Beiträge von Ostsee_71

    Inhalt:



    Lübeck 1379: Henrike und Adrian führen ein gut gehendes Handelsunternehmen mit guten Kontakten in die gut vernetzte Welt der Hanse. Leider häufen sich in letzter Zeit seltsame Vorfälle, die sowohl bedrohlich auf das Privat- aber auch auf das Familienleben wirken. Verwandte verschwinden, auf Henrike werden Mordanschläge verübt… . Als Adriens Bruder Lambert, der die Geschäfte in Brügge führt wegen seiner Schulden verhaftet wird, da Waren verschwanden oder vom Zoll einbehalten wurden, macht sich Henrike auf den Weg in die Stadt, um die bedrohlichen Ereignisse aufzuklären.

    Meine Meinung:


    Bei diesem Buch handelt es sich um einen spannenden historischen Roman, der uns in die Hochzeit der Hanse führt. Henrike ist eine starke Frau, die aufgrund der häufigen Abwesenheit ihres Mannes durchaus in der Lage ist, die Geschäfte alleine zu führen und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
    Die Autorin nimmt uns mit auf eine spannende Reise ins ausgehende 14. Jahrhundert. Die Hintergründe sind gut recherchiert, die Beschreibungen sind sehr bildhaft und malen eine buntes Bild der damaligen Zeit. Sie nimmt uns mit in die blühenden Hansestädte Lübeck und Brügge, aber auch in entlegene Regionen wie Island und Gotland, aber auch in die Gebiete des Deutschen Ordens. Hier spielt sich ein wahres Kopfkino ab, man kann sich als Leser diese Orte sehr gut vorstellen.
    Das Buch ist flüssig geschrieben und lebt von den sympathischen Charakteren, hierbei sind in erster Linie Henrike und ihr Mann Adrien zu nennen, die uns durch die gesamte Handlung begleiten. Durch diese beiden Personen bekommen wir einen tiefen Einblick in das Leben einer Familie von Hansekaufleuten, ihr weit verzweigtes Handelsnetz, aber auch in die Gefahren und Risiken ihres Geschäfts. Mich haben hierbei besonders die Entfernungen beeindruckt, die hierbei zurückgelegt wurden.
    Positiv ist auch das Personenverzeichnis und das Glossar zu erwähnen, die dem Leser helfen, den Überblick bei der Vielzahl der Charaktere aber auch der zeittypischen Begriffe zu behalten.
    Als kleinen Malus muss ich die letzten Kapitel erwähnen, die zeitlich sehr gestrafft dargestellt wurden und so den Eindruck vermitteln, dass hier ein Buch zu einem Ende gebracht werden musste. Leider wurde hier der ansonsten angenehmen Handlungsablauf etwas durchbrochen.


    Insgesamt handelt es sich hier aber um ein sehr lesenswertes Buch, dass jedem Fan mittelalterlicher Romane ans Herz zu legen ist.

    Inhalt:


    Der Meraner Commissario Pavarotti wird in ein kleines Dorf im Schnalstal gerufen, da dort bei Abrissarbeiten die Leiche eines dreijährigen Jungen gefunden wird. Schnell wird Pavarotti klar, dass es sich bei dem Jungen und das vermisste Kind handeln muss, das er vor vielen Jahren in einem seiner ersten Fälle gesucht hat.
    Begleitet wird Pavarotti von seiner heimlichen Liebe Lissie, die seit einer Schußverletzung unter Amnesie leidet und die ihren verbleibenden Erinnerungen nachforschen möchte. Das Letzte, woran sie sich erinnern kann, ich eine Reise mit ihrem Vater nach Katharinaberg, eben jenen Ort, in den Pavarotti eilt um in dem Fall das kleinen Jungen zu ermitteln.

