Beiträge von gagamaus


    Da muss ich Dir zustimmen.


    Ich kannte die Autorin vorher noch nicht, habe noch nichts von ihr gelesen. Ich weiß also nicht, ob das ihr typischer Schreibstil ist.


    Es ist mir ja fast peinlich, weil der ein oder andere auf meinen Tipp hin in dieser Runde gelandet ist. :redface: Ich hatte vorher das Buch "Nacht ohne Sterne" von Gesa Schwartz gelesen. Und das war wirklich keineswegs wirr und sehr unterhaltsam zu lesen. Nicht mit diesem hier zu vergleichen. Ich habe auch den ersten Band von Grim teilweise gelesen aber den fand ich etwas überzogen und vorhersehbar und die Sprache war damals etwas abgehakt, fand ich.
    Ich hatte ehrlich gesagt noch nie ein Buch wie dieses hier, in dem ich ganze Szenen nicht richtig verstanden habe. Ich halte mich ja durchaus für eine routinierte Leserin und das Fantasygenre mit all seinen Mysterien gehört zu meinen Favorits. Man kann halt vorher nicht reinschauen in so ein Buch. Und inzwischen bin ich soweit gekommen, dass ich auch wissen will, wie es weitergeht. Aber das gibt auf jeden Fall große Abzüge in der B-Note. :breitgrins:

    Gefallen hat mir die Begegnung mit dem Erddrachen und wie sie einen Zugang zu ihm findet, wie sie sich unterhalten. Allerdings habe ich nicht ganz verstanden, warum sie runterfällt. Freiwillig, weil sie den Kontakt abgebrochen hat oder warum?
    Auch das Gespräch mit dem Feuerdrachen war interessant. Schräg, dass sie über Shakespeare fachsimpeln. Wo haben die Drachen ihre Weisheit her? Vor allem dieses Wissen über Menschliches? Wenn die Drachen unsterblich und uralt sind, wo waren sie dann in der Vergangenheit? Gab es die Drachen schon immer? Handelt es sich nicht um unsere Welt in die die Drachen gekommen sind sondern um eine Parallelwelt? Sie hat ja mit ihm einen Pakt geschlossen. Ich vermute aber immer noch, dass sie ihn nicht töten wird sondern er ihr Drache ist. Bharkardhos! Und mit seiner Hilfe kann sie vielleicht siegen gegen den übergroßen Feind. :zwinker:


    Das mit der Scherbenkönigin verstehe ich auch noch nicht richtig, aber ich denke wie du, das sie in seinen Erinnerungen eingetaucht ist und vielleicht raubt sie ihm auch die ein oder andere, damit er ihr treu ergeben bleibt.


    Ich hatte den Eindruck, sie möchte ihm ALLE Erinnerungen rauben, damit er dann mit Haut und Haaren ihr gehört. Vielleicht braucht sie seine Erinnerungen auch irgendwie für sich selbst. Aber um so mehr er von seiner Vergangenheit verliert, umso mehr verliert er sicher von seiner Menschlichkeit.



    Ich muss sagen, das waren für mich jetzt die verständlichsten Kapitel und ich frage mich wirklich, warum Gesa die Geschichte nicht von Anfang an schöner erzählt hat und dieses ganze wirre Zeug einfach weggelassen hat.


    Inzwischen bin ich auch etwas genervt davon, dass manche Abschnitte wirklich gut und spannend sind und dann kommt wieder einer wo ich vor lauter "Häh???" und "Was sollte das jetzt heißen" fast die Lust am Lesen verliere.
    Ich gebe noch nicht mal Gesa die Schuld. Ein Autor ist ja so in seiner Geschichte, der merkt sicherlich manchmal nicht, dass er mit all den Infos anders umgehen muss, damit der Leser es auch versteht. Der Schreiber weiß ja schon alles. Aber das Lektorat hätte das schon merken müssen und mit der Autorin daran arbeiten. Der Text liest sich ständig so, als würde versucht werden, die Dramatik und Sinnhaftigkeit auf die Spitze zu treiben. Adjektive und Vergleiche werden inflationär aneinandergereiht und das Geschehen hinter aufgeblasenen Umschreibungen und Andeutungen versteckt. Beim Korrekturlesen hätte das durchaus auffallen können. Das Potential der Geschichte wird verschenkt.

