Beiträge von LizzyCurse

    Der Untergang der Könige und Jenn Lyons


    Was macht ein junger Mann wohl, wenn es ihm im düsteren Kerker zu langweilig wird? Genau! Er unterhält sich mit seiner erbarmungslosen Wärterin Klaue und erzählt ihr im Dialog mit ihr seine Lebensgeschichte, in der auch die Wärterin eine große Rolle spielt. Es ist die Geschichte eines Diebes, der zum Adligen wird … doch so einfach ist die Sache nicht.


    Über Jenn Lyons Roman hatte ich schon allerlei gehört. Besonders im englischsprachigen Raum wurde dieser erste Band der „Drachengesänge“ – Reihe wirklich gefeiert. Nun hat ihn die Hobbit Presse nach Deutschland gebracht und natürlich hat mich die Neugierde gepackt. Ich lese hauptsächlich Fantasy und in komplexe High Fantasy-Welten abzutauchen macht mir da natürlich umso mehr Spaß.


    Lyons‘ Roman war in sich schön verschachtelt – sodass ich ihn wie eine Praline auspacken durfte. Darauf war ich natürlich gefasst und machte mich voller Vorfreude ans Werk. Zu Beginn wurde ich nicht enttäuscht. Ein geheimnisvoller Kerker, ein Ungeheuer als Wächter und ein frecher sarkastischer Protagonist sind für mich immer gute Grundzutaten für ein gelungenes Abenteuer.

    Dieses Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt, deren Ton gut aufeinander abgestimmt ist. Zum einen haben wir da Kihrins Geschichte, die die Geschichte nach seinem Aufenthalt in der Adelsfamilie erzählt und Klaues Geschichte mit der Zeit davor. Die Berichterstattung erfolgt wechselseitig, was eine gewisse Dynamik erzeugt und den Leser bei Laune hält. Mir ging es zumindest so – da ich mich immer gefragt habe, was Kihrin, unser Protagonist, wohl als nächstes erlebt und ob er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen kann, in die ihn so manches Mal sein loses Mundwerk hineinbefördert.

    Ich habe mir gerade mein eigenes Stichwort gegeben. Loses, sarkastisches Mundwerk. Denn das besitzt Kihrin wirklich. Die Autorin versteht es, Kihrin Sätze in den Mund zu legen und ihn dadurch in Situationen zu manövrieren, die man nicht in jedem x-beliebigen Fantasybuch findet. So bietet er Tyrannen verbal die Stirn oder Drachen, und steckt die Konsequenzen (nicht unbedingt klaglos) ein. Das weckt natürlich Emotionen beim Leser – ich fand mich einige Male fluchend oder lachend wieder.

    Auch die Nebencharaktere sind der Autorin gutgelungen. Ich mochte sie sehr, habe sie gehasst und mit zweien habe ich sogar richtig mitgefiebert. Sie sind nicht farblos, und die große Bandbreite der Nebencharakterklischees wurde auch nicht allzu arg bemüht. Ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß.


    Der angenehme Schreistil sorgte dafür, dass ich mich öfters in dem Buch verlor und die Seiten stellenweise nur so dahinflogen. Ich sah die Schauplätze und Figuren vor mir, und da dieses Buch auch viel Action bietet, ebenso die fliegenden Schwerter und die blutigen Kämpfe.

    Moment? Stellenweise? Ja, genau, stellenweise.

    Das Magiesystem hatte Lyon spannend erdacht, keine Frage. Es existieren in ihrer Welt unterschiedliche ebenen. Die der Lebenden, die der Toten und die der Magie – was ich persönlich als ziemlich cool empfand. Auch das Prinzip des Seelentausches wurde eingeführt – was mir ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet hat. Wie schon gesagt, ich mag komplexe Fantasybücher, keine Frage. Aber durch den Seelentausch und die langwierigen Erklärungen, wer denn nun in welchem Körper steckt und wie oft die Seele schon den Wirt gewechselt hat, dehnte sich das Buch und verkomplizierte die Geschichte unnötig. Auch die Namen trugen nicht unbedingt zur Vereinfachung des Erklärprozesses bei. (Wenn fünf Namen des Hauptteams mit The- beginnen, ist das irgendwann nicht mehr witzig.)



    Das Buch hat mich beeindruckt. Am Schluss war ich wirklich gefangen davon und habe bis zum Ende wirklich mitgefiebert. Ich kann den ersten Band der „Drachengesänge“ all jenen empfehlen, die Lust auf (zum Teil) komplexe Fantasywelten und sarkastische Protagonisten haben. Liebesgeschichten spielen hier im Übrigen keine große Rolle.


    5ratten

    Wasteland von J. und C. Vogt


    Was haben ein Baby, eine junge Frau und ein todkranker junger Mann miteinander zu tun? Richtig – sie versuchen zu überleben und so ganz nebenbei noch ein Geheimnis zu ergründen. Dass das nicht ganz einfach wird, ist vorauszusehen. Seit drei Kriege und das Wasteland-Virus die Menschen beinahe ausgelöscht haben, sind die alten Strukturen zerfallen. Tauschgeschäfte und marodierende Banden beherrschen das Land. Und in all dem ist Laylay, die ständig mit ihrem Vater umherreist – und nie zur Ruhe kommt. Weil sie als einzige gegen das Wasteland Virus immun ist, soll sie den Marktbewohner Zeeto aufspüren ….


    Wasteland ist nach meinen Informationen ein Einzelband, obwohl es durchaus den ein oder anderen Anknüpfungspunkt für Fortsetzungen gäbe. Ich bin eigentlich durch das Autorenduo auf dieses Postapocalyptische Werk aufmerksam geworden, da ich ihre High-Fantasyromane rund um die 13. Gezeichneten sehr genossen habe. Apokalypse zählt sonst nicht wirklich zu meinen bevorzugten Settings, doch hier passten sowohl die Autoren als auch der Klappentext – also bin ich mit Karacho ins Abenteuer gebrettert.


    Schon auf den ersten Seiten wurde mir eines bewusst. Das ist weder vom Schreibstil noch vom Plot ein Buch wie jedes andere. Dem Schreibstil möchte ich einen gesonderten Absatz widmen. Doch allein der Beginn ist … leider geil – für mich. Wir beginnen aus Zeetos Perspektive, der arme Kerl findet in der Todeszone ein quietschfideles Baby, muss aber um sein eigenes Leben bangen. Natürlich ist klar, dass man die ersten Kapitel nicht zur Seite legen mag. Was wohl mit Zeeto passiert? Und wann taucht endlich Laylay auf? Man wird direkt in die Geschichte hineingeworfen, ertrinkt fast in der Fülle der angesprochenen Themen und taucht trotzdem immer wieder auf, um nach Luft zu schnappen, nur um sofort wieder in die Story einzutauchen.


    Laylay wie Zeeto sind tolle Hauptcharaktere. Laylay, die sich von ihrem Vater distanziert und die Fesseln der Kindheit leid ist, muss sich erst selbst kennen lernen, bevor sie das Geheimnis der Todeszone entdeckt. Ich mochte sie sehr, auch da sie Fehler macht und stolpert, immer wieder mit ei8ner blutigen Nase weitermaschiert. Auch mit Zeeto haben die Vögte einen wirklich glaubwürdigen Charakter erschaffen, dessen Bipolarität von Anfang an bekannt ist und mit der er leben und überleben muss. Ich habe selten ein Buch gelesen im fantastischen und dystopischen Bereich, in dem die Krankheit so hinreichend dargestellt und behandelt wird. Meist keimt das Gefühl auf, das Autoren davor zurückschrecken. Hier nicht. Hier haben die Vögte den Mut bewiesen, dem Leser klar zu machen, was Bipolar sein bedeutet und was es mit dem Menschen anstellt, ohne die Krankheit wirklich in den Fokus zu stellen. Hut ab, ihr beiden.


    Auch das Setting empfand ich als ziemlich cool und abgefahren, insbesondere den Handgebundenen Markt, den ich als eine Insel inmitten all der Tristes und Kriminalität empfand. Einjeder kann auf dem Markt Handel treiben oder sich mit Ware versorgen, doch er muss die Waffen ablegen und eine Hand an den Oberschenkel binden – das Gewaltrisiko wird minimiert und eine andere Gesellschaftsordnung – wenn auch nur im begrenzten Raum – gelebt. Natürlich gibt es auch genug Gefahr, fliegende Kugeln und gewaltbereite Banden. Action kommt da nicht zu kurz. Auf keinen Fall.


    Stimmt. Ich wollte noch etwas über die Sprache sagen. Entweder man liebt sie – zu der Fraktion zähle ich! Oder man kommt damit überhaupt nicht klar. Das gibt es auch! Die Sprache ist sehr griffig. Ich bin tief in das teilweise auch furchterregende Seelenleben der Charaktere eingetaucht – generell ist Wasteland ziemlich introspektiv gehalten. Die Sprache ist harsch und rau, die Vögte nehmen kein Blatt vor den Mund – wieso auch? Schließlich hält sich die Apokalypse auch nicht Floskeln auf.


    „Wasteland“ ist ein ungeschliffener Diamant – entweder man erkennt die Schönheit zwischen den Zeilen sofort, oder der Leser legt das Buch nach ein paar Kapiteln zur Seite. Ich habe es verschlungen – Danke, ihr Vögte <3

    Ich habe das Buch auch gelesen =) Es sind beide Fassungen mit drin - sowohl das Originalende als auch das Ursprüngliche. Gable dachte zunächst, das ursprüngliched Manuskript sei verloren gegangen durch einen Festplattencrash, dann fand sie jedoch viele Jahre später im Keller eine Diskette mit der ursprünglichen Fassung wieder. Ein paar hektische Anrufe bei einem befreundeten PC-Crack und das Auftreiben eines Diskettenfähigen PCs später hatte sie das alte Manuskript wieder in der Hand - und ich bin unglaublich dankbar für die Veröffentlichung. Ursprünglich wurde vom Verlag viel rausgestrichen, da Gable auf dem historischen Feld ja noch kein Name war bei der Erstveröffentlichung des Lächelns der Fortuna. Und für Liebhaber der Reihe ist es auf jeden Fall empfehlenswert. =)

    Lustig, dass du gerade parallel das neue Buch von Bernd Perplies liest! Wir haben die beiden Bücher letzte Woche per Post getauscht, weil in beiden Schaufelradbagger vorkommen! :D

    Geil, Schaufelradbagger an die Macht!


    ;) Nein, auch ich habe den Abschnitt in der letzten Woche gelesen und war ziemlich geflasht über die Entwicklung! Und um die rhetorische Frage zu beamntworten. Ein Leben auf der Flucht ist doch immerhin ein Leben, Zeit, die man mit seinen Liebsten verbringen kann - und die Zeeto genießt. Ich hatte jedenfalls das Gefühl in der letzten Szene. Das wir in diesem Roman nun nicht unbedingt das Happy End bekommen, war mir von vorn herein klar - ich fand den Abschluss auf jeden Fall gelungen.


    Wobei es ja gerade das Dystopische ist und der Kampf der HeldINNen dagegen, der diese Geschichten besonders interessant macht, oder? Der Wunsch, dass das "Gute" gegen die "falschen" Hierarchien doch noch "siegen" oder doch zumindest überleben könnte.

    Vielleicht baut LayLay ja eine solche Form von Leben auf? =)

    Sie will antworten, will ihr eigenes Leben leben und ihr Vater hat ihr gezeigt, dass sie das gemeinsam mit ihm vergessen kann.

    Das stimmt so nicht. Sie hat nicht mit ihrem Vater darüber diskutiert, ihr eigenes Leben zu leben. Sie wollte im Markt bleiben zu einer Zeit als das für sie und die Marktleute eine absolute Gefahr war.

    ich kann mich aber nicht erinnern, dass er ihr erklärt hat warum

    Zum Rest sag ich nichts und warte ab.

    Haha! Wie gemein!


    Auch ich kann Rhea nur zustimmen. Die Atmosphäre des Handgebundenen Marktes ist eine ganz besondere und ich ich spürte, wie sich die Wogen glätten und sich der Handlungsfaden, vormals klüftig und Wellig, voller Energie, beruhigte. Die Szenen, in denen der Alltag beschrieben wurde und man tiefer in das Thema Neurodivergenz einstieg, fand ich ziemlich gut gelungen. Seine Hoch und Tief und vor allen Dingen seine Machtlosigkeit, seine Lethargie habt ihr wirklich gut beschrieben.


    Lay ist für mich eigentlich eine sehr starke Person, gerade weil sie sich ihres Handelns so bewusst ist, und weiß, dass sie das Vertrauen ihres Vaters missbraucht hat, genau so wie er das ihre.


    Bei der Sexszene musste ich auch schlucken (zugegeben, Sexszenen sind jetzt nicht meine Alltime Favs, aber ihr habt es gut hinbekommen finde ich). Interessant, dass Lay von Anfang an die Hosen anhatte (mal ganz abgesehen davon, dass sie Zee später verletzt hat ...) und Zee eher der zurückhaltende Typ ist beim Sex. Man merkt schon, dass ihr die Klischees geschickt umgeht ;)

    Ich lach mich krank beim durchlesen der Kommentare *lol* (Ganz im Sinne des WiFI Gurus!)


    Entschuldigt. Ich habe tatsächlich etwas hinterhergehangen, nichtsdesto trotz habe ich den zweiten Abschnitt ebenso genossen wie den ersten. Auch mir stellte sich die durchaus moralische Frage danach, wer denn nun über das Leben der Schutzbefohlenen bestimmen darf und wer nicht. Oder über ihre Sicherheit.

    Einerseits hat Azmir kurzen Prozess gemacht und Ley einfach ausgeknockt. Da wäre ich auch ernstlich sauer. Vor allen Dingen, da es ja wirklich eine Ausnahmesituation war und sie zurückgekommen sind und Ley viele viele viele Fragen hatte. Vor allen Dingen Was geschieht mit mir und warum lebt dieses Kind noch und so viele Fragen mehr. Zudem die Verliebtheit, die sie für Zee empfindet. Und natürlich ist sie auch alt genug um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und sie vor anderen zu vertreten. Das alles sind Gründe warum ich Ley verstehen kann. Sehr gut sogar.

    Ihr Vater hingegen wollte sie nur schützen und kam an seine wütende Tochter nicht heran - und da eine schnelle Entscheidung herbeigeführt werden musste, hat er eben zur letzten Lösung gegriffen und sie ausgeknockt. Trotzdem bin ich eher auf Leys Seite, um ehrlich zu sein. Ich hätte ihn schlagen können!


    Ich musste im übrigen wirklich nach Luft schnappen, als Zee auf dem Monsterding gesprungen ist. Das war ... hölle das war richtig spannend!


    Dazu kommt ihre Krankheit. Ich weiß nicht, ob der Vater blufft. Er macht mir nicht den Eindruck, als wolle er nur damit seine Tochter an sich binden. Die Tabletten könnte sie sich auch selbst beschaffen.

    Über die Krankheit wissen wir ja bis dato nicht viel. Die Frage ist, ob Ley eigentlich genug davon weiß oder ob sie genauso mit wagen Ausflüchten hingehalten wurde. Nun ja ...