    Meine Meinung:


    Es handelt sich bei diesem Buch um einen sehr spannenden Krimi, der den Leser mit in ein schönes, abgelegenes Dorf nimmt und hier mit der besonderen Stimmung an diesem Ort spielt. Vom ersten Moment an ist klar, dass es hier um eine alte Geschichte geht, dunkle Geheimnisse in der Vergangenheit lauern und es wahrscheinlich nicht leicht sein wird, in die verschworene Dorfgemeinschaft einzudringen, um an Informationen zu kommen. Eine besondere Würze bekommen die alten Ereignisse durch den Bau eines Stausees im oberen Bereichs des Tals, der für die damalige Bevölkerung einen erheblichen Einschnitt in ihr bis dahin abgeschiedenes Leben bedeutet hat.


    Den Ermittler Pavarotti lernen wir als einen etwas kauzigen Commissario kennen, der seine alten unabgeschlossenen Ermittlungen wieder aufnehmen muss und noch einmal tief in die damaligen Ereignisse eintauchen muss. Parallel macht sich Lissie auf die Suche nach ihren Erinnerungen und beginnt auch damit, nach alten Geschichten zu suchen. Zusammen Pavarottis Ermittlungen wirbelt das bei einigen Einheimischen erheblichen Staub auf und man merkt, wie die Nervosität in dem Dorf steigt.


    Die Autorin zeichnet hier ein düsteres Bild einer Dorfgemeinschaft, die mit einem Geflecht alter Geheimnisse und Geschichten lebt und in das die Ermittlungen Unruhe bringt. Ein anderes Bild einer Bergidylle, wie sie häufig gezeichnet wird.

    Inhalt:


    Der Kommissar Ingo Behrends kuriert auf einer Reha eine Schußverletzung aus, die er sich bei einem Einsatz zugezogen hat. Als in der Nähe seiner Kurklinik eine russischer Restaurantbesitzer erschossen aufgefunden wird, fällt es ihm sehr schwer, sich weiterhin auf seine Kuranwendungen zu konzentrieren. Seine Vertreterin geht seiner Meinung nach die vollkommen falsch an und so macht sich Behrends zusammen mit seinem neuen Bekannten Herrn Grischke und seinem alten Freund Holger Diekmann auf die Suche nach dem Täter. Schnell weisen die Ermittlungen in Richtung dunkler Waffengeschäfte zu Wendezeiten.

    Meine Meinung:


    Es handelt sich hier um einen spannenden, gut recherchierten Krimi, der sich sehr flüssig lesen lässt. Mich hat die Handlung von der ersten Seite an gefangen genommen.


    Behrends ist ein sehr sympathischer, etwas kauziger Ermittler, den es einfach keine Ruhe lässt, als er erfährt, dass in seiner Nähe ein Mord passiert ist. Über einige Hindernisse hinweg stürzt er sich privat in die Ermittlungen und kommt zusammen mit seinen Freunden einer Geschichte auf die Spur, die Richtung dunkler Waffengeschäft in der Wendezeit geht. Eine besondere Würze bekommt die Handlung durch Jana, deren Vater bei diesen Geschäften damals getötet wurde und die sich ebenfalls auf die Suche nach der Wahrheit macht. Ihr ist zunächst nicht klar, in welche Gefahr sie sich begibt. So laufen diese beiden Handlungsstränge einige Zeit parallel, so dass wir die Geschehnisse aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet bekommen. Zum Ende verflechten sich beider Stränge zu einer schlüssigen Geschichte.


    Ein sehr lesenswerter Krimi, der ein wichtiges Kapitel Nachwendegeschichte aufnimmt und mit sympathischen Protagonisten eine spannende Geschichte erzählt.

    Inhalt:


    Burg Wallberg 1152: Die Zwillinge Einhard und Gunnar von Arsberg durchlaufen ihr Ausbildung zu Rittern und werden auf ihre zukünftigen Aufgaben im Reich vorbereitet. Einhard ist der besonnenere der beiden Brüder, Gunnar ist ein Frauenheld und tut sich schwer mit der Einhaltung der Regeln. Mit erreichen des Alters der Schwertleite trenne sich die Wege der Brüder. Gunnar wird ein Gefolgsmann von Kaiser Friedrich Barbarossa, Einhard von Heinrich dem Löwen.

    Meine Meinung:


    Aus der Sicht der von Einhard und Gunnar erleben wir die spannenden politischen Ereignisse des 12. Jahrhunderts im Deutschen Reich. Der Streit zwischen Kirchen und Kaiser, die Normannenkriege, das Schisma. Machtkämpfe im Reich zwischen den Mächtigen.


