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Worum es geht:
Wie zu Beginn jedes Halbjahres, liest die Direktorin in der Aula der Highschool eine Begrüßungsrede. Wie zu Beginn jedes Halbjahres, ist diese Rede um Punkt 10 Uhr zu Ende. Und wie zu Beginn jedes Halbjahres, strömen die Schüler in Richtung der Türen. Doch dieses mal sind diese verschlossen. Und einer von ihnen zieht eine Waffe.
Meine Meinung:
Als ich dieses Buch las, war ich wütend. Aber jetzt bin ich eigentlich nur noch müde…
Trigger Warnungen für 54 Minuten (und deshalb auch für diese Rezension): Vergewaltigung, sexuelle Übergriffe, häusliche Gewalt, Homophobie, Kindstod, Amoklauf.
Tyler hatte kein Motiv. Der Grund, warum er Amok läuft, ist simpel: er ist abgrundtief böse. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich finde das unbefriedigend. In Rückblenden wird gezeigt, dass Tyler einfach böse ist, und deshalb tut er böse Dinge. Jeder Disney-Bösewicht hat bessere Gründe, und das ist schlecht. Einfach schlecht.
In seiner Bosheit ist Tyler schon fast cartoonhaft. Er hat keinerlei gute Eigenschaften. Er ist homophob, schwingt reden, wie LGBT+-Schüler keinen Platz in seiner Stadt haben, zersticht einem dieser Schüler die Reifen, stachelt seinen Vater auf, damit dieser seine Schwester fast tot prügelt, um dabei lächelnd zuzusehen, und vergewaltigt die Freundin seiner Schwester.
Der letzte Punkt ist das, was für mich das Fass zum überlaufen brachte. Er läuft gerade Amok! Ein Amoklauf ist nicht mehr schlimm genug, um Emotionen zu wecken! Nein, er muss auch noch ein Vergewaltiger sein, damit der Leser weiß, dass Tyler wirklich böse ist!
Nijkamp versucht an jeder Ecke, klar zu machen, dass man mit Tyler kein Mitleid haben darf, weil er unrettbar böse ist, dass sie über das Ziel soweit hinaus schiesst, dass sie fast schon wieder beim Start landet.
Im starken Kontrast dazu sind unsere Protagonisten arme Hascherl, die noch nie im Leben etwas falsch gemacht haben, und nur leiden. Und dann kommt auch noch Tyler, und schießt auf sie. Das Leben ist ungerecht, nicht wahr?
Diversity in 54 Minuten: Autunm und Sylvia sind ein Paar; Sylvia und Tomás sind aus einer spanisch sprechenden Familie; Fareed ist (eventuell) aus einem Kriegsgebiet geflüchtet.
Ratten: (1 Ratte)