Beiträge von Lara

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    Inhalt:
    Eine Frau irrt allein durch den Wald. Sie ist verletzt und hat offenbar ihr ganzes Leben in den Wildnis verbracht. Dann ist da diese scheinbar normale Durchschnittsfamilie, bestehend aus Chris Cleek, einem Anwalt, seiner Frau Belle, seiner ältesten Tochter Peggy, seinem Sohn Brian und der jüngsten Tochter Darleen, genannt Darlin'. Als Chris die namenlose Frau jedoch bei einem Jagdausflug findet und gefangen nimmt, tun sich Abgründe auf, die einen daran zweifeln lassen, wer hier der Wilde ist.


    Meine Meinung:
    "The Woman" war mein erstes Buch von Jack Ketchum, aber sicherlich nicht mein Letztes. Der Schreibstil ist einfach, flüssig und besonders in den Passagen, in denen von der Sicht der Frau geschrieben wird, doch auch beeindruckend. Ihre Gedankengänge sind unheimlich interessant dargestellt, eine Mischung aus Mensch und wildem Tier. Langweilig wurde es für mich jedenfalls nie. Trotzdem ist "The Woman" keine leichte Lektüre, denn im Laufe des Buches, insbesondere gegen Ende, tun sich menschliche Abgründe auf, die sicher nichts für Leute mit schwachen Nerven sind.


    Zwar sind die Cleeks ziemlich extrem dargestellt, aber die Charaktere haben auf mich trotzdem nicht unrealistisch gewirkt.



    Wirklich mitfühlen konnte ich nur mit Darleen und Peggy, wobei ich auch die anderen Charaktere gelungen fand. Man mag sie nicht, aber das ist auch nicht beabsichtigt. Sehr gut fand ich, wie schon gesagt, die Darstellung der Frau/Kannibalin, die ich weitaus weniger schlimm fand als Chris Cleek und seinen missratenen Sohn.


    "The Woman" ist der dritte Teil einer Reihe, aber die Vorgänger, "Off Season" und "Offspring" (im Deutschen "Beutegier" und "Beutezeit") muss man nicht gelesen haben, um das Buch zu verstehen.


    4ratten

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    Nachdem ich den Film "5150 Elm's Way" gesehen habe und ziemlich begeistert war, bin ich an dem Buch natürlich nicht vorbeigekommen.


    Die grundliegende Story ist bei Buch und Film gleich und schnell erzählt:
    Der Student Yannick Bérubé hat einen eigentlich harmlosen Fahrradunfall und geht zum nächstbesten Haus, um von dort aus ein Taxi zu rufen. Durch einen Zufall kommt er hinter die mörderischen Machenschaften des nach außen hin spießigen Kleinbürgers Jacques Beaulieu, Ehemann der unterwürfigen Maude und Vater der aufsässigen 16-jährigen Michelle und der geistig behinderten Anne. Beaulieu ist somit in einer Zwickmühle: Er kann Yannick nicht töten, weil er nur die tötet, die es in seinen Augen verdient haben, aber er kann ihn natürlich auch nicht gehen lassen, da er ihn sonst verraten würde. Also wird der junge Mann erst einmal im Haus eingesperrt und muss mit den durchgeknallten Bewohnern arrangieren.


    Meine Meinung:
    Der Schreibstil ist flüssig und stimmungsvoll. Fast das gesamte Buch ist in Tagebuchform geschrieben, wobei es sich größtenteils um Yannicks Aufzeichnungen handelt. Ein gutes Stilmittel, denn dadurch erhält der Leser Einblick in dessen Gefühlswelt und erlebt den verzweifelten Versuch, in dieser absurden Situation bei Verstand zu bleiben, hautnah mit. Unterbrochen werden diese Passagen durch Maudes Tagebuch, was für mich ein kleiner Höhepunkt war, da dies der bedauerlichen Frau viel mehr Tiefe verleiht als dies im Film der Fall ist und man im Gegensatz zum Film nachvollziehen kann, wie die Situation sich allmählich dahin entwickelt hat, wie Yannick sie vorfindet. Zu guter Letzt gibt es ein paar wenige kurze Kapitel, die mit "Draußen" bezeichnet und in der Erzählform geschrieben sind. Davon gibt es nicht viele, aber sie sind nötig, um ein paar Zusammenhänge zu verstehen, die Yannick so nicht mitbekommt und daher in seinen Aufzeichnungen nicht erläutern kann.


