Beiträge von Buecherlabyrinth

    Rosas Geliebter Robert wurde umgebracht und ihr Erspartes hat sich ein Betrüger geschnappt. Als ob das nicht reichen würde, kann sie auch noch nicht zu ihrer Tochter Ellen ziehen, denn die wurde mit Enkeltochter vom Ex aus dem Haus geworfen. Es bleibt also nichts anderes übrig, als eine leerstehende Villa gemeinsam mit ein paar anderen Geprellten zu besetzen.


    In dieser WG versucht man so gut es geht, zusammen zu überleben, gleichzeitig nach dem verlorenen Geld zu suchen und in Zusammenarbeit mit der Polizei herauszufinden, wer Robert umgebracht hat.


    Die Truppe ist bunt durcheinander gewürfelt, was zu Konflikten und Reibereien führt. Das ist für die Bewohner eher anstrengend, für den Leser allerdings amüsant und immer wieder für Überraschungen gut. Für Unterhaltung sorgen zudem die nicht sehr konventionellen Ermittlungen, die kiffende Rosa und die eher geheimnisvollen Mitbewohner. Denn wer illegal eine Villa besetzt, könnte noch anderes im Schilde führen. Frei von jedem Verdacht ist niemand.


    Allzu ernst sollte man dieses Buch nicht nehmen, schon gar nicht darüber grübeln. Wer einen Krimi erwartet und jedes Detail auf die Goldwaage legt, wird enttäuscht werden. Auch werden einzelne Kleinigkeiten nicht aufgelöst, die Autorin hat jedoch bestätigt, dass sie an einer Fortsetzung schreibt.


    "Allein kann ja jeder" ist angenehm zu lesen und bietet humorvolle Lesestunden, nebenbei einen Mord und sogar ein bisschen Liebe. Ein unterhaltsames Buch für den Sommer!


    4ratten

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    Inhalt
    Eine Frau allein in einem abgelegenen Haus in den Voralpen: Marian haust primitiv, in unfreiwilliger Autarkie, denn sie hat alles verloren. Früher, in der Stadt, hatte Marian Mode entworfen und lebte gut, dann trieben die Krise und eigene Fehler sie in den Bankrott, zum völligen Rückzug. Aber auch der Versuch, im geerbten Haus wieder zu sich zu finden, wird für Marian zum Überlebenskampf. Mühsam lernt sie, sich zu versorgen, sie fischt, wildert, stiehlt Gemüse und Hühner. Und sie muss sich arrangieren, in neuen Abhängigkeiten: Der reiche Grundbesitzer Franz versorgt sie mit dem Nötigsten – nicht ganz uneigennützig. Im Dorf feindet man die Außenseiterin immer mehr an. Als sie beschimpft und bedroht wird, muss Marian sich den Dingen stellen. Was ist das nun eigentlich mit Franz? Und wie kann sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen? Stückweise enthüllt der Roman Marians Sturz, schnell und unverblümt erzählt er, wie sie sich in ihrem neuen, archaischen Leben zu behaupten lernt. Eine starke, gefallene Frau mit dem Willen zum Neuanfang, und das Dasein auf dem Land als Spiegel einer brüchigen bürgerlichen Welt – in «Wald» findet Doris Knecht nicht nur einen unverwechselbaren Ton, sie erzählt auch auf mitreißende Weise davon, wie es ist, wenn man sein schönes Leben auf einen Schlag verliert.


    Meine Meinung
    Marian Malin war Modedesignerin und hat ein behütetes, reiches und verwöhntes Leben geführt. Irgendwann ging alles den Bach hinunter. Nur ein altes Haus ihrer Tante ist ihr geblieben, dort versucht sie zu Überleben, trotz eisiger Kälte und Hunger. Sie verfeuert Möbel, zuerst die hässlichen, klobigen, später auch die Schönen. Dann taucht Franz auf, der ihr hilft, natürlich nicht umsonst, auch auf dem Land muss man für alles bezahlen.


    "Wald" ist kein Buch, das sich von selbst liest, sondern man muss sich Zeit nehmen, sich Mühe machen, um schöne Sätze und gelungene Beschreibungen zu geniessen.
    Es ist sicher nicht leicht, ein Buch ohne Handlung und ohne Spannung zu schreiben, indem man nur einen einzigen, banalen Tag beschreibt, gemischt mit sehr vielen Erinnerungen. An manchen Stellen ist das in "Wald" gelungen, aber oft ist das Buch nicht nur ruhig, sondern langweilig, wenn auch immer richtig gut geschrieben.