    Trotz der großen Politik der damaligen Zeit kommt die Beschreibung des Lebens der Zwillinge nicht zu kurz. Gunnar erlebt weitere Affären, die nicht immer ganz ungefährlich sind, Einhard bringt sich durch die Liebe zu einer verheirateten Frau in schwierige Situationen.


    Der Leser bekommt aber auch einen Einblick in die gesellschaftlichen Problem der Zeit. Die Lebenssituation der Frauen, die Probleme der zweit- und drittgeborenen Söhne, Aberglauben, Kriegsauswirkungen etc.


    Insgesamt zeichnet sich der Roman durch eine sehr gelungen Verflechtung des Lebens der Zwillinge mit den Ereignissen der Politik der Zeit. Der Leser bekommt einen guten Überblick über die poltischen Ereignisse, ohne dass das Buch dadurch langatmig oder trocken wirkt.


    Die Autorin zeichnet ein sehr gelungenes Bild des Lebens in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Spannend geschrieben, gut recherchiert und lehrreich. Ein Muß für den Fan historischer Roman dieser Zeit.

    Inhalt:


    Unterleuten ist ein kleines Dorf in der nähe von Berlin mit all den alten und neuen Streitigkeiten und Verbindungen, die das Zusammenleben in einem Dorf mit sich bringt. Hier gibt es Famlien, die schon seit langem hier wohnen und Zugezogene, die sich hier den Traum vom Leben im Grünen verwirklichen wollen.


    Juli Zeh stellt uns hier eine gut Auswahl an Bewohnern vor, die uns ihre jeweilige Sicht auf die Ereignisse im Dorf erzählen. Dabei lernen wir viel über die Vergangenheit des Dorfes, die auch durch die Zeit in der DDR geprägt war, aber auch eine Neubürger werder vorgestellt, die uns von ihren Wünschen und Zielen erzählen, die sie in dieses Dorf geführt haben. Schnell werden hier alte und neue Konflikte und Streitigkeiten deutlich, die wir so auf den verschiedenen Sichten der Personen erzählt bekommen.


    Spannend wird dieser brodelnde Topf als Pläne zu einem Windpark auf der Anhöhe des Dorfes bekannt werden und verschiedene Bewohner versuchen sich Vorteile in der Vergabe zu verschaffen oder diesen Park zu verhindern.


    Meine Meinung:


    Es handelt sich um ein Buch, bei dem man als Leser auf den ersten Seiten etwas irritiert ist, wohin diese Geschichte führt. Auf den ersten Seiten werden die einzelen Personen vorgestellt, die zunächst als Individuen erscheinen mit ihren Geschichten, aber schnell werden die Verbindungen deutlich. Beim Lesen entwickelt sich langsam ein ganzes Netz von Verbindungen die eine sehr spannende Geschichte aus Intrige, Feindschaft, Verbindungen und Freundschaften ergeben, die den Leser gefangen nimmt.


    Besonders interssant fand ich dabei die alten Verbindungen aus der Zeit der DDR, die Zeit der Kollektivierung und die alten Feinschaften und unsichtbaren Machtstrukturen, die noch aus dieser Zeit stammten. Auf der anderen Seite stehen die Neubürger, die sich hier ein Leben aufbauen wollen und dabei gar nicht merken, in welche Fettnäpfchen sie unbewußt treten und dadurch mit Problemen konfrontiert werden, die sie gar nicht durchschauen können.


    Ein ruhiges, erzählendes Buch, aber auch eins, das den Leser gefangen nimmt und spannend von der ersten bis zur letzten Seite ist. Das Buch lebt sehr stark von der Zeichnung der Charaktere, aber auch von den einfühlsamen Beschreibungen der einzelnen Lebensgeschichten. Die Erzählperspektive ist ungewöhnlich, denn es gibt kein Gesamtbild, sondern die Geschichte wird jeweils aus der perspektivischen Sicht der einzelnen Personen erzählt. Der Leser muß sich also ein Gesamtbild zusammenstellen.


