, wie ich ihn einschätzen sollte.


    In der Originalausgabe wird "Die Auslese" als Jugendbuch ab 12 Jahren ausgewiesen, währenddessen es bei der deutschen Ausgabe keine Altersvorgabe gibt. Der Roman enthält einige doch recht brutale Szenen, die ich Jugendlichen in dem Alter noch nicht zumuten würde und deswegen würde ich die Lektüre je nach persönlicher Entwicklung frühestens ab 14 Jahren empfehlen.


    Fazit:


    "Die Auslese" ist der nervenaufreibende Auftakt einer dystopischen Trilogie mit viel Thrill aus der Feder von Joelle Charbonneau. Die Autorin schreibt über Mut, Liebe und Vertrauen, aber auch über Verrat und die ureigensten Instinkte des Menschen. "Die Auslese" ist bis jetzt mein absoluter Lesefavorit diesen Jahres und die Empfehlung schlechthin für alle Dystopiefans, die Wert legen auf viel Spannung und Leidenschaft vor dem Hintergrund einer zerstörten und brutalen Welt.

    Kays ganze Familie wurde von dem grausamen Dracyrlord und seinen Schattenreitern ermordet. Das einzige, das die Sechzehnjährige jetzt nur noch vorantreibt, ist ihr Wunsch nach Rache. Deshalb schleicht sie sich auf die Burg des Lords ein und versucht, getarnt als Bedienstete, nahe genug an ihn heranzukommen, um ihn zu töten.


    Doch schnell stellt sie fest, dass das gar nicht so einfach ist. Zudem gehen seltsame Dinge auf der Burg vor und sie erregt ungewollt die Aufmerksamkeit von Damian, dem Sohn des Lords. Auch der mysteriöse Duke scheint irgendwie an ihr interessiert zu sein. Zu allem Übel hört Kay dann auch noch Stimmen! Wird sie ihre Pläne tatsächlich vollenden können?


    Meine Meinung:


    Mein erstes Buch von Susanne Gerdom und schon hatte es mich gepackt! Ich bin sehr schnell in die Geschichte eingetaucht, die mich lange nicht mehr losgelassen hat.


    Mit der Protagonistin Kay fühlte ich mich gleich sehr stark verbunden. Ganz allein versucht sie sich durchzuschlagen; die Vergeltung für das Schicksal ihrer Familie lässt ihr keine Ruhe. Rückschläge nimmt sie ebenso hin, wie ungewohnte Strapazen, da sie ihr Ziel niemals aus den Augen verliert. Sie versucht sich anzupassen und doch gelingt es ihr nie ganz, ihre Herkunft zu verschleiern.


    Doch nicht nur Kay ist sehr detailliert gezeichnet, sondern auch die anderen Charaktere haben klare Konturen und einprägsame Persönlichkeiten. Einige von ihnen tragen Geheimnisse mit sich herum oder sind nicht die, die sie zu sein scheinen. Allen voran Damian, aus dem man lange nicht schlau wird. Er hat fast die gesamte Bandbreite von Empfindungen bei mir abgerufen und war dabei immer wieder mal für eine Überraschung gut.


    Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Verschmelzungen mit den Dracyr. Wie sehr habe ich die Charaktere darum beneidet und das, obwohl ich spätestens beim gemeinsamen Flug aufgrund meiner Höhenangst kapitulieren müsste. Aber die Verbindung, die die Reiter eingehen, ist schon wirklich fantastisch und beneidenswert.


    Fazit:


    Der in sich abgeschlossene Fantasyroman "Dracyr - Das Herz der Schatten" von Susanne Gerdom konnte mich voll und ganz überzeugen. Ihre eindringliche Beschreibung der fantastischen Wesen und der Charaktere hatte mich schnell gefangengenommen und mit sich fortgetragen. Ich hätte endlos in dieser Geschichte abtauchen können. Die noch offenstehenden Fragen lassen mich hoffen, dass es zu diesem Buch hoffentlich eine Fortsetzung geben wird.

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    2000 Jahre hat das Böse geruht. Gefangen in einer Kiste auf dem tiefsten Meeresgrund. Als es nach so langer Zeit geborgen wird, setzt das eine Ereigniskette in Gang, die über das Schicksal der Welt bestimmen wird. Gleichzeitig erwacht auch der Fian Liran aus seinem Schlaf, der das Böse einst verbannte und dessen Auftrag es nun ist, das Leben eines ganz besonderen Menschen zu schützen, dessen Blut das größte Geheimnis aller Zeiten verbirgt.