    Und jetzt hat Norik ihr sogar noch geholfen, aus der Stadt in den Wald zu kommen. Mit Hilfe von Juri, den er ja sogar dazu angewiesen hat, sozusagen. Na ja, wenn er das nicht getan hätte, wäre sie trotzdem gegangen.


    Das war eine seltsame Szene. Er hat es ihr ja mehrmals verboten und dann gibt er ihr auch noch ganz deutlich einen Tipp, wo sie am besten raus aus der Stadt kann. Dieses nicht Hü und nicht Hott fand ich seltsam.
    Überhaupt. Braucht nicht jeder Drachenreiter dieses Gold? Muss es nicht jeder auf eine ähnliche Weise irgendwo holen, wo es gefährlich ist? Oder wie kommt man sonst dran, wenn es doch so wertvoll ist?


    Man hätte ja zumindest mal einen Test machen oder einen Sachverständigen hinzuziehen können, um festzustellen, ob Hillel wirklich hochbegabt ist.


    Stimmt. Hier wären aber die Eltern gefragt gewesen, finde ich. Dem Lehrer ging es ja darum, dass Hillel sich einordnet - ob intelligent oder nicht. Wenn er sich langweilt, weil er hochintelligent ist, dann ist er tatsächlich falsch auf dieser Schule, denn die ist halt nur für "normale" Schüler geeignet.


    ...Aber in diesem Buch wird zum einen außer über Marcus gar nichts direkt preisgegeben, und dann sind es auch ungewöhnlich viele "Baustellen": Marcus in der Gegenwart oder mit seinem Onkel zusammen oder mit der Gang, die Jungs mit ihren individuellen Jugenderlebnissen, das Verhältnis zwischen Saul, Nathan und ihren Eltern, die Beziehung zwischen Anita und Saul, Alexandra als Teenie... Und später kommt noch mehr dazu, wie ich schon erfahren habe. Wenn ich zu wenig über jemanden weiß, könnte ich ihn falsch interpretieren und er bleibt mir fremd. Hillel zum Beispiel kann ich gar nicht einschätzen. Wenn das bei so vielen Protagonisten auftritt, mag ich es einfach nicht, selbst wenn sich hinterher alles auflöst.


    Hier sind unsere Lese-Empfindungen genau gegensätzlich. :zwinker: Ich finde es nicht viele Baustellen. Alles hängt ja zusammen. Das einzige verzwickte ist, dass es NICHT chronologisch erzählt wird und dass es vier Hauptdarsteller sind. Ich finde auch, man erfährt sogar ziemlich viel über die Personen. Die Entwicklung der vier jungen Leute wird doch sehr ausführlich und lange ausgebreitet. Auch die Gründe, warum sie später so und nicht anders handeln ist gut nachvollziehbar. Durch ihre Gespräche und Aussagen erfährt man viel über sie. Aber natürlich nur von Marcus alles. Selten wird man so ausführlich in das Leben einer Familie eingeführt - und ohne, dass es langweilig wird noch dazu. Das Gefüge einer Familie ist natürlich komplex und dazu noch Freundschaften die sehr intensiv und innig sind. Aber Menschen sind kompliziert und Produkte ihres Lebens und ihrer Herkunft. Das kommt gut rüber und wird von Kapitel zu Kapitel anschaulicher für mich.

    Alexandra und Marcus werden in Paar, wobei ich die gânze Zeit den Eindruck hatte, von Alexandra aus war es nur halbherzig.
    - daher versteckt sie ihn vor seinen Freunden, daher später auch die Trennung.
    ( Valentine - während du zu deiner Jugendzeit vom Zeitraum her Parallelen ziehst, hatte ich mit 17 einen Freund, der zwei Jahre jünger war. Ich kann Alexandra irgndwie gut verstehen. Mit 17 sind zwei Jahre eine Menge...)


