Beiträge von Lunas Leseecke

    Vielleicht habe ich etwas überlesen, aber es wird doch nicht gesagt, wieviel Zeit tatsächlich vergangen ist zwischen dem Ereignis der Totgeburt und dann diesem Streit wo er handgreiflich wird?! Eine Trauerphase steht jedem zu, darüber hinaus aber gebe ich dir recht. Doch wie lang ist zu lang? Früher galt ein Jahr, das Trauerjahr, als allgemein akzeptiert.


    Wurde nicht irgendwo erwähnt, dass nach 8 Jahren in Afrika das Kind geboren wurde, und sie nach 10 Jahren nach Frankreich zurückgekehrt sind? Damit wären ca. zwei Jahre vergangen. Und obwohl ich es wichtig finde richtig zu trauern, finde ich, dass man die Lebenden darüber nicht vergessen sollte. Und wenn man unterschiedliche Arten hat, mit Trauer umzugehen, sollte man wohl am Besten darüber reden. Ich finde Nicolas und Éléonore wirken nicht so, als hätten sie sich mal ausgesprochen. Ob sie dann vielleicht noch eine Chance gehabt hätten?

    Eine schöne und sehr poritive Rezi. Ich habe den zweiten und den dritten Band auch vor kurzem gelesen und fand es auch sehr gut, obwohl ich schon noch einiges auszusetzen hatte. Aber es war schon toll und ich freue mich auch schon auf das neue Werk der Autorin "Everflame".
    Ich komme hoffentlich am Wochenende dazu, endlich meine Rezensionen zu schreiben :)


    Allerdings ging es mir eben einfach zu schnell. Viele Seiten lang kämpft Nicolas verbissen um seine Frau und ist regelrecht blind vor Eifer - unbedingt will er, dass diese Partitur für seine Frau gesungen wird und dann! Innerhalb kürzester Zeit überlegt er es sich anders und lässt von seinem Plan ab. Mir fehlen da seine Denkmuster, seine inneren Zwiespalte, sein hin- und hergerissen sein.


    Ich fand auch, dass es am Ende dann sehr schnell geht und man von seiner Entscheidungs-Findung gar nichts mitbekommen hat. Ich glaube aber, dass es Absicht war, weil er zum einen zu der Zeit vielleicht nicht mehr genug Zeit hatte, alles aufzuschreiben, und zum anderen sollte es ja auch für den Leser überraschend kommen, wie er sich nun entscheidet.
    Ich finde es aber schade, dass man gar nicht mehr erfahren hat, ob sich Giovanna wieder erholt hat, schließlich hat sie das verbotene Stück ja auch schon vor Nicolas gesungen.



    Die Szene als er Eléonore nötigt sich nackt zu zeigen und er sie gewaltsam festhält hat mich weit von Nicolas entfernt. So ein Verhalten ist für mich immer unentschuldbar und hat ihn sehr befremdlich werden lassen. Er wirkte zudem durchgehend im Buch recht wankelmütig und ungefestigt, feige und unüberlegt. Ich kann Eléonore gut verstehen, dass sie nach ihrem schweren Verlust keine Bindung mehr zu ihm aufbauen konnte.


    Sein Verhalten war wirklich total respektlos. Mir war er auch bis zum Schluss unsympathisch und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass er sein Leben einfach nicht in Griff hat. Auch schon vor dem Verlust des Kindes.



    Das Ritual in Afrika war fast notwendig und ist durch den Epilog gut gelöst worden, so ist es der Autorin gut gelungen noch einmal die Brücke nach Afrika zu schlagen.


    Das hat mich auch gefreut. Hoffentlich hat ihn das Feuer-Ritual auch wirklich befreit.


    ich habe mit dem Buch begonnen komme aber nicht so recht rein...warum, ich weiß es noch nicht.
    Die Brief Form hat mich überrascht, aber unschön finde ich dabei eher die Gedanken- und Zeitsprünge in Niklas Erzählungen.
    Irgendwie ist mir Niklas auch nicht sympathisch, einfach unnahbar.


    Mir war er auch nicht sympathisch :)
    Und die Zeitsprünge sind schon etwas verwirrend. Manchmal wäre es vielleicht einfacher gewesen, mehr Datums- oder zumindest Tagesangaben zu machen.

    Als Emilie de la Martinières nach dem Tod ihrer Mutter das alte und renovierungsbedürftige Château ihrer Familie erbt, ist sie zunächst überfordert. Einerseits trauert sie um ihre Mutter, fühlt sich gleich aber auch von ihr und ihrem Einfluss befreit. Während die bodenständige Tierärztin vor der Frage steht, was sie mit dem verschuldeten Erbe anfangen soll, trifft sie auf den jungen Sebastian Carruthers, der ihr seine Hilfe anbietet. Er erzählt Emilie von seiner Großmutter Constance, die während des 2. Weltkriegs auf dem Château gelebt hat und Emilies bereits verstorbenen Vater Edouard kannte.
    Als Emilie von Sebastians Bruder einen Gedichtband bekommt, in dem sich selbstgeschriebene Gedichte ihrer Tante Sophia befinden, über die ihr Vater niemals gesprochen hat, beginnt sie ihre eigenen Nachforschungen.


    Im dem Maße in dem Emilie die Geschichte erfährt, bekommt auch der Leser Einblick in die Ereignisse von 1943 und 1944. Die junge Constance Carruthers wurde in England zu einer SOE-Agentin ausgebildet und nach Frankreich geschickt, um sich dort der Resistance anzuschließen. Nachdem ihr Netzwerk aufgeflogen ist sucht sie Zuflucht bei Edouard de la Martinière, der mit seiner blinden Schwester Sophia in einem Stadthaus in Paris lebt, und ebenfalls die französische Resistance unterstützt.