    Vielleicht sollte ich mal nach Ferropolis gehen und mir so einen Bagger live ansehen.

    Oh ja, das solltest du ;) Die Dinger sind wirklich mehr als beeindruckend!



    Der Vater wollte sie beschützen, sie will nur abhauen und bringt ihn in Gefahr. Nun könnte man sagen, sie tut es aus Liebe. Aber noch nicht mal das ist es. Es ist eine Mischung aus Liebe Trotz und Neugier.

    Nun ja, das ist eine Seite. Aber er hat etwas getan, was Ley ihm nie und nimmer zugetraut hätte. Sie hält es für Verrat an ihr - und ich im übrigen auch. Dann sind solche Reaktionen abzusehen. Sie will antworten, will ihr eigenes Leben leben und ihr Vater hat ihr gezeigt, dass sie das gemeinsam mit ihm vergessen kann. Insofern kann ich sie verstehen, obwohl es natürlich mieß war, ihn allein zurück zu lassen. Sie musste sich entscheiden. Und sie hat sich gegen ihn entschieden.

    So. Jetzt bin ich auch mit dem ersten Abschnitt durch (sorry, hat etwas länger gedauert als geplant ;))


    ich habe mich übrigens an dem Schwanz jetzt nicht gestört, da es konform mit der Sprache und auch mit der Welt geht. Von daher ... ist es für mich Okey :) auch wenn der Ausdruck natürlich in den Dirt Talk gehört.


    Ich liebe Leyley Und Zeeto. Sie sind unterschiedlich, fühlen sich zueinander hingezogen, haben aber auch eine gemeinsame Vergangenheit. Gut so! Sie sind sehr sympathisch und ziemlich direkt *lach* und das mag ich.


    Ich denke, dass Zeeto nicht erkrankt ist. Im übrigen. Er zeigt keine Anzeichen und auch das Würmchen scheint immun. Vielleicht hat sich auch an der Krankheit selbst etwas verändert? Mhhhm ..

    Kingdom of Smoke von Sally Green


    Brigand ist ein kriegerisches Königreich, in dem sich Prinzessin Catherine auf eine Ehe mit dem Prinzen von Pitoria vorbereitet. Obwohl sie sich zu einem Angehörigen ihrer Leibgarde hingezogen fühlt. In Calidor schmiedet der Diener March Rachepläne, während der der Kaufmannssohn Elydon nach größerem strebt und ein flinkes Händchen hat. Auf den nördlichen Ebenen wiederrum jagt Tash nach Dämonenrauch, der neben seiner betäubenden Wirkung auch noch andere interessante Eigenschaften aufweist. Intrigen und Allianzen binden die Leben der Personen aneinander …


    Kingdom of Smoke war ein Jugendbuch, dem ich sehr entgegen gefiebert habe. Hierbei handelt es sich um den ersten Band einer Reihe, die vom DTV-Verlag veröffentlicht wird. Zunächst einmal war ich unglaublich fasziniert von der wertigen Aufmachung des Buches. Eine Karte im Schmutzumschlag, hübsche Kennzeichnungen für die Sichtweisen der einzelnen Protagonisten und ein Glossar zur Übersicht hinten im Buch. So gerüstet kann doch eigentlich einigen Abenteuern nichts mehr im Wege stehen!


    Die ersten Seiten flogen an mir vorbei. Wir lernen Catherine, die Prinzessin von Brigand und Tash kennen und erleben schon das erste dämonenrauchige Abenteuer mit der kleinen Diebin, in dem auch schon ein paar Hinweise auf die Eigenschaften des Dämonenrauches gegeben werden. Perfekt, dachte ich. Aus dem Dämonenrauch wird sicherlich noch etwas Bombastisches! Doch dazu später mehr.