    Ich empfand es nicht als halbherzig. Eher so, als wäre Alexandra nicht klar, dass sie mit dem jüngeren Marcus tatsächlich schon den Mr. Right gefunden hatte. (Ich kenne das von meinem Ältesten. Der hat als 15-jähriger seine erste große Liebe gefunden und war 7 Jahre mit ihr zusammen. Dann hat er sich getrennt, wohl weil er dachte, man kann nicht mit der ersten zusammenbleiben sondern muss noch was ausprobieren. Im Rückblick hat er dies oft bereut und bis jetzt nicht mehr das gefunden, was er mit der ersten hatte.)
    Alexandra denkt wohl, sie muss sich trennen. Weil Marcus zu jung für sie ist. Weil sie an der Uni frei sein wollte. Weil sie Marcus und seine Gefühle nicht für wirklich ernsthaft gehalten hat. Weil sie ihre eigene tiefe Verbundenheit mit ihm unterschätzt hat.

    Mir gefällt gerade diese Konsequenz, die Perspektive immer beizubehalten und dadurch nur eine Vermutung zu den Freunden und Verwandten zu haben. Es ist ein Bild das sich ständig ändert und mit den Erlebnissen und den Erfahrungen von Markus erweitert wird. Wüssten wir von Anfang an, was Hillel, Woody und Saul wirklich denken, würde das dem Buch viel Charme nehmen.


    So empfinde ich das auch. Dieses Stückchen für Stückchen finde ich genial.

    Brandon ist eine absolute Fehlbesetzung als Schuldirektor. Mir kommt er vor wie ein Kompaniechef, wenn er seine Schüler nach Belieben springen lässt. So lange Woody für die Mannschaft wertvoll ist, sonnt sich Brandon in dem Erfolg, aber als es schief läuft, teilt er aus und braucht Sündenböcke. Und dann gleich so finale Methoden anstelle einer Bestrafung, wobei der Übeltäter wenigstens an der Schule bleiben kann.


    Ich denke, dass viele Schuldirektoren so ticken, wie dieser hier. Vor allem, wenn sie den Job schon länger machen. Ich kannte da auch so zwei an den unterschiedlichen Gymnasien meiner Söhne. Das hat auch mit dem langen Berufsleben zu tun, in dem den Direktoren durchaus viele Eltern begegnet sind, die ihre Kinder ja alle für einzigartig halten. Was er da so von sich gibt ist im Kern ja durchaus realsitisch. Nur wie er drauf reagiert ist hart. Er geht nicht auf Hillel speziell ein sondern schert alle Schüler über einen Kamm. Andererseits ist es sicherlich auch schwierig zu rechtfertigen, warum er gerade bei Hillel immer wieder Ausnahmen macht. Das sähe danach aus, als würde er das Kind reicher Eltern bevorzugen. Schwierige Situation. Hillel passt ja wirklich nicht in diese Schule.



    Ich bin immer noch fleißig am Spekulieren, worin die Katastrophe besteht und sehe dabei immer Woody im Mittelpunkt. Ist es möglich, dass er schwul ist und sich in Hillel verliebt hat? Er interessiert sich nach eigener Aussage nicht für Mädchen (Seite 235), schleicht sich aber heimlich zu Hillel, der nach dem Unglück mit Scott auf die Privatschule wechseln musste. Vielleicht ist ihm selbst noch nicht klar, dass er möglicherweise entsprechende Gefühle für seinen Freund entwickelt hat.


    Der Gedanke einer schwulen Liebe ist mir auch schon gekommen. Es wird ja expliziet erzählt, wie toll und durchtrainiert Woody ist (männlich) und wie viele Mädels auf ihn stehen aber es wird nie erzählt, dass er eine Freundin hat. Er ist nur immer am trainieren. Joggt den ganzen Tag wie ein Wilder durch die Gegend. Ob er versucht, damit seine Gefühle zu verdrängen?



    In dem Zusammenhang bin ich draufgekommen, was mir an der Geschichte fehlt: Es sind die Empfindungen und Gedanken in den Köpfen aller Beteiligter mit Ausnahme von Marcus als Erzähler. Mir fehlt ihr "Innenleben". Es wird hauptsächlich über sie erzählt, den Rest muss man sich selbst zusammenreimen. Natürlich liegt das in der Natur dieser Erzählweise, aber für mich sind diese ganz persönlichen Empfindungen ein wichtiger Bestandteil.


    Ich finde es sehr gut, dass hier nur aus Marcus Sichtweise erzählt wird und wir über die Gefühlswelt der anderen nur subjetiv oder als Erzählung etwas erfahren. So wie es halt auch im wirklichen Leben ist. Ich mag es sehr, wenn man mitdenken und miträtseln muss. Was empfinden die anderen wirklich? Was verbergen sie? Wie kann man es aus ihren Gesprächen, ihren Taten herauslesen. Mich fasziniert, dass das bei Dicker sehr gut funktioniert, weil er sehr eindringlich und klug beschreiben kann und dadurch, dass sein Held ja rückblickend erzählt auch einige Rückschlüsse bereits gegeben werden und wir uns nach und nach alles zusammenreimen können.
    Ich mag Geschichten nicht, in denen ständig gesagt wird: Der empfindet das, der andere denkt das, der drittefühlt so, der vierte möchte dies. Ich mag es, wenn so was entweder durch starke Dialoge oder durch geschickte Beschreibung der Geschehnisse herauskommt.


    Dicker schreibt wirklich klasse, mir gefällt sein unaufgeregter Stil mit den vielen kleinen Details und seine Beobachtungsgabe sehr gut. Nur, dass er ständig zusätzliche Spannung draufgibt mit Teasern wie "... und das sollte ich dann erfahren", gefällt mir nicht so - solche Künsteleien hat er gar nicht nötig.


    Irgendwie finde ich es ganz okay. Erstens, weil immer ein kleiner Hinweis damit verbunden ist. Entweder, wie lange es noch dauert bis zur Katastophe oder das die erzählten Ereignisse unmittelbar zur Katastrophe geführt haben. Ausserdem reissen einen diese Warnungen immer wieder aus der ruhigen und fast anheimelnden Erzählung und bringen den nötigen düsteren Misston in diese Geschichte.

    Umso älter die Jungs werden, umso komplizierter wird alles. Vor allem Hillel. Er ist unterfordert in der Highschool und da wir er schon ziemlich anstrengend. Mich stört immer etwas, dass bei ihm von Sonderschule gesprochen wird, da das bei uns doch eher die Schuldorm für schwer erziehbare oder geistig eher benachteiligte Jugendliche ist. Auch wenn der Rektor meint, Hillel wäre vielleicht gar nicht besonders intelligent, sondern nur verzogen und schwer von Begriff. Der Trainer hat es ja auch gesehen, dass er viel zu intelligent für diese einfache Highschool ist. Sicherlich ein Dilemma. Die Jungs wollen sich nicht trennen aber für Hillel wäre es teilweise doch besser gewesen. Was hätte alles aus ihm werden können, wenn man ihn richtig gefördert hätte. Das war wohl damals noch nicht so üblich. Die Eltern scheinen mir da auch etwas überfordert.


    Der Rektor ist ziemlich ungerecht und bestraft Hillel dafür, dass er in die Jungs trainiert. Verstehe ich nicht. Wo es doch verboten ist, dass der Trainer sich in den Ferien mit dem Team trifft. (Seltsames Verbot. Was wird damit bezweckt?)


    Die Idee, Hillel zum Co-Trainer zu machen, war goldrichtig aber es wäre ja zu schön gewesen, wenn das lange gut gegangen wäre. Warum er dann gefeuert wird, ist wirkich traurig. Bei Scott kann ich wirklich Vater UND Mutter verstehen. Einerseits finde ich es schön wie das Foodballteam sich um ihn gekümmert und ihn miteinbezogen hat und dass er ein Mal auf dem Rasen stehen und einen Touchdown machen durfte bevor er stirbt ist ergreifend. Andererseits stellte ich mir schon die Frage, ob er nicht noch um einiges länger hätte leben können, wenn er achtsamer mit seiner Gesundheit gewesen wäre und sich mehr geschont hätte. Dass die Krankheit tödlich verläuft ist mir natürlich klar. Und dass die Behandlungsmethoden auch noch nicht so ausgereift waren auch. Aber als Mutter kann ich verstehen, dass man sich danach sehnt, sein Kind so lang wie irgend möglich zu behalten.


    Dass Hillel dem Rektor droht und sich dann beim Vandalismus auch noch erwischen lässt ist bitter und irgendwie auch typisch für ihn. Er kennt keine Grenze. Das hört man in den Gesprächen schon immer raus und was im Kinderalter noch witzig war wird jetzt langsam schwierig.