    Das Buch ist absolut lesenswert, man muß sich aber als Leser auf die Geschichte einlassen und sich mit der ungewöhnlichen Erzählperspektive anfreunden.

    Inhalt:


    Die junge Restauratorin Katharina betreibt zusammen mit ihrer Freundin Isi eine Restaurationsbetrieb in München. Eines Tages bekommt sie Besuch von Alex Bluebird, einem charmanten Engländer, der ihr die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Fanny übergibt. In Kathis Familie wurde wenig über Fanny und ihre Zwillingsschwester Fritzi gesprochen, die die Holunderschwestern genannt wurden. Kathis beginnt mit der Lektüre der Tagebücher ihrer Urgroßmutter und begibt sich damit auf eine interessante Reise in ihre eigenen Familiengeschichte und in ein spannende Zeit der deutschen Geschichte.


    Meine Meinung:


    Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen.


    Eine besondere Würze bekommt dieses Buch durch den Wechsel der Zeitebenen. Auf der einen Seite erleben wir die Ereignisse in der Vergangenheit aus der Sicht von Fannys Tagebüchern, auf der anderen Seite werden diese Informationen durch weitere Quellen in der Gegenwart ergänzt. So ergibt sich ein eindrucksvoll gezeichnetes Gesamtgemälde. dass uns die Familiengeheimnisse erzählt.


    Neben den eindrücklich beschriebenen gesellschaftlichen und politschen Entwicklungen, sind die Charaktere die große Stärke in diese Geschichte. Sowohl Fanny als auf ihre Urenkelin Kathi sind starke Frauen, die in ihrem jeweiligen Leben ihre jeweilige Rolle leben. Die Charaktere werden gut entwickelt und machen es dem Leser leicht sich auf ihre Geschichte einzulassen.


    Zusammen mit Kathi entwickelt sich vor den Augen des Lesers eine spannende Familiengeschichte, die von ihrer Zeit geprägt ist und Auswirkungen bis auf die Gegenwart haben.


    Der Schreibstil ist flüssig und lädt dazu ein, das Buch zu verschlingen.


    Eine absolute Leseempfehlung für Fans von spannenden Familiengeschichten verbunden mit einem tiefen Blick in eine vergangene Zeit.

    Inhalt:


    Elvira bittet ihre Familie 6 Wochen mit ihr in dem Ferienort St. Ives in Cornwall zu verbringen. Ohne den Hintergrund dieser Einladung zu ahnen, reist Lola zusammen mit ihrer Schwester Lynda, ihrem Bruder Luca und ihren Eltern Ben und Samantha nach St. Ives.
    Schon am ersten Abend eröffnet Elvira ihrer Familie, dass sie plant in diesen 6 Wochen ihre Jugendliebe Sam zu heiraten, den sie in den 50er Jahren bei einem Jungenaustausch in St. Ives kennengelernt hat und den sie seit jener Zeit liebt. Da seit dem Tod von Elviras Mann erst ein Jahr vergangen ist, reagiert die Familie zunächst überrascht bis entsetzt.
    Im Laufe der nächsten Wochen lernt die Familie sich gegenseitig neu kennen. Nicht nur die Elviras Geschichte wird erzählt, sondern auch die anderen Mitglieder lernen sich aus neuen Perspektiven kenne. Nach diesem Sommer ist nichts mehr, wie es vorher war……!


    Meine Meinung:


    Dieses Buch ist ein sehr ruhiges Buch, das vom Erzählstil lebt. In angenehmen Worten wird hier die Entwicklung einer Familie beschrieben, die gezwungen ist, sich 6 Wochen mit sich selber zu beschäftigen. Aber nicht nur die Beziehung der Mitglieder untereinander unterläuft eine gewisse Entwicklung, auch die Mitglieder selber haben Zeit, über ihr Leben nachzudenken und kaum einer wird nach diesen Wochen noch in der gleichen Lebenssituation sein wie vorher.


    Gewürzt wird diese Beschreibung der Veränderung der Gemeinschaft durch die interessante Lebens- und Liebesgeschichte von Elvira und Sam, der Mann, den sie heiraten will. In Rückblenden erfahren wir, wie sich die beiden kennengelernt haben und was seitdem in ihrem Leben passiert ist. Eine wunderschöne Geschichte von Liebe und Treue.


    Die Protagonisten werden sehr lebensnah und sympathisch beschrieben, so dass man ihre Entwicklung gut miterleben kann. Auch der Ort St. Ives trägt einen erheblichen Teil zu der besonderen Stimmung des Buches bei, ein Ort der zum Abschalten und Nachdenken anregt.


    Es handelt sich hier um eine schönes Sommerbuch, das zum Nachdenken anregt, gut unterhält und auch die Liebe kommt nicht zu kurz – in der Gegenwart und der Vergangenheit.

    Inhalt:


    Jakob Auerbach, ein Journalist aus Berlin, kommt von einer Dienstreise in Asien nach Hause und plant mit seiner Familie in den nächsten Tagen den Umzug in ein renoviertes Haus auf dem Land. Als er in die alte Wohnung kommt, ist diese bereits leergeräumt, seine Frau und seine Tochter sind verschwunden und auf der Festerscheibe findet er den Schriftzug "Schuld bist du!". Verwirrt macht sich Jakob auf die Suche nach seiner Familie.


    In einem parallelen Handlungsstrang erleben wir eine Frau, die am Bett eines Komapatienten sitzt und die die diesem eine Geschichte über eine Frau erzählt, die mit dem Tod ihrer Tochter nicht fertig wird.


    Meine Meinung:


    Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen und verwirrt. Schon bald wird deutlich, dass auch Jakob an seiner Situation verzweifelt, so undurchsichtig ist das Verschwinden seiner Familie und die Ereignisse, die er während seiner Suche nach dieser erlebt.
    Der parallele Handlungsstrang im Krankenhaus wirkt deutlich klarer und hier wird eine eindeutige Geschichte erzählt, die den Leser auf traurige Art gefangen nimmt.


    Lange Zeit bleibt offen, wie diese beiden Handlungen zusammen hängen, denn dass eine Verbindung geben muß, wird dem Leser aufgrund des Aufbaus des Buches schnell deutlich. Erst als die Verworrenheit der Handlung sich einem Höhepunkt zuwendet, kommt es zu einer überraschenden und erschreckenden Auflösung, die den Leser doch geschockt aber auch nachdenklich zurückläßt.


    Die Handlung lebt von einem sympathischen Jakob, aus dessen Sicht wir die Handlung erleben und der uns als vernünftiger, junger Mann präsentiert wird. Ich könnte lange Zeit nur ungläubig mit ihm mitfiebern, was um ihn herum passiert ist einfach zu unglaublich.


    Bis zur Auflösung hin läßt uns die Autorin mit den Hintergründen der Ereignisse im Unklaren und führt uns zu einem schockierenden, aber schlüssigen Ende, das mich sehr nachdenklich zurückgelassen hat.


    Ein sehr lesenswerter Thriller, der mit Sicherheit ungewöhnlich konstruiert ist, aber den Leser spannend unterhält und zu einem erschreckenden Ende führt. Eine wahrer Pageturner mit Gänsehautfeeling.

    Inhalt:


    Antonio Gomez macht auf seiner täglichen Joggingrunde am Aasee eine furchtbare Entdeckung. Abseits des Weges findet er die furchtbar zugerichtete Leiche einer jungen Frau. Gesteigert wird sein Entsetzen als er feststellt, dass er die Frau aus seinem früheren Leben kennt. Diese Vergangenheit verheimlicht er vor seiner Familie. Er kennt die junge Frau aus dem Rotlichtmilieu, zu dem er früher enge Kontakte hatte. Um seine Tarnung aufrecht zu erhalten, meldet er den Leichenfund anonym bei der Polizei.
    Kurze Zeit später wird eine zweite Frau gefunden, der Tatort läßt eine Verbindung zur ersten Tat vermuten. Welche Verbindung gibt es zwischen dieser Frau aus soliden Verhältnissen und der Frau dem Milieu? Die Kommissare Charlotte Schneidmann und Peter Käfer nehmen die Ermittlungen auf.......!