    Das Buch ist in verschiedene Abschnitte unterteilt, in denen man jeweils Emilie oder Constance folgt, wobei beide Handlungsstränge ihrem eigenen Höhepunkt entgegen streben. Die Verknüpfung beider Zeitstränge finde ich dabei sehr gut gelöst und auch die Punkte die für den Übergang gewählt wurden, fand ich sehr gut getroffen, da sie den Handlungsverlauf nicht zu sehr unterbrachen.


    Lucinda beschreibt ihre Charaktere sehr gut und zum Teil tiefgründig. Manche Charaktere habe ich wirklich abgrundtief gehasst, andere waren mir unglaublich sympathisch und besonders mit der armen Sophia habe ich sehr mitgelitten. Der Zeitstrang der Vergangenheit war sehr gut recherchiert und ich habe mich sehr gefreut etwas über einen geschichtlichen Aspekt des 2. WK zu lesen, der mir so noch nicht bekannt war.


    Im Vergleich hat mir der Zeitstrang der Vergangenheit besser gefallen. Constance war mir zum einen sympathischer als Emilie, die insbesondere anfängliche eher wie ein naives Dummchen wirkte, zum anderen fand ich den Verlauf der Geschichte einfach wesentlich spannender. Schön fand ich, das man die Veränderung von Emilies Charakter sehr gut mitverfolgen kann, man merkt regelrecht, wie sie es schafft nach dem Tod ihrer Mutter aufzublühen und sich von ihrem Einfluss zu befreien.


    Insgesamt finde ich Lucindas Schreibstil angenehm und unterhaltsam. Manchmal waren die Dialoge von Emilie und Sebastian allerdings etwas stumpf, was mich zum Teil schon gestört hat. Und gerade in Emilies Geschichte war die Handlung auch ein bisschen zu vorhersehbar für meinen Geschmack. Die Geschichte fand ich dennoch lesenswert und für alle, die gern Romane über Familiengeheimnisse lesen und denen zwei Zeitstränge nicht zu kompliziert sind (soll es ja auch geben), ist der Roman zu empfehlen.


    3ratten

    Julia hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich und versteckt sich vor der Welt in einem kleinen Cottage in der Gegend, wo sie aufgewachsen ist. Als sie von ihrer Schwester zu einer Auktion in dem alten Herrenhaus Wharton Park, welches ihr aus ihrer Kindheit vertraut ist, mitgeschleppt wird, trifft sie dort nach vielen Jahren wieder auch Kit Crawford, der das Anwesen geerbt hat. Als er ihr ein altes Tagebuch gibt, welches er für das ihres Großvaters hält, macht sich Julia auf die Suche, das Geheimnis des Tagebuchs zu lüften.
    Parallel gibt es erneut einen zweiten Zeitstrang, der die Geschichte von Wharton Park zur Zeit des 2. Weltkriegs erzählt. Die Geschichte wird in dem Maße erzählt, in dem Julia mehr über die Vergangenheit erfährt und erzählt von Harry Crawford und Olivia Drew-Norris.


    Wie schon erwähnt folgt das Buch zwei Zeitsträngen, dabei liegen hauptsächlich die beiden Protagonistinnen Julia und Olivia im Fokus der Aufmerksamkeit. Später wechselt es auch noch zu Harry’s Perspektive und gelegentlich gibt es immer wieder kurze Einschübe aus der Ich-Perspektive von Julia. Die Vergangenheit wird dabei eigentlich von Julias Großmutter erzählt, welche ihr Wissen um die Vergangenheit wiedergibt, deswegen finde ich es unpassend, wie viel man zum Teil über verschiedenen Personen erfahren hat, das sie niemals alles davon hätte wissen können. Obwohl ich die Charaktere an sich recht sympathisch fand, insbesondere Olivia, konnte ich keine wirklich starke emotionale Bindung zu den Charakteren aufbauen. Am Anfang versucht die Autorin viel zu lange zu verheimlichen, welches Schicksalsschlag Julia denn nun eigentlich erlitten hat, was ich sehr nervig fand. Der Beginn der Geschichte war aber grundsätzlich besser als das letzte Drittel der Geschichte, wo sich eine unlogische Begebenheit an die nächste gereiht hat und ich zeitweise das Bedürfnis hatte, meinen Kopf gegen die nächste Wand zu hauen, weil die Protagonistin Julia sich einfach so unlogisch verhalten hat. Insgesamt fand ich Julia sowieso etwas merkwürdig, eine sehr schwache Persönlichkeit, der ein bisschen mehr Tiefe und eigener Wille wohl nicht geschadet hätte. Olivia hat mir da viel besser gefallen.
    Obwohl das Buch vor Kitsch nur so strotzt und die Charaktere z.T. oberflächlich bleiben, hat mich das Buch schon gut unterhalten. Wären nicht diese extrem abstrusen Wendungen im letzten Drittel gewesen, hätte das Buch aber viel besser sein können. Aus der Kulisse hätte man dabei auch mehr herausholen können.


    „Das Orchideenhaus“ ist bereits mein zweiter Roman von Lucinda Riley und konnte mich ebenso wie „Der Lavendelgarten“ nicht vollständig überzeugen. Die Dialoge wirkten weniger gestellt und auch die Charaktere haben mir insgesamt besser gefallen. Dennoch hatte die Handlung einige Schwächen und eine Wendung am Ende, die es mir ein bisschen kaputt gemacht hat. Da mich das Buch dennoch einigermaßen unterhalten hat, gebe ich auch hier 3/5 Herzen. Ich werde noch einen Versuch mit „Das Mädchen auf den Klippen“ starten, aber grundsätzlich sollten Fans des Genres wohl eher zu den Romanen von Kate Morton greifen.


    3ratten

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    Seit Marnies Mann vor mehr als einem Jahr verschwunden ist, steht ihr Leben Kopf. Neben der Ungewissheit über seinen Verbleib hat ihr ihr Mann Daniel auch einen Haufen Spielschulden hinterlassen, und seine Gläubiger nötigen nun Marnie, seine Schulden zu bezahlen. Während sie versucht, mit ihrer pubertären Tochter Zoe klarzukommen, für ihren kleinen Sohn Elijah da zu sein und Daniels Schulden zu bezahlen, wächst ihr langsam alles über den Kopf. Als Marnie ein Fotoalbum und Aufnahmen findet, in dem Daniel Personen aus ihrer Vergangenheit befragt hat, zeigt sie diese ihrem Psychologen Joe O‘Loughlin. Als Marnie schließlich auch noch ins Visier der Polizei gerät, wendet sich Joe aus Sorge um sie an den pensionierten Detective Vincent Ruiz und gemeinsam verfolgen sie die Spuren in Marnies Vergangenheit. Dabei fügt sich nach und nach ein erschreckendes Bild zusammen.


    Zuerst wusste ich gar nicht, dass das Buch schon Nummer Neun in der Geschichte des Ermittlerduos Vincent Ruiz und Joe O’Loughlin Reihe ist. Beim Lesen wurde man auch nicht dadurch beeinträchtigt, was ich sehr angenehm fand. Zwar wurde auf eine länger bestehende Freundschaft zwischen Ruiz und O’Loughlin hingewiesen, es wurden aber keine alten Fälle erwähnt, die einen noch zusätzlich verwirrt hätten. Das Buch ist vollkommen unabhängig und kann von jedem gelesen werden, ob man nun die anderen Romane auch kennt, oder nicht, spielt dabei keine Rolle.


    Zunächst einmal etwas über die Charaktere, die ich gut gelungen fand. Man konnte sie sich gut vorstellen, auch ohne gleich ihre komplette Vergangenheit durchleuchtet zu bekommen und die Beschreibungen der Charaktere standen nicht im Vordergrund, was ich sehr gut fand. Mein Lieblingscharakter ist Joe O’Loughlin, der ein intelligenter und gutherziger Mann ist. Ich finde es bewundernswert, wie er versucht, sich nicht von seiner Parkinson-Krankheit niederringen zu lassen. Marnie hingegen fand ich gut ausgestaltet und beschrieben, muss aber zugeben, dass sie mir stellenweise mit ihrer Naivität und dummen Entscheidungen doch schon leicht auf den Keks gegangen ist.


    Die Story an sich war sehr packend. Die Sichtweisen wechselten immer wieder zwischen verschiedenen Personen hin und her, so dass man nicht nur auf Marnies Perpektive beschränkt war, was mir hier sehr gut gefallen hat. Zwischendurch gab es immer wieder in kursiv gehaltene Abschnitte aus der Ich-Perspektive des Stalker, die mich sehr neugierig auf seine Identität gemacht haben. Die Story hat immer wieder unerwartete Wendungen zu bieten, die einen zwischendurch sogar daran zweifeln lassen, ob es überhaupt einen Stalker gibt. Bis zum Ende bleibt es undurchsichtig und ich fand es klasse, dass man nicht schon nach einem Drittel des Buches den weiteren Verlauf vorhersagen konnte.


    Michael Robothams Schreibstil hat mir ebenfalls gut gefallen. Es war leicht und flüssig zu lesen. Die Dialoge waren gut und wirkten nicht gestelzt. Die Spannung konnte er über das ganze Buch hinweg gut aufbauen und halten und auf unnötig blutrünstige Szenen wurde ebenfalls verzichtet.


    Fazit
    Insgesamt hat mir „Erlöse mich“ von Michael Robotham mich gut unterhalten. Die Charaktere waren glaubwürdig, die Story spannend und voller überraschender Wendungen. Ich kann das Buch jedem empfehlen der auf Spannung und Psychothriller ohne unnötiges Blutvergießen steht. Es wird sicher nicht der letzte Roman über Ruiz und O’Loughlin sein, den ich lese.


    4ratten

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    Seit „Calamity“, einer mysteriösen kosmischen Erscheinung, tauchen immer wieder Menschen mit Superkräften auf. Die meisten dieser sogenannten „Epics“ wiedersetzten sich allen Gesetzen und führten zu einem Bruch der Vereinigten Staaten. Verschiedene mächtige Epics haben das Land unter sich aufgeteilt und errichteten eine Schreckensherrschaft über die Menschen. Die Geschichte des Protagonisten David spielt in Chicago, welches 10 Jahre nach Calamity Newcago heißt und von dem Epic Steelheart, der nun über die Stadt herrscht, vollständig in Stahl verwandelt wurde. Als David 8 war, tötete Steelheart während der Annektierung der Stadt Davids Vater. David entkommt selber nur knapp dem Tod und schwört Rache. Wie besessen sammelt er die nächsten 10 Jahre jegliche Information über Epics, die er bekommen kann, denn jeder Epic besitzt eine Schwäche, die es auszunutzen gilt. Auch der allmächtige und unverwundbare Steelheart muss eine solche Schwäche haben, denn David hat in bluten sehen. Als die „Rächer“ nach Newcago kommen, um einen Epic zu sehen, sieht David seine Change gekommen, sich ihnen anzuschließen und sich mit ihrer Hilfe endlich an Steelheart zu rächen.



    David ist ein sehr interessanter Charakter. Er ist zielstrebig und manchmal ein wenig übereifrig. Er kann gut improvisieren, hat keine Ahnung von Frauen und wird hauptsächlich von dem Gedanken an Rache angetrieben. Wie ein Schwamm saugt er alle Infomationen über Epics in sich auf. Dabei bleibt er allerdings immer sehr menschlich und wirft mit witzigen und unpassenden Metapern um sich. Für mich ist er ein wirklich sehr gelungener Hauptprotagonist.


    Die „Rächer“ sind eine Untergrundorganisation, die versuchen, einige grausame Epics aus dem Verkehr zu ziehen, sofern sie es schaffen, ihre Schwächen zu ermitteln und sie in einen Hinterhalt zu locken. Zu ihnen gehören die Wissenschaftlerin Tia, die Schützen Cody und Abraham sowie Megan und „Der Prof“. Die Gruppe fand ich ebenfalls sehr passend, da sie aus ganz unterschiedlichen Charakteren bestand, die dem ganzen Geschehen eine gute Dynamik und auch einen gewissen Grad an Humor hinzugefügt haben. Ich finde es sehr schade, dass man im Laufe der Geschichte nicht besonders viel über die einzelnen Charaktere und deren Vergangenheit erfährt. Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive von David erzählt ist, ist es allerdings plausibel, dass er diese Dinge nicht wissen darf, um bei einer Gefangennahme niemanden in Gefahr zu bringen, und so finde ich es zwar schade, es bildet jedoch keinen Kritikpunkt. Ich hoffe einfach, dass ihre Geschichten in der Fortsetzung „Firefight“ oder dem Kurzroman „Mitosis“ näher erläutert werden.


    Wie schon erwähnt wird die Geschichte aus Davids Sicht erzählt. So erfahren wir anhand seiner Erinnerungen zunächst, was an dem Tag geschah, an dem Steelheart seinen Vater tötete. Anschließend hat man immer einen guten Einblick in seine zum Teil etwas wirren Gedanken und seine Sorgen und Gefühle, die insbesondere bei der Begegnung mit Megan natürlich ein wenig in Aufruhr geraten. Insgesamt finde ich es aber sehr gut, dass es in dem Buch keine dominante Liebesgeschichte gibt und man lediglich einen kleinen Einblick in Davids Gefühle bekommt. Hier zeigt sich deutlich, dass das Buch nicht nur auf eine weibliche Leserschaft ausgerichtet ist, wie das bei vielen anderen Büchern der Fall ist.


    Der Schreibstil ist klar und bildlich. Ich fand es besonders gut, das Sanderson Begriffe wie „Calamity“ von den Protagonisten als eine Art Fluch verwendet wird, was ich sehr passend finde. Ganz fantastisch ist auch das Wort „Schlonz“, was wohl so viel wie Dummkopf oder Trottel bedeutet und mir irgendwie gefällt. Insgesamt schafft es Sanderson, dass ich mir Newcago, die Stadt aus Metall in ihrem ewigen Zwielicht sehr gut vorstellen kann. Insgesamt ist die Stimmung im Buch sehr düster und ich hatte das Gefühl einer ständigen Bedrohung, die über den Protagonisten schwebte, was ich sehr passend fand.


    Das Ende war für mich passend und sehr zu meiner Freude nicht unbedingt vorhersehbar. Insbesondere auf Steelhearts Schwäche wäre ich nie gekommen. Einziger Kritikpunkt ist für mich, dass die Geschichte insgesamt sehr geradlinig verläuft, aber ansonsten bin ich rundum zufrieden und freue mich, dass ich gerade entdeckt habe, dass es einen Kurzroman gibt und 2015 auch eine Fortsetzung erscheinen wird, auf die ich schon sehr gespannt bin. Es sind noch einige Fragen offen und ich wüsste gern wie es für die Menschen und die Epics weitergehen wird.


    Lieblingszitat
    „Macht korrumpiert die Menschen, und absolute Macht korrumpiert absolut.“


    Fazit


    Brandon Sanderson ist mit „Steelheart“ ein sehr guter dystopischer Roman gelungen der mit einer überzeugenden Atmosphäre und überzeugenden Protagonisten überzeugen kann. Die Story ist sehr gut und nicht vorhersehbar. Da sie nicht wie so vieles anderes vor Romantik nur so trieft, ist sie sowohl für männliche als auch für weibliche Leser auf jeden Fall wärmstens zu empfehlen.


    4ratten

    So, falls es das Thema doch schon gibt, tut es mir Leid, aber ich habe es über die Suchfunktion nicht gefunden.


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    Die 16-jährige Julia ist gut in Geschichte, hat jedoch gerade erneut eine 5 in Französisch kassiert. Zu allem Überfluss werden sie und ihre beste Freundin Nina auch noch von der Zicke Melanie auf dem Mädchenklo belauscht, die ihre Unterhaltung in einer What’sApp Gruppe veröffentlicht. Um ihre Freundin aufzumuntern, stimmt sie ihr zu Liebe einem Ausritt zu. Auf dem Weg zu einer keltischen Grabungsstätte geht Julias Stute Isobel beim Anblick eines Keilers mit ihr durch, und ehe sie sich versieht, begegnet sie einem merkwürdig gekleideten Mann im Wald, der nur Französisch spricht und sie aus dem Wald führt. Was sie dort zunächst für eine Filmkulisse hält entpuppt sich schnell als Versailles im Jahr 1677. Der König, Louis XIV, übergibt sie der Obhut von Etienne Flémont, dem Graf de Montsauvan, der sich fortan um ihre Erziehung kümmern soll. Unter dem strengen Blick des Grafen muss Julia nicht nur die Etikette lernen, sondern sehr zu ihrem Verdruss auch Französisch. Doch schon bald geht es um mehr als nur ihre Erziehung, denn am Hofe des Königs wird ein Netz aus Intrigen gesponnen und schon bald stecken Julia und der Graf von Montsauvan mitten drin.


    Obwohl ich Zeitreise-Romanen normalerweise eher skeptisch gegenüber stehe war ich von „Der Stunde der Lilie“ sofort sehr angetan, vor allem auch deshalb, weil mich Sandra Regnier bereits mit ihrer Pan-Trilogie überzeugen konnte. Da hab ich mich natürlich super gefreut, dass „Die Stunde der Lilie“ bei Vorablesen.de in der Liste stand. Da dann schon die Leseprobe sehr amüsant war, war ich natürlich umso glücklicher, ein Vorab-Leseexemplar bekommen zu haben und musste direkt anfangen zu lesen.


    Der Prolog von „Die Stunde der Lilie“ beginnt mit einem sehr realistischen Traum, bei dem Julia gemeinsam mit einem Mann auf der Flucht ist. Ich bin schon sehr gespannt, ob es tatsächlich nur ein Traum war, oder ob die Szene nochmal irgendwann Realität werden wird.


    Zunächst mal zu den Charakteren: Julia ist eine tolle Protagonistin, die mir von Anfang an sehr sympatisch war. Sie ist zielstrebig und scharfsinnig und hat mich vor allem immer wieder mit ihrer spitzen Zunge begeistern können. Sie lässt sich nicht davon unterkriegen plötzlich in einem fremden Jahrhundert und einem fremden Land gestrandet zu sein, sondern gibt alles, um bestmöglich mit den Gegebenheiten umzugehen, obwohl sie so manches Mal das Heimweh überwältigt. Außerdem ist sie sehr mutig und schreckt auch vor gefährlichen Situationen, oder Auseinandersetzungen mit dem Grafen, nicht zurück. Etienne ist ebenfalls ein ganz fantastischer Charakter, der mich doch sehr schmunzeln lässt und mich gleichzeitig sehr neugierig macht, da er unglaublich geheimnisvoll wirkt. Er ist sehr streng mit Julia, aber das liegt wohl daran, dass er selber einfach auch sehr diszipliniert ist. Er holt aus Julia das Beste raus und trotz seinem recht kühlen Gebaren kann man ihm doch anmerken, dass er Julia in sein Herz geschlossen hat. Natürlich saß ich die ganze Zeit wie auf heißen Kohlen, und hab mich gefragt, ob sich zwischen den beiden wohl eine Liebesbeziehung entwickelt. Aber da gibt es dann ja auch noch Etiennes jüngeren Bruder Alexandre, und auch einige andere Männer am Hofe des Königs scheinen ein Auge auf die junge Mademoiselle Allemande, wie Julia dort genannt wird, geworfen zu haben. Insgesamt lebt das Buch auch nicht gerade von Romantik und ist somit auch für Leser und Leserinnen geeignet, die nicht auf viel Romantik und Kitsch stehen.


    Obwohl die meiste Zeit gar nicht viel Spektakuläres passiert ist, hat mich das Buch so in seinen Bann gezogen, dass ich es nahezu an einem Stück durchlesen musste. Es besticht mit sympathischen und glaubwürdigen Protagonisten und seinen spritzigen Dialoge. Gepaart mit dem Versailles des 17. Jahrhunderts, schönen Kleidern und Intrigen bei Hofe ergibt das Buch eine sehr unterhaltsame Geschichte. Einziger klitzekleiner Kritikpunkt für mich ist es, das erst gegen Ende des Buches wirklich viel passiert und Julia und Etienne erst recht spät auf die Spuren einer Verschwörung stoßen. Da dies insgesamt dem Spaß beim Lesen aber keinen Abbruch getan hat ist es nur ein kleiner Abzug in der Wertung.


    Zu Sandra Regniers Schreibstil möchte ich nur noch kurz sagen, dass er einfach klasse ist. Flüssig und leicht geschrieben, mit einer großen Portion Humor. Ich konnte mir alles sehr bildlich vorstellen und war von der ersten Seite an mitten in der Geschichte. Einfach mitreißend und in den richtigen Momenten berührend.


    Fazit
    „Die Stunde der Lilie“ ist ein toller Auftakt für Sandra Regniers neue Trilogie, die mich bisher auf nahezu ganzer Länge überzeugen konnte. Tolle Protagonisten, spritzige Dialoge und eine interessante Story zusammengefügt durch Sandra Regniers mitreißenden Schreibstil. Wer die Pan-Trilogie mochte, wird „Die Stunde der Lilie“ lieben.
    Von mir gibt es 4,5 Sterne, auch wenn meine kleinen Ratten leider nur in der Vorschau, und nicht im Post zu sehen sind...


    4ratten.gif+ :marypipeshalbeprivatmaus:

    Nach dem Tod ihres Vaters zieht Katy mit ihrer Mutter, die einen Tapetenwechsel für angebracht hielt, nach Ketterman, einem winzigen Ort in West Virginia. Dort gibt es zunächst weder Internet, noch eine ausreichende Post-Zufuhr, was Katy, einer leidenschaftlichen Buchbloggerin gar nicht passt. Ihre Mutter überredet sie schließlich, bei den Nachbarn zu klingeln, um sich dort vorzustellen und neue Freunde zu finden. An der Tür begegnet sie Daemon Black, einem hinreißenden Jungen, der sich ein Arsch aufführt. Kurze Zeit später lernt Katy auch Dee, Daemon‘s Zwillingsschwester, kennen. Während Katy und Dee sich gut verstehen, versucht Daemon immer wieder, sie voneinander fern zu halten, da er aus irgendeinem Grund etwas gegen Katy hat. Sein provokatives Verhalten gibt ihr zunächst Rätsel auf, doch nach und nach, kommen sie sich näher…


    Also, zunächst einmal ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Katy ist sehr sympatisch, natürlich unter anderem auch, weil sie ebenfalls Buchbloggerin ist, und es toll ist, das gleiche Hobby wie der Hauptcharakter zu haben. Außerdem konnte ich ihre Situation sehr gut nachvollziehen, als sie aufs Land zog und sich aufgrund der fehlenden Internetverbindung von der Außenwelt abgeschnitten fühlte. Ich finde es schön, dass ihre Handlungen sehr gut nachvollziehbar sind, man muss sich nicht ständig fragen warum die Person gerade so oder so gehandelt hat.


    Auch die anderen Charaktere fand ich gut gelungen, besonders natürlich Daemon und Dee, aber auch Ash und Katy’s Mutter. Der Spannungsverlauf ist ebenfalls gut gelungen, es gab keine Stelle, die sich für mich unnötig in die Länge gezogen hat. Die Spannung stieg bis zu ihrer Entladung am Schluss kontinuierlich an und war immer wieder mit kleinen Spannungsspitzen gespickt, die dem Ganzen die richtige Würze verliehen haben.


    Insgesamt fand ich das Buch unglaublich gut geschrieben. Jennifers Schreibstil ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Sie hat eine sehr klare Sprache und neigt nicht dazu, den Leser mit zu vielen Details K.O. zu schlagen, was sehr angenehm ist. Die Wortgefechte zwischen Katy und Daemon sind einfach toll, ich hab mich zum Teil gekringelt vor Lachen. Überhaupt gab es immer wieder Situationen, in denen ich mich einfach köstlich amüsiert habe.


    Als das Geheimnis von Daemon und Dee gelüftet wurde (hier folgt kein Spoiler), war ich einen kurzen Moment wirklich überrascht, weil ich damit eigentlich nicht wirklich gerechnet habe. Es hat mich wirklich ein bisschen von den Socken gehauen und ich musste erstmal tief Luft holen.


    Als abschließendes Fazit kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat und ich so gespannt bin, wie es weitergeht, dass ich mich wohl nach der englischen Originalversion umschauen muss. Für Fans von Büchern mit einer gesunden Mischung aus Spannung, ein wenig Action, Humor und natürlich einer Portion Romantik ist „Obsidian-Schattendunkel“ genau das Richtige.


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    Ach ja, Märchenmond :) Als Kind hab ich es sehr gern gelesen, überhaupt die Bücher von Hohlbein. Mittlerweile muss ich sagen, dass seine Bücher sich zum Teil doch sehr ähnlich sind und ich finde sie nicht mehr besonders spektakulär. Dennoch behalte ich es in guter Erinnerung, auch wenn ich es mittlerweile wohl eher langweilig finden würde.


    Insgesamt finde ich, dass die Bücher, die er gemeinsam mit seiner Frau geschrieben hat, besser sind, als die, welche er alleine geschrieben hat.

    Zunächst einmal etwas zu Richelles Schreibstil, den ich einfach sehr schön finde. Sie hat eine mitreißende Art zu schreiben, die beim Lesen Spaß macht und einen gleichzeitig sprachlich nicht überfordert. Ich habe von ihr vorher schon die vier Bände ihrer Dark Swan Serie gelesen, von der ich einfach nur begeistert war. Sie schafft es ihre Hauptcharaktere mit einem guten Profil zu versehen und insbesondere Rose Hathaway, aus deren Sicht die Romane geschrieben sind, lernt man sehr gut kennen. Ich finde Rose ist eine tolle Persönlichkeit. Sie übernimmt viel Verantwortung für Lissa (Vasilisa Dragomir) und versucht unerlässlich, sie vor anderen und auch vor sich selbst zu beschützen. Das Buch gibt einen sehr guten Eindruck von Rose’s Wandlung wieder, in der sie von einem feierwütigen Teenager zu einer sich ihrer Verantwortung zunehmend bewussteren Wächterin entwickelt. Dabei steht ihr Verlangen nach Spaß und Abenteuer in starkem Kontrast zu den Anforderungen ihrer Aufgabe als Wächterin. Trotz ihrer Verantwortung kann sie aus ihrer Haut nicht raus und wird manchmal vor allem von ihrer Impulsivität und ihrem Temperament überwältigt, die sie erst handeln, und dann über die Konsequenzen nachdenken lassen. Angriffe auf Lissa sind für sie dabei wie ein rotes Tuch. Lissa hat sowohl eine helle, als auch eine dunkle Seite. Auf der einen Seite steht ihre Liebe zu Tieren und ihr friedfertiger Charakter, auf der anderen Seite ihr Hass auf alle, die Unschuldigen und Schwächeren grausam Leid zufügen. Obwohl die Hauptcharaktere gut gestaltet waren haben andere, die typischen Klischees bedient, die man wohl in jedem High School Roman findet, und auch das Ende war für meinen Geschmack ein bisschen zu vorhersehbar und es hat mich geärgert, das ich den Charakteren immer einen Schritt voraus war.


    Außerdem hat mich gestört, das es einige Parallelen zur „House of Night“-Serie gibt. Da beide Bücher im selbem Jahr erschienen glaube ich zwar nicht, dass sie voneinander inspiriert wurden, dennoch spiegelt es für mich die fehlende Individualität wieder, die eine wirklich gute Geschichte besitzen sollte.
    Der durch Twilight initiierte Vampir-Hype hat es einem nicht gerade leicht gemacht, die Spreu vom Weizen zu trennen und hat vielen sicher vorrübergehend die Lust auf Vampire genommen. Mir ging es da ebenso, und da auch die Cover nicht sehr ansprechend wirken hätte ich es wohl nicht gelesen, hätte ich nicht die Möglichkeit gehabt, in die Hörbücher zu hören. Die haben mir dann doch Lust auf mehr gehabt und jetzt werde ich die ganze Reihe lesen. Die Story geht zwar etwas schleppend los, nimmt aber schnell an Fahrt auf und hält die Spannung sehr gut, ehe es zum großen Finale geht.


    Insgesamt bietet Vampire Academy ein leichtes und auch spannendes Lesevergnügen verpackt in einen schönen Schreibstil. Das Lesen hat auf jeden Fall Spaß gemacht und wer sich von ein paar Klischees nicht ins Boxhorn jagen lässt und auch Vampire noch nicht satt hat, der ist hier also richtig. Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächsten Bände. Wer Richelles Schreibstil mag, sollte aber auch unbedingt die Dark Swan Serie lesen, die mir noch besser gefallen hat, als Vampire Acadamy.
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    Callie und ihr kleiner Bruder Tyler schlagen sich mehr schlecht als Recht auf der Straße durch, nachdem fast alle Menschen von Sporen dahin gerafft wurden. Lediglich die jungen Menschen, die Starters, und die alten Menschen, die Enders, überlebten, da ihnen der Impfstoff als erstes zur Verfügung gestellt wurde. Da Tyler durch das Leben auf der Straße kränklich geworden ist, versucht Callie, an Geld zu kommen, indem sie ihren Körper an Enders vermietet und wendet sich dafür an Prime Destinations. Dort setzt man ihr einen Chip in den Kopf, der die Übertragung eines anderen Geistes in ihren Körper ermöglicht. Als sie während der Mietzeit plötzlich erwacht, ist dies erst der Beginn, und sie kommt einem ungeheuren Plan auf die Spur.


    Obwohl ich die Idee der Story ganz gut fand und es auch durchaus spannend war, muss ich doch sagen, dass es mir sehr schwer viel einen Zugang zu Callie zu bekommen. Obwohl sie eigentlich sympathisch ist und alles tut, um ihren kleinen Bruder zu beschützen...irgendwie konnte ich mit ihr nie richtig warm werden. Man hat einfach nicht genug über sie erfahren und sie wirkte einfach nicht tiefgründig genug.


    Obwohl es natürlich auch eine Liebesgeschichte gibt, fand ich es gut, dass diese hier nicht all zu sehr in den Vordergrund gerückt wurde. Insgesamt fand ich die Story allerdings einfach nicht mitreißend genug. Es hat gedauert, bis Spannung aufkam und ich hatte niemals das Gefühl, dass Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können.


    Von mir gibt es daher leider nur
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    Die 15 jährige Liv Silber ist gerade mit ihrer jüngeren Schwester Mia nach London gezogen, wo ihre Mutter eine neue Lehrtätigkeit angenommen hat. Sie und ihre Schwester hoffen darauf, endlich ein richriges zu Hause zu bekommen, und nicht ständig wieder umziehen zu müssen. Ihr Wunsch scheint sich zu erfüllen, denn ihre Mutter hat nicht nur endlich einen Job an ihrer Wunsch-Universität bekommen, sondern auch noch einen neuen Freund.


    An ihrer neuen Schule, der Frognal Academy, machen Liv und Mia direkt Bekanntschaft mit dem Tittle-Tattle-Blog, auf dem die geheimnisvolle Secrecy sämtlichen Klatsch und Tratsch der Schule zum Besten gibt. Ich bin schon sehr gespannt, ob und wann Secrecy's Identität aufgedeckt wird.


    Nach einem Besuch bei dem Freund ihrer Mutter und seinen Kindern, träumt Liv zum ersten Mal von dem geheimnisvollen Korridor, mit den Türen, wo sie zu ihrer Verwunderung ihrem neuen „Stiefbruder“ Grayson begegnet und ihm heimlich zu einem Treffen mit seinen Freunden folgt. Als die Jungs am nächsten Tag etwas erwähnen, dass sie nur im Traum verraten hat, kann sie es kaum fassen und ihre Neugier ist geweckt.


    Zuerst mal zu den Charakteren. Ich finde Olivia „Liv“ sehr sympathisch und bin schnell mit ihr und auch ihrer Schwester warm geworden. Sie hat eine sehr interessante Sichtweise und es war eine Freude, ihren zum Teil sehr sarkastischen Gedanken zu folgen. Meine Mitbewohner haben sich bestimmt gewundert, warum ich lachend in meinem Zimmer sitze, aber ich habe mir wirklich sehr gut amüsiert. Auch ihre Familie fand ich wirklich gut, ihre quirlige Mutter, die perfekt ins Bild der zerstreuten Professorin passt, ein verrücktes deutsches Kindermädchen, und ihre kleine Schwester, die einige Ähnlichkeit mit Liv zu haben scheint, angefangen bei ihrer Liebe zu Geheimnissen.


    Die Gruppe der Jungs, Arthur Hamilton, Henry Harper, Grayson Spencer und Jasper Grant, fand ich auch sehr amüsant und bin sehr gespannt, wie sie sich noch entwickeln werden. Vor allem Jasper, denn ich glaube nicht, dass er tatsächlich so oberflächlich und verwirrt ist, wie er rüberkommt. Mal schauen, ob tatsächlich mehr hinter ihm steckt und ob vielleicht ein Blick hinter seine Traumtür etwas mehr offenbahrt. Arthur hingegen fand ich irgendwie unheimlich, er ist einer von diesen Leuten die irgendwie „zu perfekt“ scheinen.
    Da man im ersten Band ja auch noch nicht erfährt, was hinter der Traumtür von Henry steckt, bin ich schon sehr gespannt darauf, da er und Liv sich ja sehr gut verstehen.


