Beiträge von Buchzauber

    „So ich dir“ von Robert Saemann – Ischenke ist im November 2015 im Book and Demand Verlag erschienen.


    Inhalt:
    Ein alter Mann erfährt das er schwer krank ist und nur noch sechs Monate zu leben hat. Er beschließt nicht zu jammern und auch nicht zu trauern, sondern eine alte Rechnung zu begleichen. Er will den Mann täten, der seine Tochter auf dem Gewissen hat. Das Schwere daran ist nur, das dieser ausgerechnet der letzte Diktator Europas ist und dementsprechend gut abgeschirmt ist.


    Meinung:
    Erzählt wird hier auf zwei Zeitebenen auf der einen Seite gibt es den „alten Mann“ und seine Mordabsicht und auf der anderen die Kindheit und Jugend des Mannes.


    Vom Klapptext und Titel her habe ich einen Thriller erwartet, zumal es auch auf dem Cover vorn draufsteht, doch was ich hier vorgefunden habe, kann ich bei weitem nicht in das Genre Thriller einstufen. Ein Thriller muss Spannung besitzen und das nicht nur in kurzen Passagen, sondern diese sollte während gesamten Handlungsverlaufes präsent sein. Es muss ein ständiges Auf und Ab von Anspannung und Erleichterung geben. Stammt das Wort Thriller nicht zuletzt aus dem englischen Wort thrill was soviel wie Schauer, Erregung und Sensation heißt.


    So war ich als Thrillerfan hier natürlich sehr enttäuscht, es gab weder Spannung, noch baute sich die Spannung irgendwie auf, hier gab es Nichts, nur den „alten Mann und seine Lebensgeschichte. Dazu muss ich allerdings sagen das die Lebensgeschichte sehr interessant und bewegend war, sie hat mich sogar berührt. Eine Einstufung des Buches ins Genre Roman, Drama oder Lebensgeschichte währe hier sinnvoller und nicht so enttäuschend gewesen.


    Die Story allgemein kam mir in einigen Passagen auch sehr unglaubwürdig vor, ein 78 jähriger Mann, der schwer krank ist und nur noch 6 Monate zu leben hat bereitet sich auf einen Mord vor, indem er eine Jagdprüfung in wenigen Wochen absolviert. In der Realität sieht dies aber ganz anders aus, da muss man sich schon etwas länger auf die Prüfung vorbereiten.


    Auch wirkte „der Mann“, sehr unpersönlich, da er vom Autoren nicht einmal einen Namen zugeordnet bekommen hat und nur mit „der Mann“ betitelt wurde.


    Der Schreibstil insgesamt ist gut, liest sich flüssig, auch wenn hier wieder das gewisse Etwas fehlt und sich das Ganze sehr unnahbar und fern liest.


    In Kürze:
    Schreibstil: gut und flüssig, etwas unnahbar und fern


    Charakter: überzeugen hier leider nicht


    Inhalt: als Thriller einfach nur enttäuschend


    Fazit: als Thrillerfan habe ich hier einfach mehr erwartet, was ich vorgefunden habe war kein Thriller sondern eher eine Lebensgeschichte

    Zwei Religionen prallen aufeinander, gibt es ein richtig oder falsch?“ (Zitat aus dem Klapptext)


    Mit seinem historischen Roman „Der göttliche Plan“ entführt der Autor Andreas Pittler den Leser ins 17. Jahrhundert. Es ist die Zeit, in der sich die Gelehrten darum streiten, ob die Katholiken oder Protestanten im Besitz der „Wahrheit“ sind, währen die Menschen in den Städten und Dörfern Hunger leiden.


    Autoreninfo:


    Andreas Pittler wurde 1964 in Wien geboren. Seit 1985 veröffentlichte er bereits 49 Bücher, zumeist historische Werke und Biografien. 2000 veröffentlichte er seinen ersten Krimi, elf folgten bis jetzt. Seine Bücher wurden insgesamt in 6 Sprachen übersetzt und für mehrere Preise nominiert.


    Inhalt:


    Andrew O´Connor war irischer Aufständischer und alles verloren was ihm lieb war. Seine Kinder, seine Frau und sein Heim. In der katholischen Kirche findet er nun eine „neue Familie“. Diese entsendet ihn nach Wien, um den protestantischen Laienprediger zu verhören, welcher wegen Ketzerturm angeklagt wurde. Beide ringen nun um die Glaubenswahrheiten und gehen der Frage nach, welchen Sinn die menschliche Existenz nun wirklich hat und welche Glaubensrichtung die richtige ist. Alles an was Andrew bis jetzt geglaubt hat wird nun plötzlich in Frage gestellt.


    Meinung:


    Auf über 850 Seiten hat der Autor einen komplexen historischen Roman über Glaubenskrieg, Bürgerkrieg und kirchliche Inquisition abgeliefert. Neben realen Fakten und historischen Personen wurde eine fiktive Handlung eingebunden, wobei sich der Autor zwei Haupterzählsträngen bediente.