    Meine Meinung:


    Dieser Krimi hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Stimmung ist sehr geheimnisvoll und regt zum Miträtseln an. Der Hintergrund der Tat hat mich sehr nachdenklich gemacht. Für mich war das kein Krimi, den ich lesen und gleich auf Seite legen konnte.


    Neben der spannenden Handlung lebt das Buch von den beiden Hauptcharakteren, Charlotte und Käfer, die uns die Autorin auch von der menschlichen Seite näher bringt. Für Charlotta ist das der erste Fall nach der Elternzeit und so erleben wir hier, wie sie versucht das Familienleben mit dem Beruf zu vereinbaren. Käfer steht noch vor der Familiengründung, und leider gestaltet sich dieses Thema für ihn und seine Frau nicht so ganz einfach. Die Autorin verbindet sehr geschickt das Privatleben der Ermittler und ihre Probleme mit dem Fall, bei dem das Thema Schwangerschaft und der Umgang damit eine wichtige Rolle spielt.


    Der Spannungsbogen war von der erste Seite an hoch und das Buch hatte keinerlei Längen. Die Beschreibung der Tatorte, aber auch der Hintergrund der Tat, ist nichts für schwache Nerven. Das sollte den Leser aber nicht davon abhalten, dieses Buch zu verschlingen, denn es lohnt sich.

    Inhalt:


    In Wien verschwinden mehrere junge Frauen spurlos. Als eine von Ihnen, Tanja, tot aufgefunden wird werden bei der Obduktion an ihrer Leiche DNA Spuren der anderen Mädchen gefunden. Michaela Balzer, Kommissarin der Kripo in Wien wird mit den Ermittlungen in dieses Fall beauftragt. Privat ist ihre Nichte Valerie vor kurzem zu ihr gezogen, da ihre Eltern als Entwicklungshelfer nach Afrika gegangen sind. Valerie ist sehr an der Arbeit ihrer Tante interessiert und so kann sie ihre Neugier nicht verbergen und beginnt mit eigenen Ermittlungen in diesem Fall. Sie Lage spitzt sich zu, als Valerie plötzlich verschwindet.


    Meine Meinung:


    Die Handlung hat mich von der ersten Seite gefangen genommen. Besonders spannend ist dabei die Sicht des Täters, der unter den seltsamen Erziehungsmethoden seiner Mutter zu leiden hatte. Die Beschreibung des Verhaltens der Mutter ist erschreckend, man kann zumindest verstehen, warum sich dieser Mann zu dem Menschen entwickelt hat, den wir hier kennenlernen müssen. Das soll natürlich keine Entschuldigung sein, aber eine Erklärung ist es auf jeden Fall. Ein tiefer Blick in die Abgründe der menschlichen Psyche.


    Michaela Baltzer wird uns hier als sympathische, engagierte Ermittlerin präsentiert, die mit dem Einzug der Nichte den Spagat aus Familienleben und Beruf erlebt. Ihr Beruf ist ihr sehr wichtig, sie versucht aber auch Valerie einen Elternersatz zu bieten. Leider begibt sie sich aufgrund ihres falschen Ehrgeiz in erhebliche Lebensgefahr, aber grade dort lernen wir ihren wahren starken Charakter kennen. Das Buch lebt von diesen beiden starken Frauen, die der Handlung die entscheidende Wendung geben.


    Das Buch regt den Leser an, eigenen Ideen zur Person des Täters zu entwickeln und mit zu rätseln. Eine besondere Tiefe bekommt die Handlung durch die psychologische Sicht auf den Täter, die Bedeutung seiner Kindheitserlebnisse für seine jetzigen Handlungen. Aber auch das Verhalten der entführten Frauen untereinander ergibt einen interessanten Blick auf das Verhalten von Menschen in Extremsituationen. Ein Thriller der mich nachdenklich gemacht hat.


    Von mir bekommt dieses Buch 5 von 5 Sternen.

