Beiträge von Cait

    Meine Meinung


    Ich war ehrlich skeptisch, ob mich dieses Buch begeistern könnte, da schon die Kurzbeschreibung auf viel Erotik hindeutet. Allerdings hat mich das Beschwören von Dämonen als Thema dann doch gereizt. Mal etwas anderes als Gestaltwandler und Vampire…


    Es war wirklich leicht, sich in den Roman einzufinden und Kara während ihrer Ermittlungen und in ihrem Privatleben zu begleiten. Durch den angenehmen, lockeren Schreibstil, der mit humorvollen Akzenten und – im richtigen Augenblick – düsterer, bedrohlicher Atmosphäre glänzt, kann man sich der Handlung kaum entziehen und so habe ich das Buch dann tatsächlich in einem Rutsch verschlungen.


    Die Handlung ist von Beginn an spannend erzählt, vermutlich nicht zuletzt so interessant, weil Dämonenbeschwörungen noch nicht den Buchmarkt überschwemmt haben und sich daher wirklich viele originelle und faszinierende Ideen in „Vom Dämon gezeichnet“ finden lassen. Dämonen, die in einer Art Parallelwelt leben und von Beschwörern in unsere Welt gezogen werden können, um ihnen zu dienen, macht sicherlich einen großen Aspekt des Romans aus, aber überraschenderweise entwickelt sich der Plot von Seite zu Seite mehr zu einem fantastischen Kriminalroman, der mich atemlos in Spannung hielt. Und das, obwohl ich wirklich gar nicht gerne Krimis lese. Der Fall selbst ist zwar auch fantastischer Natur, aber die Ermittlungen sind sowohl konventionell als auch paranormal (hier im speziellen „arkanisch“). Da die Diana Rowland dank ihres beruflichen Werdegangs so einiges an Fachwissen über Polizeiermittlungen, Kriminaltechnik und Pathologie beizusteuern hat, wirkt die Jagd nach dem Serienmörder absolut authentisch und hat mich wirklich fasziniert und interessiert. Dabei haben mich die Spitzen auf diverse TV-Krimi-Serien besonders amüsiert, die sich die Autorin zum Glück nicht verkneifen konnte. Bis zum großen Showdown auf den letzten Seiten überrascht Diana Rowland mit unvorhersehbaren Wendungen, so dass es mir nicht möglich war, den Mörder zu identifizieren bis es die Autorin selbst auflöst. Die Beschreibungen der Gewaltverbrechen sind schonungslos und für manchen vielleicht zu detailliert.
    Die von mir befürchtete Erotik findet äußerst schnell ihren Platz in der Handlung, was mich zunächst abschreckte. Allerdings wird sie nicht zum dominierenden Thema gemacht und taucht auf den darauf folgenden 300 Seiten nur noch vereinzelt auf, ist dabei gut dosiert in die Geschichte eingebunden. Die Genre-Einordnung des Romans seitens des Verlags in „Romantic Fantasy“ ist irreführend und nicht ganz zutreffend, denn Romantik oder Liebe sucht man hier vergeblich und auch der erotische Anteil ist eher gering.


    Kara ist eine unglaublich sympathische Protagonistin. Sie ist nicht die Superheldin, die in allem perfekt ist, Herausforderungen ohne Schwierigkeiten meistert. Sie ist zwar gut, in dem was sie tut, aber dabei stolpert sie oftmals über sich selbst und ihre Selbstzweifel, lässt sich von ihren Emotionen und Instinkten leiten. Aber auch die anderen Figuren konnten mich begeistern, allen voran Ryan, mit dem Kara gezwungen ist, während ihrer Ermittlungen zusammenzuarbeiten. Er ist undurchsichtig bis zum Schluss, scheint einerseits ein wirklich anständiger Kerl zu sein, andererseits gibt es offensichtlich Dinge, die er nicht bereit ist zu offenbaren. Die Spannungen die sich zwischen Kara und Ryan während des Romans aufbauen, waren absolut überzeugend und gingen mir richtig unter die Haut.


    Fazit


    Ein großartiger, spannender Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe, mit deutlich kriminalistischen Zügen, wunderbar facettenreichen Protagonisten und großem Potential.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Meine Meinung


    Ganz zufällig bin ich beim Einkaufen über das Buch gestolpert und ich habe lange gezögert, ob ich es mitnehmen soll, da die Kurzbeschreibung auf dem Buchrücken doch sehr sparsam ausfällt. Auch das Cover konnte mich auf den ersten Blick nicht unbedingt für sich einnehmen. Mein Sohn hat es dann für mich entschieden: „Ach, Mama, kauf es dir doch!“ Zuhause angekommen, habe ich es mir mit dem Roman gleich auf dem Balkon gemütlich gemacht. Wenigstens anlesen wollte ich es. Obwohl mich das allzu großzügige Schriftbild ein wenig enttäuschte, überraschte mich die Geschichte umso mehr. Aus einem kurzen Anlesen wurde nichts, da ich nach den ersten Seiten schon nicht mehr von dem Buch los kam und unerbittlich gelesen habe, bis ich auf der letzten Seite angekommen war. Schließlich hat sich mir dann auch das Cover erschlossen, das den Inhalt des Romans einfach perfekt widerspiegelt.


    Mich mit Jugend-Büchern glücklich zu machen, ist nicht unbedingt leicht. Zu oft fühle ich mich unterfordert oder habe den Eindruck, dass man der Zielgruppe nicht allzu viel zutraut, sie unterschätzt, sie nicht fordern möchte. Aber mit „Die Auswahl“ ist Ally Condie ein ganz großer Wurf in der Jugend-Literatur gelungen. Sie traut der Zielgruppe durchaus eigenständiges Denken und komplexes Wissen zu, so dass der Roman auch für Erwachsene eine wirklich lesenswerte Erfahrung wird.


    Die Autorin hält sich nicht lange mit Erklärungen über ihre erschaffene Welt auf, sondern schubst den Leser unmittelbar in die Handlung. Die nötigsten Erklärungen liefert die Handlung selbst, was ich ungemein gelungen und natürlich fand. Separierte Abhandlungen finden sich hier keine, so dass die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite im Fluss bleibt. Stil und Sprache sind in „Die Auswahl“ zwar schlicht, aber nicht oberflächlich oder seicht. Sie nehmen sich das, was sie brauchen, um die komplexe Story zu tragen, spielen sich nicht in den Vordergrund.


    Die Handlung ist unheimlich komplex und stellt einige Ansprüche an den Leser. Ohne eigenständiges Denken und Fühlen wird man diesen Roman nicht richtig in sich aufnehmen können, die Botschaft nicht begreifen. Die Welt, die Gesellschaftsform, die Ally Condie erschaffen hat, wird von Seite zu Seite dramatischer, unfassbarer und erschreckender. Mich hat das Buch an George Orwells „1984“ und an den Film „Gattaca“ erinnert. Dabei kopiert die Autorin nicht, sondern erschafft neu. Eine Dystopie (also Anti-Utopie), die nachdenklich stimmt, schockiert und deprimiert. Die Spannungskurve steigt stetig an und sackt nicht einen Moment ab. Ein großes, klassisches Finale, in das die Spannungskurve mündet, gibt es so nicht. Sie klingt in leisen Tönen aus und macht damit das Buch vielleicht noch bedrückender.


    Zwar spielt die Liebesgeschichte durchaus eine Rolle, meiner Meinung nach steht sie jedoch nicht im Vordergrund. Besonders interessant an dieser Liebe ist die Frage, ob sie selbständig entstand oder manipulativen Ursprungs ist. Dabei lässt sich diese Frage auf fast alles in „Die Auswahl“ projizieren. Inwieweit Menschen manipuliert werden können, ohne dass sie es bemerken oder sich dagegen Auflehnen, ist ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte und hat nicht nur die Protagonisten Cassia und Ky beschäftigt.


    Die Autorin hat wirklich überzeugende, facettenreiche Figuren erschaffen, die mich ausnahmslos überzeugen konnten. Sei es der Großvater, der im Geiste eine Aufsässigkeit hütet, der Vater, der sich zwar gehorsam im Großen gibt, aber im Kleinen die Auflehnung erprobt, oder die Mutter, die alles abnickt, um ihre Familie zu schützen. Cassia sticht allerdings deutlich hervor. Sie entwickelt sich auf den 450 Seiten von einem naiven, gehorsamen, das System liebenden Mädchen, zu einer eigenständigen Persönlichkeit, die die Dinge zu hinterfragen beginnt, sich zunächst durch passiven Widerstand auflehnt, der schließlich immer aktiver wird. Dabei hinterfragt sie nicht nur das System, ihre Gesellschaftsform, sondern auch sich selbst, wer sie ist, was sie ausgemacht hat und zukünftig ausmachen könnte. Ky unterstützt sie dabei, rüttelt sie durch sein Schicksal auf. Auch er entwickelt sich, wird zugänglicher, öffnet seinen Schutzpanzer für Cassia. Seine Facetten sind derart umfangreich, dass man als Leser vermutlich noch nicht einmal ansatzweise eine Vorstellung davon bekommen hat, wer Ky wirklich ist. Ich bin gespannt, wie er sich in der Fortsetzung machen wird. Neben Cassia ist er wohl mit Abstand die faszinierendste Figur in „Die Auswahl“. Allerdings sollte man Cassias besten Freund, Xander, keinesfalls unterschätzen. Er zeigt im Auftaktroman unheimlich großes Potential und ich bin mir sicher, er wird noch eine große und wichtige Rolle spielen.


    Fazit


    „Die Auswahl“ ist ein bedrückender Jugendroman, der in all seinen Facetten berührt, den Leser packt, nachdenklich stimmt und dabei ganz ohne Vampire und Gestaltwandler auskommt. So erschreckend und deprimierend diese Vision einer möglichen Zukunft auch ist, geht die Hoffnung nicht ganz verloren und man darf gespannt auf die Fortsetzung sein!


    Meine Bewertung


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Meine Meinung


    Das Wort „Bibliothek“ im Titel, ein Buch auf dem Cover und dazu noch eine Kurzbeschreibung, in der es offensichtlich um Bücher und eine geheimnisvolle Gabe geht… Ganz klar, dass ich diesen Roman lesen musste. Insgesamt konnte mich „Die Bibliothek der Schatten“ schon begeistern, aber gerade diese mysteriöse Gabe, war letztendlich die schwächste Komponente des Romans.


    Vom ersten Moment an hat sich der Roman wie von selbst gelesen. Mikkel Birkegaard schreibt angenehm und flüssig und ich konnte das Buch oftmals kaum noch aus der Hand legen. Der Spannungsbogen ist gelungen, auch wenn es zu Beginn dauert bis das Buch richtig Fahrt aufnimmt. Mich persönlich hat das nicht gestört, da ich auch die ruhigeren Töne mag und mir hat der Aufbau im Prinzip gut gefallen.


    Der Einstieg in die Handlung fiel unsagbar leicht. Wahrscheinlich liegt es daran, dass der Autor gerade zu Beginn offensichtlich weiß, worüber er schreibt und die Liebe des Luca Campelli zu Büchern absolut teilt. Ich konnte mich eindeutig wiedererkennen, als Luca durch sein Antiquariat streift, Bücher hervor holt, sie betrachtet, andächtig berührt und an ihnen riecht. Die Bücher-Szenen sind einfach wundervoll und sprechen mich zu hundert Prozent an. Jede bibliophile Atmosphäre hat Mikkel Birkegaard meisterlich eingefangen und zu Papier gebracht.


    Die Thriller- und Verschwörungselemente gefielen mir gut, sie waren weitestgehend plausibel, durchdacht und spannend, auch wenn es nun keine großen Neuerungen auf diesem Gebiet gegeben hat. Ab und an entwickelt sich die Handlung zu konstruiert, aber ich persönlich konnte darüber gut hinweg sehen, zumal der Autor unglaublich originelle Ideen hat, vor allem was das tägliche Einerlei seiner Figuren angeht. Mehr als einmal habe ich mich in alltäglichen Dingen wiedergefunden und ein Schmunzeln war nicht mehr zu vermeiden.


    Mit dem Mysteriös-Phantastischem hatte ich allerdings so meine Probleme. Ich konnte zwar in etwa nachvollziehen, was mir der Autor in Sachen „Gabe“ versucht näher zu bringen, allerdings konnte es mich nicht richtig erreichen. Insgesamt waren die Ausführungen dazu einfach zu abstrakt und schwammig. Die Idee dahinter ist prinzipiell nicht schlecht, nur vermochte es der Autor nicht, sie nachvollziehbar und greifbar umzusetzen. Zum Ende hin nimmt diese Gabe immer mehr Raum ein, so dass ich mich nicht mehr 100%ig auf den Roman einlassen konnte. Das vermutlich als fulminant geplante Finale ließ mich zudem eher unberührt, und anstatt das Buch ausklingen zu lassen, hat sich der Autor für ein ganz abruptes Ende entschieden. Das riecht möglicherweise nach einer Fortsetzung. Ein paar Seiten mehr nach dem großen Showdown hätten dem Buch sicher gut getan und mich vor allem zufriedener zurück gelassen.


    Jon ist eine wirklich interessante Figur, mit vielen Facetten und dabei auch noch rundherum sympathisch. Es ist schwer, vorherzusagen, was Jon als nächstes tun wird, was sein Agieren stets spannend und zum Teil überraschend macht. Die anderen Figuren sind in meiner Erinnerung leider etwas zurückgetreten und haben keinen großen bleibenden Eindruck hinterlassen. Allerdings waren sie in der Handlung meistens glaubwürdig und lebendig ausgearbeitet, wenn auch ohne einprägsame Charaktereigenschaften.


    Fazit


    Der Genre-Mix aus Thriller und Fantasy bietet angenehme Unterhaltung, wobei der Fantasy-Part eindeutig der schwächste des ganzen Romans ist. Das Besondere liegt hier in den bibliophilen Bereichen, wo es Mikkel Birkegaard gelungen ist, wundervolle, stimmige Atmosphären zu schaffen, die mich unheimlich berührt haben.