    Grayson und seine Zwillingsschwester Florence gehören ja jetzt quasi zur Familie und ich bin hoffe, man erfährt auch noch mehr über Florence, die sich bisher ja hauptsächlich durch ihr Organisationstalent und Gezeter hervorgetan hat.
    Charaktere wie Persephone Porter-Peregrin mit ihrem verrückten Namen oder Graysons merkwürdige Freundin Emily haben dem ganzen zusätzlich etwas Würze verliehen und boten immer wieder einen Grund zum Lachen. Für mich eine sehr gute Abrundung des Ganzen.


    Kerstins Schreibstil fand ich wie immer sehr flüssig und natürlich. Ich war gefesselt und habe sehr mit Liv mitgefiebert. Außerdem fand ich auch das Thema Träume sehr interessant, denn wer hat sich nicht schonmal gewünscht, seine Träume zu kontrollieren, um gezielt verschiedene Orte und Personen im Traum besuchen zu können? Ich freu mich schon, in nächster Zeit den 2. Band zu lesen und hoffe, auf ein paar Antworten zu stoßen, die aus dem 1. noch nicht hervorgegangen sind.


    Einziger Kritikpunkt ist für mich, dass es doch recht lange gedauert hat, bis die Ereignisse so richtig ins Rollen kamen und die erste Hälfte des Buches gerne noch etwas spannender hätte sein dürfen.


    Einen Vergleich mit der Edelstein-Trilogie werde ich hier nicht ziehen, da es sich um zwei völlig unterschiedliche und unabhängige Geschichten handelt und es jede Geschichte verdient, für sich bewertet zu werden.


    Fazit

    Silber – Das erste Buch der Träume ist ein spannender und auch sehr humorvoller Auftakt zu Kerstin Giers neuster Trilogie. Sie überzeugt mit viel Witz, einem tollen Schreibstil und einer sympathischen Protagonistin, die sich durch ihre Neugier sicher noch in die eine oder andere Schwierigkeit bringen wird.


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    P.s.: Ich tippe ja darauf, dass Florence Secrecy ist, und ihr?

    So, ich habe den letzten Abschnitt auch gelesen und fand das Ende sehr stimmig.


    Ich dachte auch bis zum Schluss, dass Nicolas Giovanna opfern würde, hab mich aber sehr gefreut, als er sich dagegen entschieden hat.


    Obwohl ja immer noch nicht ganz klar geworden ist, was sie eigentlich in Afrika gemacht haben, oder was Éléonore wohl von Beruf war, wurde ja immerhin klar, wie es mit ihrer Ehe so stand. Ich hatte schon so ein Gefühl dass nicht alles so toll war, wie es zuerst aussieht. Die Totgeburt ihres Sohnes hat Éléonore sehr mitgenommen. Und obwohl ich Nicolas Verhalten ihr gegenüber nicht gutheiße und ihn unsympathisch finde, muss ich doch sagen, dass auch Éléonore sich nicht fair verhält. Natürlich trauert sie, aber das ist kein Grund, darüber die Lebenden zu vergessen oder Nicolas Vorwürfe zu machen. Letztendlich zeigt sich hier aber eine recht typische Entwicklung nach dem Verlust eines Kindes. Entweder es schweißt zusammen, oder die Wege trennen sich, da die Art zu trauern einfach zu unterschiedlich ist.



    Verwirrt hingegen hat mich das afrikanische Ritual zum Schluss (im Epilog). Nicolas sitzt in brennender Hütte und kommt erst in letzter Sekunde heraus? Was bringt ihm das? Böse Geister aus ihm treiben? Ich habe leider keinen Hang zum Spirituellen, daher verstehe ich es nicht so recht.


    Das Ritual soll die Menschen von ihrer Trauer befreuen, wie von bösen Geistern. Nach einer angemessenen Trauerzeit wird das Haus angesteckt, damit niemand mit den Geistern leben muss. Diejenigen, die Leben wollen und ihre Trauer hinter sich lassen können, verlassen das brennende Haus, die anderen werden im Tod mit den verlorenen Seelen vereint.
    Ich denke wer so ein Ritual überstanden hat, kann sich wieder auf sein eigenes Leben konzentrieren, weil es hilft, symbolisch Abschied zu nehmen.
    Ich hoffe, dass Nicholas und Giovanna am Ende zusammengekommen sind, und er sich von Élónores Geist befreien wollte, um mit ihr glücklich zu sein. Schade dass wir nicht erfahren haben, was in der Nacht seines Filmrisses geschah.

    Du meinst er will sich dem Verlust von Eleonore, seiner Ehefrau, nicht stellen? Oder missverstehe ich dich?


    Genau, ich glaube in seinem Inneren weiß er, dass er sich von Éléonore verabschieden sollte, fürchtet sich aber davor und ergreift deshalb jeden Strohhalm.


    Die Frage ist ja überhaupt, ob jemand der hirntot ist überhaupt wieder lebensfähig ist? Ich hatte es so verstanden, dass nur die Geräte sie am Leben erhalten, all sein Mühen müsste also absolut hoffnungslos sein.


    Also medizinisch ist jemand der Hirntod ist, nicht mehr lebensfähig ist, und wird nur noch durch Maschinen am Leben erhalten. Ich meine aber eher, dass Éléonore ja vorher schon so unglücklich war. Vielleicht ist sie froh, endlich von ihrem Schmerz erlöst zu sein.