    Zur gleichen Zeit reisen Nilah van Arten und ihr Vater Daan gemeinsam nach Irland um an der Beerdigung ihrer Großmutter Edda teilzunehmen und ihre Angelegenheiten zu regeln. Dort angekommen ist Nilah wie verzaubert von der grünen Insel und kann sich von ihrem Anblick kaum losreißen. Zu stark ist das Gefühl, dies alles schon einmal gesehen zu haben und doch weiss sie genau, dass dem nicht so ist. Die Menschen in Irland begegnen ihnen freundlich und Nilah spürt deren starke Verbundenheit zu ihrem Land. Sie findet einen geheimnisvollen Brief ihrer Großmutter, der an sie adressiert ist und aus dem Nilah einfach nicht schlau wird. Um dessen Geheimnis zu lüften, nimmt sie Kontakt mit Professor Atticus Finch auf, dessen Interesse sie sofort geweckt hat und, der gerne bereit ist zu helfen. Doch weitere merkwürdige Entdeckungen fesseln Nilahs Aufmerksamkeit und lenken sie zunächst von dem Brief ab. Eine Tür, für die es keinen Schlüssel gibt, und auch der seltsame Junge auf der Totenfeier und seine hinterlassene Nachricht geben ihr Rätsel auf. Letztendlich ist es der zugelaufene Wolfshund Bran, der den Stein ins Rollen bringt und Nilah auf das Versteck eines Schlüssels aufmerksam macht. Instinktiv weiss Nilah sofort, wohin dieser gehört und wenige Augenblicke später befindet sie sich mit dem Hund in dem geheimnisvollen Zimmer mit der einst verschlossenen Tür. Ehe sie sich versieht, ist sie dort jedoch eingesperrt und nur eine Falltür und eine dunkle, lange Treppe bieten ihr den einzigen Ausweg. Mutig tritt sie die Flucht nach vorne an, doch das, was sie dann erlebt, hätte sie in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet. Denn ab hier betritt sie eine völlig neue Welt. Eine voller Magie, in der das Böse hinter ihr her ist und ein attraktiver 2000 Jahre alter Krieger schon auf der Suche nach ihr ist, um sie bedingungslos mit seinem Leben zu beschützen.


    Erik Kellens Roman "GezeitenZauber - Die Bestimmung" ist der erste Band einer Urban Fantasy-Reihe und eine Neuauflage des bereits 2011 erschienenen Romans "Dragonsoul - Die Rückkehr des Kriegers". Das neue Cover ist wirklich wundervoll gelungen und spricht mich eindeutig mehr an als die erste Ausgabe. Aber auch inhaltlich braucht sich das Buch auf keinen Fall verstecken. Der Erzählstil ist flüssig und fesselnd, mit sehr anschaulichen und detaillierten Beschreibungen, wobei Erik Kellen gekonnt die verschiedenen Zeiten miteinander verwebt und auch die fantastischen Elemente sehr schön eingearbeitet hat und dabei den Eindruck hinterlässt, als gehörten sie wie selbstverständlich in unsere reale Welt.


    Nilah van Arten ist gerade 17 Jahre alt geworden und lebt allein mit ihrem Vater Daan in Hamburg. Die beiden haben ein besonderes Verhältnis zueinander, das von Offenheit und Herzlichkeit geprägt ist. Aufgrund Daans Beruf ist Nilah sehr unkonventionell aufgewachsen und hat dabei viele Freiheiten genossen. Doch seit Großmutter Eddas Tod wird Nilah nicht nur von Träumen gequält, sondern auch sonst geschehen ständig seltsame Dinge und nicht nur einmal ist dabei ihr Leben in Gefahr. Das ganze ist so abstrus, dass sie gar nicht weiss, wie sie ihrem Vater davon erzählen soll, der in Irland begonnen hat, sich seit langem zum ersten Mal wieder für eine Frau zu interessieren. Die Begegnung mit Liran versetzt sie zunächst in Angst, doch langsam erkennt sie, dass dieser eigenartige Mann in den altertümlichen Klamotten sie nur beschützen will. Zudem hat er etwas an sich, das Nilah unwahrscheinlich anzieht und schon bald akzeptiert sie ihn als ihren ständigen Begleiter.


    Der männliche Protagonist Liran ist nicht nur ein optischer Augenschmaus, sondern auch ein wahrer Held. Furchtlos beschützt er Nilah vor allen Angriffen und das, obwohl er sich anfangs erst mühsam in der ihm unbekannten Zukunft, in der er erwacht ist, zurechtfinden muss. Dabei verliert er sein Ziel aber nie aus den Augen. Die Magie, die ihn durchdringt, ist hier meistens sein Helfer, aber immer öfter scheint sie ein Eigenleben zu erlangen und die Person des Fian zurückzudrängen. Die Erinnerungen an seine Familie und sein leidenschaftlicher Beschützerinstinkt zeigen eine Verletzlichkeit von Liran auf, die ihm, neben den vielen Kämpfen, die er auszufechten hat, ein Stück Menschlichkeit bewahren und gleichzeitig meine Sympathie verschafft haben.


    Gut gelungen fand ich auch die illustren Freunde von Daan. Angefangen bei Peter, dem Arzt, bis zum Kieferorthopäden Mohamed aus der Nachbarschaft konnten diese nicht nur mit ihrer aufrichtigen und selbstlosen Freundschaft überzeugen, sondern auch mit ihrer lässigen Art, die die rasante Handlung oftmals auflockerte und mich zum Schmunzeln brachte. Wohl dem, der solche Freunde hat.


    "GezeitenZauber - Die Bestimmung" hat mich in eine fantastische Welt entführt. Die wunderschönen Landschaften Irlands sind förmlich vor meinem geistigen Auge erschienen, so dass die Natur zum Greifen nahe war. Genau wie Nilah habe ich das alles in mich eingesogen und fühlte mich verzaubert von der Ursprünglichkeit dieser Insel. Der Roman wird von wundervollen Zeichnungen ergänzt, die liebevoll die Details der Erzählung aufgreifen. Erik Kellens Buch hat mich verzaubert und mit seiner spannenden Handlung und den detailliert beschriebenen Charakteren kontinuierlich gefesselt und in das Geschehen hineingezogen. Das Ende ist offen und nur wenige Geheimnissse wurden bisher gelüftet, so dass ich nun gespannt auf die Fortsetzung der Reihe warte, die noch für diesen Sommer angekündigt ist.


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah