Die Wiener Buchmesse 2014

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BuchhandlungDie bereits siebte Buchmesse in Wien, die Buch Wien, ging heuer mit einem Besucherrekord zu Ende. Laut den Veranstaltern wurden mehr als 38.000 Besucher gezählt, um 4.000 mehr als im Vorjahr. Als voller Erfolg erwies sich zudem die erste Lange Nacht der Bücher am Eröffnungsabend, die 2.500 Menschen anlockte.

Burgschauspieler Klaus Maria Brandauer eröffnete im Gespräch mit Ronald Pohl am 10. November die Lesefestwoche. Die Eröffnungsrede hielt der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowytsch.

Mit Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, Bernhard Schlink, Jo Nesbø, Mircea Cartarescu, Olga Grjasnowa, Heinrich Steinfest, Marlene Streeruwitz, Meir Shalev, Judith Hermann, Saskia Hennig von Lange oder Franzobel bietet die Messe dem Publikum eine Reihe von Stars der österreichischen und internationalen Literatur. Die eigentliche Buchmesse fand vom 13.bis 16. November in der Messehalle auf einer Fläche von 8.800 m² statt.

Auf Kinder und Schulklassen wurde auch heuer wieder besonders eingegangen. Allein 600 m² waren dem Kinderbuch gewidmet. Wie jedes Jahr führten das Moderatorenduo Rolf Rüdiger und Robert Steiner durch das umfangreiche Programm.

FranzobelDie Wiener Messe lässt sich zwar auf keinen Fall mit den großen Messen in Deutschland vergleichen, aber sie wird von Jahr zu Jahr größer und lockt immer mehr Besucher an. Einziges Manko aus meiner Sicht: Die großen deutschen Verlage sind zwar anwesend, aber man hat das dumpfe Gefühl dass sie nicht richtig mit Herz dabei sind.

Die Stände von ihnen gehen fast unter bei den zahlreichen anderen Verlagen, die anwesend sind. Und zumindest am Sonntag gab es nicht einmal mehr Verlagsvorschauen zum mitnehmen.  Daher verwundert es nicht, dass sie ihre Autoren nicht gerade drängen Lesungen und Signierstunden zu veranstalten. Dabei würde sich das Wiener Publikum sicher sehr über bekannte deutsche Fantasy-Autoren freuen. Die tummeln sich aber lieber in Frankfurt und Leipzig und wissen vermutlich nicht einmal dass Wien mittlerweile auch eine Buchmesse hat.

Dafür ist alles was in Österreich Rang und Namen hat vertreten. Unter anderem las heuer Franzobel, ein bekannter österreichischer Autor aus seinem Krimi Wiener Wunder. Damit wagt sich der Autor, der unter anderem mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde, auf fremdes Terrain. In dem Roman geht es um Doping. Franzobel schaffte es aber dieses Thema mit viel Witz und Satire zu schreiben. Georg Haderer erzählte über Sterben und sterben lassen und Dolores Schmidinger war im Bett mit dem Teufel. Insgesamt standen rund 300 Veranstaltungen auf dem Programm. Da war für jeden Geschmack etwas dabei.

KinderbereichWer gerne kocht wurde ebenfalls fündig. Was auf den ersten Blick auffiel: Ein Großteil der Kochbücher drehte sich um vegetarische oder vegane Küche. Aber auch typisch österreichische Hausmannskost war natürlich vertreten.

Zu guter Letzt konnte man auch heuer wieder alle Bücher, die auf der Buchmesse von den Verlagen präsentiert wurden in der großzügig angelegten Buchhandlung kaufen. Dort war übrigens immer am meisten los.

Für das leibliche Wohl wurde ebenfalls wieder ausgezeichnet gesorgt. Nach langen Stunden des Herumlaufens zwischen den einzelnen Ständen freute nicht nur ich mich über eine gute Tasse Kaffee und einen hausgemachten Kuchen. Dabei wurden gleich die neuen Eroberungen begutachtet. Die nächste Wiener Buchmesse kann kommen!

Weiterführende Links:

Buch Wien

Wiener Buchmesse bei Standard.at

Franzobel auf WikipediaFranzobel auf Wikipedia