    Das Buch ist spannend und intensiv. Es kommt ohne viel körperliche Gewalt aus, wer also auf einen Splatter-Roman hofft, wie das Cover es vermuten lässt, wird enttäuscht. Es handelt sich um einen Psychothriller, der zwar durchaus ein paar heftige Szenen enthält, aber damit nicht übertreibt. Das Buch hat mich sehr gefesselt und ich hatte es in kurzer Zeit ausgelesen.


    Mein einziger Kritikpunkt liegt beim Hauptcharakter selbst: Obwohl das Buch größtenteils aus seiner Sicht geschrieben ist, bin ich mit ihm nicht so richtig warm geworden. Sein Verhalten war für mich oft nicht nachvollziehbar und manchmal auch schlichtweg dumm. Klar, er ist in einer miesen Situation, die aber bei Weitem nicht so mies gewesen wäre, wenn er sich ab und zu mal ein bisschen zusammengerissen und überlegt hätte, bevor er eine sinnlose Aktion startet. Auch dieses rapide Abtriften in den Wahnsinn war für mich ein wenig überzogen. Aber ich bin kein Psychologe und das ist meine objektive Meinung.


    Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen und besitzt im Vergleich zum Film mehr Tiefe und hat ein etwas anderes Ende, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich das Ende im Buch oder das im Film besser fand.


    Eine Ratte Abzug, da ich der Meinung bin, dass da noch mehr drin gewesen wäre, aber verdiente 4 Ratten für ein paar Stunden sehr gute Unterhaltung :smile:

    Danke für die Empfehlungen, Alfa_Romea :smile: "Der Herr aller Dinge" steht schon auf meiner Amazon-Wunschliste, da wird das wohl mein nächstes von Eschbach! Allerdings hast du mich auch mit dem dreisten Erzähltrick neugierig gemacht - und Tobsuchtsanfälle kommen bei mir aber eher selten vor :engel: Also vielleicht doch "Der Nobelpreis" :gruebel:


    So generell stören mich ein paar an den Haaren herangezogene Zufälle meist nicht, wenn das Buch sonst gut ist, aber es sollte einfach nicht zu sehr ausarten. Wenn ich alle paar Seiten ungläubig mit dem Kopf schütteln muss, verdirbt mir das das Lesevergnügen doch ein wenig.

    Ja, es gab auch zwischendrin immer wieder ein paar Zufälle, die ziemlich an den Haaren herbeigezogen waren, aber mit denen konnte ich noch irgendwie leben, aber das Ende hat dem Buch dann endgültig die 5. Ratte gekostet :zwinker:


    "Der Letzte seiner Art" war mein erstes Buch von Eschbach. Wahrscheinlich nicht mein letztes, weil es mich doch im Großen und Ganzen gut unterhalten hat, aber ich hoffe mal, dass es bei den anderen nicht ganz so krass mit den ganzen Zufällen ist :zwinker: Könnt ihr mir ein empfehlen? Ich hab schon ein paar gesehen, die mich von der Story her interessieren würden :smile:

    Danke, werde ich mal probieren - aber wenn ich auf die Cloud gehe, ist es eigentlich auch nicht drin. Trotzdem versuch ich es mal so :smile:

    Ok :breitgrins:


    Ich habe zur Zeit ein kleines Kindle-Problem - vielleicht kann mir hier jemand helfen:


    Ich habe meine eBooks alle in Sammlungen sortiert und die Bücher, die ich gerade lese, sind zusätzlich in der Sammlung "Aktuell". Jetzt habe ich schon vor einigen Monaten ein Buch angefangen und hatte es auch in der "Aktuell"-Sammlung. Da ich aber gerade nicht so in der Stimmung dafür war, habe ich es nach ein paar Seiten abgebrochen und auch wieder aus der Sammlung raus. Erst war auch alles gut, es war nur noch in der Sammlung, wo es reingehört. Aber dann ist es immer wieder automatisch in der "Aktuell"-Sammlung aufgetaucht. Ich hatte die Datei nicht geöffnet, hab nichtmal die Sammlung offen gehabt, in der es drin ist, trotzdem erscheint es immer wieder im "Aktuell"-Ordner, egal, wie oft ich das Häkchen entferne, nach ein paar Tagen ist es wieder drin. Das geht mir mittlerweile richtig auf die Nerven :grmpf:


    Ich hab auch schon so ziemlich alles probiert, hab das Buch auch mal vom Kindle gelöscht und von der Cloud wieder runtergeladen, nichts hilft :wand: Sonst hatte ich das Problem auch noch nie und auch mit anderen Büchern habe ich das seitdem noch kein einziges Mal gehabt. Nur mit dem einen.


    Falls es noch von Interesse ist: Ich lese hauptsächlich mit dem Paperwhite, auf dem ich meine komplette Büchersammlung runtergeladen hab, lese aber auch ab und zu mit dem Kindle Fire und wenn ich unterwegs bin eher selten mit dem Kindle App für's Smartphone. Auf dem Fire und dem Smartphone habe ich allerdings immer nur wenige Bücher gleichzeitig drauf.


    Hatte hier noch jemand das Problem und wenn ja, wie habt ihr es gelöst?

    Da ich mich in letzter Zeit relativ viel mit künstlicher Intelligenz, Cyborgs etc. beschäftigt habe, habe letzte Woche mit Der Letzte seiner Art" angefangen und bin ziemlich begeistert.


    Inhalt:
    Der Versuch des amerikanischen Militärs, den quasi unbesigbaren Supersoldaten zu erschaffen, läuft fehl und alles, was bei dem Milliarden-Projekt herauskommt, sind eine Hand voll Cyborgs, die das Experiment im Gegensatz zu einigen anderen zwar überlebt haben, jedoch durch Fehlfunktionen des Systems für ihr Leben gezeichnet sind und daher in Frührente geschickt wurden. Einer von diesen Männern ist der Protagonist dieses Buches, Duane Fitzgerald, der die Erlaubnis bekommen hat, seinen Ruhestand in Irland zu verbringen. Dort lebt er in aller Abgeschiedenheit mit wenig Kontakt zu seinen Mitmenschen, um sein Geheimnis zu wahren. Das funktioniert über 10 Jahre ganz gut, bis ein Fremder in seiner Wahlheimat Dingle auftaucht, der mehr über ihn zu wissen scheint als gut für ihn ist.


    Eigene Meinung
    Das Buch schlägt einen sehr ruhigen Ton an (reine Action-Fans werden wohl nicht auf ihre Kosten kommen) und auch wenn es durchaus spannende Elemente gibt (Mord, Geheimdienst etc.), liegt der Schwerpunkt doch eher beim menschlichen Drama. "Der Letzte seiner Art" war mein erstes Buch von Eschbach und der flüssige Schreibstil hat mir sehr zugesagt. Durch die Verwendung der Ich-Perspektive kann sich der Leser gut in die Gedankenwelt von Duane hineinversetzen; durch die immer wieder auftauchende Rückblenden erfährt man nach und nach immer mehr über die Vergangenheit des Protagonisten und seiner ehemaligen Kameraden. Die Rückblenden nehmen der Geschichte aber keineswegs das Tempo oder stören gar den Lesefluss - im Gegenteil, für mich waren sie mit das Beste am gesamten Buch. Alles rund um das Pojekt "Steel Men" fand ich unheimlich interessant.


    Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat des Philosophen Seneca, dessen Werke Duane berühren und auch Trost spenden. Ein wenig ist das Ende auch an Senecas Leben angelehnt. Man muss jedoch nichts über Senecas Leben oder Werke wissen, um die Parallelen zu verstehen, diese werden erklärt, ohne dass es langweilig wird. Vor der Lektüre dieses Romans habe ich praktisch nichts über Seneca gewusst, zwar war mir der Name durchaus ein Begriff, vielmehr als dass er ein römischer Philosoph war, wusste ich jedoch nicht. "Der letzte seiner Art" hat mich nun dazu inspiriert, mich mit seinen Werken zu beschäftigen.