    Inhalt:
    Frankfurt 1870: Arnold Wessling erfüllt sich seinen lange gehegten Traum, er eröffnet das erste Kaufhaus in der Stadt, das schon bald das Goldenen Haus genannt wird. Zusammen mit der Familie erleben wir die ersten erfolgreichen Jahre, ihr Familienleben und einige dunkle Familiengeheimnisse. Über Allem hängt ein Schatten aus der Vergangenheit, in der Falk und Richard, Arnolds Brüder, im Deutsch/Französischen Krieg gekämpft haben.


    Meine Meinung:
    Es handelt sich hier um einen flüssig geschriebenen Familienroman, der uns als Leser mit in das ausgehende 19. Jahrhundert nimmt und uns eine schönes Bild der damaligen Verhältnisse gibt. Vom Leben der einfachen Verkäuferinnen, die Rolle der Frau bis hin zum Aufstieg der Familie Wessling aus relativ einfachen Verhältnissen bekommen wir so ein schönes Bild der verschiedenen sozialen und gesellschaftlichen Gruppen. Besonders interessant ist auch der besondere Flair der Kaufhäuser, die den Menschen Waren anbieten die sie in der Fülle und Auswahl bis dahin nicht kannten.


    Die Mitglieder der Familie Wessling werden sehr gut charakterisiert und man kann sich so ein sehr schönes Bild von den einzelnen Protagonisten mache. Besonders spannend sind hierbei die Beziehungen der Mitglieder untereinander, die geprägt sind von Eifersucht, unerfüllter Lieben und der gemeinsamen Arbeit für das Kaufhaus. Von der ersten Seite an wird klar, dass es in dieser Familie ein dunkles Geheimnis gibt, das wie eine dunkle Wolke über der Familie hängt und besonders Falk stark belastet.


    In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir Minette kennen, die anscheinend im Krieg ihre Familie verloren hat und jetzt mit ihrer Tochter in Paris als Näherin lebt und arbeitet. Schnell kommt hier die Vermutung auf, dass die beiden Handlungsstränge miteinander in Verbindung stehen.


    So entsteht eine spannende Geschichte, bei der der Leser der Auflösung entgegenfiebert. Das Lesen macht Spaß und der flüssige Schreibstil macht es schwer, das Buch aus der Handl zu legen. Die Geschichte hat keine Längen und den Handlungen wird der notwendige Raum eingeräumt.


    Leider gilt das nicht für das Ende, in dem die ganze Geschichte aufgelöst wird. Hier hätte ich mir mehr Raum gewünscht, damit die Geschichte zu einem runden Ende geführt werden kann. Das Geheimnis, auf das es im gesamten Buch Hinweise gibt, wird hier doch sehr unspektakulär auf wenigen Seiten aufgedeckt, was bei mir einen gewisses Gefühl eines Bruchs im Stil des Buches hinterließ.


    Das Buch ist absolut lesenswert und besonders interessant für Leser, die sich für das Leben im ausgehenden 19. Jahrhundert interessieren. Das Ende schmälert den Lesegenuss nur minimal und sollte niemanden davon abhalten, dieses Buch zur Hand zu nehmen.
    Beitrag editieren

    Inhalt:


    Rachel Einsenberg ist eine engagierte Anwältin für Strafrecht in München und betreibt zusammen mit ihrem (Ex-)mann eine erfolgreiche Kanzlei. Als Pflichtverteidigerin nimmt sie den Fall eines Obdachlosen an, der beschuldigt wird, eine junge Frau brutal ermordet zu haben. Zu ihrer Überraschung muß sie feststellen, dass es sich bei diesem Obdachlosen um ihren Ex-Geliebten Heiko Gerlach handelt. Überzeugt von seiner Unschuld, beginnt sie die Datails des Fall zu hinterfragen und stößt auf einige Ermittlungsfehler der Polizei und Staatsanwaltschaft. Überzeugt von der Unschuld Gerlachs untersucht sie die Hintergründe des Falls.


    Meine Meinung:


    Es handelt sich hier um einen sehr spannenden Krimi, der seinen Leser mit einigen überraschenden Wendungen und Hintergründen überrascht.