    Jetzt ist klar, wer der Mann im schwarzen Auto war. Ein Paparazzi. :kommmalherfreundchen: Die Presse bringt mal wieder alles durcheinander. Gerade, wo die Liebe wieder aufkeimt zwischen den beiden. Jetzt erfährt man auch, wann die beiden das erste Mal zusammen waren. Sie ist seine erste große Liebe. Damals war er ja wirklich noch blutjung. So jung, dass ihr der Altersunterschied peinlich war. Warum sie sich von ihm getrennt hat? In America scheint das ja üblich zu sein, wenn die Liebenden auf getrennte Unis gehen. Da gibt es keine Beziehung auf Entfernung, sondern dann lieber das Aus. Zumindest ist es in Büchern und Filmen oft so.


    Der Pakt, den die Jungs schließlich schließen, als Alexandra mit ihrem Vater ins "Paradies" einzieht, finde ich einerseits schlau aber ich fürchte, der ist nicht zu halten. Und immer klarer wird, dass Alexandra der Grund für das nahende Drama sein wird. :sauer:

    Der 13-jährige Fabio und sein jüngerer Bruder Tom verbringen ihre Ferien mit den Eltern auf Island. Dort lernen sie die ungestüme Elin kennen. Während der lebhafte Tom sich schnell mit dem Mädchen anfreundet und deren Begeisterung für waghalsige Kletterpartien und wilde Spiele teilt, hält sich der introvertierte Fabio merklich zurück. Der findet dafür schnell Zugang zu den isländischen Mythen und Sagen und hegt alsbald den begründeten Verdacht, dass an den Geschichten über Elfen und Wiedergänger durchaus was dran sein könnte. Schon bald glaubt er von magischen Wesen verfolgt zu werden und stößt in Elins Vergangenheit auf mysteriöse Vorfälle, die er mit Hilfe des älteren Nachbarsjungen Hansen zu klären versucht. Dabei gerät er schnell in Gefahr.


    Egal ob man ein Kinder-, Jugend- oder Erwachsenenbuch sucht. Wer Wert legt auf gut recherchierte Geschichten mit sympathischen lebensnahen Charakteren und einer spannenden Handlung, der liegt bei Nina Blazon immer richtig.


    „Silfur“ war seit langem wieder mal ein richtiges Kinderbuch, an dass ich mich nur gewagt habe, da ich die Autorin sehr schätze und einfach keine Leserund mit ihr auslassen wollte. ;) Eine kleine Weile hatte ich am Anfang die Befürchtung, ich könnte zu alt für das Buch sein. Die Sprache ist altersgemäß einfach gehalten und die Hauptakteure legen natürlich ein kindliches Verhalten an den Tag. Aber ziemlich schnell kann man auch als Erwachsener vergessen, wer hier die Zielgruppe ist, denn man erfährt so einiges über Island, die Menschen und die Natur, das Zusammenspiel der Kinder ist sehr unterhaltsam, die Sprüche und Späße lustig, zeitgemäß und immer im Konsens mit dem Spannungsaufbau. Und der zieht gewaltig an und wer schon „Fünf Freunde“ oder „Emil und die Detektive“ mochte, der kommt hier voll auf seine Kosten. Und es ist natürlich – wie oft bei Nina Blazon – eine gehörte Portion Magie dabei, die aber hier so unterhaltsam mit der Realität und der modernen Technik verknüpft war, dass ich meine helle Freude daran hatte.


    Silfur ist ein fantastisches Abenteuer voller Situationskomik und Action mit einigen sehr feinsinnigen und lehrreichen Gedanken, einem Schuss Island und einer Prise Grusel. Eine schöne Ergänzung für mein Regal ausgesucht schöner Kinderbücher. :anbet:


    Ich freue mich schon, wenn es etwas Neues von Nina Blazon gibt.


    5ratten

    Jein. Ich denke, eine gewisse Grundeinstellung bzw. ein bestimmter Charakter muss abgesehen vom finanziellen Status vorhanden sein, um so zu werden wie Saul und Anita. Es gibt genügend andere Reiche, die die Nase hoch tragen und sich einen Dreck um andere scheren.