    Meine Bewertung


    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Verlag: Goldmann
    ISBN: 978-3-442-47226-0
    Seiten: 704
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: 9,95 €
    ET: 07.2010


    Mitte des 12. Jahrhunderts, nahe Paris


    Die junge Marie wächst in einfachen Verhältnissen auf. Kurz nach dem Tod ihres trinkfreudigen Vaters erhält sie die Nachricht, sie sei die illegitime Tochter von Geoffrey VI, dem Bruder des englischen Königs Henri II, und wird nach England an den Hof gebracht. Es fällt ihr schwer, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden, und um ihre Einsamkeit zu vertreiben, beginnt Marie schließlich, heimlich zu dichten. Als Königin Eleonore von Maries Gedichten erfährt, wird diese bald zu einer ihrer Lieblingsdamen. Aber Marie zieht nicht nur Bewunderung, sondern auch viel Neid auf sich …


    Meine Rezension


    Da der historische Hintergrund – Eleonore von Aquitanien, Richard Löwenherz & Co. – absolut meinem Beuteschema entspricht, war ich wirklich gespannt, was Tereza Vanek aus einem meiner Lieblingsthemen gemacht hat. Auch hatte ich bereits eine Trilogie über Marie de France gelesen – wenn auch zum Fantasy-Genre gehörend -, die mich seinerzeit sehr begeistert hat. Somit war die Messlatte recht hoch angesetzt, aber Tereza Vanek hat es geschafft, mich bis auf wenige Kleinigkeiten restlos zu überzeugen. „Die Dichterin von Aquitanien“ war mein erster Roman, den ich von der Autorin gelesen habe und eines steht fest: es wird definitiv nicht mein letzter gewesen sein.


    Tereza Vanek schreibt in einem wunderbar flüssigen und anschaulichen Stil, der mir problemlos das Mittelalter in plastischen Bildern vor Augen entstehen lassen konnte. Leider gibt es aber auch einige kleinere Fehler, die dem Lektorat nicht hätten entgehen dürfen. Vor allem zu Beginn werden einige Wörter verwechselt, was meinen Lesefluss beträchtlich gebremst hat, da der Satz plötzlich keinen Sinn mehr ergeben hat. So wird aus einem Ritter plötzlich ein Richter und statt “deiner Mutter” heißt es “meiner Mutter”. Auch stimmen auf den ersten Seiten eine Zeit- und Altersangabe nicht miteinander überein. Im weiteren Verlauf der Handlung sind mir solche Ungereimtheiten nicht mehr aufgefallen und ein stolperfreies Lesevergnügen ist garantiert.


    Die Handlung selbst ist von Beginn an spannend und interessant erzählt. Sie beginnt mit Maries Kindheit und obwohl ich oft Schwierigkeiten habe, Kinder bei ihren Abenteuern zu beobachten, habe ich mich hier rundherum wohl gefühlt und Marie sofort ins Herz geschlossen. Als Marie zur Frau heran wächst und sich ihr Schicksal abzeichnet, war es dann endgültig um mich geschehen. Ich habe Marie auf ihrem steinigen, abwechslungsreichen Lebensweg jeden einzelnen Moment gerne begleitet. Tereza Vanek versteht es, ihre Leser mitzureißen und in ihre Geschichte einzuschleusen und zu integrieren. Der Unterhaltungswert des Romans ist enorm und ich hatte wirklich jeden Abend große Schwierigkeiten, das Buch zum Schlafen aus der Hand zu legen. Atmosphärisch dicht erzählt und emotional berührend ist „Die Dichterin von Aquitanien“ ein historischer Roman, der sich deutlich von der Masse abhebt, auch wenn am Ende einige Handlungsverläufe etwas unglücklich und zu bemüht erscheinen. Hier hätten manche Wege gerne anders beschritten werden dürfen, vielleicht auch, um den Leser nochmal zu überraschen oder zu schockieren.
    Die Geschichte um Marie de France ist rein fiktiv, da so gut wie nichts über sie bekannt ist. Einzig ihre Lais haben die Zeit überdauert, in historischen Quellen bleibt sie eine nebulöse Figur, auch wenn es viele Spekulationen über ihre Herkunft gibt. Allerdings ist der historische Hintergrund durchaus plausibel mit Tereza Vaneks Interpretation ihres möglichen Lebens verknüpft. In ihrem Nachwort geht die Autorin ausführlich auf diesen Umstand ein und begründet, warum sie „dieses Leben“ für ihre Marie gewählt hat. Mich hat sie absolut überzeugt!


    Die Protagonistin Marie ist eine großartige, starke und ausnehmend sympathische Figur. Dass sie nicht immer die Heldin, sondern auch Opfer oder Zuschauerin ist, macht sie zu einer realistischen und glaubhaften Titelfigur, die ich unheimlich gerne auf ihrem Lebensweg begleitet habe. Zwar konnte ich sie nicht immer verstehen, aber sie handelt immer ihrem Charakter entsprechend und bleibt damit eine plausible Figur. Das männliche Pendant, Jean, hat nicht nur Marie zum Träumen gebracht, sondern auch mich begeistert, obwohl er zunächst so gar nicht der strahlende Held in glänzender Rüstung ist. Aber er entwickelt sich und wird im Laufe seines Reifen zu einem wirklich interessanten, starken Mann, der jedes Frauenherz höher schlagen lässt.
    Aber nicht nur die beiden Protagonisten überzeugen, auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet und dynamisch, glaubwürdig und faszinierend.
    Ebenso die historischen Persönlichkeiten, die durchaus polarisieren könnten. Jeder der bereits Romane über diese Zeit gelesen, sich vielleicht sogar eingehender damit beschäftigt hat, wird sich vermutlich sein ganz persönliches Bild von Henry II., Richard Löwenherz und Eleonore von Aquitanien gemacht haben. So auch ich und an meinen Vorstellungen hat Tereza Vanek zum Teil ganz schön gerüttelt. Gerade Richard hat die Autorin nicht mit verklärtem Blick zurück ins Leben gerufen, sondern zeigt Seiten an ihm auf, die nicht unbedingt liebenswert erscheinen. Auch Eleonore von Aquitanien ist hier der eher überhebliche Typ, auf den bestmöglichen Vorteil für sich und ihre Söhne, vor allem Richard, bedacht. Henry II. ist der bullige, laute, zu starken Temperamentsausbrüchen neigende König, wie er zumeist geschildert wird. Das macht den großen Reiz der historischen Persönlichkeiten aus. Sie sind lebendig und greifbar, nachvollziehbar in ihrem Handeln und äußert wandlungsfähig. Besonders gefreut hat mich, dass sie nicht einfach nur zur Ausstattung des Romans gehören und als Statisten fungieren, sondern beträchtliche Rollen in der Handlung einnehmen und Maries Leben aktiv begleiten und zum Teil sogar lenken.


    Der Verlag hat sich viel Mühe gegeben, das Buch ansprechend zu gestalten und hat neben einer zeitlichen Abfolge der wichtigsten historischen Ereignisse, auch einen Stammbaum und eine Karte als unerlässlich angesehen. Das wirklich ausführliche Nachwort der Autorin rundet die Handlung ab, so dass der Liebhaber historischer Romane zufrieden mit dem Buch abschließen kann.


    Fazit


    Das Buch kam mir unter, als ich gerade so gar nichts mehr mit historischen Romanen anfangen konnte – eigentlich mein bevorzugtes Genre -, aber da mich das Thema reizte, gab ich „Die Dichterin von Aquitanien“ wenigstens eine Chance. Belohnt wurde ich mit einem mitreißenden, überzeugenden Roman, der mich ausnehmend gut unterhalten hat und der mir endlich wieder richtig Lust auf mein Lieblingsgenre gemacht hat. Vielen Dank, Tereza Vanek!


    Meine Bewertung


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Wolfs-Trilogie, Teil 3




    Verlag: blanvalet
    ISBN: 978-3-442-37405-2
    Seiten: 512
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 8,95
    ET: 11.2009


    Obwohl Dämonen und Untote die Wildnis durchstreifen, erklärt sich Maeniel bereit, für Karl den Großen einen Weg über die Alpen auszukundschaften. Nur er hat die Aussicht, dieses Unterfangen zu überleben, denn er ist der einzige Krieger in Karls Gefolge, der sich in einen Wolf verwandeln kann. Dennoch gerät Maeniel in Gefangenschaft. Seine einzige Hoffnung auf Rettung besteht darin, dass sich seine geliebte Regaene, die Silberwölfin, für ihn opfert! Da überschreitet die Armee Karls des Großen die Alpen, und ihre Gräueltaten lassen Maeniel zweifeln, ob der Kaiser seiner Loyalität würdig ist …


    Meine Meinung


    Angesprochen durch das schön gestaltete Cover und die Kurzbeschreibung, die mich mit Karl dem Großen köderte, musste ich dieses Buch haben. Aber schon kurz nachdem ich das Buch in den Händen hielt und mich ein wenig mit der Autorin im Web beschäftigte, stellte ich ernüchtert fest, dass der Verlag das Buch bereits 2001 das erste Mal verlegt hatte und „Der Gesang der Wölfin“ der Abschluss einer Trilogie ist. Bedauerlicherweise hat der Verlag darauf verzichtet, auch die ersten beiden Teile in einer Neuauflage auf den Buchmarkt zu bringen. Voller Hoffnung, dass man den Roman trotz fehlender Vorkenntnisse problemlos lesen kann, habe ich ihn dennoch begonnen und musste schon nach wenigen Seiten feststellen, dass mir unglaublich viel für das Verständnis fehlt.


    Aber nicht nur aufgrund mangelnder Vorkenntnisse habe ich mich von Beginn an sehr schwer getan mit diesem Roman. Der Stil der Autorin ist nicht nur sehr gewöhnungsbedürftig, sondern auch äußerst verwirrend und unzusammenhängend. Immer wieder ist es sehr schwierig, ihren Gedankengängen und Handlungsabläufen zu folgen. Dabei springt sie von einem Ereignis zum nächsten, wechselt die Perspektiven nahezu nahtlos, so dass ich mich stark konzentrieren musste, um nicht gänzlich den Anschluss zu verlieren. Der Logik von Alice Borchardt konnte ich oftmals gar nicht folgen und zudem hatte ich immer wieder das Gefühl, dass ganze Absätze der Handlung fehlen. Und als wenn das noch nicht ausreichen würde, um den Leser zu überfordern, versucht die Autorin auch noch, ihr gesamtes Geschichtswissen unterzubringen, gleichgültig inwieweit dies der Handlung zuträglich ist. Eine Fülle an schwer zu merkenden Namen erschwert das Mitkommen in der Handlung zusätzlich.


    Von Anfang an war ich auch der Handlung gegenüber sehr misstrauisch eingestellt. Untote Mönche, ein Dämon in Bärengestalt und dazwischen die Wölfe. Da habe ich mich bereits gefragt, wohin der Plot wohl führen möge und war mehr befremdet als neugierig oder gefesselt. Aber ich habe tapfer weiter gelesen und bald wurde deutlich, dass die Geschichte doch in die Richtung gehen würde, die der Klappentext vermuten ließ. Allerdings wurde etwa zeitgleich ebenso deutlich, dass ich ohne die ersten beiden Teile der Trilogie völlig überfordert mit der Handlung bin und ich vieles einfach nicht verstehe. Ab und an hatte ich allerdings wirklich das Gefühl, es könnte sich eine sehr spannende Geschichte entwickeln. Aber durch den Aufbau der Handlung und den wirren Stil der Autorin wurden diese Erwartungen nach wenigen Seiten immer wieder zerstört.


    Letztendlich war „Der Gesang der Wölfin“ für mich als Nicht-Kenner der ersten beiden Teile der Trilogie nicht lesbar, so dass ich das Buch vorzeitig beenden musste. Ich konnte der Handlung einfach nicht ausreichend folgen. Wären Stil, Plot und Figuren fesselnd gewesen, hätte ich mir sicherlich die fehlenden Bücher antiquarisch besorgt, um die Trilogie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Aber Alice Borchardts Schreibstil hat mich definitiv davor zurückschrecken lassen.


    Meine Bewertung

    Da ich das Buch unter den falschen Voraussetzungen gelesen und nicht ganz beendet habe, entfällt eine Bewertung.

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Verlag: Lübbe
    ISBN: 978-3-7857-2381-4
    Seiten: 540
    Ausgabe: Hardcover
    Preis: € 19,99
    ET: 05.2010


    Unbeschwert verlebt Sayyida Salima bint Said, die Tochter des Sultans, ihre Kindheit und Jugend auf der Gewürzinsel. Ihr Halbbruder Majid bringt ihr Reiten und Schießen bei, heimlich lernt sie Lesen, Schreiben und fremde Sprachen. Als die junge Frau dem wohlhabenden deutschen Kaufmann Heinrich begegnet, kommen sich zwei Welten näher. Die beiden verlieben sich und schon bald erwartet Salima ein Kind. Für eine muslimische Prinzessin ist ein uneheliches Kind jedoch undenkbar. Eine Heirat mit einem Ungläubigen kommt allerdings nicht in Frage. Als Ausweg bleibt nur die Flucht: Sie muss ihr Leben aufgeben, ihren Namen, ihr Vermögen. In Heinrichs Heimatstadt Hamburg hofft das junge Paar glücklich zu werden. Doch was erwartet Salima in dem kalten, fremden Land, das ihrer Heimat so weit entfernt ist?


    Meine Meinung


    Mit dem neuesten Roman „Sterne über Sansibar“ beschreitet Nicole C. Vosseler für sich ganz neue Wege. Zwar hatten historische Persönlichkeiten bereits in ihren bisherigen Romanen mehr oder weniger viel Raum eingenommen, die Protagonisten waren allerdings bisher ausnahmslos fiktiv.


    Mit „Sterne über Sansibar“ ändert sich das nun, denn hier erzählt Nicole C. Vosseler das Leben der keineswegs fiktiven sansibarischen Prinzessin Sayyida Salima bint Sa’id, die 1844 in Sansibar als Tochter des Sultans Sayyid Sa’id bin Sultan zur Welt kam und als Emily Ruete zu Grabe getragen wurde. Anhand von Salimas eigenen Aufzeichnungen und offiziellen Dokumenten rekonstruiert die Autorin das spannende, von Schicksalsschlägen und Liebe geprägte Leben dieser außergewöhnlichen Frau ihrer Zeit. Der Leser begleitet Salima von Kindesbeinen an, erlebt mit wie sie zur jungen, selbstbewussten Frau heran wächst und ihrer großen Liebe wegen alles, was ihr bisher lieb und teuer war, hinter sich zurück lässt und ein neues, für sie fremdes Leben beginnt, um abermals vom Schicksal geprüft zu werden. Ihr Kampf um ihr Geburtsrecht ist ebenso bewegend dargestellt wie ihre Liebe zu Heinrich, so dass der Roman von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und berührt.


    Bereits der Prolog hatte es mir angetan und ließ mich mit einer Gänsehaut ins erste Kapitel einsteigen. Mit einer fast schon poetischen Sprache und absolut berührend schickt Nicole C. Vosseler den Leser in Salimas Leben, das sie ausgesprochen eindringlich, emotional, spannend und fesselnd zu erzählen vermag. In einem flüssigen, angenehmen Stil, mit wunderbar plastischen Beschreibungen schickt die Autorin den Leser auf eine Reise, die er nicht so schnell vergessen wird.


    Auf Salimas Lebensweg lernt der Leser Sitten und Gebräuche Sansibars kennen, taucht ein in eine Welt voller Farben und Gerüche, in ein Kaleidoskop der unterschiedlichsten Kulturen und Sprachen. Nicole C. Vosseler versteht es grandios, alle Sinne des Lesers anzusprechen und versetzt ihn in eine Welt, in der er nahezu alles zu sehen, fühlen, hören und zu riechen glaubt. Dadurch entsteht eine solch dichte Atmosphäre, dass man sich geradezu danach sehnt, Salimas Sansibar mit eigenen Augen zu sehen.


    In „Sterne über Sansibar“ ist selbstredend auch der historische Hintergrund zu seinem Recht gekommen und mit einbezogen worden. Nicht zuletzt, weil dieser für das Begreifen Salimas Leben unabdingbar ist. So finden die Machtbestrebungen Salimas ältester Brüder ebenso ihren Platz in der Handlung, wie auch die Kolonialpolitik Englands und Deutschlands. Zwar räumt die Autorin im Nachwort ein, die politischen Ereignisse dieser Zeit gestrafft zu haben, für mein Empfinden waren sie allerdings sehr zufriedenstellend und für das Verstehen der Geschichte absolut ausreichend und plausibel dargestellt.


    Allein schon durch den exotischen Handlungsort fühlt man sich an das Buch gebunden. Und die sympathische Protagonistin Salima, mit ihren unzähligen Brüdern und Schwestern, macht es einem letztendlich unmöglich, sich davon zu lösen. Es gab viele Momente, in denen ich Salima ganz nahe war, in denen ich mich mit ihr identifizieren und sie bedingungslos verstehen konnte. Nicole C. Vosseler ist es gelungen, all ihren Figuren eine lebhafte Intensität zu verleihen, so dass dem Leser nicht nur die Protagonisten wie Salima oder Heinrich deutlich vor Augen stehen. Sicherlich sind die beiden mit die ausgefeilsten Charaktere der Handlung, aber ich konnte auch am Leben der anderen Figuren ohne Probleme teilhaben. Allerdings war es manchmal etwas schwierig durch den Dschungel an Brüdern und Schwestern hindurchzufinden – nicht zuletzt wegen ihrer exotischen Namen -, und zum Glück meinte es die Autorin gut mit ihren Lesern und hat ihrem Roman ein Personenregister angehängt. Das hat mir das Lesen an manchen Stellen wirklich erleichtert. Besonders gefreut habe ich mich über die Erwähnungen von Figuren, die ich in „Unter dem Safranmond“ kennengelernt und in mein Herz geschlossen habe. Diese Verknüpfung zwischen den beiden Büchern fand ich ungemein aufregend und lässt mich überlegen, ob ich demnächst nicht noch einmal „Unter dem Safranmond“ lesen sollte.


    Obwohl mich „Sterne über Sansibar“ wirklich berühren konnte, vor allem am Ende hatte ich wirklich mit den Tränen zu kämpfen und eine Gänsehaut, die nicht mehr vergehen wollte, war ich nicht die ganze Zeit über gefühlsmäßig betont stark involviert, auch wenn mich Salimas Schicksal nicht kalt gelassen hat und ich wirklich in jeder Minute mit ihr geliebt, gelebt und gelitten habe. Vielleicht habe ich unbewusst versucht, Salimas tragische Lebensgeschichte nicht zu nah an mich herankommen zu lassen, aber mein persönlicher Eindruck ist, dass die emotionale Tiefe in diesem Roman nicht ganz so stark ausgeprägt ist wie z.B. in „Unter dem Safranmond“.


    Fazit


    „Sterne über Sansibar“ ist ein wunderbarer Roman über das wahre Leben einer außergewöhnlichen Frau. Berührend, spannend und nicht zuletzt vor Leben sprühend, dabei äußerst kurzweilig und ein großes Lesevergnügen! Mein Tipp für den Sommer!


    Meine Bewertung


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Genau aus diesem Grund, konnte ich das ansonsten gute Buch auch nicht höher bewerten. Es hat den leicht schalen Beigeschmack von "Friss oder stirb", was mir nicht gefällt. Hätte es ein kritisches Nachwort gegeben, das das Buch ins rechte Licht rückt, wäre ich deutlich zufriedener gewesen.

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Verlag: Goldmann
    ISBN: 978-3-442-31231-3
    Seiten: 111
    Ausgabe: Hardcover
    Preis: € 14,95
    ET: 06.2010


    Fatemeh ist fünfzehn Jahre alt. Sie sitzt in einem Iraner Gefängnis und wartet auf ihre Hinrichtung. Wie es dazu kam, vertraut sie einem Tagebuch an – damit niemand ihre geliebte Tante, „die Stumme“, und sie selbst vergessen wird.


    Die Stumme war nicht von Geburt an stumm. Erst seit sie im Alter von zehn Jahren Zeugin wurde, wie ihr Vater ihre Mutter zu Tode prügelte, kam nie wieder ein Wort über ihre Lippen. Inzwischen ist aus dem kleinen Mädchen eine 29-jährige, attraktive Frau geworden, die nach ihren ganz eigenen Gesetzen lebt: Sie weigert sich, ein Kopftuch zu tragen, kleidet sich in den farbenprächtigsten Gewändern, läuft barfuß. Fatemeh ist fasziniert von dem Freiheitsdrang ihrer Tante, von ihrer Andersartigkeit. Doch in einer Welt, in der die Mullahs regieren, bleibt dies nicht unbestraft. Und als die Stumme sich dem Mann hingibt, den sie liebt, kommt es zur Katastrophe – zu einer Katastrophe, die auch Fatemehs Schicksal besiegeln wird …


    Meine Meinung


    Nachdem ich die Kurzbeschreibung gelesen hatte, befürchtete ich schon das Schlimmste: Eine Geschichte, die ausnahmslos grausam und emotional unglaublich heftig sein wird. Die Autorin hat jedoch einen Weg gefunden, das Schicksal Fatemehs und ihrer Tante so eindringlich und berührend zu erzählen, dass das Buch nachhallt und beschäftigt, aufrüttelt und schockiert, den Leser aber nicht in seiner Heftigkeit überfordert.


    Mit knapp über hundert Seiten, einem recht großem Schriftbild und einem mehr als großzügigen Texteinzug, ist „Die Stumme“ in meinen Augen mehr Novelle als Roman, dadurch aber nicht weniger lesenswert. Durch den wirklich gelungenen Aufbau, entsteht für den Leser eine Atmosphäre der absoluten Realität und wer sich im Vorwege nicht ausgiebig mit dem Buch auseinandergesetzt hat, wird sich am Ende fragen, ist Fatemehs Schicksal nun Fiktion oder eine wahre Begebenheit? Ist das Tagebuch Fatemehs tatsächlich in die Hände einer Journalistin gelangt, die es an einen französischen Verlag weitergeleitet hat? Oder entspringt die Geschichte der Fantasie einer Autorin, die es geschafft hat, mit einem wirklich eindringlichen, bewegenden und authentisch wirkenden Tagebuch den Leser in eine Welt zu stoßen, die für den Westeuropäer des 21. Jahrhunderts überhaupt nicht vorstellbar und realisierbar ist?


    Sprachlich und literarisch sticht „Die Stumme“ nicht sonderlich heraus. Die Sprache ist schlicht, einer fünfzehnjährigen Erzählerin angemessen, dabei aber schonungslos ehrlich und brutal. Fatemeh schont den Leser nicht, hält nichts zurück, gibt auch ihre abgründigsten Gedanken preis. Sie will in Frieden sterben, ohne Hass in sich und erhofft sich durch ihre Aufzeichnungen ein Stück Freiheit ihrer Seele. Man wünscht ihr unwillkürlich, dass es ihr gelingen möge. Auch wenn eine gewisse literarische Besonderheit fehlt, inhaltlich sticht das Buch deutlich hervor. Fatemeh beschreibt Ereignisse, Lebensumstände, Gebräuche und Sitten in ihrem Leben als iranische Muslimin, die mittelalterlich und barbarisch anmuten und den Leser irritieren, erschrecken und aufrütteln. Kann das, was Fatemeh und ihrer Tante widerfahren ist, heutzutage wirklich noch geschehen? Das Bild einer modernen, aufgeklärten, emanzipierten Welt gerät plötzlich ins Wanken. Der Leser sieht sich mit einer Welt konfrontiert, die für ihn unvorstellbar ist, die er weit von sich geschoben hat, weil er es nicht wahrhaben will, dass Schlagzeilen über Ehrenmorde in der Tagespresse mehr sind als gelegentliche Auswüchse von Fanatikern. In Fatemehs Welt sind Verhaftungen, Folter und Hinrichtungen an der Tagesordnung und ohnmächtig muss sie zusehen, wie das Regime seine Finger nach ihrer Familie ausstreckt. Nüchtern, fast schon emotionslos, erzählt sie aus den letzten Jahren ihres Lebens, während sie auf ihre eigene Hinrichtung wartet.


    Die Figuren sind zum Großteil wenig ausgearbeitet. Einzig Fatemeh und „die Stumme“ zeigen verschiedene Facetten ihres Charakters, wirken lebendig und greifbar. Die übrigen Figuren bleiben farblos, sind undeutliche Schemen und treten in den Hintergrund und überlassen es Fatemeh, die Geschichte zu tragen. Nicht nur die Charaktere sind aufs Minimum reduziert, auch mit ausschweifenden Beschreibungen hält sich die Autorin zurück, so dass „Die Stumme“ äußerst minimalistisch wirkt. Dafür ist aber die Botschaft der Geschichte nicht zu überlesen und tritt mit ungeheurer Deutlichkeit hervor.


    Insgesamt hat mir die Novelle wirklich gut gefallen, allerdings hätte ich mir von der Autorin gewünscht, dass sie in einem ausführlichen Nachwort auf die Handlung eingeht, den Westeuropäer nicht allein mit einer Geschichte lässt, die für ihn schwer zuzuordnen und vor allem zu begreifen ist. Ein Anhang über Kultur, Religion und Regime im Iran hätte mir geholfen, das Buch in einen größeren Kontext einzuordnen.


    Meine Bewertung


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Die dunklen Wächter, Teil 1




    Verlag: Goldmann
    ISBN: 978-3-442-47303-8
    Seiten: 256
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 7,95
    ET: 04.2010


    Kayla weiß nicht, warum sie immerzu an Lucas denken muss, er sie sogar bis in ihre Träume verfolgt. Seit sie ihm zum ersten Mal begegnet ist, will sie ihm nahe sein. Dabei ist er oft ziemlich abweisend. Er scheint ein Geheimnis zu haben, das er zu verbergen sucht. Sie selbst wollte sich in der Wildnis endlich ihren Ängsten stellen, die sie seit dem Tod ihrer Eltern lähmen. Aber dann trifft sie im Wald auf einen Wolf, dessen Augen ihr vertraut vorkommen, und plötzlich wird ihr einiges klar …


    Meine Rezension


    Angesprochen durch Cover und Klappentext, konnte ich „Süßer Mond“ von Rachel Hawthorne nicht lange widerstehen. Obwohl ich darauf vorbereitet war, dass das Buch nicht allzu umfangreich ist, war ich dann doch, als ich Satz und Schriftbild sah, ein wenig enttäuscht und muss sagen, das Prädikat „Roman“ könnte man auch durch „Längere Kurzgeschichte“ ersetzen. Ich freue mich, dass die Nachfolgebände augenscheinlich ein paar Seiten mehr haben werden und hoffe, dass dadurch auch Handlung und Figuren an Tiefe gewinnen.


    Auch wenn es an Sprache und Stil des Romans nichts auszusetzen gibt, fällt einem daran auch nichts Besonders ins Auge. Rachel Hawthorne schreibt flüssig, kratzt aber leider meist nur an der Oberfläche, und vermag mit ihren Beschreibungen nicht unbedingt zu verzaubern und den Leser in einer andere Welt zu entführen.


