Beiträge von Sternenlicht_


    Ich bin ja immer neugierig, wie andere bewerten - volle Empfehlung, aber "nur" 4 Sterne passt für mich nicht ganz zusammen. Oder sind bei dir 4 Sterne das höchste? Bei uns wäre die Höchstwertung ja 5 Ratten


    Haha :D Ja, da habe ich mich ein wenig von der realen Welt beeinflussen lassen. 5 Sterne wären bei mir "vollste Emfehlung", auch wenn das genau genommen doppelt gemoppelt ist. In der Zeugnissprache ist "stets zur vollsten Zufriedenheit" ein sehr gut, "zur vollen Zufriedenheit" nur ein gut.

    Ich glaube, ich versuche mein Glück, denn das Buch klingt nach einer guten Portion Fantasy mit Abenteuer, Freundschaft, Spaß und Unvorhersehbarkeiten.


    Rezension wird nach Abschluss der Lektüre voraussichtlich auf folgenden Portalen veröffentlicht:


    - hier
    - auf der Hauptseite
    - wasliestdu.de
    - lovelybooks.de
    - lesejury.de
    - hugendubel.de
    - thalia.de
    - weltbild.de
    - amazon.de

    Wie ist es, mit einem Serienkiller auf engstem Raum zu leben in dem Bewusstsein, dass dieser das eigene Kind in seiner Gewalt hat?


    Titel: Die Poesie des Tötens
    Autoren: Andrea Fehringer und Thomas Kopf
    Erscheinungsdatum Erstausgabe: 15.11.2016
    Aktuelle Ausgabe: 15.11.2016
    Verlag: Pro-Talk
    Flexibler Einband, 256 Seiten


    Inhalt:


    Christopher, ein Serienkiller und kaltblütiger Psychopath, hält das Kind von Max und Livia als Geisel. Damit zwingt er den Schriftsteller und Ghostwriter Max, seine Biografie niederzuschreiben. Seine Geschichte enthält alle Morde in blutigen Details in Vergangenheit und Zukunft. Als er sogar bei Max und Livia einzieht und an ihrem Leben teilnimmt, wird die ganze Situation hochgradig gefährlich und zu einem Psychoterror für das Ehepaar.


    Meinung:


    Das Cover ist sehr schlicht gestaltet mit schwarzer Schrift auf weißem Hintergrund und dazu ein blutiger Händeabdruck. Diese Einfachheit ging für mich persönlich eher in Richtung "uninteressant", aber das ist Geschmackssache. Der Titel ist sehr passend zur Geschichte, da der Psychopath Christopher aus dem Töten eine Kunst macht.


    Die Handlung ist sehr spannend mit einer außergewöhnlichen Ausgangssituation: Die Eltern (Max und Livia) werden mittels des Kindes (Ella) unter Druck gesetzt, sich dem Willen eines Mörders und Psychopathen Christopher zu beugen. Dass Max ein Ghostwriter und Livia eine Psychologin ist, macht die ganze Situation noch fesselnder. Meines Erachtens reagieren sie realistisch und stark auf die ungewöhnliche Situationen, einen Mörder und Serienkiller neben sich zu haben in dem Bewusstsein, dass er ihr Kind in seiner Gewalt hat. Dieser Aspekt ist dem Autorenpaar gut gelungen. Der logische Handlungsaufbau, die Reaktionen der Protagonisten waren auf den Punkt, nur hin und wieder gab es einige klischeehafte Zufälle, über die man aber hinwegsehen kann.


    Die Autoren haben nicht mit detailreichen blutigen Mordszenen (z.B. Häutung) gegeizt. Wer keine starken Nerven hat, sei hiermit vorgewarnt!


    Das Buch ist auf grauem (Recycling-?)Papier gedruckt, so wie man es bei englischen Taschenbüchern kennt. Das Schriftbild ist auch sehr interessant: Zur normalen Times-New-Roman-Schrift kommen noch Passagen mit Schreibmaschinenschrift hinzu, was das ganze Buch ein wenig strukturiert. Finde ich schön.


    Fazit:


    Ein Thriller, der nur sehr schwer aus der Hand zu legen ist, denn er enthält alles, was das Thriller-Herz begehrt: Ein dreister, kaltblütiger Psychopath, eine nervenzerreißende Ausgangssituation durch die Erpressung des Ehepaares mittels des eigenen Kindes, eine spannende Handlungen mit detailreichen Mordszenen.


    4ratten

    Ich habe mich in dieses Buch verliebt!


    Titel: Easy. Überraschend. Low Carb.
    Autor: Bettina Matthaei
    Verlag: Becker Joest Volk
    Genre: Kochbuch
    Erscheinungstermin: 02.12.16
    Seitenanzahl: 192
    ISBN: 978-3-95453-112-7
    Preis: 29,95 €


    Inhalt:


    Ein Buch mit Fokus auf "Low Carb, High Fat" - Rezepte. Insgesamt enthält das Buch sehr viele Rezepte (ca. 100+) zu folgenden Bereichen:
    - Brotautstriche und Brot
    - Fleisch
    - Fisch
    - Vegeratisch
    - Schnelle Gerichte
    - Frühstücksideen und Desserts


    Meinung:


    Das Buch ist ein großes (größer als DIN-A-4) und mit ca. 200 Seiten ein recht dickes Exemplar, das aus sehr hochwertigem Material und mit edler Aufmachung ein Schmuckstück darstellt. Für den stolzen Preis von 29,95 € bekommt der Leser meiner Meinung nach mit diesem Buch einen fairen Gegenwert.


    Von der Low-Carb-High-Fat-Methode habe ich zum ersten Mal in diesem Buch gelesen. Ich fand die Erläuterungen dazu für einen Laien auch sehr gut verständlich. Ob der Leser sich von dieser Methode überzeugen lässt oder nicht, ist Meinungssache.
    Die Rezepte sind abwechslungsreich gestaltet und kreativ. Für mich sehen die Rezeptbilder dazu sehr schmackhaft und deftig aus. Viele davon entsprechen absolut meinem Geschmack und einige Lieblinge sind auch schon auserkoren: Lachs mit Haselnusskruste auf Lauchgemüse, Pilzpfanne mit Spätzle, Spicy Trinkschokolade.
    Besonders innovativ fand ich auch die Kreation "Ei im Hackfleischmantel".
    Das Rezept ist jeweils auf weißem Hintergrund gedruckt, auf der Seite daneben befindet sich meist ein buntes, ansprechend hergerichtetes Rezeptbild dazu. Die Rezepte sind gut nachvollziehbar mit dick gedruckten Zutaten im Text für das leichtere Nachkochen.
    Ein einziger Wehmutstropfen: Zu gerne hätte ich als Süßspeisenliebhaber mehr Rezepte zu Desserts gehabt. Sind leider nur ca. 5 dabei, wenn man die Kaffee- und Schokoladentrunkrezepte nicht mit dazu zählt.


    Fazit:


    Ein hochwertiges Buch mit leckeren Rezepten, das den stolzen Preis von ca. 30 Euro absolut wert ist und sich auch als Geschenk eignet.


    5ratten

    Ein spannender Auftakt der neuen Urban-Fantasy-Serie "Das Erbe der Macht" von Andreas Suchanek


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    Titel: Das Erbe der Macht - Schattenchronik 1 - Das Erwachen
    Autor: Andreas Suchanek
    Erscheinungsdatum Erstausgabe: 16.11.2016
    Aktuelle Ausgabe: 16.11.2016
    Verlag: Greenlight Press
    Fester Einband: 334 Seiten

    Dieses Buch enthält die ersten drei Bände der Urban-Fantasy-Serie "Das Erbe der Macht" von geplanten 12 Bänden.


    Wenn die Macht erwacht...

    Unsere Welt teilt sich in die Fraktionen der Nimags - den Menschen ohne Magiebegabung - und der Magier. Die Existenz der Magier wird durch einen Wall geheim gehalten. Seit dem Bau dieses Walls bekriegen sich innerhalt der Magiergemeinschaft die Lichtkämpfer, die den Wall aufrecht erhalten wollen, und die Schattenkämpfer, die den Wall zerstören möchten. Weitere Gruppierungen und Personen mit bisher undurchsichtigen Motiven mischen ordentlich in diesem Kampf mit.

    Der Beginn einer spannenden Serie


    Wenn ein Magier stirbt, wird sein Sigil, die Quelle der Macht, an einen anderen mehr oder weniger zufällig ausgesuchten Menschen weitervererbt. Dieser wird in die Magiergemeinschaft aufgenommen und als Neuerweckter zum Magier ausgebildet.


    Mitten in diesen Kampf zwischen Licht und Schatten wird der Neuerweckte Alexander Kent "hineingeboren", als sein Magier-Vorgänger bei einer Mission starb. Von seiner Mentorin und ihm zugewiesenen Partnerin Jennifer Denvers angewiesen, macht er die ersten Schritte als Lichtkämpfer und stürzt sogleich in seine ersten Abenteuer hinein.
    Alex und Jen sind beide mit jeweils einer dunklen Vergangenheit sich ähnlicher, als sie zugeben möchten. Alex schleicht sich mit seiner machohaften Art und seinem Herzen-an-dem-rechten-Fleck in die Herzen der Leserschaft. Jen ist schlagfertig und gewitzt, so dass dieses Duo sich so manch fetzige Wortgefechte liefern, dass der Leser sich ein Schmunzeln garantiert nicht verkneifen kann. Auch andere Lichtkämpfer stehen im Fokus der Handlung und sind nicht minder sympathisch. Auch sie sorgen für gute Unterhaltung und tragen viel zur Geschichte bei.


    Besonders überraschend ist für den Leser die Existenz von Unsterblichen, die jeweils die Identität von prominenten Personen innehaben: So begegnen wir in dieser Geschichte z.B. Albert Einstein, Johanna von Orleans, Leonardo da Vinci, Nostradamus, Dschingis Khan. Sie alle sind Schlüsselfiguren der Handlung und haben auch nicht wenig "Screentime" aufzuweisen.


    Die Geschichte weist Parallelen zu Harry Potter auf, beispielsweise die Auswahl der Zauberstäbe beim Zauberstabmacher, hat mich aber nicht sonderlich gestört. Die Geschichte hat genug Originelles an sich, dass sie nicht plagiiert wirkt.
    Band 1 kann für den Leser allerdings sehr verwirrend sein. Denn mit actionreicher Handlung gepackt, blieb kaum mehr Platz für Erläuterungen zum Setting. Ab Band 2 wird dem Leser die Magiewelt näher gebracht, so dass er spätestens in diesem Band vollständig in das Geschehen einsteigen kann. Band 3 ist ein episches Finale des "ersten Falls" der Reihe und enthüllt die Identität des Wechselbalgs.

    Die Folgerung daraus:


    Wer mindestens bis zum Band 2 durchhält, bekommt actionreiche und spannende Unterhaltung mit einer temporeichen Handlung und sympathischen Charakteren geboten. Volle Leseempfehlung für Fantasy-Liebhaber jeden Alters.


    Derzeitig (Stand Dezember 2016) gibt es eine Kostenlos-Aktion des Verlags auf: http://ebookaktion.greenlightpress.de
    Somit kann jedermann sich nach Lust und Laune an der Reihe ausprobieren.


    5ratten

    Das Finale des ersten kleinen Falls der Reihe. Spannend, nervenaufreibend und episch!


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    Titel: Wechselbalg
    Autor: Andreas Suchanek
    Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.12.2016
    Aktuelle Ausgabe : 01.12.2016
    Verlag : Greenlight Press


    Band 3 der Urban-Fantasy-Serie "Das Erbe der Macht"

    Ein Wettrennen gegen die Zeit


    Während Jen und Alex im ersten Castillo, welches vor vielen Jahren wie vom Erdboden verschluckt verschwand, einen Ausgang suchen, beginnt im Castillo in Alicante die Hetzagd nach dem Verräter. Dort ist die Hölle ausgebrochen. Hermetisch versiegelt, kommt niemand mehr herein, keiner kann mehr heraus. Wird der Verräter nicht bald gefunden, müssen noch mehr Lichtkämpfer sterben. Ein Wettrennen gegen die Zeit.


    Wem kannst du trauen?


    Die Hexenjagd im Castillo von Alicante zieht den Leser in den Bann. Wenn fast jeder das Wechselbalg sein kann, wer ist dann sicher? Niemand! Auch den Unsterblichen geht es dieses mal an die Gurgel und wie immer geht die ganze Angelegenheit sehr knapp aus. In diesem Band wird die Identität des Wechselbalgs enthüllt. Die Spannung war durch das ganze Buch hindurch greifbar und hat Spuren an meinen Fingernägeln hinterlassen. Viel Adrenalin-Ausschuss und einige Überraschungsmomente machen die Lektüre für den Leser zu einem unterhaltsamen Lesespaß. Actionreich, geheimnisvoll und mit fetzigen Dialogen geschmückt, ist die Geschichte ein Genuss für Fantasy-Fans.


    Allerdings ist es ratsam für Neueinsteiger, die Reihe von Band 1 an zu lesen, da die einzelnen Bände aufeinander aufbauen.


    Derzeitig (Stand Dezember 2016) gibt es eine Kostenlos-Aktion des Verlags auf: http://ebookaktion.greenlightpress.de
    Somit kann jedermann sich nach Lust und Laune an der Reihe ausprobieren.

    Ich liebe diese Reihe...


    ...und kann es jedem Fantasy-/Harry-Potter-Liebhaber nur empfehlen, diese Reihe in Angriff zu nehmen. Da ist der Lesespaß für die nächste Stunde pro Episode garantiert. 5 Sterne für das Buch.


    5ratten

    Eine Urban-Fantasy-Reihe, die zu lesen es Spaß macht. Rezension zu Band 4.


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    Titel: Feuerblut
    Autor: Andreas Suchanek
    Erscheinungsdatum Erstausgabe : 09.12.2016
    Aktuelle Ausgabe : 09.12.2016
    Verlag : Greenlight Press


    Band 4 der Serie Das Erbe der Macht

    Achtung: kleine Spoiler!


    Es geht spannend weiter...


    Jen und Alex erhalten eine Sondermission, die Sigilsplitter der Unsterblichen von damals zu bergen. Ihre Mission führt sie dieses Mal nach Indien. Dort lernen sie nicht nur Sunita, die Lichtkämpferin aus Indien kennen, sondern machen auch Bekanntschaft mit einem Unsterblichen der Schattenseite.
    Clara, Chloe und Chris machen sich auf, in der Bibliothek der Ashwells nach Hinweisen zum Jeremiah Ashwell und zur Schattenfrau zu suchen. Dabei erhält der Leser Einblicke in Claras Leben.


    Tomb Raider meets Indiana Jones


    Die Handlung macht durch beide Missionen große Fortschritte. Der Leser erhält mehr Fragmente zum Gesamtbild "Was-damals- geschehen-war". Dieses Mal geht es - eigentlich wie immer - sehr knapp aus, unsere geliebten Lichtkämpfer entgehen haarscharf dem Tod und der Leser verfällt bei so viel Adrelin fast in einen Hibbelzustand. Leser, die die Reihe bis jetzt verfolgt haben, dürfen auch in diesem Band wieder in actionreiche Abenteuer und fremde Orte mit fantastischen Elementen eintauchen. Fetzige Dialoge sind Suchaneks Markenzeichen und diese kommen hier nicht zu kurz. Für mich persönlich war die Handlung in Band 3 besser, spannender, nervenaufreibender. Denn dieser 4. Band leitet einen neuen "kleinen
    Fall" ein, mit dem sich unsere Lichtkämpfer mindestens 3 Bände zu tun haben, während Band 3 das Finale des ersten Falls dargestellt hat.


    Dann bleibt nur noch die Folgerung:


    Lesen, lesen, lesen! Wer die Reihe noch nicht kennt, fangt an mit Band 1! Wer die Reihe schon kennt und unsicher ist, ob er sie weiterverfolgen möchte: Ja macht es! Es lohnt sich definitiv. Aber die meisten, die die ersten Bände gelesen haben, werden keine Leseempfehlung mehr brauchen, sie sind sowieso der Sucht nach "Erbe der Macht"-Episoden verfallen. 4.4 Sterne für dieses Büchlein.


    4ratten

    Wenn du die Gabe hast, wie ein Phönix aus der Asche neugeboren zu werden, was würdest du tun?


    Ein Himmel aus Lavendel ist der Auftakt einer Romantasy-Triologie aus dem Drachenmond Verlag. Band 2 ist für 2017 geplant.


    Inhalt:


    Emery besitzt die Fähigkeit, wie ein Phönix in Flammen aufzugehen und neugeboren zu werden. Diese Gabe hat sie von Salys, einem Meisterdieb, im Austausch für die finanzielle Unterstützung ihrer Familie erhalten. Was zunächst wie ein Segen klingt, entpuppt sich als der wahre Albtraum für Emery. Denn mit jeder Verwandlung verwandelt sie sich mehr und mehr in einen Phönix. Die Menschen mit dieser Gabe werden Gefallene Engel genannt und nähern sich mit jeder Verwandlung folgendem Schicksal zu: Ein Leben als steinerne Figur tagsüber und nachts örtlich an die Kathedrale gebunden - ein Fluch bis in alle Ewigkeit. Emery versucht mit Hilfe Naels, einem Gondelier, diesem Schicksal zu entkommen...


    Meinung:


    Das Buch hat mich für sich eingenommen. Schon durch das Cover und den Titel habe ich mich bereits in das Buch verliebt. Schön geschwungene filigrane Muster, welches eine Maske darstellt, die eine besondere Bedeutung im Buch haben, auf einem lavendelfarbenen Hintergrund mit einer schwarz gewandeten Frau. Für mich ist das Buch ein Kunstwerk.


    Die Geschichte beginnt actionreich mit einer Jagd auf Emery, die eine Taschendiebin ist und gerade einen Diebstahl begangen hat. Zaghaft und in einem sehr ruhigen Tempo plätschern die nächsten Kapitel dahin und der Leser erfährt mehr zu Emerys Alltagsleben, Wünschen und Persönlichkeit. Dadurch kam ich ihr näher und verstand sie mehr und mehr. Durch die tiefgründige Schreibweise von Marlena Anders, die die Gedanken und Gefühle Emerys nie aus dem Fokus verliert, und durch die Darstellung von Emerys Charaktereigenschaften (Verantwortungsgefühl, Fürsorglichkeit, Mitgefühl, Anfälligkeit für Fehentscheidungen) wirkt die Protagonistin der Geschichte sehr menschlich, sympathisch und liebenswert.
    Ab Kapitel 6 nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Der Leser begleitet Emery auf ihrem Weg, sich von Salys loszusagen und sich vom Fluch zu befreien. Dabei trifft sie auf Nael, einem jungen Gondelier, der selbst eine schwere Bürde trägt. Er benötigt Emerys Hilfe, um sich davon zu befreien. Sie verbünden sich und allmählich entstehen daraus Gefühle, die sich so langsam und feinfühlig anbahnen, dass der Leser das Gefühl hat, eine zarte Blume beim Blühen zu beobachten.


    Das Setting, die Königsstadt Avize mit den Lavendelfeldern, erscheint mir fantastisch, originell und sehr einnehmend. Ich bin gerne darin eingetaucht und habe mich gerne verzaubern lassen von den Festen, der Masken-Tradition und dem Feeling von Venedig.


    Fazit:


    Eine leichte, melancholische und tiefgründige Geschichte rund um die sympathische Taschendiebin Emery, die sich gegen ihren Fluch wehrt und das Cover ist ein wahrer Augenschmaus - was will man mehr? Für Romantasy-Liebhaber eine volle Empfehlung. 4 Sterne für dieses Buch und ich hoffe, bald die Fortsetzung lesen zu dürfen.


    4ratten

    Titel: Geheimnisvolle Leidenschaft
    Autorin: Kate O'Connor
    Verlag: books2read
    Erscheinungsdatum: 15.09.2016


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    Inhalt:


    Ryanna, die Alleinerbin eines Lairds aus den Lowlands, wird gegen ihren Willen mit einem ihr unsympathischen Mann verlobt. Bei Nacht und Nebel flieht sie in die Highlands und versteckt sich als Küchenmagd auf der Burg des Lairds MacGregor, der sich nach einem Unfall ganz zurückgezogen hat. Langsam schafft sie es, sein Herz wieder aufzutauen. Doch ihr Verlobter ist ihr schon auf den Fersen und will sie um jeden Preis zurückhaben.


    Meinung:


    Cover und Titel haben sofort mein Interesse geweckt. Denn diese sind typisch für das Genre Historical Romance, das ich unheimlich gerne lese. Auch die Inhaltsangabe hatte mir gefallen, sie versprach eine romantische und dramatische Geschichte.


    Leider wurden meine hohen Erwartungen nicht ganz erfüllt. Die Geschichte war romantisch, spaßig, unterhaltsam und auch flüssig zu lesen. ABER für mich war sie viel zu offensichtlich gestaltet. Der Konflikt bahnt sich bereits zu Anfang durch den Verlobten an und es war nur eine Frage der Zeit, bis er auftaucht und Schwierigkeiten macht. Das nächste Problem ist Ian, aber auch er war viel zu früh als Antagonist offenbart worden. Die Spannung war für mich absolut nicht vorhanden. Trotzdem bin ich sehr schnell durch das Buch geflogen, denn zum Einen ist die Sprache sehr flüssig und einfach zu lesen, zum Andern war die Beziehung zwischen Logan und Ryanna sehr romantisch, da konnte ich ordentlich mitfiebern. Ein kleines bisschen mehr Geplänkel zu Anfang hätte ich mir zwischen Logan und Ryanna gewünscht. Aber es schien so, als hätten sie sich beide schon zueinander hingezogen gefühlt.


    Fazit:


    Die einfache Handlung mit wenig Überraschungen aber mit knisternder Leidenschaft machen das Buch zu einem der besseren Liebesromane. Auch wenn ich nicht "hin und weg" war, das Buch ist durchschnittlich gut und für Fans lesenswert.


    3ratten

    Buchtitel: Anonym
    Autor: Ursula Poznanski, Arno Strobel
    Seitenanzahl: 384
    Verlag: ROWOHLT Wunderlich, 21.09.2016
    Genre: Krimi und Thriller


    Inhalt:


    In Raum Hamburg wird gemordet. Hierbei hat ein jeder Mensch auf der Welt die Chance zu bestimmen, wer seinen Löffel abgeben muss: Das Forum Morituri fordert User dazu auf, für vorgeschlagene Kandidaten zu wählen. Dem Gewinner winkt der Tod. Verzweifelt versucht die Polizei, allen voran Kommissar Buchholz und seine Kollegin Salomon, dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten. Ein Wettrennen mit der Zeit beginnt, denn die nächsten Wahlen stehen an.


    Meinung:


    Schon allein beim Schreiben der Inhaltsangabe hat mich mehr als nur einmal der Gedanken ereilt, wie das Autorenpaar denn auf so eine absurde Idee kommt und wie sie es schaffen, diese so realistisch erzählen. Es ist unglaublich.


    Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist nicht zu düster, farblich eher eintönig gehalten, aber dafür mit so vielen Nuancen, dass es schon wieder interessant wirkt. Meines Erachtens spiegelt das Cover sowie der Titel die Atmosphäre der Geschichte äußerst treffend wider.


    Die Geschichte beginnt recht schnell mit einem Mord. Die Charaktere werden sehr schnell vorgestellt, insgesamt fühlte sich die Einleitung sehr knapp an, der Leser wird sogleich zu Anfang in die Handlung gesogen.


    Die Ermittler sind verzweifelt, ganz Hamburg und die Welt schaut zu. Die Spannung und die Verzweiflung ist für den Leser sogar fast mit den Händen greifbar. Dem Autorenpaar ist es sehr gut gelungen, den Spannungsbogen so zu gestalten, dass der Leser kaum das Buch weglegen kann. Ich hätte am liebsten meine Fingernägel zerkaut, aber zum Glück habe ich diese Angewohnheit nicht.


    Die Idee ist absurd, verrückt, originell und atemberaubend gut. Das ganze Konzept finde ich umwerfend, denn wie kommt man so auf eine verrückte Idee und kann diese auch noch in eine Geschichte verpacken, die ziemlich realistisch wirkt.


    Die Charakter und die Charakterentwicklungen sind gut herausgearbeitet. Sowohl Daniel, als auch Nina sind glaubwürdig herübergekommen. Nur Trajan war mir zu geheimnisvoll und bis zum Schluss hatte ich immer noch so einige Fragezeichen in meinen Gedanken bezüglich diesem geheimnisvollen Mörder.


    Der Plot war spannend und überraschend mit einigen für mich vorhersehbaren Wendungen, z.B. wer hinter Trajan steckt. Es war nicht allzu offensichtlich, aber da ich schon einige Romane von Frau Poznanski gelesen habe, vermutete ich bereits den Täter unter bekannten Gesichtern.


    Meine einzigen Kritikpunkte sind folgende:


    Die Hauptprotagonistin Nina Salomon fand ich sehr unsympathisch. Auch wenn durch ihre Handlungsweise die Ermittlungen letzten Endes sehr große Fortschritte gemacht haben, konnte ich mich mit ihrer Arbeitsweise nicht anfreunden. Aufmüpfig, Regeln missachtend, unhöflich und misstrauisch - so erscheint sie mir in der Hälfte der Geschichte. Sie hatte meine Nerven sehr viel strapaziert.


    Der zweite Kritikpunkt betrifft die Erzählperspektive. Nina und Daniel wechseln sich dabei ab - die Ich-Perspektive wird verwendet. Doch bestimmt habe ich bei 30% der Kapitel erstmal die Erzähl-Person verwechselt, weil ich die Protagonisten nicht so gut kannte, dass ich ihre Erzählungen gleich auseinanderhalten konnte und das Autorenpaar auch leider keine Hilfestellung leistet, dass der Leser gleich weiß, in wessen Kopf er eigentlich steckt. Wie viel unkomplizierter wäre es, wenn gleich zu Anfang des Kapitels die Erzählsicht, z.B. als Titel der Name der Erzählperson, erwähnt wird. Das hätte mir viel Verwirrung erspart, denn nicht immer achte ich darauf, wer eigentlich mit dem Erzählen dran ist.


    Trotzdem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, doch aufgrund der Kritikpunkte muss ich leider einen Stern abziehen. 4 Sterne für diese geniale Geschichte mit kleinen Schwächen.


    4ratten

    Leider zu offensichtlich. Schade um das Potential.


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    Die Rezension bezieht sich auf die Hörbuchversion der Geschichte. Sie ist freiwillig und spiegelt meine ehrliche Meinung wider.


    Titel: Doubt - Zu wahr um schön zu sein
    Autorin: Nadine Stenglein
    Erscheinungsdatum Erstausgabe: 27.09.2016
    Aktuelle Ausgabe: 27.09.2016
    Verlag: KopfKino-Verlag Thomas Dellenbusch
    Lesedauer: ca. 2 Std.


    Inhalt:


    Kathleen vermutet hinter ihrem Untermieter Paul, zu dem sie eine Anziehung verspürt, einen Mörder und nimmt die Ermittlung in die Hand.


    Meinung:


    Das Cover und der Titel haben mir gefallen. Der Titel hatte etwas von "Schlagfertigkeit" an sich, denn wer kommt darauf, eine Redewendung umzudrehen? Das Cover ist jugendlich und zeigt ein attraktives Gesicht. Ich habe nichts gegen Ästhetik.


    Die Kurzgeschichte fing vielversprechend an. Nach einer kurzen Einführung waren alle Personen vorgestellt und das ganze wurde so natürlich erzählt, dass ich gleich das Gefühl hatte, in der Geschichte angekommen zu sein.
    Doch nach ungefähr einem Viertel der Handlung war mir schon klar, in welche Richtung es weitergehen wird. Das ist für mich ein großer Minuspunkt, da mir dadurch die Spannung für die nächsten 90 Hörbuch-Minuten genommen wurde. Die Handlung war viel zu offensichtlich konstruiert! Schade, dass dadurch so viel Potential verloren ging. Denn das Konzept war vielversprechend und hätte sehr viel Spannung und Nervenkitzel erzeugen können.
    Ich gehe hier nicht auf den Inhalt ein und versuche nicht, Beispiele anzuführen, sonst würde ich zusätzlich zu der offensichtlichen Geschichte auch noch spoilern.


    Der Sprecher war für meinen Geschmack ein wenig zu monoton und das Sprechtempo zu langsam. Die Lesung war nicht allzu schlecht, aber wie kommt es, dass ein Hörbuchsprecher das englische "th" nicht richtig aussprechen kann?! Mal ist es ein "Sriller", ab und zu schafft er es auch, ein "Thriller" auszusprechen, dann ist es wieder "Kasleen" anstatt "Kathleen". Meiner Meinung nach darf das bei einem Hörbuchsprecher nicht passieren. Dafür gibt es leider auch einen Stern Abzug.


    Positiv anzumerken ist der ansprechende Schreibstil der Autorin. Die Geschichte klingt gut; der Text ist sprachlich flüssig und gewandt formuliert. Das hat mit gut gefallen.


    Schön fand ich auch die Hintergrundmusik, die Soundeinlagen und die Geräusche, die die Geschichte untermalen. An den passenden Stellen eingesetzt, wirkt die Geschichte wie ein Hörspiel. Das Hörbuch wirkt dadurch sehr lebendig. Mag ich.


    Fazit:


    Das Hörbuch hat sowohl Schwächen als auch Stärken. Eine kurzweilige und unterhaltsame Geschichte für zwischendurch aber nicht allzu besonders. Insgesamt gibt es 3.4 Sterne von mir.

    Eine gute Fantasy-Lektüre mit einer Prise Erotik


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    Das ist der dritte Band der Reihe Das Erbe der Sieben Wüsten. Dieser Band ist alleinstehend und kann ohne Vorwissen gelesen werden.


    Titel: Das Erbe der Sieben Wüsten - Duft des Sturms
    Autorin: Helen B. Kraft
    Erscheinungsdatum Erstausgabe : 20.10.2016
    Aktuelle Ausgabe : 20.10.2016
    Verlag : Machandel-Verlag
    Flexibler Einband 400 Seiten


    Inhalt:


    Natayla, Zeyndas Tochter und Cruths Enkelin ist Herrscherin über die Sieben Wüsten und Sela. Jahrhunderte sind vergangen und sie hat immer noch keine Bestie gefunden, die zu ihrem passt. Sie macht sich auf die Suche nach einem Bestienpartner, um endlich den ersehnten Nachwuchs zu erhalten, den sie sich so sehr wünscht. Auf ihrer Reise macht sie die Bekanntschaft von zwei attraktiven Männern - Lucasz und Daemyan - und einer von beiden hat den richtigen Duft. Diesen Mann mit dem Honig-Karamell-Whiskey-Duft hat ihre Bestie zum Partner erwählt. Welcher von beiden ist es?

    Meinung:


    Wie schon in den Vorgängerbänden, begeben wir uns in die Welt der Bestien. Doch die Tore zur Bestienwelt sind verschlossen, die Bestien leben in der Menschenwelt in einer eigenen Gemeinschaft. Das Setting ist sehr gut herausgearbeitet, schön konstruiert mit originellen Ideen. Die Reihe beinhaltet High-Fantasy der Extraklasse - ohne Elfen, Zwerge, Vampire, Riesen. Bestien sind "Gestaltwandler" und können eine Bestienform annehmen oder die Menschenform. Ich bin immer noch vom ganzen Worldbuilding, wie von der ersten Seite an, fasziniert. Originell, eigensinnig und interessant.


    Dieser Band ist meines Erachtens ein wenig schwächer als die beiden Vorgängerbände aus folgenden Gründen:


    - Die Handlung war an vielen Ecken vorhersehbar, hat mich nicht überraschen können.
    - Natayla war für mich kein stimmiger Charakter und auch keine sympathische Protagonistin. Sie ist zum einen viel zu stur und irgendwie auch nicht besonders klug, finde ich. Sie fällt auf ziemlich viele Dinge herein, die ich aus Spoilergründen nicht näher erläuter. Doch dann setzt sie sich trotzdem durch, ohne auf andere Ratschläge zu achten, nur weil sie in der richtigen Position ist und sich das erlauben kann. Dass sie damit noch durchkommt... gefällt mir nicht so ganz. Da ist der Plot leider nicht gut gelungen.
    - Alle Charaktere, außer Cruth und Barrique, haben mich nicht für sich einnehmen können. Daemyan kam mir wie Deko rüber, er hatte kaum eine größere Rolle gespielt, außer als Partner Natalyas und damit verbundene kleinere Problemsituationen. Natalya hatte, wenn auch unbeabsichtigt und ohne selbstverschulden, alle wichtigen Entscheidungen alleine getroffen, da hatte der Partner leider nichts zu sagen. (z.B. Duelle, Riskierung der Schwangerschaft) Das ist für mich keine gute Beziehung.


    Es gab natürlich auch Dinge, die mir gut gefallen haben:


    - Barrique! Diejenigen, die ihn kennen, wissen, was ich meine. Lustig, niedlich und sehr klug. Man muss den kleinen Kobolden einfach lieben.
    - Wie anfangs erwähnt: Wundebares Setting, originelle Fantasywelt.
    - Eine gute Mischung aus Romantik, Fantasy, Erotik, Abenteuer und Humor.

    Fazit:


    Insgesamt ein gutes Buch mit einigen Schwachpunkten. Während ich bei Band 1 und 2 restlos begeistert war, konnte mich dieser Band nur bedingt überzeugen. Trotz dieser Kritikpunkte bin ich ein großer Fan der Reihe. 3.5 Sterne für die Geschichte um Natayla und Daemyan.

    Eine sehr schöne jugendliche Geschichte über Liebe und Schicksal.


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    Titel: The sun is also a star
    Autorin: Nicola Yoon
    Erscheinungsdatum Erstausgabe: 03.11.2016
    Aktuelle Ausgabe: 03.11.2016
    Verlag: Corgi Childrens
    ISBN: 9780552574242
    Flexibler Einband 384 Seiten
    Sprache: Englisch


    Inhalt:


    Daniel und Natasha sind füreinander bestimmt. Daniel, ein Träumer und Poet, glaubt an die Liebe, das Schicksal. Natasha, Daniels kompletter Gegensatz, denkt rational und glaubt nur den Naturwissenschaften. Natashas Zukunft wird durch eine drohende Abschiebung nach Jamaika überschattet. Einen Tag davor, treffen sie sich und eine aufkeimende Liebe beginnt...


    Meinung:

    Ich lese nicht sehr oft englische Bücher, hin und wieder eines, das mich interessiert. Dieses Buch ist eines davon. Von Nicola Yoon habe ich schon gehört, aber noch kein Buch gelesen. War aber durch die durchweg guten Meinungen zu Everything, Everything sehr neugierig auf ihre Bücher. The sun is also a star ist mein erstes Buch von Nicola Yoon.


    Den Titel sowie das Cover finde ich sehr schön. Nicht zu kitschig, irgendwie kunstvoll, stilvoll. Sie passen sehr zu der Geschichte - sie erwecken bei mir diesen Eindruck: schön, durch die bunten Farben auch gefühlvoll, durch die dünnen vielen Linien aber auch rational. Diese Linien sind miteinander mehr oder weniger verknüpft, wie das Schicksal seine Fäden zieht. Gleichzeitig wird das Bild wie ein strahlender Stern, wenn man von den vielen Farben absieht. Titel und Cover spiegeln die Geschichte perfekt wider.


    Die Handlung finde ich sehr bewegend. Romantisch ist hier nicht der richtig Begriff, finde ich. Mit Romantik verbinde ich mehr oder weniger kitschige Liebe öfters gepaart mit viel Happiness und manchmal auch ein Happy End. Daniels und Natashas Liebe ist allerdings von Anfang an überschattet mit Sorgen und einer ungewissen Zukunft. Das kleine Flattern der aufkeimenden Liebe, Melancholie, wehmütige Gefühle und einer Angst/Vorahnung, dass es zwischen Daniel und Natasha kein Happy End gibt, sind eher die Emotionen, die mich während der Lektüre begleitet haben. Zusammenfassend ist das Buch für mich kein Kitschroman, sondern spricht die herzschmerzende Liebe von zwei Jugendlichen an, die durch den Schreibstil der Autorin tief in das Herz des Lesers eindringt.


    Das Schicksal spielt in dieser Geschichte eine große Rolle. Manche mögen meinen, durch die vielen Zufälle im Buch wirkt die Geschichte unglaubwürdig, unrealistisch. Meiner Meinung nach gehören die Zufälle auf jeden Fall in das vorgestellte Konzept des Schicksals rein. Die Geschichte ist meines Erachtens so konstruiert, dass das Schicksal Natasha und Daniel immer wieder zusammenführt durch Zufälle, weil sie füreinander bestimmt sind. Ob der Leser nun an das Schicksal glaubt oder nicht, wird die Meinung des Lesers höchstwahrscheinlich sehr beeinflussen. Glaubt der Leser an Schicksal, sind für ihn diese Zufälle leichter hinzunehmen. Glaubt er nicht an das Schicksal, wird die Geschichte für ihn unrealistisch und unglaubwürdig. Für mich ist das aber eine stimmige Entscheidung der Autorin, dadurch, dass sie das Schicksal so thematisiert, dass sie auch viele Zufälle miteinfließen lässt.


    Die Erzählweise ist interessant und es mag manchen nicht gefallen, dass die Geschichte in verschiedenen Perspektiven (von Haupt- und Nebencharakteren) erzählt wird. Manchmal wechselt sie sogar seitenweise. Mir macht es nichts aus, im Gegenteil, mir gefällt es sogar sehr, der Leser erhält viele interessante Sichtweisen und stilistisch finde ich es wundervoll. Es hat einen modernen Touch für mich.


    Sprachlich fand ich das Buch sehr angenehm zu lesen. Sehr schöne ausdrucksweise, sehr schöne Zitate und Texte. Ich habe überlegt, welche Zitate ich hier als Beispiele anführen will, aber die Zitate sind in Wahrheit wunderschöne Textpassagen. Ich finde, sie besitzen einen poetischen Anmut, sie berühren mein Herz, sie heben Dinge hervor, über die ich vorher nie nachgedacht habe.


    Zitatbeispiele:

    "eyes
    An evolutionary History
    [...]
    And if trust is one of the foundations of love, perhaps the staring is a way to build or reinforce it. Or maybe it's simpler than that.
    A simple search for connection.
    To see.
    To be seen. " S. 281


    Fazit:


    Eine sehr schöne Geschichte mit tiefgehenden Textpassagen und Gedanken, über die man noch grübelt. 4.5 Sterne für dieses tolle Buch.

    Schöne Idee, leider ist die Umsetzung unausgereift.


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    Titel: Drachenglas - Verloren
    Autorin: Jaqueline Mercedes
    Erscheinungsdatum Erstausgabe: 22.10.2016
    Aktuelle Ausgabe: 07.11.2016
    Verlag: Tagträumer Verlag
    Flexibler Einband: 240 Seiten

    Inhalt:


    Runa wollte nach einem peinlichen Zwischenfall nie mehr in die Parallelwelt Glass zurückkehren. Doch eines Tages taucht Dian, der Prinz von Glass auf und will sie dorthin wieder mitnehmen, denn sie ist die einzige Rettung für Glass.


    Meinung:


    Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut. Das Cover, der Klappentext und der Titel haben mir auf Anhieb sehr gut gefallen und der Inhalt klang sooo vielversprechend. Ich war vom ersten Moment an von der Geschichte positiv überzeugt. Vielleicht hatte ich dadurch meine Erwartungen ungünstigerweise zu hoch geschraubt.


    Die Geschichte, der Plot, ist wirklich einzigartig, wundervoll ausgearbeitet und kreativ. Mich hatte die originelle Idee sehr gefreut und wurde bezüglich des Settings und der Fantasyelemente (Parallelwelt Glass, die Edelsteintheorie der Besonderen, die Merkmale dazu, ...) nicht enttäuscht. Das Weltaufbau-Konzept von Jaqueline Mercedes hatte so viel Potential, ich war begeistert!


    Dann begleitete ich die Charaktere (Runa, Dian, Alex, Jade) durch ihre Abenteuer - da war ich nur noch am Verzweifeln. Die Charaktere handeln nicht schlüssig, es gibt große Widersprüche und die Motive für einzelne Handlungen der Charaktere sind fadenscheinig dünn. Ich glaube, beim nächsten starken Wind werden sie weggeweht. Das hat mir den Lesespaß verdorben. Ich finde die Charakterdarstellungen sowie deren Beziehungen sehr oberflächlich beschrieben. Dadurch fühle ich eine große Distanz zwischen mir und diesen Charakteren und kann mich überhaupt nicht in sie hineinversetzen.


    Beispiele (Achtung Spoiler!):



    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich konnte die Geschichte sehr schnell durchlesen, denn die Sprache war einfach gehalten, dadurch kam ein guter Lesefluss auf.


    Der Geschichte mangelt es jedoch an Tiefe. Wir erfahren ein wenig über Glass, viele Oberflächlichkeiten über die Charaktere, aber wie sieht es tief in ihrem Innern aus? Haben sie Wünsche, Motive, Visionen der Zukunft...? Der Handlungsstrang weist zwar einen roten Faden auf, ist aber meines Erachtens auch zu einfach gestrickt. Da ist nicht so viel an komplexem Zwist zu erkennen. Das hat mich ein wenig enttäuscht. Es gab kleine romantische Momente, die mich wieder ein wenig versöhnt haben.


    Auch wenn das offene Ende mit einem gewaltigen Kliffhänger endet, ich glaube nicht, dass ich die Triologie weiterverfolgen werde. Ich mag Glass, ich mag das Setting, die Originalität, aber die Protagonisten und ihre Entwicklungen bringen mich bald zum Weinen.


    Fazit:


    Ich bin ganz traurig, dass ich eine so großartige Idee leider nur durchschnittlich gut mit 3 Sternen bewerten kann. Die Umsetzung der Geschichte fand ich unausgereift.

    Unglaublich, schockierend, grauenvoll. Das ist die Realität für Shelley Lubben!


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    Titel: Pornografie - Die größte Illusion der Welt
    Autorin: Shelley Lubben
    Erscheinungsdatum Erstausgabe: 05.09.2016
    Aktuelle Ausgabe: 05.09.2016
    Verlag: Ruhland
    ISBN: 9783885091073
    Flexibler Einband: 328 Seiten
    Sprache: Deutsch


    Inhalt:


    Das Buch ist eine Dokumentation, eine Biografie über Shelley Lubben, dem Pornostar, welchem die Flucht aus der Pornohölle gelang. Von sexuellem Missbrauch und einer lieblosen Kindheit geprägt, glitt sie in den Abgrund der Unmenschlichkeit - der Pornoindustrie. Nur durch ihren Glauben zu Gott und nach etlichen Rückfällen, gelang es ihr, sich herauszuwinden und ihr Glück zu finden und ein neues Leben zu beginnen.

    Meinung:


    Schon das Cover, der Titel und der Klappentext hatten meine Aufmerksamkeit gefesselt. Das Cover zeigt ein Bild von Shelley Lubben, so glamourös, so glitzernd und schön. Der Klappentext verheißt jedoch nichts Gutes. Auch der Titel bekräftigt die Vermutung, dass die Glitzer-Glamour-Welt der Pornografie nichts als eine Lüge ist. Cover, Titel und Klappentext finde ich gut gelungen und passend zum Inhalt.


    Bereits das Vorwort von Sindy Sunshine zum Buch hatte mich zutiefst berührt, aber auch fasziniert. Ich wollte mehr erfahren über das tragische Leben von Shelley Lubben, über die menschlichen Abgründe, über die Geheimnisse der Pornoindustrie über die ich mir vorher noch nie richtig Gedanken gemacht hatte. Umso erschütterter war ich über die Offenbarungen. Das Leben der Pornostars und auch der anderen, die in diesem Gewerbe arbeiten, ist hoffnungslos, den eines Menschen unwürdig und unfassbar erniedrigend. Die Schilderungen sind so unglaublich tragisch, dass ich während und nach der Lektüre ganz mitgenommen bin. Mich hatte Shelleys Geschichte zutiefst gerührt und ich wollte, musste einfach ihren Weg weiter begleiten, wie sie dann eines Tages ihren Weg aus dem Gewerbe fand und ein neues glückliches Leben begann. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Es war zuerst eine große Faszination über ihr Schicksal, dann viel Mitgefühl und zum Schluss große Freude über die Wendung, die mich am Lesen gehalten hat.


    Shelleys Glaube an Gott zieht sich durch das gesamte Buch. Schon in ihrer Kindheit hatte sie Anzeichen gezeigt, dass sie gläubig war. In der hinteren Hälfte spielt der Glaube an Gott eine sehr große Rolle und dadurch kommen im Buch auch sehr viele Zitate aus der Bibel vor.


    Der Schreibstil ist wunderbar einfach gefasst, flüssig zu lesen und so unsachlich, dass es mir nicht wie eine Dokumentation vorkam. Es war sehr schön zu lesen, ich hatte den Eindruck, dass Shelley mir die Geschichte damit persönlich erzählt hat. Aufgrund der unkomplizierten Sprache und dem eher umgangsprachlichen Schreibstil, habe ich die Lektüre sehr schnell durchlesen können.


    Das Ziel dieses Werks ist die Aufklärung der Menschen über die Zustände in der Pornoindustrie. Die wenigsten Menschen wissen über die Tragödien, die Abgründe der Pornowelt Bescheid. Mit der Aufklärung der Menschen wird ein weiterer Schritt getan, um den Menschenhandel in diesem Industriezweig zu stoppen. Shelleys Appell an die Leser: Stoppt den Menschenhandel, indem ihr aufhört auf Pornoseiten zu klicken, und rettet damit Millionen von Menschenleben!
    Ich finde Shelley sehr mutig, wie sie der Pornoindustrie den Kampf ansagt. So viele Rückfälle in ihrem Leben und sie gibt nicht auf. Weiter so, Shelley!!


    Fazit:


    Ein sehr bewegendes Buch mit einer sinnvollen Botschaft und der Vermittlung von Wahrheit. Das Buch sollte von mehr Menschen gelesen werden. 5 Sterne für dieses Werk.

    Eine sehr schöne Geschichte mit tiefsinniger Bedeutung.


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    Ich habe das Buch vom Koros Nord Verlag als Leseexemplar erhalten. Die Rezension dazu ist freiwillig und spiegelt meine ehrliche Meinung wider.


    Titel: Die Chroniken der Windträume
    Autor: Jando
    Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.09.2016
    Aktuelle Ausgabe : 16.09.2016
    Verlag : Koros Nord
    Fester Einband 120 Seiten


    Inhalt:


    Ein modernes Kunstmärchen um Liebe, Hoffnung, Träume und Glück. Tom, dessen Vater gestorben ist, trifft eines Tages auf den Wind, der ihm eine Geschichte erzählt...


    Meinung:


    Schon der Trailer zum Buch hatte mich zum Träumen gebracht. Als das Buch bei mir ankam, fand ich es sehr schön. Das Cover zeigt einen jungen Mann auf einem Steg sitzen, das ins Meer ragt. Ich finde, das Cover und auch der Titel passen sehr gut zur friedlichen, manchmal auch melancholischen Stimmung des Buches. Das Hardcover wirkt sehr edel und robust.


    Das Büchlein war sehr kurz mit nur ca. 100 Seiten. Die Illustrationen im Buch sind sehr schön gemacht, die sind "verwaschen gezeichnet", wenn ich es als Laie so ausdrücken darf, und runden die Geschichte auf eine schöne künstlerische Weise ab. Die schöne Gestaltung der einzelnen Seiten des Buches (Muschelreihen bei der Seitenangabe) machen das Buch zu einem perfekten Kleinod.


    Die Geschichte ist kurz und handelt von Tom und später seinem Sohn, die beide sich mit dem Wind anfreunden und wunderbare Sachen erleben dürfen. Das Buch vermittelt sehr tiefgründige und wichtige Botschaften zur Liebe, Hoffnung, Mut, Träume, Glück, ... . Ich musste mehr als eine Träne vergießen über die wunderbaren berührenden Aussagen der Geschichte.


    Die Sprache ist poetisch, so sanft und wunderschön zu lesen. Der Schreibstil ist leicht verständlich.


    Für die Lektüre empfiehlt sich das Lesen in einer ruhigen Minute an einem friedlichen Ort. Denn das Buch regt zum Nachdenken, Sinnen und zum Träumen an. Was gibt es da Schöneres als eine Geschichte über Liebe, Mut und Hoffnung an einem Winterabend am Kamin mit einer heißen Tasse Tee und vielleicht auch jemandem, dem man es vorlesen kann?


    Zum Schluss habe ich noch zwei schöne Zitate ausgewählt, die mir gut gefallen haben:


    "Ich wünschte mir die Männer herbei, damit sie einmal die sterbende Jova in ihren Armen hielten. Sie sollten merken, dass auch andere Lebewesen fühlen. Warum ist es so schwer, alle Lebewesen so zu lassen, wie sie sind? Egal, wie sie aussehen! Wir leben zusammen auf dieser Erde und sollten lernen das zu akzeptieren. Jeder von uns ist einmalig. Wirklich jeder." S. 57


    "Denn ein Herz hat die Tiefe eines Ozeans. Es vergisst nie. Es kann lieben, trauern und verzeihen. Aller Ursprung unseres Lebens ist tief in ihm verankert. Gute Erinnerungen, schlechte Erinnerungen. Es zeigt unsere Stimmung in jeder Phase des Lebens. Aber nur wir bestimmen, auf welche Stimme wir gerade hören wollen." S. 94


    Fazit:


    Ein Märchen mit großer Tiefe für Erwachsene. Haben Sie "Der kleine Prinz" gemocht? Dann wird Ihnen diese Geschichte mit großer Wahrscheinlichkeit auch gefallen. 5 Sterne für das Büchlein, das sich als hochwertiges Geschenk sehr gut eignet.

    Interessanter Krimi, ein wenig langwierig und anstrengend.


    Das Buch ist der achte Band der Reihe Kirchhoff und Bodenstein von Nele Neuhaus. Die Rezension bezieht sich auf die ebook-Ausgabe, welche mir vom Verlag Ullstein freundlicherweise über netgalley.de im Austausch für eine ehrliche Rezension zur Verfügung gestellt wurde.

    Titel:
    Im Wald
    Autorin: Nele Neuhaus
    Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.10.2016
    Aktuelle Ausgabe : 14.10.2016
    Verlag : Ullstein Buchverlage
    Fester Einband 560 Seiten
    Genre: Krimi


    Inhalt:


    Pia Sander und Oliver von Bodenstein, Ermittler der K11 in Hofheim, untersuchen einen neuen Fall in Ruppertshain: Im Wald bei Ruppertshain brennt ein Wohnwagen, eine Leiche wird geborgen. Kurz darauf stirbt eine alte Bekannte Bodensteins in einem Hospiz - sie wurde ermordet. Die Ermittlungen führen tief in die Vergangenheit.


    Meinung:

    Das ist mein erstes Buch von Frau Neuhaus und ich stehe ihm mit gemischten Gefühlen gegenüber.


    Das Cover gefällt mir ganz gut; der vorherrschende Blauton in Verbindung mit schwarz lässt die Atmosphäre weniger düster wirken und trotzdem entfachen die einzelnen Bäume ein mulmiges Gefühl der Angst, des Gruselns. Der Titel ist kurz und knackig, meiner Meinung nach etwas zu kurz geraten. Da finde ich die anderen Titel der Nele Neuhaus-Bücher viel interessanter (z.B. "Schneewittchen muss sterben").


    Die Handlung ist äußerst spannend und fesselnd, allerdings auch sehr langwierig und verworren, denn die Ermittlungen laufen oft im Kreis bzw. gehen in falsche Richtungen. Das macht zwar ein guter Krimi aus, für mich war das aber ein wenig zu viel des Guten. Dadurch kann die Lektüre für den Leser sehr anstrengend sein, das Lesen des Buchs war für mich eher Arbeit als Vergnügen. Was auch dazu beigetragen hat, waren die vielen Personen mit den vielen vielen Informationen. Der Leser muss höllisch aufpassen, alle Informationen zu merken, um den Faden der Geschichte nicht zu verlieren. Die Auflösung des Falls war für mich tatsächlich überraschend.


    Zu Anfang des Buchs gibt es eine kleine Karte der Schauplätze und ein Personenregister. Da hat Frau Neuhaus gut mitgedacht, denn diese eignen sich gut als Gedächtnisstütze für den Leser.


    Die Protagonisten erscheinen mir glaubwürdig, habe sie allerdings nicht in mein Herz geschlossen, wie es bei Hercule Poirot und Miss Marple der Fall war. Wahrscheinlich habe ich nur noch nicht genügend Bücher der Reihe gelesen.

    Fazit:


    Eine spannende Lektüre, die mit Arbeit verbunden ist. 3.5 Sterne für dieses Werk.

    Ein krimineller Leckerbissen für Agatha Christie - FansEin krimineller Leckerbissen für Agatha Christie - Fans


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    Tod am Semmering ist der erste Fall des Ermittlerduos Ernestine und Anton.
    Dieses Buch habe ich vom Emons Verlag als Leseexemplar erhalten. Die Rezension ist freiwillig und spiegelt meine ehrliche Meinung wider.


    Titel: Tod am Semmering
    Autorin: Beate Maly
    Erscheinungsdatum Erstausgabe: 19.10.2016
    Aktuelle Ausgabe: 19.10.2016
    Verlag: Emons Verlag
    Flexibler Einband 272 Seiten


    Inhalt:


    Ernestine Kirsch, eine pensionierte Lehrerin, und Anton Böck, ein Apotheker, sind ein ungleiches Ermittlerduo. In diesem Fall ermitteln sie im Panhans Hotel am Semmering. Während Ernestine und Anton an einem Wohltätigkeitstanzkurs teilnehmen, geschieht ein Mord. Doch mitten im Schneesturm kann niemand das Hotel verlassen - auch der Mörder nicht. Die Polizei kann aufgrund des Schneefalls nicht gerufen werden. Da greifen Ernestine und Anton mit viel Witz und Charme in das Geschehen.


    Meinung:


    Sind Sie auch ein Agatha Christie-Fan? Dann sind Sie hier genau richtig! Das Buch hatte mich sofort fasziniert, als ich den Klappentext sowie den Hinweis zum Buch gelesen hatte: "Ein wunderbar fein gesponnener Kriminalroman, wie ihn Agatha Christie nicht besser hätte ersinnen können". Zugegebenermaßen, als große Agatha Christie-Bücher-Liebhaberin habe ich die Aussage ganz schön anmaßend gefunden, aber doch wollte ich wissen, ob dieses Buch wirklich an Agatha-Christie-Qualität heranreicht. Kann ja wirklich sein, dass jemand es schafft so gute Bücher wie die Queen of Crime zu schreiben! Zu welchem Schluss ich gekommen bin, erfahren Sie in den weiteren Abschnitten...


    Der Titel ist ziemlich normal und durchschnittlich, deutet aber schon den Ort des Geschehens sowie das Genre an. Das Cover war allerdings ein Fest für die Augen. In mehrheitlich schwarz-weiß mit cappuccino-farbenem Randmuster war das Cover ein echter Augenschmaus für mich. Hat mir gut gefallen. Der Klappentext weckte sehr viel Neugierde und auch Assoziationen mit "Mord im Orientexpress".


    Der Aufbau der Handlung ist sehr klassisch und fängt mit der Einführung aller Personen an. Der Anfang ist langsam, aber keineswegs langweilig! Ich fand es sehr spaßig, alle Protagonisten und Nebenpersonen kennen zu lernen. Frau Maly ist es gut gelungen, mir absolut alle Figuren der Geschichte näher zu bringen mit Beschreibungen kleiner Charakterzüge und angedeutete Konflikte. Selbst die kleineren Rollen des Kriminalfalls, z.B. der Koch und die Küchengehilfin wurden lebendig.
    Nach ungefähr Eindrittel des Buchs ereignet sich der erste Höhepunkt und ab da wurde es sehr sehr spannend. Ich hatte die letzten Zweidrittel des Buches in einem Rutsch durchgelesen! Die zweite Phase des Buchs befasst sich mit der Motivensammlung, den Verdächtigen-Befragungen und der Ermittlungsarbeit des Amateur-Ermittlerduos. Dabei gehen Ernestine und Anton auf eine beachtlich kreative Weise vor. Zum Ende hin verdichten sich die Hinweise, aber trotzdem war die Aufdeckung des Täters für mich sehr überraschend. Ich war von der Auflösung sehr positiv angetan.


    Die Raffinesse, die ich bei Frau Agatha Christies Krimiromanen stets bewundert habe, ist auch hier zum Teil wiederzufinden. Auch wenn Tod am Semmering meines Erachtens hinsichtlich Raffinesse, Überraschungsmomente, Kreativität und Qualität nicht an "Mord im Orientexpress" oder "Vorhang" von Agatha Christie heranreicht (für mich waren diese Bücher absolute Meisterwerke), so bewegt sich dieses Buch auf jeden Fall in der Weite von Agatha Christies anderen Werken, die auch sehr gut sind, aber das Meisterwerk-Level nicht erreicht haben.


    Während Ernestine, eine resolute, ganz und gar neugierige Dame mit einer dicken Haut, leidenschaftlich gerne Detektivin spielt, ist ihr Partner Anton ein eher bequemer Mensch, der gerne seine Ruhe haben möchte aber nicht darf. So ist die Ermittlungsarbeit durch dieses ungleiche Paar durchaus sehr amüsant und vor allem charmant zu verfolgen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt durch Antons Schwäche für Leckereien und durch ihre netten Interaktionen miteinander. Anton erinnert mich zuweilen ein wenig an Hastings, der nicht ganz so scharfsinnig ist wie sein Detektivfreund. Aber leider ist Ernestine auch noch ziemlich am Anfang ihrer Detektivkarriere und auch noch kein Poirot. Und trotzdem habe ich sie beide nach einer anfänglichen Gewöhnung an ihre Eigenarten in mein Herz geschlossen und hoffe nur noch, dass es viele weitere Bände mit ihnen als Detektive gibt.


    Der Schreibstil, die Darstellung aller Motive und auch die Sprache haben mir gefallen. Hier erscheint alles stimmig und durch bildhafte Beschreibungen gelingt es Frau Maly, eine geheimnisvolle und spannende Atmosphäre zu schaffen.


    Fazit:


    Ein klassischer Krimi, der Agatha Christie-Fans gefallen wird. Ich bin absolut zufrieden mit diesem Buch und wünsche mir mehr von diesem lustigen Duo. 5 Sterne für diesen charmanten Krimi, der das Feeling eines klassischen Krimis absolut inne hat. Solange es noch kalt ist, greifen Sie bei diesem Winterkrimi zu!