    Das denke ich auch. Es gibt "gute" Reiche und solche, die Vorurteile haben und am liebsten nichts mit den "Armen Leuten" zu tun haben möchten. Saul und Anita sind schon was Besonderes.

    Am meisten beschäftigt mich die Beziehung zwischen Hillel und Pig. Letzterer ist das typische Beispiel für Menschen, die den Druck von oben nach unten weitergeben. Einer ist immer der Schwächste, den es dann erwischt. Pig ist schon ein ganz besonderer Dreckskerl. Was er sich an Ekelhaftigkeiten ausdenkt, ist kaum zu überbieten. Habe ich richtig verstanden, dass er im selben Alter wie Hillel ist, also etwa zehn Jahre alt? Dieses Alter wäre bisher mein einziger Kritikpunkt. Ich kann mir weder einen Zehnjährigen vorstellen, der in einer gehobenen Gesellschaftsschicht aufwächst und schon derart verkommen ist wie Pig, noch einen Zehnjährigen, der so wortgewandt ist und Belastungen wie Mobbing und körperliche Misshandlungen so einfach wegsteckt wie Hillel. Vielleicht habe ich mich ja beim Alter getäuscht, ansonsten finde ich das einfach fragwürdig. Ganz besonders seltsam ist auch, dass von den Pädagogen ringsherum keiner auf die Situation aufmerksam wird. Schließlich passierte dieser Abschnitt nicht irgendwann in den 1970ern, wo man Kinder noch ihre Kämpfe alleine austragen ließ.


    Menschen wie Pig gibt es sicherlich in jeder Gesellschaftsschicht und weder Fernsehen noch Eltern sind als negative Vorbilder unbedingt nötig. Es geht ja hier um Macht und Stärke. Pig ist geistig sicherlich nicht der Größte und kompensiert dies, indem er seine Muskeln spielen lässt. Er möchte gerne der Anführer sein und Hillel ist so intelligent, dass er seine Führerrolle mühelos aushebeln könnte. Das spürt Pig und setzt dem seine Kraft entgegen. Ich habe so etwas bei meinem ältesten Sohn in der Grundschule auch mal erlebt. Da wurde er von einem Jungen verkloppt, der einen Kopf größer war und die Mutter hat sich dann bei mir beschwert, mein Sohn hätte ihren armen "Knirps" angegriffen. Da konnte ich nur lachen. Meiner war einfach der wortgewandtere - aber kein Kämpfer - und das hat dem anderen nicht gepasst.
    Und hier hat auch das Wegschauen gut funktioniert. Die Mutter meinte nämlich, ihr Sohn wäre ein kleiner Engel und in Wirklichkeit war er eher einer, der sich ständig gerauft hat und versucht hat kleinere zu schikanieren. Damals haben auch die Lehrer nicht viel getan. Einfach zu viele Kinder für zu wenig Lehrer.


    Es wird ja schon als Rückblick erzählt und ich glaube ich, auch wenn es so suggeriert wird, dass Hillel JEDEN TAG total verprügelt wird. Das kam mir etwas überspitzt vor und habe ich einfach nicht wörlich genommen.

    Dias geheimnisvolle Lied des Drachen und die Szene im Wald fand ich sehr schön, auch wenn es danach ziemlich grausam weiterging. Die armen Menschen in dem Camp, hoffentlich finden sie den Übeltäter schnell. Was den Drachen wohl zu dieser Tat veranlasst hat?



    Ich habe die HOffnung, dass der singende Drache nicht der gleiche ist, der die Nomaden umgebracht hat. Irgendwie habe ich die Vorstellung, dass genau der Drache nachts aus dem Wald der richtige für Sira sein könnte. Vielleicht begegnet sie ihm ja wieder, wenn sie jetzt im Wald nach ihrem Schwertstein sucht.


    Bei der Geschichte von Alvarez in der Krankenstation habe ich gedacht dass Sira vielleicht einer der verlorenen Erben ist,vielleicht sogar der Erbe des Feuers, der Arkarons Feuer begegnen kann und Rhenlyngars Kraft in sich trägt?


    Das war auch meine Vermutung.


    Quotes repariert, LG Miramis