    Der Einstieg fällt leicht, leider schon zu leicht, da der Prolog einem eigentlich schon alles Wesentliche vorweg nimmt. Gleich nach den ersten Seiten glaubt man zu wissen, wie sich die Handlung in etwa zutragen wird und behält damit auch recht. Es gibt wenig überraschende Momente, das meiste ist absolut vorhersehbar und nimmt dem Leser damit jeglichen Raum für eigene Spekulationen, was der Spannung folglich sehr abträglich ist.
    Insgesamt fehlt es der Handlung an Tiefe und die Autorin wäre gut daran beraten gewesen, ihren Plot mehr auszufeilen, ihn reifen zu lassen und sich für die Handlung mehr Raum zu nehmen. Die wichtigen Entwicklungen erfolgen Schlag auf Schlag. Zwar wirkt die Handlung dadurch auf den ersten Blick dynamisch und rasant, aber auf dem zweiten Blick fehlt es eindeutig an Atmosphäre. Auch an neuen Ideen mangelt es, auch wenn man bemerkt, dass die Autorin bemüht war, sich etwas eigenes einfallen zu lassen.Auch wenn die Liebesgeschichte ebenfalls nicht überrascht, war es aber genau sie, die mich letztendlich doch noch für das Buch einnehmen konnte. Zwar ist auch sie vorhersehbar und wenig überraschend, aber dank Lucas bekam sie tatsächlich einen romantischen Touch und ich habe jede seiner Szenen genossen.


    Die Figuren sind nur im ersten Moment vielschichtig, denn im Laufe der Handlung werden auch sie immer durchschaubarer, was ich wirklich schade finde. Rachel Hawthorne sollte deutlich mehr in ihre Charaktere investieren, ihnen mehr Lebendigkeit und Individualität verleihen. Kayla ist zwar ein sympathisches Mädchen und auch keine klassische Heldin, aber leider auch zu stereotyp, um zu überzeugen. Lucas ist zwar, wenn man genau hinsieht, auch dem Schema F entsprungen, aber in den Zügen, die ihm die Autorin verliehen hat, einfach zu süß, um ihn nicht zu mögen. Von der ersten Begegnung an, war ich wie Kayla von ihm fasziniert und ihm voll und ganz ergeben. Die Nebenfiguren sind in meiner Erinnerung bereits total verblasst. Einzig Lucas sticht noch heraus und Kayla hat zumindest das Potential, um noch ein gut ausgefeilter Charakter zu werden und ich hoffe sehr, dass die Autorin dies nutzen wird.


    Fazit


    Trotz großer Kritikpunkte ist „Süßer Mond“ eine sehr kurzweilige Unterhaltung und ich hatte dank des männlichen Protagonisten, Lucas, der für einiges entschädigt, meinen Spaß an der Lektüre. Ich habe das Buch in einem einzigen Rutsch durchgelesen und empfand das Buch insgesamt als köstlich, leichte Sommerlektüre ohne Anspruch für einen Nachmittag auf dem Balkon. Nicht mehr, aber auch nicht weniger und da es das Debüt der Autorin ist, werde ich ihr sicherlich eine zweite Chance geben und hoffe, dass sie sich weiterentwickeln kann.


    Meine Bewertung


    3ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Die Phoenix-Chroniken, Teil 2




    Verlag: Lyx
    ISBN: 978-3-8025-8235-6
    Seiten: 336
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 12,95
    ET: 03.2010


    Elizabeth Phoenix gehört zu den wenigen Geschöpfen auf Erden, die die Fähigkeit besitzen, gegen die Mächte der Finsternis zu kämpfen. Schon einmal ist es ihr gelungen, den Jüngsten Tag zu verhindern, doch jetzt droht neue Gefahr: Eine Hexe der Navajo hat es auf Liz’ Leben abgesehen. Liz bittet ihren Ex-Geliebten Jimmy Sanducci um Hilfe, für den sie insgeheim immer noch tiefe Gefühle hegt. Liebend gerne würde sie ihrem Verlangen nachgeben, doch gleichzeitig ist die ganze Welt vom Untergang bedroht …


    Meine Rezension


    „Glut“ ist der zweite Teil der Phoenix-Chroniken, den ich voller Vorfreude erwartet und gleich nach Erscheinen verschlungen habe. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, da sich Lori Handeland im Vergleich zum ersten Band, „Asche“, deutlich gesteigert hat.


    Ist die Werwolf-Reihe von Lori Handeland eher der Romantic Fantasy zuzuordnen, sind die Phoenix-Chroniken, wenn auch nicht frei von erotischen Szenen, eher der Urban Fantasy zuzuschreiben. Leser, die auf der Suche nach einer romantischen, fantastischen Liebesgeschichte sind, werden hiermit nicht glücklich werden, das gleich vorweg.


    Wer die Werwolf-Reihe der Autorin kennt, wird zunächst von dem gänzlich anderen Stil ein wenig überrascht sein. Gerade im ersten Teil, „Asche“, war er doch arg gewöhnungsbedürftig und war mir persönlich zu kindlich, wobei ich einräumen muss, dass er sich zum Ende durchaus verbessert hat. In „Glut“ ist mir der Unterschied nicht mehr ganz so gravierend aufgefallen, da das Buch stilistisch so beginnt, wie „Asche“ geendet hat: runder, ausgewogener und durchaus erwachsen. Stellenweise ist mir die Sprache ein wenig zu flapsig und umgangssprachlich, manchmal wirkt es zu sehr gewollt und passt dadurch hin und wieder nicht richtig in die Szenen.


    Die Handlung ist gut nachvollziehbar und auch meist in sich schlüssig, wenn ich auch nicht immer Liz’ Handlungsweise verstehen konnte. Da es aber zu der Figur passt und sie damit interessanter und wenig kalkulierbar macht, konnte ich damit sehr gut leben. Ein wenig musste ich in meinen Erinnerungen an „Asche“ wühlen, um mit der Handlung mitzukommen, da die Autorin mit Infos aus „Asche“ sehr sparsam umgeht. Wenn sie des Lesers Erinnerungen aufzufrischen versucht, geschieht das ausschließlich äußerst knapp und kaum ausreichend. Wer Interesse an dieser Serie hat, sollte also unbedingt mit „Asche“ beginnen!
    Ansonsten ist die Handlung durchaus spannend und fesselnd und hat – wie in „Asche“ – wunderbar neue Ideen, die das Lesen unheimlich kurzweilig gestalten. Allerdings ist das Buch ruhiger, weniger rasant als der erste Teil der Serie. Langeweile kam aber dennoch nicht auf, da es der Autorin gelungen ist, auch ruhigere Szenen spannend, unheimlich oder mysteriös zu verpacken. Interessant finde ich an dieser Serie, dass es zwar eindeutig um den letzten Kampf zwischen Gut und Böse geht, man aber dabei schwer durchschauen kann, wer eigentlich für welche Seite einsteht und wie die Protagonistin Liz Phoenix tatsächlich damit verbunden ist. Es scheint zwar so, dass sie die Anführerin der Guten ist, allerdings deutet einiges darauf hin, dass viel mehr dahinter steckt.
    Überzeugen konnte mich Lori Handeland vor allem mit ihren originellen, neuen Ideen, die sie auf interessante Weise miteinander verknüpft. Fantastische Elemente mischen sich mit paranormalen und die teils neu erschaffenen, überwiegend aber von der Autorin neu definierten, Kreaturen und Wesen geben der Handlung viel Originalität und sorgen für wahre Überraschungsmomente.Erfreulich erfrischend: In „Glut“ dosiert die Autorin die erotischen Szenen deutlich gekonnter und ist damit sparsamer umgegangen, so dass sie der Handlung dieses Mal förderlich sind.


    Neben bekannter Figuren aus „Asche“ trifft der Leser auch auf neue, interessante, teilweise geheimnisvolle Charaktere, die schwer durchschaubar sind. Generell traue ich, bis auf Liz’, irgendwie keinem richtig über den Weg, wenn ich auch zu gerne glauben möchte, dass Jimmy zu den Guten gehört, trotz seines Schicksals. Liz’ Verbündete werden auch im zweiten Teil der Phoenix-Chroniken nicht wesentlich durchschaubarer, so dass ich ihnen weiterhin eher misstrauisch gegenüber stehe. Das ist definitiv der Vielschichtigkeit der Figuren zuzuschreiben, was ich wirklich genieße. Kein Charakter ist wie der andere und die Hauptfiguren haben sich seit „Asche“ weiter entwickelt, haben mehr Tiefe und Konturen bekommen, bleiben aber zum Teil zwielichtige Gestalten. Stehen sie Liz wirklich zur Seite, weil sie an das Gute glauben und es verteidigen wollen, oder verfolgen sie doch ganz eigene, eigennützige Ziele? Diese Frage beantwortet sich auch am Ende des Romans nicht zufriedenstellend, so dass es für den dritten Teil der Chroniken, „Blut“ (erscheint im Dezember 2010), also in dieser Hinsicht spannend bleibt. Ein wenig schade fand ich, dass Jimmy wenig Raum in diesem Band einnimmt, zumal er in der Kurzbeschreibung so groß angekündigt wird.


    Fazit


    Es bleibt spannend in den Phoenix-Chroniken und dank der qualitativen Steigerung von „Glut“ kann man hoffen, dass die Autorin in „Blut“ über sich hinauswachsen wird und sowohl Plot, als auch Stil noch stimmiger und ausgewogener werden.


    Meine Bewertung


    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Dhampir-Reihe, Teil 2




    Verlag: Lyx
    ISBN: 978-3-8025-8156-4
    Seiten: 432
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 13,95
    ET: 09.2008


    Nachdem Magiere und der Halbelf Leesil das Städtchen Miiska von den Vampiren befreit haben, hofft Magiere, sich in ihrer Taverne niederlassen zu können. Da wird in der Haupstadt Bela die Tochter eines Ratsherrn tot aufgefunden, und alles deutet darauf hin, dass sie Opfer eines Vampirs geworden ist. Der Rat der Stadt bietet Magiere eine großzügige Belohnung an, wenn sie sich der Sache annimmt. Doch Magiere weigert sich immer noch, sich ihrer wahren Bestimmung zu stellen: eine Vampirjägerin zu werden…


    Meine Rezension


    Ich muss zugeben, dass ich ursprünglich sehr skeptisch an die Dhampir-Reihe von Barb und J.C. Hendee heran gegangen bin und ich mich beinahe von den eher durchschnittlichen Meinungen zum ersten Teil, „Halbblut“, hab abschrecken lassen. Aber dann überwog die Neugierde und ich war von „Halbblut“ wirklich richtig angetan. In erster Linie wohl wegen des starken, originellen Protagonisten-Gespanns, das mich umgehend für sich einnehmen konnte. Da viele Meinungen zur Dhampir-Reihe dahin tendieren, dass sich die Serie von Band zu Band auch noch steigert, konnte ich doch gar nicht anders, als mit großen Erwartungen die Fortsetzung, „Seelendieb“, zu lesen. Allerdings wurden diese ein klein wenig enttäuscht, denn im Vergleich gesehen, sind die ersten beiden Teile meiner Meinung nach gleich gut, eine Steigerung konnte ich nicht herauslesen. Aber wer weiß, vielleicht kommt sie ja noch mit den nächsten Bänden, die ich auf jeden Fall noch lesen werde.


    Der Einstieg fällt relativ leicht, auch wenn die Namen der Figuren und Orte auch im zweiten Teil noch ein wenig gewöhnungsbedürftig sind. Dank der flüssigen, angenehmen Sprache, liest sich das Buch fast von alleine. Das Autorenehepaar beschreibt wunderbar anschaulich, die Szenen wirken zum Greifen nah und es gelingt ihm, eine dichte Atmosphäre zu schaffen.


    Der Prolog beschäftigt den Leser nachhaltig, macht neugierig und ist so vage, dass einem nicht einmal die Idee eines Verdachts, um wen oder was es sich dort eigentlich handelt, kommt. Da die Handlung fast unmittelbar an „Halbblut“ anschließt, gibt es keinerlei Schwierigkeiten, sich zurecht zu finden. Ich habe mich schon nach den ersten Seiten richtig heimisch gefühlt. Ein wenig traurig war ich dann schon, als ich zusammen mit Leesil und Magiere Miiska verlassen musste, aber die Handlung entwickelte sich überraschend spannend, teilweise schon gruselig mit Gänsehautfeeling. So habe ich mich dann auch recht schnell in der faszinierenden, wenn auch etwas bedrohlich wirkenden, Stadt Bela „eingelebt“. Wie auch schon in „Halbblut“ erzählt das Autorenehepaar seine Geschichte zum einen aus der Sicht der „Bösen“, und zum anderen aus der Perspektive der „Guten“, was ihm ungemein großen Spielraum einräumt. Damit wird eine vielschichtige Story erzählt, die sich in erfrischenden Grautönen, statt stereotyp in schwarzweiß zu präsentieren. Die Handlung hat einen deutlich ausgeprägten Spannungsbogen, der nicht einmal zum Ende hin abreißt. Dabei ist sie selten voraussehbar, gespickt mit überraschenden Momenten und faszinierenden Ideen und kommt dabei gänzlich ohne Erotik aus und scheut auch nicht vor blutigen und grausigen Szenen zurück.


    Leesil und Magiere haben mir auch in „Seelendieb“ sehr gut gefallen. Im Laufe der Handlung machen beide Entwicklungen und Veränderungen durch, die nachvollziehbar und realistisch wirken (soweit das in einer Fantasy-Welt möglich ist). Während die Geheimnisse, um die Identität der beiden, im ersten Teil der Serie noch zu lüften waren, erfährt der Leser nun in „Seelendieb“ endlich mehr. Und das Schöne dabei, Leesil und Magiere lernen sich endlich wirklich kennen. Denn obwohl sie bereits einige Jahre zusammenarbeiteten, kannten die beiden sich eigentlich überhaupt nicht. Eine berufliche Zweckgemeinschaft, die an der Oberfläche kratzte. Nun, wo sie ein vermeintlich ruhigeres und anständiges Leben an einem festen Ort führen möchten, entwickelt sich zwischen den beiden eine Kameradschaft, die über ein rein berufliches Maß hinauszugehen beginnt. Beide fangen an, hinter die Fassade des anderen zu blicken, sich Gedanken über den Gefährten zu machen und ohne dass die beiden es merken, festigt sich das Band zwischen ihnen immer mehr. Leesil und Magiere sind äußerst facettenreich, undurchschaubar und immer für eine Überraschung gut. Vor allem Magieres Verhalten ist selten voraus zu ahnen. Damit wird die Handlung unberechenbar und wenig vorhersehbar. Und weder Magiere, noch Leesil sind stereotype Helden. Im Gegenteil, keiner der beiden ist in meinen Augen eine Heldenfigur, und das macht sie für mich so sympathisch und liebenswert.


    Neben Magiere und Leesil trifft der Leser auf weitere, bekannte Gesichter, wenn auch überwiegend (bis auf zwei große Ausnahmen) nur flüchtig, da sich der Schauplatz dieses Romans hauptsächlich in Bela und nicht in Miiska befindet. Die neu eingeführten Figuren sind spannend und ausgefeilt, mit Ecken und Kanten. Auch bei ihnen fällt es schwer, zu ahnen, was sie als nächstes tun werden, oder herauszufinden, was wirklich in ihnen vorgeht oder wer zu welcher Seite gehört. Dank dieses glücklichen Händchens für die Charakterzeichnung seiner Figuren, konnte mich das Autorenehepaar mehrmals in die Irre führen, mich ratlos grübeln und zum Ende sprachlos zurück lassen.


    Fazit


    Eine wirklich lesenswerte Fortsetzung, mit unheimlich sympathischen, originellen Protagonisten, die man einfach ins Herz schließen muss. Die Handlung ist spannend und atemberaubend bis zur letzten Seite und dabei absolut in sich schlüssig. Wer sich eine Mischung aus High Fantasy und Vampirroman vorstellen kann, sollte sich diese Serie merken. Aber bitte unbedingt mit dem ersten Band, „Halbblut“ beginnen!


    Meine Bewertung


    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Night Huntress, Teil 3




    Verlag: Blanvalet
    ISBN: 978-3-442-37381-9
    Seiten: 352
    Ausgabe: Taschenbuch
    ET: 03.2010
    Preis: € 8,95


    Die Halbvampirin Cat und ihr geliebter Bones schützen die Menschheit vor den Vampiren. Da fliegt ihre Tarnung auf und Cat wird selbst zur Zielscheibe der Blutsauger. Gleichzeitig wird Bones von der Vergangenheit eingeholt. Cat bleibt nur eine Möglichkeit, Bones und sich selbst zu retten – sie muss sich ihrem vampirischen Erbe stellen!


    Meine Meinung


    „Gefährtin der Dämmerung“, der dritte Teil der „Night Huntress“-Reihe, ist für mich persönlich der bisher beste Roman der Autorin und hebt sich deutlich von den ersten beiden Teilen der Serie ab.


    Für die richtige Sprache hat Jeaniene Frost definitiv ein glückliches Händchen, denn bisher habe ich mich sprachlich an nichts gestoßen, fand weder etwas fragwürdig, noch an der Grenze zum Geschmacklosen. Wie gewohnt schreibt die Autorin leicht, spritzig und flüssig, manchmal derb, manchmal erotisch. Ganz wie es die jeweilige Situation erfordert, so dass ich mich immer wunderbar in die Momente einfühlen konnte. Dank des angenehmen Stils, fällt der Einsteig in das Buch ungemein leicht und bereits nach wenigen Seiten war ich wieder voll und ganz in der Welt von Cat und Bones gefangen. Konnte mich der mitreißenden, spannenden Handlung nicht mehr entziehen und habe jede Seite in vollen Zügen genossen.


    Die Handlung ist deutlich ausgereifter und komplexer als in den vorangegangenen Romanen. Mit atemberaubend spannenden Ereignissen und interessanten neuen Ideen, die mich absolut überzeugen konnten, hat mich Jeaniene Frost an ihr Buch gekettet. Zwar müssen Cat und Bones auch im dritten Teil der Serie gegen das Böse antreten und um ihr Leben kämpfen, aber in einer weniger voraussehbaren, deutlich ausgefeilteren Handlung, die nicht nur mit wirklich überraschenden Wendungen aufwartet, sondern zudem noch in einer dichten Atmosphäre verpackt ist. Obwohl die Autorin nicht gänzlich auf Romantik und Erotik verzichtet, treten sie zugunsten der Story sichtbar und respektvoll in den Hintergrund. Waren meiner Meinung nach in den ersten beiden Bänden die Emotionen der Protagonisten die treibende Kraft, übernimmt in „Gefährtin der Dämmerung“ die rasante Handlung selbst diese Aufgabe und kommt dabei ohne emotionalen Katalysator aus. Vor allem hat mich Jeaniene Frost mit ihren neuen Ideen überrascht, die diesem Roman unheimlich viel Dynamik und Originalität verleihen. Des Öfteren schlich sich ein „Cool“ oder „Wow“ in meine Gedanken, weil ich mit dergleichen bei Jeaniene Frost nicht gerechnet hätte. Während die ersten beiden Teile mit einem relativ kleinen Personenkreis auskommen, gibt es im dritten fast schon einen Massenauflauf an Figuren. Dabei hat es die Autorin verstanden, diese derart prägnant heraus zu arbeiten, dass man die Figuren ohne Weiteres richtig zuordnen kann, so dass beim Lesen wirklich keinerlei Verwirrung aufkommt.


    Cat und Bones machen im Laufe der Serie eine stetige Entwicklung durch, die es dem Leser so ermöglicht, die beiden Stück für Stück besser kennen zu lernen und eine immer engere Beziehung zu den beiden aufzubauen. Vor allem Cat hat mich in diesem Band mit ihren vielen Facetten sehr positiv überrascht und ich bin gespannt, welche Seite Cat uns im nächsten Roman zeigen wird. Am meisten überrascht war ich allerdings von den schon bekannten Nebenfiguren, die immer größeren Raum einnehmen und immer vielschichtiger werden. Bei den Charakteren, die hier erstmals ihren Auftritt haben, hat sich Jeaniene Frost äußerst viel Mühe gemacht, diese dem Leser so schmackhaft wie nur möglich zu machen und hat dabei wirklich tolle Ideen eingebracht.


    Fazit


    Insgesamt sticht „Gefährtin der Dämmerung“ deutlich aus den bisher erschienenen Teilen der „Night Huntress“-Serie heraus. Zum einen wegen der äußerst spannenden, originellen Handlung, zum anderen dank der immer facettenreicheren Figuren, die dem Roman unglaublich viel Lebendigkeit und Echtheit verleihen. Ich erwarte gespannt die Fortsetzung, die im Herbst 2010 unter dem Titel „Der sanfte Hauch der Finsternis“ erscheinen wird.


    Meine Bewertung


    5ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Verlag: Heyne
    ISBN: 978-3-453-53195-6
    Seiten: 640
    Ausgabe: Taschenbuch
    ET: 07.2006
    Preis: € 13,00


    Dies sind die Abenteuer von Agamemnon, Hektor, Achilles und der schönen Helena, dies ist die Geschichte des Falls der Stadt Troja – wie Sie sie noch nie gelesen haben! Denn „Der silberne Bogen“ ist keine gewöhnliche Nacherzählung des Homerschen Opus, sondern ein Epochen-Gemälde, das – ähnlich wie Wolfgang Petersens Film „Troja“ – den Leser die Ereignisse hautnah miterleben lässt. Der englische Bestsellerautor David Gemmell hat die alte Sage in eine neue, atemberaubend moderne Form gegossen. Ein einzigartiger historischer Roman!


    Meine Meinung


    Seit meiner Kindheit übt Troja eine große Faszination auf mich aus, so dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ich mich an die große Troja-Trilogie von David Gemmell wagen würde. „Der silberne Bogen“ bildet den Auftakt, und auch wenn ich zu Beginn etwas irritiert war, war ich am Ende derart begeistert, dass ich zu gerne gleich die Fortsetzung gelesen hätte.


    Sprachlich gefiel mir das Buch auf Anhieb. Gemmell ist nicht überbemüht, sprachlich ein antikes Flair aufkommen zu lassen, verzichtet aber auch auf moderne Umgangssprache. So liest sich der Roman äußerst angenehm und flüssig, Beschreibungen und Dialoge wirken natürlich und nicht krampfhaft erzwungen und durch seine bildgewaltige Sprache erschafft er wie von selbst eine ungemein dichte Atmosphäre.


    Erzählt in der dritten Person, hat sich der Autor ausreichend Raum verschafft, um seine Geschichte nicht allein aus einer Perspektive zu erzählen. So ist der Leser in einem Moment in Troja und im nächsten an einem ganz anderen Ort, begleitet die verschiedensten Figuren und bekommt dadurch einen großartigen Rundumblick auf die Ereignisse.


    Mit dem Aufbau allerdings, tat ich mich zunächst unheimlich schwer. Gerade zu Beginn springt Gemmell von einer Figur zur nächsten und wechselt dabei auch noch die Zeiten, so dass ich keinen roten Faden erkennen konnte, an den ich mich hätte halten können. Hier die erzählten Ereignisse in eine chronologische Reihenfolge zu bringen, hat mich einiges an Anstrengung gekostet. Aber, das Dranbleiben hat sich gelohnt. Denn nach knapp hundert Seiten wird einem schlagartig bewusst, warum der Autor diese Erzählweise gewählt hat und der rote Faden liegt deutlich vor einem: Helikaon. Der Autor macht es dem Leser zwar nicht unbedingt leicht, aber er bereitet ihn sehr subtil und durchaus gekonnt auf die Hauptfigur Helikaon mit ihren Charaktereigenschaften vor, so dass man ein äußerst facettenreiches Bild von Helikaon erhält, seine Handlungsweisen nachvollziehen und sich der Geschichte von einem Moment zum nächsten nicht mehr entziehen kann. Spätestens mit dem ersten Auftritt Odysseus' gab es für mich kein Entrinnen mehr.


    Die Handlung baut sich rund um Helikaon auf und nicht, wie ich erwartet hätte, um eine der berühmten Helden des trojanischen Krieges, wie wir ihn von Homer kennen. Gemmell wählt einen anderen Weg, hält sich nicht krampfhaft an die Ilias und auch nicht an die griechische Mythologie. Beides dient ihm mehr als Richtschnur, anhand der er versucht, eine glaubwürdige, nachvollziehbare Version des trojanischen Krieges zu erzählen. Denn wer glaubt schon wirklich, dass die griechischen Götter vom Olymp gestiegen sind und sich unter das Volk gemischt haben? Die Götter haben in „Der silberne Bogen“ keine vordergründige Rolle, die Helden sind keine Halbgötter und dort, wo es nötig ist, verändert Gemmell auch die homerischen „Fakten“. Mich konnte diese Version absolut überzeugen, da sie in sich schlüssig, bildgewaltig und realistisch erzählt ist und dabei vor Spannung und Überraschungsmomenten nur so strotzt.


    Wenn auch viele Szenen, vor allem die mit Odysseus, äußert humorvoll sind, geizt Gemmell nicht mit Grausamkeit und Brutalität. Realistische Darstellungen der Ereignisse sind ihm äußerst wichtig und tragen ungemein zu der dichten Atmosphäre bei, schonen den Leser aber nicht für einen Moment. Die Kampf- und Schlachtszenen sind derart anschaulich beschrieben, dass man meint, das Blut riechen, und den Kampfeslärm hören zu können. Sie sind blutig, kaltblütig und grausam und stellen für einen empfindlichen Magen wohl durchaus eine Herausforderung dar. Mir hat diese Anschaulichkeit gefallen, da sie mich ohne Weiteres in die antike Welt transportieren konnte und zur Glaubwürdigkeit des Romans beiträgt.


    Aber nicht nur der Plot ist phantastisch ausgefeilt, sondern auch die Figuren. Im Laufe der Geschichte machen alle eine Wandlung durch, wachsen oder brechen an den Erfahrungen, die sie machen mussten, verändern sich. Von Seite zu Seite lernt man sie besser kennen, entdeckt neue Facetten und baut eine Beziehung zu ihnen auf. Für nahezu jedes Gesicht, egal ob Protagonist oder Randfigur, hält Gemmell eine Geschichte aus der Vergangenheit bereit, bietet dem Leser ein kleines psychologisches Profil an. Das macht alle Figuren unglaublich greifbar, menschlich und lebendig. Ihr Agieren ist immer nachvollziehbar und plausibel und selbst für schreckliche Taten kann man als Leser noch Verständnis aufbringen. Hier eine Linie zwischen Fiktion und Realität zu ziehen, fiel mir oftmals schwer, und ich musste mir in Erinnerung rufen, dass diese Charaktere nicht existiert haben.


    Auch wenn ich zugeben muss, dass Helikaon eine wirklich gelungene und großartige Figur ist, galten meine tiefen, emotionalen Sympathien vor allem einer anderen. Einem Mykener, der zwischen die Fronten gerät. Seine Seele und sein Charakter, seine Glaubwürdigkeit und Lebendigkeit, haben mich unglaublich mitgerissen. Aber auch Charaktere wie Andromache, Kassandra und Odysseus dürfen nicht unerwähnt bleiben, ebenso wie zahlreiche Nebenfiguren, da Gemmell sie derart realistisch wiederbelebt hat, dass man ihm allzu gerne glauben möchte, dass es sie genau so gab.

    Fazit


    „Der silberne Bogen“ ist ein fulminanter, rundum gelungener Auftakt zu einer äußerst vielversprechenden Trilogie. David Gemmell hat ein wirklich großes Erzähltalent und die Antike konnte vor meinem geistigen Auge problemlos aufleben. Der Roman hat mich emotional sehr bewegt und nachhaltig beschäftigt. Wer einen Roman über Troja lesen möchte, kommt an dieser Trilogie nicht vorbei.