    Eine kleine, zarte Romanze gibt es auch, allerdings darf man hier nicht zu viel erwarten. Mehr hätte jedoch auch nicht in die Geschichte gepasst, so dass mir die Art und Weise, wie das Thema behandelt wird, doch sehr zusagt. Das Thema gerät nie zu sehr in den Vordergrund.


    Bei all dem Lob gibt es auch ein paar Kritikpunkte:


    - Es gibt ein paar Logiklücken - schon allein, dass Duane, einem wandelnden Staatsgeheimnis, erlaubt wird, sich in einem europäischen Land, fernab von dem direkten Einflussbereich von Uncle Sam, niederzulassen, ist doch eher unwahrscheinlich. Auch ein paar andere Kleinigkeiten, die ich wegen der Spoilergefahr nicht nennen möchte, haben ein bisschen gestört. Nichts davon ist jedoch so schlimm, dass es das Lesevergnügen wirklich trübt, dem aufmerksamen Leser fällt es jedoch trotzdem auf.
    - Ein paar Punkte bleiben unerklärt und auch das Ende ist halb offen. Mich persönlich stört das nicht, im echten Leben bekommt man auch nicht auf alle Fragen Antworten, wenn man jedoch gerne sämtliche Rätsel einer Geschichte gelöst haben möchte, sollte man vor dem Lesen bedenken, dass das Buch das nicht bietet.
    - Das Ende. Nein, es stört mich nicht, dass es zum Teil offen bleibt, aber es gibt doch einen Aspekt, der mich gestört hat. Ich werde ihn nicht nennen, weil ich nichts verraten möchte, aber ich wollte doch erwähnt haben, dass das Ende mich nicht vollständig befriedigt hat.


    Trotz dieser Punkte hatte ich mit "Der Letzte seiner Art" viel Spaß und obwohl ich eigentlich wenig Zeit zum Lesen hatte, ist es mir immer wieder schwer gefallen, das Buch bzw. meinen Kindle aus der Hand zu legen.


    4ratten

    Wow, danke für die Mühe, Jorge :klatschen:


    Hab mir gerade den Trailer zu "EVA" angeschaut, den werde ich mir auf jeden Fall anschauen!


    Über einen von deinen Links bin ich auf "Der letzte seiner Art" von Andreas Eschbach gestoßen und hab's mir gleich runtergeladen - gefällt mir bisher richtig gut! Die Bücher, die du jetzt noch vorgeschlagen hast, sind mir allesamt neu, da sind auch ein paar dabei, die wirklich interessant klingen :smile:

    Danke für die Links - da finde ich bestimmt was zum Lesen :klatschen:


    "Her" hab ich schon gesehen (ein ganz toller Film!) und "Ex Machina werde ich mir wahrscheinlich morgen oder nächste Woche im Kino anschauen, freu mich schon :smile:

    Ich hatte schon einige Bücher von Stephen King gelesen und auch den Film zu "Christine" gesehen, bevor ich mit dem Buch angefangen habe und auch wenn das jetzt schon wieder einige Jahre her ist, ist mir "Christine" sehr positiv im Gedächtnis geblieben. Eigentlich hat da alles gepasst - ich bin ein Fan von Oldtimern, die Charaktere, auch wenn es stimmt, dass sie ein wenig stereotypisch daherkommen, mochte ich sehr gern und auch die Atmosphäre hat gepasst, auch wenn ich das Buch im Gegensatz zu beispielsweise "Friedhof der Kuscheltiere" weniger gruselig fand. King ist nicht umsonst einer meiner Lieblingsautoren (wenn nicht sogar mein Favorit) und "Christine" ist ganz vorne mit dabei.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Danke für die Bewertung, ich dachte erst, das Buch könnte was für mich sein, aber das ist wohl eher nicht der Fall :zwinker: Leider finde ich kaum andere interessante Bücher zu der Thematik KI :traurig: