Guten Abend!
Ich muss gestehen, dass ich den ersten Abschnitt noch lange nicht fertig habe! Ich bin bis jetzt so "halbgut" in diesen Roman reingekommen. Der Stil gefällt mir gut, lebendige Beschreibungen und Charakterisierungen und gleichzeitig eine Unmenge an Details und spannenden Handlungssträngen. Wirklich vielversprechend! Vor allem, wenn man bedenkt, dass es ja ein Debutroman ist.
Margarets Leben verläuft einerseits sehr ruhig und zurückgezogen - Bücher sind ihre Arbeit und ihr Leben. Aber zumindest ein großes Geheimnis hat ja auch sie: der Fund der Urkunden, die ihr klar gemacht haben, dass sie eine Zwillingsschwester hatte. Hab ich das überlesen, oder hat sie tatsächlich ihre Eltern nie darauf angesprochen? Zumindest zu ihrem Vater hat sie doch ein recht vertrauensvolles Verhältnis. Ihre Mutter ist jedoch in ihrem Verhalten "eigenwillig" - auf alle Fälle deutet einiges auf ein psychisches Problem hin.
Und von solchen Problemen gibt es ja einige in diesem Buch!
Zwischen Bruder und Schwester hat sich ja eine ganz ungesunde Beziehung entwickelt und ich bin mir nicht wirklich sicher, ob nicht Charlie der Vater der Zwillinge ist.
Davon bin ich eigentlich fast überzeugt. Zwischen Isabelles Auszug und Wiederkehr sind ja nur ungefähr 6 Monate vergangen. Als Opfer würde ich Isabelle deshalb trotzdem nicht bezeichnen - die beiden waren einander in ihrer brutalen, rücksichtslosen und manipulativen Art durchaus ebenbürtig!
Kann man wirklich von einer zu tief eingeschnittenen Haarsträhne um den Finger eine Blutvergiftung bekommen? Das ist ja schon tragisch und ziemlich "schräg".
Man kann - und ich finde es abgesehen von tragisch und schräg auch sehr symbolträchtig!
Die Art, wie Vida Winter diese ihre (?) Geschichte erzählt - so theatralisch - finde ich wirklich spannend. Ich komme dadurch ein wenig in Margarets Rolle der Zuhörerin (obwohl ich wahrscheinlich viel ungeduldiger wäre und viel fragen würde).
Aber - und auch das war überraschend für mich - der Beginn ihrer gemeinsamen Arbeit war reichlich seltsam. Ich meine jetzt nicht, dass Margaret auf Wahrheit bestanden hat, sondern jenen Moment, als sie eigentlich gehen wollte und die Autorin plötzlich "Zwillinge" erwähnt hat. Wusste sie etwas über Margarets Zwilling? Woher? Kennen wir die Vornamen von Margarets Eltern? Denn auch ich habe den Eindruck, dass die Verbindung von Vida Winter zur Familie Lea.
Bis jetzt ist alles sehr, sehr geheimnisvoll!