    Am Anfang hatte ich noch Hoffnung, dass irgendetwas passiert an diesem Tag, im Wald, im Haus oder später mit Franz. Ich wartete darauf, dass Marian sich an etwas erinnert, etwas Wichtigeres als ihre Restaurantbesuche, Therapien und sonstigem Angeberkram, wie sie es selbst nennt und den sie auch noch stolz bei Facebook zum Besten gab.


    Nach dem letzten Viertel wurde es schwer, "Wald" überhaupt zu beenden. Zu wenig bis gar keine Handlung, dafür belangloses Geplapper. Doris Knecht konnte mich mit diesem Buch nicht überzeugen und zum Schluss habe ich das Buch ziemlich frustriert zugeklappt. Hervorragend geschriebene Langeweile.


    2ratten

    Jeff kommt bei einem Autounfall ums Leben. Abwechselnd wird aus der Sicht von Claire, der trauernden Ehefrau und von Tish, der ebenfalls trauernden Freundin beschrieben. Auch Jeffs Erlebnisse werden erzählt, allerdings (glücklicherweise) nur von dem was vor seinem Tod passiert ist. Leider muss man als Leser am Inhalt herausfinden, wer gerade erzählt, denn egal ob das Claire, Jeff oder Tish ist, am Schreibstil, an den Gedanken oder am Tonfall ändert sich nichts. Herausfinden, wer gerade erzählt ist aber auch schon die einzige Herausforderung, die dieses Buch bietet. (Vielleicht auch noch den Sohn Seth und die Schwester Beth auseinander zu halten. )


    Die Geschichte ist flüssig und angenehm lesbar und in einem leicht verständlichen Plauderton geschrieben. Am Anfang hat mir das gefallen, mit der Zeit wurde ich dieser allzu leichten und oberflächlichen Dialoge jedoch müde, die Geschichte plätscherte nur so dahin und es passierte immer genau das, was ich mir von den Personen erwartete. Jeder versuchte mit seiner Trauer fertig zu werden und verarbeitete den Tod von Jeff auf eine andere Weise. Es gibt Rückblenden in das Leben der drei Personen, die manchmal ziemlich weit ausgeholt sind, aber sie helfen die Aktionen und Reaktionen der Personen zu verstehen.


    "Die letzte Nacht" ist ein trauriges, ruhiges Buch ohne viel Spannung, das sich leicht und schnell lesen lässt, ein idealer Frauenroman für Zwischendurch.


    3ratten

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    Übersetzer
    Wolfgang Müller



    Inhalt

    Riddle Camperdown freut sich darauf, den Sommer 1972 vornehmlich faulenzend auf der Veranda ihres Elternhauses auf Cape Cod zu verbringen, und hofft , dabei nicht allzu oft von ihren exzentrischen Eltern gestört zu werden: Greer, der exaltierten, scharfzüngigen ehemaligen Hollywoodschauspielerin, und Godfrey „Camp“ Camperdown, dem Patriarchen und gewerkschaftsnahen Lokalpolitiker mit Hang zur großen Geste, der gerade mitten im Wahlkampf steckt.


    Dann wird Riddle im Pferdestall des Nachbarn zufällig zur Zeugin eines Mordes. Verängstigt entscheidet sie sich dafür, niemandem davon zu erzählen. Doch als Camps Wahlkampf immer hitziger wird und einer seiner politischen Gegner Gerüchte über die Camperdowns in die Welt setzt, gerät Riddle immer mehr unter Druck, die Wahrheit zu sagen, obwohl sie gleichzeitig die Rache des Mörders fürchtet.


    Das Porträt einer unvergesslichen, so skurrilen wie liebenswerten Familie, das sich vor dem Hintergrund eines Verbrechens und eines Familiengeheimnisses entfaltet – unterhaltsam, intelligent und spannend.


    Meine Meinung
    Riddle erinnert sich an die Sommerferien 1973 in ihrem Elternhaus an der Küste. Sie möchte nicht anders als zusammen mit ihren Pferden die Sommerferien geniessen, was allerdings schlecht möglich ist, mit einem Vater, der sie zu allen möglichen Wahlkampfveranstaltungen mitschleppt, einer exzentrischen Mutter, die an allem etwas auszusetzen hat und vor allem einem Jugendlichen, mehr Feind als Freund der Familie, der verschwunden ist.


    Zitat

    »Riddle, würdest du bitte reinkommen und für diese Schwachköpfe ein bisschen lächeln. Wenn ich den dressierten Seehund spielen muss, kannst du es auch.«


    Dieses Buch sollte nicht als Krimi gelesen werden, die Ermittlungen sind Nebensache. Es wird eher über den verschwundenen Jugendlichen und seine Familie gespottet, als dass man sich Sorgen macht. Von der Polizeiarbeit bekommt der Leser gar nichts mit. Das Buch sollte vor allem nicht als Erziehungsbuch herhalten. Die Mutter ist mit ihrer spitzen Zunge unterhaltsam für den Leser, ihre Erziehungsmethoden sind jedoch eine Katastrophe. Ohne Mitleid und ohne Tabus hackt sie auf allem und jedem herum, besonders auf Riddle und auf ihrem Mann. Dieser ist zwar weniger aggressiv, aber auch sehr wortgewandt und denkt vor allem an sich und seine Karriere. Wenn die Eltern sich streiten kann man sich als Leser nur zurücklehnen und den verbalen Kampf der Titanen geniessen.


    Zitat

    „Politik war ein ererbtes Leiden in unserer Familie, weitergegeben von einer Generation zur nächsten wie ein schwaches Kinn.”


    Die Stärke von "Die offizielle Verabschiedung meiner langjährigen Kindheit" liegt eindeutig in den Dialogen, die mit trockenem, schwarzen Humor gespickt sind und sehr oft unter die Gürtellinie gehen. Ich war aber auch gespannt auf die Auflösung der Geheimnisse, die die Familien umgab und fand die Auflösung sehr gelungen.


    5ratten


    Namen im Titel korrigiert. LG, Valentine

    Matthew Homes erzählt eine Geschichte und er will sie gut erzählen. Es geht hauptsächlich um ihn selbst, denn wenn man ein krankes Bein hat, dann bekommt dieses Bein die ganze Aufmerksamkeit und man vergisst das gesunde Bein. Matthews Psyche ist krank und so dreht alles sich um ihn selbst und weniger um seine Mitmenschen. An Simon, seinen verstorbenen Bruder denkt er allerdings sehr oft. Durch brennende Kerzen, den Mond, die Sonne oder Meeresrauschen hört er seinen Bruder und ist deswegen in Therapie. Während dieser Zeit darf er manchmal an den Computer und schreibt seine Geschichten auf. So erfährt der Leser nach und nach, was mit Simon passiert ist, wer die Geschichte erzählt und was Matthew inzwischen erlebt hat. Matthew hatte nicht nur unter dem Tod seines Bruders zu leiden, sondern auch unter seiner Mutter, die ihn überbehütete, nicht mehr zur Schule gehen ließ und immer wieder grundlos zum Arzt schleppte. Matthew schreibt regelmässig an diesen Erzählungen, manchmal hat er gute Tagen und seine Geschichten lesen sich positiv, an anderen Tagen sind sie eher wirr und schwer verständlich.


    "Nachruf auf den Mond" ist ein besonderes Buch, manchmal ein bisschen durcheinander, wie sein Hauptcharakter. Es liest sich nicht leicht, weil es stellenweise traurig, sogar deprimierend ist, dann wieder voller Hoffnung und Leichtigkeit. Ein eindrucksvolles Buch, welches ich weiterempfehlen kann.
    5ratten

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    Der luxemburgische Koch Xavier Kiefer soll mit seinem Schulfreund Alessandro nach Italien fahren um vor Ort Wein und Olivenöl zu kaufen. Doch bereits ein paar Tage früher bricht der Freund alleine nach Italien auf, in Hektik, fast schon in Panik. Seine Frau macht sich Sorgen und bittet den Koch, sich auf die Suche nach Alessandro zu machen.


    Die Krimireihe mit dem Kochermittler drehen sich alle um Tricksereien mit Lebensmittel, diesmal geht es um die Panscherei von Olivenöl. Die Italiener lieben ihr Öl. Pro Jahr produzieren sie 300.000 Tonnen, konsumieren 600.000 und verkaufen 400.000 Tonnen ins Ausland. Xavier Kiefer ermittelt und stößt auf Praktiken, wie man aus Abfall noch Öl gewinnen kann oder wie Olivenöl aus der Türkei als italienisches Öl verkauft werden kann. Aber er lernt auch wie man Olivenöl kostet und dass er "Pfeffrig, fruchtig und bitter" schmecken soll.


    Dieses Wissen gewinnt der Koch, genauso wie der Leser, erst nach und nach, durch spannende Ermittlungen in Italien und in Luxemburg, er (der Koch, nicht der Leser) wird dabei gejagt, gerät in Gefahr und tut alles um seinen Freund zu retten.


    "Tödliche Oliven" hat mir sehr gut gefallen. Die Mischung aus Informationen und Unterhaltung ist in diesem Buch hervorragend gelungen, die Geschichte ist glaubwürdig, und dem Autor gelingt es, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu halten.


    5ratten