    Schon auf den ersten Seiten wird der Leser direkt mitten in die Spannung katapultiert, denn schon hier erfahren wir, dass sich Rachel einige Wochen später in massiver Lebensgefahr befindet und dass eine junge Albanerin von Unbekannten verfolgt wir und Blutrache bedroht wird. In diesem Spannungsfeld entwickelt sich eine Geschichte, die den Leser nicht mehr losläßt und das Buch entwickelt sich zu einem wahren Pageturner.


    Rachel ist eine starke Frau, die sich mit vollen Engagement für ihre Mandanten einsetzt. Auch ihre Privatleben bietet mit ihrer jungenlichen Tochter und ihrem (Ex) - Mann, der zugleich ihre Kanzleipartner ist, einiges an Überraschungen.


    Der Fall selber regt zum Miträseln an, da der Leser immer wieder Hinweise bekommt, aus denen er seine eigenen Schlüsse ziehen kann. In einigen Kapiteln entwickelt sich der Krimizu einem richtigen Gerichtsthriller, bei dem Rachel versucht, die Anklage zu widerlegen und das Gericht von der Unschuld des Beschuldigten zu überzeugen. Auch hier werden die Lösungsideen der Leser von immer neuen Indizien und Hinweisen in immer neue Richtungen gelenkt.


    Der Autor versteht es von der ersten Seite an einen hohen Spannungsbogen zu malen und auch die drohende Gefahr für Rachel halt den Leser in Atem.
    Das Buch ist absolut lesenswert und eine Empfehlung für alle Fans von Gerichtsthrillern nach amerikanischen Vorbild. Einen besonderen Reiz macht bei diesem Buch auch der Münchener Lokalkolorid aus, der dem Buch einen besonderen Flair gibt.


    Eindeutige 5 Sterne

    Ich hoffe, das ist der richtige Ort, um die Rezension zu veröffentlichen:


    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Inhalt:


    Ein Radfahrer findet in einem Gebüsch die Leiche eines jungen Mädchens. Cornelia Arents, die zuständige Kommissarin der Mordkommission nimmt die Ermittlungen auf. Alles deutet auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat, stammt Majida, das tote Mädchen, doch aus Syrien und lebt zur Zeit im nahegelegenen Flüchtlingsheim. Cornelia ist gezwungen im rechtsradikalen Milieu zu ermitteln.


    Meine Meinung:


    Bei diesem Krimi handelt es sich um einen Fall, der mich persönlich sehr berührt hat. Neben den Ermittlungen im Mordfall wird das Buch durch Majidas Tagebuchauszügen geprägt, in denen sie ihre Flucht aus Syrien beschreibt. Von der Zerstörung ihrer Heimat, der Verfolgung durch die IS hin zu der Flucht über das Mittelmeer und die Ankuft in Deutschland, bekommen wir so ein eindrückliches Bild einer sicherlich recht typischen Flucht. Verbunden mit der Tatsache, dass dieses Mädchen, das diese bewegenden Zeilen geschrieben hat, nach der Ankunft im vermeindlich sicheren Deutschland zu einem Mordopfer wird, hat mich diese Handlung sehr bewegt.


    Auch Cornelias Ermittlungen im rechten Milieu der Stadt bringen erschreckende Tatsachen zu Tage. Aber nicht nur die rechte Szene hat bei mir Erschrecken ausgelöst, auch das Verhalten der "normalen" Menschen auf der Strasse war zum Teil sehr menschenfeindlich. Besonders eindrücklich wird diese Handlung vor dem Hintergrund von Majidas Flucht und dem Schicksal ihrer Familie.


    Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und besonders Majida, die wir ja leider nur im Rückblick kennenlernen, hat mich sehr beeindruckt. Durch ihre Tagebuchaufzeichnungen, die jedem Kapitel vorangestellt werden, bekommen wir einen sehr gutes Bild von diesem für ihr Alter sehr reifen Mädchen. Zusammen mit den Ermittlungen im rechten Milieu, den Szenen auf der Strasse und Majidas Perspektive aus dem Tagebuch ergibt sich so eine Bild auf das Thema Flüchtlinge, das mich auch weiterhin beschäftigen wird.


    Ein sehr lesenswerter, spannender Krimi zu einem aktuellen Thema, der verschieden Aspekte aufnimmt und den Leser nachdenklich zurück läßt.