Beiträge von Vorleser

    Ich habe mich diesmal ein bisschen schlau gemacht. Leseprobe vom Original kann man hier finden. Da heißt es übrigens: The Bridal Chair. War gar nicht so einfach das rauszukriegen, der deutsche Titel gibt ja keinerlei Anhaltspunkte, und es ist anscheinend zuviel verlangt, dass der Originaltitel auf den Websites irgendwo erwähnt wird (das ärgert mich jedes Mal). Und vermutlich handelt es sich (im Originaltitel) um dieses Bild. :winken:


    Bei mir ist das Hörbuchfieber ausgebrochen! :breitgrins: Wenn ich schon nicht zum Lesen komme, höre ich nun wenigstens Hörbücher bei der eher ungeliebten Hausarbeit.


    Das mache ich auch, dann habe ich wenigstens das Gefühl, ich hätte die Zeit sinnvoll genutzt (Hausarbeit ist wirklich zu stupide). :breitgrins:

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    Klappentext:


    Zitat

    Valerian hat sein Zimmer seit 21 Jahren, drei Monaten und sechs Tagen nicht verlassen. Vom Fenster aus beobachtet er, was in Albor vor sich geht, notiert alles akribisch in seiner Chronik. Eines Morgens taucht eine Fremde auf und zieht in die leerstehende Kirche neben Valerian ein. Sie trägt ein auffallend gemustertes Kleid, ihr Haar ist rot und bodenlang. Albors Männer beginnen die Kirche zu belagern, um einen Blick auf die Fremde zu erhaschen. Albors Frauen, denen die erkalteten Ehebetten zu schaffen machen, intrigieren und streuen Gerüchte. In Albor wird Andersartigkeit nicht hoch geschätzt, diese Erfahrung macht Pastora spätestens, als die Schere des Friseurs ihr vor aller Augen das Haar nimmt und das ›Komitee zur Aufrechterhaltung der Tugend und Ehrbarkeit‹ sich in ihr Leben mischt. In Albor wird auch nicht gemordet, selbst wenn Pastora eines Morgens über eine Leiche stolpert und weitere Tote sich bis zum Fluss hin sammeln. Valerian weiß um die Geschehnisse der Vergangenheit – die Schuld der einen und das Schweigen der anderen. Mit zunehmender Sorge um die Fremde beobachtet er die Veränderungen in Albor, die mit ihrer Ankunft beginnen und ihren Lauf nehmen, unaufhaltsam, denn alles ist in Fluss und man steigt keinesfalls zweimal in den gleichen.


    Meine Meinung:




    Als ich den Klappentext las, war ich interessiert und bewarb mich um ein Rezensionsexemplar.


    Hätte mir die Tatsache, dass ich die Einzige war, die sich bewarb, zu denken geben müssen? Im Nachhinein betrachtet: wahrscheinlich.


    Hätte es mich abgehalten, hätte ich Rezensionen gelesen? Wahrscheinlich nicht. Aber vielleicht wären mir Zweifel gekommen, hätte ich mich im Vorfeld über die Autorin informiert:




    Zitat

    [...]hält Marlen Schachinger leidenschaftliche Plädoyers für ein hemmungsloses Fabulieren, die Studenten sollen 'das Blaue vom Himmel herunterlügen' und 'dem Wahnsinn des Alltags sprachlich ein Schnippchen schlagen'

    (Quelle: Wikipedia)


    Und das war, unter anderem, das Problem: die Autorin erschlägt einen mit Sprache. Die Sätze sind derart verschachtelt dass ich den Überblick verlor. Ein Zusammenhang innerhalb der einzelnen Sätze schien auch nicht zu bestehen. Dann wird noch Philosophie mit hereingebracht (das wäre für mich ein absolutes KO Kriterium gewesen, hätte ich es gewusst), und ich hatte das Gefühl, dass die Autorin hier sehr dem Drang nachgibt, mit Wissen zu protzen, warum sonst sollten all die philosophischen Begriffe auf griechisch gedruckt werden?


    Natürlich trägt das dazu bei, dass man sich noch mehr in den Zusammenhängen (so es denn welche gibt) verliert.


    Wäre es nicht ein mir vom Verlag freundlicherweise zur Verfügung gestelltes Rezensionsexemplar gewesen, ich hätte das Buch nach ein paar Seiten abgebrochen.


    So aber habe ich mich durchgequält -- was vier!! Wochen gedauert hat. Bei gerade mal 262 Seiten und einem Satz -- 250 wenn man das Inhaltsverzeichnis und die Danksagung nicht mitliest (was ich nicht getan habe).


    Das macht rund 8,9 Seiten täglich. 8,9 Seiten eines kleinen Büchleins von 12,6 x 2,4 x 19,4 cm -- das spricht für sich. Dieses Buch habe ich ständig wieder aus der Hand gelegt, um interessantere Lektüre zu lesen, aber pflichtbewusst immer wieder ein paar Seiten gelesen, um dem Verlag und meinem Leseforum gerecht zu werden.
    Was habe ich aus diesem Buch mitgenommen? Praktisch nichts. Es geht um Andersartigkeit, und wie die Gesellschaft im Allgemeinen, und einzelne Personen damit umgehen, aber da habe ich schon wesentlich bessere Romane gelesen (zum Beispiel Unland, von Antje Wagner). In 'Albors Asche' ist das Thema derart verschüttet, verpackt und verschnürt, dass es sich mir völlig entzog. Die Autorin schaffte es relativ schnell, mein Interesse im Keim zu ersticken indem sie mich mit Sprache erschlug.


    Ich habe das Buch durchgelesen, aber es war eine endlose Quälerei, und auch das Ende hat mich weder interessiert, noch emotional mitgenommen -- wie überhaupt die Geschichte.


    Ich hätte mich gerne entrüstet, emotional involviert, aber das wurde mir verwehrt.


    Es fällt mir sehr schwer, in Ratten auszudrücken, wo ich das Buch einordne, da dies aber eine persönliche Beurteilung ist, geht es über zwei Ratten nicht hinaus.


    2ratten


    EDIT: Amazonlink ergänzt. LG, Saltanah

    @Buchliebhaberin


    Von Hypes kriege ich relativ selten was mit, aber ich mag die Bücher von Kai Meyer. Mir hat das Buch gut gefallen. Ich denke, bei Gelegenheit werde ich mir den zweiten Band besorgen. :)


    Walter Moers: Das Labyrinth der Träumenden Bücher - gelesen von Andreas Fröhlich



    Bisher gefällt es mir ziemlich gut :D


    Ich habe irgendwann mitten im ersten Buch aufgehört, das Geschrei von Dirk Bach war mir unerträglich. Vielleicht höre ich es irgendwann fertig, dann kann ich Andreas Fröhlich genießen. :)


    Ich höre gerade:


    Kai Meyer: Die Seiten der Welt, sehr schön gelesen von Simon Jäger.


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    Gut recherchierte Geschichte über die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen


    Aufgrund des Klappentextes hatte ich irgendwie etwas anderes erwartet. Für meine Erwartungshaltung kann natürlich der Autor nichts.


    Zum Inhalt:


    Der Deutsche Lukas gerät in Gefangenschaft, überlebt einen Schiffbruch und rettet wundersamerweise einen Mitreisenden Osmanen.


    Mit der Familie, die ihn gesund pflegt geht er dann nach Konstantinopel und verdingt sich in dieser Familie als Leibwache, da er eh nichts besseres vorhat.


    Leider hat Sultan Mehmed II beschlossen, Konstantinopel einzunehmen, und der Krieg rollt unaufhaltsam auf die Stadt zu.


    Lukas wird zur Verteidigung der Stadt herangezogen.


    Meine Meinung:


    Der Klappentext ist völlig irreführend. Es geht nicht um eine Verschwörung, sondern lediglich um die Belagerung und schlussendliche Eroberung Konstantinopels durch Sultan Mehmed II in 1253.


    Die Nebenschauplätze während der Kriegsvorbereitungen werden sehr gut beschrieben, außerdem bekommt man eine detaillierte Beschreibung der Schlachten. Es ist ziemlich martialisch, aber so ist Krieg nun mal.


    Den Aufhänger der Geschichte und die sich entwickelnde Liebesgeschichte fand ich ziemlich dünn, dabei fand ich den Anfang sehr vielversprechend. Man bekommt aber einen sehr guten Eindruck von der Stimmung der damaligen Zeit, und vom Verfall des ehemals prachtvollen Konstantinopels, sowie von der Selbstgefälligkeit ihrer Bürger, die sich voll und ganz auf die Stadtmauer verlassen, die sie noch nicht einmal instand gehalten haben.


    Auch der Kaiser macht einen schwachen, völlig unfähigen Eindruck. Man erfährt auch, dass die Stadt glaubensmäßig gespalten ist, was im Falle eines Angriffs von außen natürlich nicht hilfreich ist.


    Die Geschichte ist gut recherchiert, aber die Zwischenspiele haben mich zum Teil mehr verwirrt als erleuchtet, und ich glaube nicht, mir hätte was gefehlt wenn sie nicht enthalten wären.


    Überhaupt hatte ich den Eindruck, dass der Autor gute Geschichtskenntnisse dieser Zeit voraussetzt, was vielleicht auch den wünschenswerten, aber leider nicht vorhandenen geschichtlichen Abriss mit allen drögen Fakten am Ende des Buches erklärt.


    Das Buch ist flüssig geschrieben und liest sich entsprechend leicht, aber ich konnte keine Beziehung zu den Protagonisten aufbauen. Natürlich kann ich meine Empfindungen nicht dem Autor anlasten, ich bin sicher, das Buch wird viele Leser begeistern -- nur bei mir ist das leider nicht gelungen.


    3ratten