    Beim Einstieg unterstützte mich auch Greens einfach, klare Sprache. Diese ließ sich gut lesen und aus dem Buchstaben und Worten erhoben sich Schlösser und Städte – Green kann Atmosphäre schaffen, das muss man ihr lassen. Auch der Grundplot kristallisierte sich solide heraus und war ziemlich verheissungsvoll. Kurzum, ich fühlte mich nach dem ersten Seiten in Brigand und Pretoria ziemlich heimisch und freute mich auf weitere 400 Seiten mit den Charakteren.


    Doch irgendwann bereitete mir das Tempo die ersten Schwierigkeiten. Ich persönlich hatte das Gefühl, dass eine Szene mehr als detailliert beschrieben wurde, während an anderer Stelle die Zeit wie die Steine von einer Klippe großklumpig abbrach und ohne groß behandelt zu werden im Nirwana verschwand. Schade! Doch daran hätte ich mich wohl nicht groß gestört, hätte die Autorin die Spannung hochgehalten und den Plot ein wenig geheimnisvoller ausgearbeitet. So empfand ich jedoch kaum Spannung, da die Spannung, die mühsam aufgebaut wurde, wenige Seiten später schon wieder aufgelöst wurde, anstatt sie zu steigern. Ein neuer Aspekt der Handlung wird angesprochen, ausgearbeitet und kurz darauf schon ausgeführt, ohne das eigentliche Potential zu nutzen.


    Die unterschiedlichen Point of Views wechselten in jedem Kapitel, was angenehm und erfrischend war, da hinter jeder Seite ein neues Gesicht auf mich wartete. Besonders mochte ich jedoch den Prinzen von Pretoria, da er das Herz am rechten Fleck hat und recht scharfsinnig gestaltet wurde. Ich empfand ihn als angenehm (er war auch der einzige, über den ich im Buch schmunzeln musste). Catherine, die Prinzessin von Brigand, ist sehr behütet aufgewachsen und das merkt man ihr auch an, doch auch sie macht eine große Entwicklung durch. Tash, die Dämonenrauch fängt, fand ich noch erfrischend und herrlich stur.


    Trotzdem kamen mir manche Plotstrukturen recht naiv vor. Natürlich, Kingdom of Smoke wird als Jugendbuch deklariert, aber ich finde, die Autorin hat in dem Buch das ein oder andere Wagnis umschifft und mit Liebe (sei sie nun verboten oder nicht) aufgefüllt. Auch der Rauch wurde eher als Mittel zum Zweck verstanden. Da ist noch viel Potential nach oben. Vielleicht wird das Thema ja im nächsten Band ausführlicher behandelt?


    Mich konnte das Buch leider nicht in seiner Gänze überzeugen. Trotzdem. Der Grundplot war ziemlich gut angelegt, der Dämonenrauch bietet noch Potential für die Fortsetzung und auch die Autorin hat ein Händchen für eine gute Bildsprache. Lest hinein und macht euch selbst ein Bild vom Dämonenrauch.


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich bin auch sofort rein gekommen. Ich kenne euch ja schon von den 13 (;)), muss aber sagen, Wasteland ist noch einmal eine vollkommen andere Nummer. Rauher, mehr Introspektiv und absolut mega cool. Entweder ich mag solche außergewöhnliche Sprache oder sie lässt mich nicht ins Buch kommen. Aber hier? Da passte alles perfekt und ich mochte die Charaktere sofort!


    Eine ungewöhnliche Zusammenstellung, das auf jeden Fall. Und ihr habt ziemlich viele Themen eröffnet, die beackert werden wollen. Ich habe selten ein Fantastisches oder dystopisches Buch erlebt, bei dem Bipolarität so offensichtlich und gerade heraus angesprochen wurde beispielsweise!


    Ich bin noch nicht ganz durch mit dem ersten Abschnitt. Sobald ich ihn fertig gelesen habe, meldfe ich mich wieder =)