    Meine Bewertung


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Meine Meinung


    „Die achte Karte“ ist der zweite Roman von Kate Mosse und ganz ähnlich angelegt wie ihr Erstling, „Das verlorene Labyrinth“. Die Geschichte wird auch hier auf zwei Zeitebenen erzählt: Ende des 19. Jahrhunderts und 2007. Auch hier bieten beide Erzählebenen Thrillerelemente und mysteriöse bis paranormale Phänomene. Und leider gibt es noch eine weitere Parallele zu „Das verlorene Labyrinth“. Auch hier spart Kate Mosse nicht mit französischen Sätzen, die weder im Text noch in einem Glossar erläutert werden.


    Stilistisch und sprachlich kann ich kaum etwas aussetzen. Das Buch liest sich von Beginn an wirklich flüssig und angenehm. Der Drang, weiterzulesen ist sehr groß. Vor allem der Anfang ist äußerst rasant erzählt, dabei spannend und geheimnisvoll und mit sympathischen Figuren bestückt. Der Einstieg fiel mir damit besonders leicht. Die Sprache passt perfekt in die jeweilige Zeitebene, so dass auch das richtige Gefühl für die entsprechende Zeit aufkommt. Allerdings geizt Kate Mosse nicht mit französischen Sätzen, die ich mit meinem mageren Schulfranzösisch oftmals nicht bewältigen konnte. Vielleicht hat sich die Autorin dadurch französisches Flair erhofft. Leider kann dieses Stilmittel keine besondere Atmosphäre schaffen, sondern hat mich nur frustriert, da es nirgendwo Erläuterungen zu diesen Sätzen gibt.


    Die Handlung beider Zeitebenen ist insgesamt spannend erzählt, überzeugender hingegen ist eindeutig das ausgehende 19. Jahrhundert. Es strahlt in meinen Augen wesentlich mehr Atmosphäre aus und ist von der Thematik her deutlich abwechslungsreicher und interessanter. Zwar ist auch das Heute flüssig und durchaus spannend erzählt, allerdings konnte ich mit dem Tarot, das hier zentraler Bestandteil der Handlung ist, wenig anfangen. Der Plot um dieses bestimmte Tarot ist für mich oftmals einfach nicht nachvollziehbar. Zwar nimmt dieses Tarot auch in der Vergangenheit Raum ein, doch ist es nicht das vordergründige Thema. Auch werden im Gegenwartsteil kleinere Handlungsfäden oftmals nicht bis zum Ende ausgeführt, sondern verlieren sich.


    Am Ende bleibt hinsichtlich des Tarots vieles ungeklärt bzw. zu flüchtig aufgeklärt. Man kann die Auflösung nicht greifen, hat nur ein unbestimmtes Gefühl und schlägt das Buch eher unzufrieden zu. Ich hatte den Eindruck, es fehle noch was, die Geschichte sei nicht auserzählt. Zu viele Fragen bleiben unbeantwortet. Betrachtet man die Handlung ohne das Tarot und allem, was unmittelbar damit im Zusammenhang steht, hätte sich eine schöne, runde Geschichte ergeben, gerade in der Erzählebene des 19. Jahrhunderts. Hier gibt es viel Potential, auch ohne paranormale Ereignisse. Ich mag Mystery und Fantasy durchaus, wenn sie glaubhaft und verständlich erzählt wird. In „Die achte Karte“ ist das leider nicht immer gegeben.
    Sehr befremdet hat mich, dass Kate Mosse es nicht lassen konnte, derzeit populäre Verschwörungstheorien der katholischen Kirche einzubringen. Diese sind für die eigentliche Handlung absolut überflüssig, werden nicht näher verfolgt und wirken daher eher wie Effekthascherei.


    Die Figuren fand ich einfach großartig. Sowohl die der Vergangenheit, als auch die der Gegenwart. Sie sind sympathisch, machen neugierig und es fällt leicht, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Vor allem Léonie Vernier und ihr Bruder Anatole haben es mir auf Anhieb angetan. Ein wunderbares, so verschiedenes Geschwisterpaar, das alle meine Sympathien hatte. Aber auch Meredith Martin war mir sympathisch und ich habe sie gerne begleitet. Die Bösewichte der Geschichte waren überzeugend und zum Glück nicht klassisch böse. Bei ihnen konnte man zumindest teilweise eine Begründung für ihr Verhalten finden, was für mich persönlich eine gut ausgestaltete Figur mit ausmacht.


    Fazit


    Auch wenn es einige, wenig überzeugende Elemente in der Handlung gibt und das Ende eher unbefriedigend ist, konnte mich das Buch die gesamte Zeit über fesseln. Das Buch ist spannend erzählt, die Figuren sind derart sympathisch, dass sie einen Großteil der Handlung tragen und man gerne einige Ungereimtheiten übersieht. Ich hatte mit „Die achte Karte“ kurzweilige Lesestunden und wenn man den Roman nicht allzu ernst nimmt, kommt man gerade in der Vergangenheit durchaus auf seine Kosten.


    Meine Bewertung

    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Stadt der Finsternis-Reihe, Teil 3
    Verlag: Lyx
    ISBN: 978-3-8025-8219-6
    Seiten: 336
    Ausgabe: Taschenbuch
    ET: 02.2010
    Preis: € 12,95


    Was geschieht bei den geheimnisvollen Midnight Games? Diese Frage stellt sich die ehemalige Söldnerin Kate Daniels, als ihr Werwolffreund Derek nicht weit von der Arena, in der die blutigen Kämpfe stattfinden, halbtot aufgefunden wird. Bei ihren Ermittlungen kommt Kate einer Verschwörung auf die Spur, die nicht nur alle Gestaltwandler vernichten, sondern auch ihr dunkles Geheimnis ans Licht bringen könnte …


    Reihenfolge der Serie


    Die Nacht der Magie
    Die dunkle Flut
    Duell der Schatten


    Meine Meinung


    „Duell der Schatten“ ist bereits der dritte Teil der „Stadt der Finsternis“-Serie. Bei vielen Buch-Reihen nimmt die Qualität im Laufe der einzelnen Bände ab, was ich von dieser aber überhaupt nicht behaupten kann. Im Gegenteil, das Autorenehepaar Andrews steigert sich von Roman zu Roman und ich bin wirklich gespannt, ob sich das auch über den vierten Teil sagen lassen wird.


    Die Handlung ist von der ersten Seite an spannend, bedrohlich, faszinierend und manchmal auch wirklich brutal. Atemlos habe ich Seite um Seite gelesen, um das Buch am Ende zwar nach mehr lechzend, dennoch rundum zufrieden zurück ins Regal zu stellen. Die Autoren haben eine wirklich interessante und bedrohliche Welt aus großartigen und originellen Ideen geschaffen. In einem Atlanta zwischen Magie und Nicht-Magie, leben Menschen und Kreaturen auf engem Raum nebeneinander. Ferngelenkte Vampire, gutwillige Gestaltwandler, bösartige und bedrohliche Wesen existieren neben Menschen mit und ohne besonderen Fähigkeiten. In dieser Welt wird Mythologie auf eindrucksvolle Weise zur Realität. Natürlich hat Kate auch in „Duell der Schatten“ wieder gegen das Böse zu kämpfen, und das geht nicht gerade unblutig vonstatten. Das Autorenehepaar scheut nicht vor blutigen und grausigen Details zurück, erzählt dabei aber auch mit Witz und Humor. Auch wenn einem Kates loses, betont sarkastisches Mundwerk manchmal die Augen verdrehen lässt, gibt es viele Passagen, in denen ich wirklich lauthals lachen musste.


    Ließen die ersten beiden Bände bereits erahnen, dass diese Reihe sehr komplex aufgebaut ist, bestätigt „Duell der Schatten“ dies nachdrücklich. Aus den ersten beiden Teilen konnte man deutlich herauslesen, dass es ein großes, sehr gut gehütetes Geheimnis um die Protagonistin Kate Daniels gibt, dessen Lüften ihr Leben bedrohen würde. Mehr erfuhr man diesbezüglich nicht. Die einzelnen Teile bauen geschickt aufeinander auf. Jedes Detail ist von Bedeutung, was sich oftmals erst im Nachfolgeband herausstellt. Das macht sicherlich einen großen Reiz dieser Serie aus und trägt ungemein zur Spannung bei.


    Von Band zu Band erfährt der Leser immer mehr Bruchstücke aus Kates Vergangenheit, die mich unglaublich neugierig gemacht haben und die sich endlich in „Duell der Schatten“ zu einem Ganzen fügen. Ich vermute, dass die Autoren noch einiges in petto haben, was Kates wahre Macht, Berufung und Vergangenheit angeht. Da man hier einen Großteil über Kates lebensgefährliches Geheimnis erfährt, bekommt man endlich ein sehr deutliches Bild von der sympathischen Heldin. Man kann ihren Charakter viel besser verstehen, da sich ihr Verhalten oftmals in ihrem Geheimnis begründet; kennt nun auch ihre verborgenen Ängste und begreift, warum sie sich betont als harte Einzelkämpferin gibt. Insgesamt deckt „Duell der Schatten“ unheimlich viel über Kate Daniels auf und war sie mir bisher zwar wirklich äußerst sympathisch, ist sie mir endlich zu einer „Freundin“ geworden, die mir unglaublich nahe gekommen ist und die ich gerne bei ihren kommenden Abenteuern begleiten werde.


    Aber nicht nur Kates Charakter wird deutlicher, plastischer und facettenreicher. Auch die anderen Figuren entwickeln sich, dank der kleinen Geschichten aus ihrer Vergangenheit, enorm. Die meisten der Charaktere kennt man bereits von Beginn an. Zunächst erschienen sie einem nur als Randfiguren, aber von einem Roman zum nächsten wird deutlich, dass sie eine größere Rolle zu spielen haben, als die einer Nebenfigur und werden immer mehr zu weiteren Protagonisten. Steht Kate zu Beginn der Serie allein da, deutet sich im dritten Teil bereits an, dass sie mittlerweile nicht nur ein Team, sondern sogar enge Freunde gewonnen hat, die sich um sie sorgen – und was für Kate noch viel schlimmer ist- , um die sie sich sorgt. Neben Freundschaft und Kameradschaft fehlt aber auch die Liebe nicht gänzlich in dieser Serie, und es knistert von Roman zu Roman immer mehr und ich bin gespannt, wann Kate endgültig schwach wird. Ich kann den Autoren zu diesen zwischenmenschlichen Entwicklungen nur gratulieren, die für mich einen ganz besonderen Reiz ausmachen.


    Meine Bewertung


    5ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Verlag: Droemer
    ISBN: 978-3-426-19793-6
    Seiten: 688
    Ausgabe: Hardcover
    ET: 11.2009
    Preis: € 22,95



    England 1876


    Noch immer trauert Lady Tansor um ihre Liebe, die vor Jahren ermordet wurde. Als sie Esperanza Alice Gorst als Zofe einstellt, scheint sie eine Vertraute gefunden zu haben, denn die junge Frau ist gebildet und feinfühlig. Auch Lady Tansors Söhne suchen die Nähe der attraktiven Alice. Was sie nicht ahnen: Alice hat einen Auftrag, der ihre ganze Existenz zerstören könnte …


    Meine Meinung


    „Schatten der Zeit“ ist der zweite, und leider gleichzeitig auch letzte, historische Roman von Michael Cox, der bedauerlicherweise im März 2009 verstarb. „Schatten der Zeit“ schließt an die Ereignisse aus „In der Mitte der Nacht“ chronologisch an. Beide Romane hängen sehr eng miteinander zusammen und obwohl ich „In der Mitte der Nacht“ noch nicht gelesen habe, würde ich allein anhand des Klappentextes empfehlen, unbedingt mit „Schatten der Zeit“ zu beginnen, um sich die Spannung in diesem Roman nicht vorweg zu nehmen.


    Der Roman ist äußerst interessant aufgebaut und weicht von der Masse der historischen Romane im äußerst positiven Sinne ab. Der Autor vermittelt, durch seine „Anmerkung zum Text“ und an markanten Stellen eingebaute Fußnoten, den Eindruck, man habe ein überarbeitetes, viktorianisches Originalmanuskript in den Händen. Bereits hier wird deutlich, dass beide historischen Romane des Autors miteinander zusammenhängen.
    Oftmals wird der Leser direkt angesprochen, was mir gut gefallen hat, da ich mich dadurch noch weniger der Geschichte entziehen konnte und mich mit der Protagonistin Alice noch verbundener fühlte. Alice erzählt ihre Geschichte in der ersten Person. Da ich ein Fan der Ich-Perspektive bin, hat Michael Cox von Anfang an meinen Nerv getroffen, und ich war unglaublich schnell in der Handlung gefangen und habe mich von seinem lebhaften Erzählstil mitreißen lassen.
    Zwischendurch wechselt der Autor die Erzählzeiten, was mich gelegentlich irritierte, da ich bis zum Schluss – trotz verschiedener Theorien – nicht dahinter gekommen bin, aus welchen Grund er in bestimmten Passagen ins Präsens wechselte. Ich muss aber einräumen, dass diese Wechsel sehr viel Dynamik in die Handlung brachten.
    Neben Alice’ Geschichte erfährt der Leser durch Zeitsprünge und Perspektivenwechsel auch Ereignisse aus der Vergangenheit, die bedeutend für Alice’ Zukunft sein werden. Diese Einblicke in die Vergangenheit hat der Autor so geschickt durch Erinnerungen der Figuren, Tagebuchaufzeichnungen und Briefe eingebaut, dass der gesamte Roman vor Lebendigkeit sprüht und ich mich schwer entscheiden konnte, wo ich lieber verweilen würde: bei Alice oder in der Vergangenheit.
    Einzig einige kleine Längen haben mein Lesevergnügen zwischenzeitlich etwas gedämpft, da es doch Szenen gab, die in diesem Umfang für die Handlung nicht zwingend notwendig gewesen wären.


