Mit "Die Tote von Charlottenburg" schreibt Susanne Goga ihren dritten Krimi über Kommisar Leo Wechsler. Die Geschichte spielt Anfang der 1920er Jahre in Berlin. Auch wenn es wie gesagt der 3. Teil einer Krimireihe ist, kann man dieses Buch ohne die vorherigen sehr gut lesen und die Geschichte verstehen.
Leo und sein Team sollen einen ungewöhnlichen Todesfall aufklären, der sich dann tatsächlich als Giftmord herausstellt. Die Tote war Ärztin, selbstständig und manchmal unbequem. Sie hat sowohl im Krankenhaus als auch in einer Beratungsstelle für Schwangere gearbeitet und hatte durchaus nicht nur Freunde. Ihr Neffe hing sehr an ihr und setzt sich deshalb auch dafür ein, das Leo ihren Tod untersucht. Ausser dem Neffen gibt es nur noch dessen Mutter, die Schwester der Verstorbenen, als nächte Anghörigen. Trotzdem bleibt das Motiv für die Tat lange im Verborgenen.
Sehr gut hat mir hier gefallen, das Susanne viel über die damalige Zeit schreibt: Inflation, Hunger, Armut, beginnende Judenverfolgung ...
Aber nicht nur der Mordfall macht Leo Wechsler zu schaffen, auch in seinem Privatleben stehen einige Turbulenzen an. Als alleinerziehender Vater hat er sich inzwischen mit Clara eine Beziehung aufgebaut, die sie jetzt eine gemeinsame Zukunft planen lassen. Aber Clara ist eine selbstständige Frau und will die Selbstständigkeit nicht unbedingt aufgeben. Ausserdem gibt es auch noch seine Schwester, die bisher den Haushalt und die Kinder versorgt hat, auch hier stehen einige Probleme an.
Alles in allem hat mir dieser Krimi sehr gut gefallen. Er läßt sich leicht und flüssig lesen und die einzelnen Personen haben durchaus Charakter. Sehr schön auch, dass einige historische Personen hier auftreten und die Geschichte sehr authentisch machen. Ich hoffe auf weitere "Leo" Krimis.