    Die Schreibweise ist sehr fundiert und anspruchsvoll, bei den Ausführungen wird sehr weit ausgeholt, für meinen Geschmack etwas zu weit. Die ersten 300 Seiten, waren so sehr langatmig, es gab einfach zu wenig Handlung, ich musste mich regelrecht zum weiterlesen zwingen. Danach ging die Handlung zwar etwas spannend weiter, aber letztendlich konnte mich der Roman nicht überzeugen. Viele geschichtliche Informationen hätten als Info in den Anhang gebracht werden können um so die Handlung zu minimieren. Auch ein Personenregister fehlte mir, es gab viele Personen und eine Zuordnung fiel mir dann schwer. Insgesamt war der Roman keine leichte Kost und konnte mich nicht überzeugen, ich hatte mir einfach mehr versprochen.


    Von der geschichtlichen Perspektive ist der Roman hervorragend recherchiert, die historischen Fakten sind informativ und lehrreich. Für Geschichtsfans ist das Buch somit sicherlich interessant. Allerdings währ auch hier ein Nachwort schön gewesen, um reale von fiktiven Geschehnissen zu trennen.


    Als Roman betrachtet ist das Buch für mich enttäuschend, die Handlung plätschert so vor sich hin, der Einstieg gelingt kaum, erst nach über 300 Seiten wird es etwas spannend. Es gibt viele Personen die man nicht richtig zu ordnen kann, da es kein Personenregister gibt.


    In Kürze:


    Schreibstil: anspruchsvoll, sehr detailliert, wirkt schnell langatmig und langweilig


    Charaktere: gab es hier viele, aber keiner konnte mich so wirklich überzeugen


    Inhalt: schon durch den Schreibstil wirkt der Roman langatmig, auf den ersten Seiten gab es keine Spannung, nichts fesselndes, es war einfach enttäuschend


    Hier fällt mir die Vergabe der Sterne dieses Mal wirklich sehr schwer und um fair zu sein habe ich ihn von zwei Seiten betrachtet.


    Sterne für


    die geschichtlichen Daten = 4 Sterne


    den Roman an sich = 2 Sterne


    insgesamt = 3 Sterne



    Fazit: sehr gut recherchierte historische Fakten, interessant für Geschichtsfans, für Romanfans allerdings enttäuschend

    „Sylter Affären“ ist ein Regionalkrimi von Ben Kryst Tomasson.


    Autoreninfo:


    Ben Kryst Tomasson wurde 1969 in Bremerhaven geboren. Er ist Germanist, Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Ehe er sich als freier Autor selbstständig machte hat er einige Jahre in der Bildungsforschung gearbeitet.


    Inhalt:


    Kriminalkommissarin Karolina Dahl ist tätig beim LKA Kiel und erhält den Auftrag Undercover, einem Geldwäschering auf Sylt aufzuspüren. Es wird vermutet das der reiche Bauunternehmer Siegmund Jahnke dahinter steckt. Karolina gibt sich aus Schriftstellerin aus und unter dem Vorwand eine Biographie über Jahnke schreiben zu wollen erschleicht sie sich sein Vertrauen. Sie gaukelt ihm vor, das sie ebenfalls Kontakte zu Geldwäschern sucht um unversteuerte Honorare ins Ausland zu transferieren. Jahnke verspricht ihr Hilfe, wird aber noch am selben Tag ermordet.


    Jonas Voss und seine Kollegin Hannah Behrends von der Sylter Kriminalpolizei werden mit den Ermittlungen betraut. Ihre Hauptverdächtige: Karolina Dahl, sie hat den Getöteten kurz vor seinem Tod gesprochen, ihre Fingerabdrücke sind auf der Tatwaffe und mehrere Personen haben sie zur Tatzeit aus seinem Büro kommen sehen. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.


    Meinung:


    Schon der Einstig ist spannend und gut gelungen, der Leser befindet sich sofort mitten im Geschehen. Der Schreibstil ist gut und flüssig, es gibt immer wieder Wendepunkte und einen Täter, der erst zum Schluss verraten wird. Es war nicht im Geringsten zu erraten wer es war.


    Der Krimi liest sich insgesamt sehr schnell, ich hatte ihn in nur wenigen Stunden gelesen. Die einzelnen Charaktere sind zwar ohne jegliche Emotionen, weißen wenige Charaktereigenschaften auf und sind nur oberflächlich dargestellt, dies ist aber weiter nicht schlimm, denn der Krimi fesselt den Leser von der ersten Seite an.


    In Kürze:


    Schreibstil: sehr gut, der Krimi liest sich flüssig und schnell


    Charaktere: sind zwar nur oberflächlich dargestellt, was aber weiter nicht schlimm ist und mich auch nicht gestört hat


    Inhalt: die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut, es gibt Wendepunkte und ein unvorhersehbares Ende
    Fazit: so sollte ein guter Krimi sein ... spannend, fesselnd und bis zum Ende nicht erratbaren Täter


    5ratten