    Michael Cox erzählt unheimlich spannend und bildhaft. Er überrascht den Leser mehr als einmal mit Wendungen in der Handlung, die nicht voraussehbar waren, so dass das Lesen eine große Freude war. Dadurch dass Alice ohne geringste Kenntnis, warum sie bei der Familie Duport als Zofe anstellig werden soll, – ihr lediglich mitgeteilt wurde, dass es ihre gesamte Zukunft ändern würde, wenn sie Lady Tansor zur Freundin und Vertrauten gewinnen könne, – Frankreich verlässt und nach England geht, ist der Leser der Protagonistin nie einen Schritt voraus. Nicht nur Alice erschließt sich das Geheimnis der „großen Aufgabe“, mit der sie betraut wurde, erst nach und nach, sondern auch dem Leser, was einen unglaublichen Spannungsbogen schafft. Dabei erzählt Michael Cox derart anschaulich und atmosphärisch dicht, dass das Buch das reinste Kopfkino ist und einen restlos in seinen Bann zieht. Lebendig, humorvoll aber auch ernst, spannend, geheimnisvoll, emotional und vor allem in sich schlüssig und plausibel präsentiert sich dieser Roman. Neben der „großen Aufgabe“, die Alice zu bewältigen hat und die Hauptthema ist, hat der Autor aber nicht darauf verzichtet, ein kleines Gesellschaftsportrait des viktorianischen Adels mit einfließen zu lassen, und kontroverse Themen zu beleuchten. „Schatten der Zeit“ ist ein äußerst komplexer Roman, über Hoffnungen und Illusionen, Liebe und Hass, Vertrauen und Misstrauen, Täuschungen und Enttäuschungen, Geheimnisse und Wahrheiten, Zukunft und Vergangenheit, Freund und Feind, Lügen und Verrat. Mich hat das Buch sehr bewegt und nachhaltig beschäftigt. Mit großer Anteilnahme habe ich Alice auf ihrem langen Weg, ihre „große Aufgabe“ zu erfüllen, begleitet und konnte dabei tief in die Geschichte eintauchen. Es ist schwierig, immer eine klare Position zu beziehen und das macht mit den Reiz dieses Romans aus. Ich war hin und her gerissen, wen der Figuren ich verteidigen, und wen ich verdammen müsste. Denn Michael Cox hat es geschafft, fast alle Ereignisse, wie tragisch, unmoralisch oder kriminell sie sein mochten, so differenziert darzustellen, dass ich immer auch eine gewisse Portion Verständnis aufbringen konnte.


    Von der ersten Seite an, konnte ich großes Potential in den Figuren erkennen, das sie zum Glück im Laufe der Handlung bestätigen konnten. Nicht nur die Handlung ist äußerst komplex, auch die einzelnen Charaktere weisen eine Komplexität und Vielschichtigkeit auf, die mich restlos begeisterte. Kaum eine der Figuren ist das, was sie auf dem ersten Blick zu sein scheint, sondern jede einzelne überrascht durch Taten, Worte oder Ereignisse aus der Vergangenheit, die in der Gegenwart ans Licht kommen. Alice, in meinen Augen der stärkste Charakter, mit einem leichten Hang zur Selbstaufgabe, um ihre Aufgabe zu einem positiven Abschluss zu bringen, hat mich unheimlich beeindruckt, auch wenn ich zugeben muss, dass sie mir oftmals Leid tat und ich die Bürde, die sie tragen musste, als zu groß erachtete. Aber genau diese hat sie mir ungeheurem Willen und Disziplin ertragen, was bei mir wirklich Eindruck hinterlassen hat. Lady Tansor ist, neben einigen anderen Nebenfiguren, wohl die kontroverseste von allen, und bis heute habe ich kein endgültiges Urteil über sie fällen können. Michael Cox hat trotz ihrer wirklich dunklen Seiten, eine sympathische und auch liebenswerte Figur geschaffen, die man nicht ohne Weiteres verurteilen kann, auch wenn man das zu gerne möchte. Neben der wirklich spannenden Handlung, glänzt der Roman durch seine brillanten Figuren. Es war mir eine ungemein große Freude, sie in ihrem Leben zu begleiten und zu ihnen eine tiefe, emotionale Bindung aufzubauen.


    Fazit


    Mit großem Bedauern habe ich das Buch beendet, da es in Zukunft keine weiteren Romane des mittlerweile verstorbenen Autors geben wird. Mir bleibt zum Glück noch sein erster Roman, „In der Mitte der Nacht“, der sicherlich bald Einzug bei mir halten wird. Trotz ein paar Längen habe ich ungemein spannende, abwechslungsreiche und überraschende Lesestunden verbracht. Wer sich für Romane über das viktorianische England interessiert, kommt an „Schatten der Zeit“ vorbei.


    Meine Bewertung


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Verlag: Rütten & Loening
    ISBN: 978-3-352-00772-9
    Seiten: 426
    Ausgabe: Hardcover
    ET: 08.2009
    Preis: € 19,95


    Eine junge Frau kämpft gegen einen teuflischen Feind. Sie muss einen Mörder finden, um das Erbe Hildegards von Bingen zu bewahren – und den Untergang der ganzen Christenheit zu verhindern. An einem Abend im Jahr 1188 klopft ein Mönch, ausgemergelt und mit fratzenhafter Miene, an die Pforte des Klosters Eibingen. Die Nonnen glauben, der Antichrist sei gekommen. Doch es ist Bruder Adalbert, früher ein gern gesehener Gast bei der seligen Hildegard von Bingen. Am nächsten Morgen liegt der Mönch tot im Skriptorium, in der Hand ein rätselhaftes Pergament. Gegen ihren Willen soll die Adelige Elysa als zukünftige Novizin den Mord aufklären. Als sie das Kloster erreicht, brennt die Kirche und eine Nonne wird tot aufgefunden. Der einzige Hinweis ist das Pergament, auf dem Worte in der Geheimsprache Hildegards abgefasst sind. Bald ahnt Elysa, dass es nicht nur um einen Kampf zwischen Gut und Böse, sondern um das Überleben der gesamten christlichen Welt geht…

    Meine Meinung


    Hildegard von Bingen ist für mich nur ein vager Begriff, und ich muss offen gestehen, viel weiß ich nicht über diese berühmte Äbtissin und Visionärin. Von daher hat es mich wirklich sehr gereizt, einen Roman zu lesen, der sich mit ihr befasst. Meine Wahl fiel auf „Pergamentum“ von Heike Koschyk. Auch wenn sich dieser Roman nicht direkt mit dem Leben Hildegards beschäftigt, sondern mit einem Geheimnis, das sie geschaffen hat und nach ihrem Tod aufgedeckt werden soll, bekommt man, wenn auch einen recht kleinen, so doch guten ersten Eindruck von dieser historischen Persönlichkeit.


    Elysa von Bergheim ist auf dem Weg zur heimatlichen Burg, um ihren Bruder als Statthalterin zu vertreten. Begleitet wird sie von dem Kanonikus Clemens von Hagen, der etwas ganz anderes im Sinn hat, als Elysa zu ihrem Bruder zu bringen. In dem von Hildegard von Bingen gegründeten Filialkloster in Eibingen geschehen teuflische Dinge; Morde geschehen und Brände brechen aus. Und das ausgerechnet, während man die Heiligsprechung Hildegards anstrebt. Clemens von Hagen möchte den Geschehnissen auf den Grund gehen und verhindern, dass die Ereignisse an die Öffentlichkeit kommen, die eine Heiligsprechung unmöglich machen würden. Da er sich nicht frei im Nonnenkloster bewegen kann, schleust er die kluge Elysa als Anwärterin ein. Sie soll nun den mysteriösen Morden und Ereignissen nachgehen, während er selbst einer ganz anderen Spur folgt. Denn er weiß mehr, als er zu wissen vorgibt…


    Der Einstieg in „Pergamentum“ fiel mir äußerst leicht, der Schreibstil ist flüssig und recht angenehm zu lesen, auch wenn mir, vor allem zu Beginn, die Logik im Verhalten der Protagonisten fehlte. Der Aufbau gefiel mir wirklich gut, da sich die Kapitel, in denen Elysa ermittelt, mit denen abwechseln, in denen Clemens von Hagen seiner Spur nachgeht. Dadurch kommt eine beständige Spannung zustande, die bis zum großen Finale nicht abreist. Sprachlich fühlte ich mich rundherum wohl, da die Autorin äußerst bemüht war, auf zu moderne Begriffe zu verzichten.


    Schon nach den ersten Seiten wird deutlich, dass es sich bei diesem Roman um einen historischen Krimi handelt und obwohl ich eher wenig Krimis, und wenn dann ausschließlich historische, lese, hat mit der Roman unheimlich viel Spaß gemacht und bis zum Ende tappte ich im Dunkeln, wer in welcher Art und Weise hinter den verschiedensten Ereignissen steckt. Einfachere Zusammenhänge haben sich mir hingegen deutlich schneller erschlossen, als den Protagonisten, was ich ein wenig schade finde. Gerade weil Elysa als äußerst klug und logisch dargestellt wird, hätte ich mir gewünscht, dass sie die richtigen Schlüsse ebenso schnell wie der Leser zieht.
    Über Hildegards Leben erfährt man leider recht wenig, oft recht bruchstückhaft, insgesamt aber verständlich, da alles Wesentliche für die Handlung seinen Platz im Roman gefunden hat. Da dieser Roman nicht das Ziel verfolgt, Hildegard von Bingen dem Leser näher zu bringen, bekommt man zwar kein Gesamtbild dieser berühmten Äbtissin und Visionärin, so doch einen interessanten Eindruck, der die Neugier weckt und dazu anregt, mehr über sie zu lesen.
    Die Handlung fand ich großartig und äußerst spannend erzählt. Es gibt keine Längen und der Roman ist am Ende in sich schlüssig und ohne offene Fragen. Ich habe das Buch zum Schluss sehr zufrieden zurück ins Regal gestellt. Allerdings hat das Religiöse einen sehr hohen Stellenwert und so wurden – für mich persönlich – zu viele Bibelzitate und Zitate der Hildegard von Bingen in den Dialogen untergebracht. Ich muss gestehen, es gab den ein oder anderen Dialog, dem ich nicht konzentriert folgen konnte. Vor allem wenn Clemens von Hagen sich auf religiöse Dispute einlässt, habe ich mich dabei ertappt, dass ich diese Ausführungen nur noch überflog. Äußerst interessant fand ich hingegen die Darstellung der verschiedenen Blickwinkel auf die Ereignisse im Nonnenkloster. So trifft der Leser während der Aufklärung der Morde und Brände auf Scholastiker, Fanatiker, Exorzisten und abergläubische Nonnen, was neben großer Spannung auch eine Menge Abwechslung in die Handlung bringt.


    Die Figuren haben mich allesamt überzeugt. Nicht nur von Elysa war ich hingerissen, sondern auch von einigen Nonnen, die ebenso wie die Protagonistin unglaublichen Facettenreichtum aufweisen und mich begeistern konnten. Clemens von Hagen, ein intelligenter und äußerst liebenswerter Mann der Kirche, hat mich fasziniert, und ich habe es genossen, ihn auf seinem Abenteuer zu begleiten. Ich konnte mit den Figuren wunderbar mitfiebern, mit ihnen leiden, mich mit ihnen freuen und habe eine sehr enge Beziehung zu einigen Charakteren aufbauen können, so dass ich auch äußerst emotional an der Handlung teilgenommen habe. Heike Koschyk hat Figuren geschaffen, die nicht nur restlos überzeugen können, sondern im Gedächtnis des Lesers haften bleiben und eine große Anziehungskraft auf den Leser ausüben.


    Für die Leser, die sich nicht mit der deutschen Geschichte auskennen, fehl in meinen Augen ein Glossar, da sich die Autorin auch auf Ereignisse bezieht, die in der Vergangenheit liegen und damit nicht weiter in der Handlung erläutert werden. Ebenso haben zahlreiche Fachbegriffe aus dem Klosterleben und der Geschichte ohne weitere Erklärung Eingang in den Roman gefunden. Und auch die Geheimsprache der Hildegard von Bingen, die „Lingua Ignota“, hätte durchaus ein Glossar verdient, um dem Leser einen besseren Eindruck davon zu verschaffen. Ich kam zwar auch ohne Glossar sehr gut zurecht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass der ein oder andere Leser darüber etwas verzweifelt und erstmal Sekundärliteratur oder das Internet bemühen muss. Dass es eine Karte der Region gibt, in der Clemens von Hagen seiner Spur folgt, fand ich eine schöne Idee, auch wenn ich sie kaum bemüht habe. Das Nachwort der Autorin hingegen ist äußerst nützlich und aufschlussreich, da man als Leser erfährt, welcher Antrieb hinter dem Roman stand, was Fiktion und was historisch verbürgt ist.


    Fazit


    Insgesamt konnte mich „Pergamentum“ bis auf ein paar Kleinigkeiten, die meinem persönlichen Geschmack nicht ganz getroffen haben, rundherum überzeugen. Ich hatte kurzweilige und spannende Lesestunden, bin auf Figuren getroffen, die mich faszinieren und begeistern konnten. Ich möchte diesen Roman jedem Freund historischer Kriminalromane wärmstens empfehlen. Heike Koschyk ist durch „Pergamentum“ für mich ein Name geworden, den man sich merken sollte.


    Meine Bewertung


    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links



    Dreg-City, Teil 1




    Verlag: PAN
    ISBN: 978-3-426-28313-4
    Seiten: 480
    Ausgabe: Taschenbuch
    ET: 10.2009
    Preis: € 9,95



    Ich kann mich nicht erinnern, wie es war, zum ersten Mal zu sterben. Dafür ist mir lebhaft im Gedächtnis, wie es sich anfühlte, zum zweiten Mal geboren zu werden. Und das war kein Spaß …


    Nichts bringt Evangeline Stone so schnell aus der Ruhe, denn sie jagt Kobolde, Vampire und andere Geschöpfe, die eine Gefahr für die Menschheit sind. Doch dann stirbt sie bei einem Einsatz – und wacht in einem fremden Körper wieder auf. Was ist geschehen? Wer sind ihre dunklen Gegner, die schon bald versuchen, sie auch noch ein zweites Mal aus dem Weg zu räumen? Und warum bleiben ihr nur zweiundsiebzig Stunden, um das Geheimnis zu lüften? Ein atemloser Wettlauf mit der Zeit beginnt …


    Meine Meinung


    Beim Stöbern im PAN-Katalog stach mir dieses Buch auf Anhieb ins Auge, nicht nur dank der Covergestaltung. Der Titel versprach einfach sofort eine interessante Geschichte und ich wurde nicht enttäuscht. Trotz eines anderen Buches, das ich zum Zeitpunkt des Erhalts von „In drei Tagen bist du wieder tot“ auf dem Nachttisch liegen hatte, konnte ich dem Roman von Kelly Meding nicht lange widerstehen, und habe es letztendlich dazwischen geschoben.


    Auch wenn mir der Stil zu Beginn etwas zu holprig war, waren die ersten 150 Seiten in einem Zug verschlungen. Nach einigen Seiten wurde es stilistisch deutlich besser, wenn auch nicht immer optimal, da sich die Autorin doch gerne gelegentlich in Wiederholungen verzettelt. Aber ich hatte mich schnell soweit eingelesen, dass ich das Buch einfach nur noch genießen konnte. Es liest sich zügig und spannend, und die Seiten fliegen nur so dahin. Vielleicht dank des Plots:


    Denn die Protagonisten, Evangeline Stone, steht in einem anderen Körper wieder von den Toten auf, und macht sich auf die Suche nach dem Warum. Warum wurde sie zurückgeholt? Warum musste sie überhaupt sterben? Was geschah die letzten Tage vor ihrem Tod? Trotz Gedächtnisverlusts findet sie bald heraus, dass es sich um eine groß angelegte Verschwörung handelt. Nur, welches Ziel verfolgen die Verschwörer, und warum wurde sie zu einer zentralen Figur? Gemeinsam mit ihrem Handler Wyatt, versucht sie den Ereignissen vor ihrem Tod auf den Grund zu gehen, und den Drahtzieher der Verschwörung zu enttarnen. Was sich schon dank ihres neuen, völlig untrainierten, Körpers etwas schwieriger und gefährlicher gestaltet, als sie es als ehemalige Dämonenjägerin gewohnt ist. Erschwerend kommt hinzu, dass sie nur drei Tage Zeit hat, denn dann läuft ihre Zeit endgültig ab…


    Mir hat die Handlung wirklich gut gefallen, denn nicht nur die Protagonisten tappen die meiste Zeit über im Dunkeln, sondern auch der Leser. Hier ist der Leser nicht – wie so oft in Thrillern – den Hauptfiguren einen Schritt voraus, sondern steht die gesamte Handlung über an ihrer Seite, und ist ebenso rat- und machtlos wie Evangeline und Wyatt. Da sich die Verschwörung erst im letzten Drittel des Buches aufklärt, ist Spannung über die gesamte Handlung garantiert.
    Obwohl Vampire, Gestaltwandler, Feen und Gargoyles ihren Platz in diesem Roman gefunden haben, ist es meines Erachtens nicht in erster Linie ein „Vampirroman“, sondern ein Thriller. Die Bezeichnung, die der PAN-Verlag gewählt hat, ist absolut treffend: Magischer Thriller. Dem ist kaum mehr hinzuzufügen.


    In der ersten Hälfte überwiegen die Thriller-Elemente und Ermittlungen stehen im Vordergrund. Dabei ist die Handlung aber keineswegs langatmig oder leise. Große Kampfszenen kommen zwar ein wenig zu kurz, fehlen aber nicht gänzlich. Aber vor allem im letzten Drittel wird das durch knallharte, teilweise schon recht blutige Szenen, wieder ausgeglichen, die den Liebhaber von Kampfszenen zufriedenstellen werden. Dabei sind die Beschreibungen wirklich großartig, und ich hatte beim Lesen einen richtigen Film vor Augen.
    Kelly Meding hat interessante, neue Ideen in ihre Handlung eingebracht, vor allem ihre Kreaturen betreffend. Und ich konnte mich beim Lesen schön gruseln oder auch köstlich amüsieren. Leser, die auf viel Romantik und Erotik aus sind, werden mit diesem Roman sicherlich nicht das Richtige für sich finden. Zwar wird die Liebe keineswegs konsequent außen vor gelassen, spielt aber keine herausragende Rolle, und erotische Szenen sind nur soweit angedeutet, bis sich der Leser denken kann, was nun geschehen wird. Für mich war das absolut erfrischend und ich kann nicht behaupten, dass mir etwas gefehlt hätte.
    Die Handlung ist kaum vorhersehbar oder durchschaubar. Im Gegenteil, die Autorin wartet mit überraschenden Wendungen auf, die mir den Atem verschlagen haben, da ich damit überhaupt nicht gerechnet hätte.
    Zwar war ich emotional nicht besonders involviert und meine Augen blieben trocken, dennoch muss ich sagen, dass Kelly Meding nicht gerade zimperlich mit ihren Figuren (auch den Protas) umgeht, und ich bei ein, zwei Szenen schon recht hart schlucken musste.


    Die Figuren sind schön ausgearbeitet, wenn man auch nicht alle ihre Facetten erkennen kann. Da „In drei Tagen bist du wieder tot“ der Auftakt zu einer Serie ist, hoffe ich doch sehr darauf, dass man sie in den nächsten Bänden noch besser kennenlernen wird, und auch ihre Vielschichtigkeit erkennen kann. Evangeline Stone ist sicherlich die bedeutendste und am besten ausgearbeitete Figur des Romans, was sich schon allein dadurch begründet, dass sie in einem fremden Körper erwacht, der seine ganz eigene Geschichte und Erinnerungen mitbringt. Aber auch die anderen Figuren haben ihre Ecken und Kanten, schwören Sympathie oder Antipathie herauf, erzeugen Vertrauen oder Misstrauen. Auf jeden Fall konnte ich mir die Charaktere wunderbar vorstellen und empfand sie in ihrem Agieren als durchaus glaubwürdig. Evangeline und Wyatt haben mich am meisten überzeugen können, und ich habe sie wirklich gern auf ihrer Verschwörerjagd begleitet, habe mitgefiebert und gebangt.


    Fazit


    Kelly Medings „In drei Tagen bist du wieder tot“ ist ein wirklich vielversprechender Auftakt zu einer neuen, interessanten Urban Fantasy-Serie. Ich hoffe sehr, dass der PAN Verlag auch den zweiten Teil, an dem die Autorin derzeit schreibt, veröffentlichen wird. Denn ich habe mit diesem Roman wirklich spannende, packende, teilweise sehr überraschende und kurzweilige Lesestunden verbracht.

    Meine Bewertung


    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Verlag: Ueberreuter
    ISBN: 978-3-8000-54985
    Seiten: 317
    Ausgabe: Hardcover
    Preis: € 12,95
    ET: 07.2009



    Kurzbeschreibung


    Australien - für die englischen Mädchen Lucy und Anne bedeutet es im 19. Jahrhundert den Traum von einem neuen Leben. Als Anne schon kurz nach ihrer Ankunft in Perth stirbt, ist Lucy ganz alleine. Doch dann lernt sie einen Farmer und seinen Sohn kennen und gerät in ein Abenteuer zwischen Viehbaronen, Aborigines und der ganz großen Liebe.

    Meine Meinung


    „Der Pfad der roten Träume“ ist mein erster Roman von Corina Bomann und wird sicherlich nicht mein letzter gewesen sein. „Die Spion“ bettelt schon eine ganze Weile, bei mir einziehen zu dürfen, und ich denke, allzu lange wird sie nicht mehr warten müssen.


    „Der Pfad der roten Träume“ ist eindeutig ein Jugendbuch, Sprache und Stil sind der empfohlenen Altersklasse ab 14 Jahren entsprechend einfach, dabei aber nicht oberflächlich oder anspruchslos. Meiner Meinung nach ist das Buch auch schon für Kinder ab 10 Jahren durchaus ohne Schwierigkeiten lesbar. Die verhältnismäßig kurzen Sätze, der flüssige Stil, der klare Aufbau und die guten Begriffserklärungen machen dieses Buch zu einem wirklich kurzweiligen Leseerlebnis für jedes Mädchen, das sich für Australien interessiert. Als Erwachsene musste ich mir allerdings immer wieder vor Augen führen, dass ich hier ein Jugendbuch in den Händen halte, da ich mich an zu kurzen Szenen und wenigen Beschreibungen gestört habe. Für die Zielgruppe hat die Autorin aber genau das richtige Maß gefunden. Es wird nie langatmig oder verworren, der rote Faden ist von der ersten bis zur letzten Seite deutlich sichtbar.


    Die Handlung ist rasant erzählt. Corina Bomann hält sich nicht mit unnötigen Ausschweifungen auf, sondern bringt die Ereignisse immer gekonnt auf den Punkt, was eine große Dynamik in das Buch bringt. Die Beschreibungen sind nicht übermäßig ausgreifend, aber ausreichend, um sich mit der eigenen Phantasie, ein kleines Kopfkino einzurichten. Für den erwachsenen Leser mag das manchmal zu wenig sein, aber ich bin mir sicher, bei der Zielgruppe trifft die Autorin damit absolut ins Schwarze und das ist in meinen Augen das Wichtigste. Der Leser begleitet Lucy und Anne nur eine kurze Weile durch Bristol, denn ehe man sich versieht, befindet man sich bereits auf einem Schiff und kommt in Australien an. Und obwohl die Handlung von Beginn an schnell erzählt ist, überschlagen sich in Perth die Ereignisse und man kommt kaum mehr zum Durchatmen. Lucy hat in ihrer neuen Heimat viele Abenteuer zu bestehen, und dabei trifft sie nicht nur auf gute Menschen, sondern auch auf menschliche Abgründe, denen sie couragiert zu begegnen versucht. Hier zeigt die Autorin mit viel Fingerspitzengefühl die Probleme Australiens auf, ohne dabei zu beschönigen. Gerade das Los der Aborigines ist in diesem Buch ein herausragendes Thema und mir hat außerordentlich gut gefallen, wie es mit Lucys Schicksal verwoben wurde. Leicht verständlich erklärt Corina Bomann die Lebensweise und „Religion“ der Aborigines und was sich für die Ureinwohner Australiens geändert hat, seit die „Weißen“ den Kontinent betreten haben. Auch Flora und Fauna kommen nicht zu kurz und dank der schönen Beschreibungen konnte ich mir nicht nur die Landschaft deutlich vorstellen. Ebenso gekonnt hat die Autorin einen verständlichen Abriss der australischen Geschichte eingebunden, der die jugendliche Leserschaft vielleicht neugierig genug macht, um mehr über Australien erfahren zu wollen. Aber auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz und steht in meinen Augen sogar mit im Vordergrund. Die innige Freundschaft zwischen Lucy und Anne ist dafür nur ein Beispiel, aber ein beeindruckendes. Denn beide Mädchen kommen ursprünglich aus ganz verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und dennoch verbindet sie eine tiefe unverbrüchliche Freundschaft. „Der Pfad der roten Träume“ ist eine Geschichte über Abenteuer, fremde Kulturen, Zivilcourage, Freundschaft und Liebe, die ohne übermäßige und überzogene Gewalt und Brutalität auskommt. Manchmal läuft einiges zu glatt (vor allem wohl in den Augen der Erwachsenen), man wünscht sich mehr Schwierigkeiten oder Hindernisse, aber es ist auch eine Wohltat für die Seele, ein weniger dramatisches, bedrückendes Buch zu lesen.


    Die Figuren sind vielleicht nicht so tiefgründig, wie man es aus Erwachsenenliteratur kennt, haben aber ihre Facetten, sprühen vor Lebendigkeit und sind keineswegs blass. Vor allem hat jede Figur eine hervorstechende Charaktereigenschaft, die dem jugendlichen Leser ein deutliches Bild von der jeweiligen Person vermittelt, was ich für dieses Genre keineswegs verkehrt finde. Lucy ist sicherlich die eindrucksvollste Figur. Ein starkes, couragiertes Mädchen, das manchmal dank der eigenen Zivilcourage die Gefahr aus den Augen verliert. Sie ist ein liebenswertes Mädchen, dem man von Herzen Glück wünscht, es aber auch manchmal wegen seiner Dummheit schütteln möchte. Aber auch ihre Freundin Anne hat mich mit ihrem Schicksal sehr berührt und ich mochte sie auf Anhieb. Ich bin mir sicher, die Mädchen der Zielgruppe werden mit Lucy ein Vorbild finden.


    Fazit


    Obwohl „Der Pfad der roten Träume“ eindeutig ein Jugendroman ist, kann man auch als erwachsener Leser mit diesem Buch kurzweilige Lesestunden verbringen, wenn man sich dabei vor Augen hält, dass man nicht zur Zielgruppe zählt. Wer jedoch von einem Jugendbuch erwartet, dass es den Leser jeden Alters gleichermaßen anspricht, wird mit diesem Roman nicht unbedingt glücklich werden. Daher habe ich mich entschieden, dieses Buch mit zwei Bewertungen zu versehen.


    Bewertung(en)


    Für Jugendliche: 4ratten
    Für Erwachsene: 3ratten